Titel: | Apparate zum Waschen der Erze, woraus sich Nikolaus Troughton zu Swansea in der Grafschaft Glamorgan, am 23. Jun. 1843 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 92, Jahrgang 1844, Nr. LXX., S. 264 |
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LXX.
Apparate zum Waschen der Erze, woraus sich
Nikolaus Troughton
zu Swansea in der Grafschaft Glamorgan, am 23. Jun.
1843 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
Maͤrz 1844, S. 129.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Troughton's Apparat zum Waschen der Erze.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet die Construction und Anordnung der
Siebe zum Waschen der Erze, ferner eine Methode dieselben so in Thätigkeit zu sezen,
daß das Wasser nicht nur durch die Siebe in die Höhe steigt, sondern auch in einer
ganz oder beinahe horizontalen Richtung über die Flächen hinwegfließt und die
leichteren Theilchen mitnimmt, während das schwerere metallische Erz zurükbleibt. Um
die eigenthümlichen, meiner Erfindung zu Grunde liegenden Principien klar
darzulegen, will ich zunächst die gegenwärtig übliche Methode, die Erze zu waschen,
kurz erläutern. Es ist bekannt, daß wenn eine Quantität klein zerschlagenen Erzes in
ein Sieb geschüttet und das leztere im Wasser in Bewegung gesezt wird, die
schwereren metallischen Theile zuunterst sinken, während die leichteren erdigen mit
der Hand ausgeschieden werden können. Andere Methoden, die erdigen Stoffe von den
Erzen zu trennen, worauf bereits Patente genommen wurden, bestehen darin, daß man
durch feststehende Siebe von Unten herauf Wasser dringen und über die Seiten der
Siebe abfließen ließ; während der Durchfluß des Wassers Pausenwelse abgesperrt
wurde, konnten die specifisch schwereren Stoffe tiefer in der Masse des in den
Sieben befindlichen Erzes herabsinken. Es wurde auch vorgeschlagen, das zermahlene
Erz zuerst zu sieben, um die Theilchen von einerlei Größe von andern Theilchen zu trennen und dann in
Wasser fallen zu lassen, um von der größeren Geschwindigkeit, womit die schwereren
Theile niedersinken würden, Nuzen zu ziehen. Wenn nämlich die Stoffe eine bestimmte
Zeit lang gesunken wären, so sollte das weitere Sinken der im oberen Theile des
Wassers befindlichen Partikeln verhindert werden, um auf diese Weise die schwereren
von den leichteren Partikeln zu trennen. In diesen Fällen sinken jedoch die erdigen
Stoffe zum größten Theil zurük, lagern sich auf dem Erze und können mithin nur bis
zu einem gewissen Grade mit praktischem Nuzen von diesem getrennt werden.
Meiner Erfindung gemäß erhalten dagegen die Stoffe, während sie im Wasser schweben,
eine Bewegung in horizontaler Richtung, wodurch die leichtern erdigen Theilchen in
dieser Richtung weiter als die schwereren fortgeführt und auf diese Weise von den
schwereren getrennt werden.
Fig. 1 stellt
einen Querschnitt meines Siebes und des zur Bewegung desselben dienlichen
Mechanismus dar;
Fig. 2 ist ein
Längendurchschnitt desselben;
Fig. 3 ein
separater Längendurchschnitt;
Fig. 4 ein
Grundriß der Siebe.
Die Siebvorrichtung besteht aus acht oder mehreren gleichen in einem und demselben
Gestelle vereinigten Abtheilungen oder Sieben. Die Trennung des Erzes von den
leichteren erdigen Stoffen geht dadurch vor sich, daß dasselbe nach einander in
einer Reihe von Sieben der Einwirkung von Wasserströmungen ausgesezt ist, die durch
die Siebe und über diese hinwegfließen und die leichteren Theile mit sich von Sieb
zu Sieb führen. Das Siebgestell besteht aus einem vierekigen Rahmen von Holz oder
einem andern geeigneten Material; a, a sind die Seiten
und b, b' die Enden desselben. Die Stangen c, c trennen die Siebe von einander und an die Stangen
d, d ist das Drahtgewebe e,
e befestigt. Das Drahtgewebe jeder Abtheilung bildet zwei geneigte Ebenen.
f, f sind zwei Klappenventile, welche sich beim
Eintauchen der Siebe in das Wasser öffnen. Das Wasser fließt alsdann durch dieselben
in die Höhe und von einem Ende der Siebe zum andern, wobei dieser Strom die
leichteren Theilchen, welche das durch die Maschen des Siebes aufsteigende Wasser in
Bewegung gesezt hatte, von Sieb zu Sieb mit sich fortführt. Der untere Theil des
Siebgestells ist von allen Seiten durch die Platten g, g
und h, h, der obere Theil desselben jedoch nur von drei
Seiten geschlossen. Das Siebgestell wird in einem Wasserbehälter in eine rasch
auf- und niedergehende Bewegung gesezt. Quer über das Siebgestell sind zwei eiserne Bänder
i, i befestigt, an welche die Stangen j, j geschraubt sind. Diese Stangen gleiten in
Führungen, die an den Stegen k, k angebracht sind. l, l sind zwei Verbindungsstangen, welche einerseits mit
den Stangen j, j, andererseits mit den an der Achse n befestigten Armen m
articuliren. Die Achse n dreht sich in Lagern o, o und erhält ihre Bewegung vermittelst der Stange q von der Achse p. An ihrem
einen Ende steht die Stange q mit dem an der Achse n befestigten Arm r in
Verbindung, und mit ihrem andern Ende umfaßt sie ein an der Achse p befestigtes Excentricum s.
Die mit einem Schwungrade t versehene Achse p erhält ihre Bewegung durch einen um die Rollen u und w geschlagenen Riemen
v. Die Achse x der Rolle
w wird durch eine Dampfmaschine oder irgend eine
andere geeignete Triebkraft in Rotation gesezt. y ist
ein über der Siebvorrichtung angeordneter Trichter, aus welchem das Erz nach
Oeffnung der Schieber z in dem gewöhnlichen
zerkleinerten Zustande in die Abtheilungen A, A. und B, B des Siebes fallen kann. Vermöge der schnell auf und
nieder erfolgenden Bewegung der Siebe in dem Wasser, und dadurch daß das Wasser
durch die Siebe in die Höhe steigt, erhält sich das Erz eine Zeit lang im Wasser
schwebend; während dieser Zeit nun reißt der aus den Ventilen hervordringende
Wasserstrom die leichteren Theilchen mit sich fort, und läßt dagegen die schwereren
in den Abtheilungen nächst den Ventilen liegen, so daß die schwereren Theile des
Erzes in dem tieferen Theile der Siebe liegen bleiben, während die leichteren bis
über das Ende der Siebvorrichtung fortgeschwemmt werden. Der Ausschuß und die durch
die Siebe gefallenen feineren Theile werden, wenn sie noch hinreichendes Metall
enthalten, um die Kosten zu bezahlen, von Neuem gewaschen, wozu man sich dann
feinerer Siebe bedient. Wenn das Erz gewaschen ist, so zieht man den Bolzen r¹ heraus, stekt eine Stange r² in die Hülse r³ und hebt mit derselben die Siebe in die Höhe. In dieser Lage
läßt man die Siebe, indem man die Stange r² in
den Haken v, v einhängt. Das Erz wird alsdann
herausgeschaufelt.