Titel: Verbesserungen an Baumwollspinn- und Schlichtmaschinen, worauf sich William Garnett Taylor, Baumwollspinner zu Haliwell, Lancashire, am 15. Julius 1843 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 92, Jahrgang 1844, Nr. XLVIII., S. 170
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XLVIII. Verbesserungen an Baumwollspinn- und Schlichtmaschinen, worauf sich William Garnett Taylor, Baumwollspinner zu Haliwell, Lancashire, am 15. Julius 1843 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Maͤrz 1844, S. 142. Mit Abbildungen auf Tab. III. Taylor's Baumwollspinn- und Schlichtmaschinen. Meine Verbesserungen bestehen: 1) in der Anbringung eines gewissen Apparats an der Drossel- oder Mulespinnmaschine, welcher den Zwek hat das Garn während des Spinnens zu schlichten, so daß man der Nothwendigkeit, dieses Garn vor seinem Aufziehen auf dem Webestuhl noch besonders zu schlichten, überhoben ist; 2) in der Vereinigung der Procedur des Färbens mit der des Spinnens; 3) in der Construction und Anordnung einer Vorbereitungsmaschine zum Aufspulen des Garns, ehe es als Kette auf den Webestuhl kommt. Diese Maschine ertheilt dem Garn während der Operation eine gewisse Drehung, und besizt noch andere unten näher bezeichnete Vortheile. Fig. 20 stellt die Endansicht einer Drosselspinnmaschine gewöhnlicher Construction dar. A sind die Strekwalzen und B ist die Spule, auf welche sich das Garn nach dem Spinnen wikelt. Fig. 21 ist eine Frontansicht und Fig. 22 ein Durchschnitt der Fig. 20 dargestellten Maschine. Meine erstbezeichnete Verbesserung ist bei C angebracht. Sie besteht in einem Trog, der mit einer halbrunden oscillirenden Fläche d versehen ist. Diese ist mit Wollentuch oder einem andern porösen Stoffe überzogen, der mit der in dem Trog C befindlichen Flüssigkeit gesättigt bleibt und dieselbe vermöge seiner Capillarattraction über dem Niveau, aus dem er hervorragt, erhält. Dieser Trog ist nebst dem Theile d in den Figuren 23 und 24 abgesondert im Durchschnitt und in der Frontansicht dargestellt. Von den vorderen Strekwalzen der Spinnmaschine geht der Faden auf seinem Wege nach der Spule, wo die Drehung stattfindet, über den überzogenen Theil d. Die oscillirende Bewegung wird dem Theile d durch ein Excentricum oder eine Kurbel d' mitgetheilt. Diese wird von irgend einem geeigneten Theile der Maschine in Bewegung gesezt, und steht mit einem kleinen Hebel d³ in Verbindung, der an dem Ende der Welle, welches den Theil d trägt, angebracht ist. Die Hervorragung d² ist eine Fläche parallel zum Theil d, die den Zwek hat, die Flüssigkeit, in welche der Theil d eingetaucht ist, in Bewegung zu sezen. Bei dieser Anordnung kann entweder Schlichte oder Farbestoff in Anwendung kommen, je nach dem Zwek, wozu das Garn bestimmt ist. Es ist klar, daß beim Färben des Garns mit mehreren Farben mehrere Eintauchungen desselben, mithin auch mehrere Farbtröge nöthig sind. Die Anwendung dieses Theils meiner Erfindung auf die Mulespinnmaschine ist der beschriebenen Anwendung auf die Drosselmaschine so ähnlich, daß die Figuren 29 und 30 zu ihrer Erläuterung hinreichen. Fig. 25 stellt einen Durchschnitt, und Fig. 26 einen Aufriß des in der Nähe der Strekwalzen A anzuordnenden Trogs C dar. Der Theil d ist mit einer an seinem Rande befestigten Rinne d⁴ versehen, welche bei jeder Oscillation desselben einen Theil der im Troge befindlichen Flüssigkeit mit in die Höhe nimmt, und mit dieser den Wollen- oder Lederüberzug des Theils d vollständig sättigt. Soll dieser Apparat an Mulespinnmaschinen angebracht werden, so erstrekt sich ein an den Rand des Trogs befestigtes Metallstük F längs der ganzen Maschine. Dieses Metallstük besizt eine Reihe kleiner Schlize, durch welche die einzelnen Fäden gehen. G ist eine fortlaufende Glasstange, worauf die Fäden auf ihrem Wege nach den Spindeln B zu liegen kommen. Bei dieser Anordnung hat die zitternde Bewegung des Garns während des Spinnens an dem Punkt F ein Ende, wodurch das für die metallenen Strekwalzen nachtheilige Sprizen der Flüssigkeit beseitigt und eine vollständigere Imprägnirung der Fasern erzielt wird. Für den Fall, daß die färbende Flüssigkeit oder die Schlichte erwärmt werden soll, ist der Trog C mit Dampfcanälen (Fig. 23 und 25) oder mit Dampfröhren (Fig. 28) versehen. Bringt man an dem oscillirenden Theile d eine schmale Rinne d⁴, Fig. 25, an, so kann man sich des Leders als Ueberzug bedienen, indem die Rinne d⁴ eine größere Capillarattraction überflüssig macht. Fig. 28 zeigt eine Modification dieser Verbesserung, wobei der Theil D fest ist, und die Bewegung der Flüssigkeit von der Oscillation des Theils d⁵ abhängt, während der Theil d lediglich durch die Capillarattraction feucht erhalten wird. Es hat sich bei der Ausführung als nachtheilig erwiesen, dem Theile d eine continuirliche Rotation zu ertheilen, weil der Faden, wenn er reißen sollte, sich alsdann um die Oberfläche des Theiles d wikelt und dann mit der Hand wieder losgemacht werden muß, wobei sich der Arbeiter zum Nachtheil der Maschinerie, die er handhabt, die Finger naß macht. Fig. 31 stellt die Frontansicht und den Querschnitt meiner dritten Verbesserung dar. Diese besteht in der Anbringung rotirender Walzen d⁹ im Troge C bei einer Vorbereitungsmaschine. B ist die Spindel mit dem Garn, so wie sie von der Mulespinnmaschine kommt. Von der Spindel geht das Garn über den Trog nach der Spule D, wo es sich aufwikelt. Diese Spule ist mit einem Flieger versehen, welcher dem Garn während des Aufwikelns eine geringe Drehung ertheilt. Der Kreuzriemen l ertheilt den Spindeln des Garnknäuels (Közers) B und der Spule D entgegengesezte Umdrehungen, so daß der dem aufzuwikelnden Garn mitgetheilte Grad der Drehung durch die combinirte Rotation beider Spindeln, welche die Drehung des Fadens unter sich theilen, hervorgebracht wird. In Folge dieser Einrichtung des Trogs C und seines Zugehörs in Verbindung mit der dem Garn ertheilten leichten Drehung, sättigt sich die Faser des Garns vollständiger mit der Flüssigkeit und erlangt eine größere Stärke; außerdem macht die Drehung des Garns während dieser Procedur eine geringere Drehung beim vorhergehenden Spinnen zulässig. Fig. 32 stellt die Frontansicht und den Querschnitt derselben Maschine, wie Fig. 31 dar, mit dem Unterschiede, daß hier die Spindel B in schiefer Lage angeordnet ist, und sich gegen eine dünne Preßschiene z lehnt, welche etwaige Verdrehungen des Garns verhütet, während sich die Spindel in Folge ihrer geneigten Stellung leichter abwikeln kann. Die Rolle z hat den Zwek, den Laufriemen einer jeden Rolle um die er läuft genau zuzuführen.

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