Titel: C. Grafton's Speisungsapparat für Hochdruk-Dampfkessel.
Fundstelle: Band 93, Jahrgang 1844, Nr. III., S. 6
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III. C. Grafton's Speisungsapparat fuͤr Hochdruk-Dampfkessel. Aus dem Civil Engineer and Architects' Journal. Febr. 1844, S. 30. Mit einer Abbildung auf Tab. I. Grafton's Speisungsapparat für Hochdruk-Dampfmaschinen. Es ist eine bekannte Thatsache, daß die Abwesenheit eines praktischen selbstthätigen Speisungsapparates bei Hochdruk-Dampfkesseln ein Mangel von sehr ernstlicher Natur ist. Die beklagenswerthen Resultate, welche aus der Nachlässigkeit entspringen, womit diejenigen, denen die Obhut solcher Dampfkessel anvertraut ist, die Wasserspeisung besorgen, die Brennmaterial-Verschwendung und die aus einer unregelmäßigen Speisung hervorgehende Verschlechterung der Dampfkessel, alle diese Uebelstände sind die Folgen des oben bezeichneten Mangels. Es ist ein anerkanntes Princip, daß Condensations-Dampfmaschinen mit Hochdruk und Expansion, bei denen der Dampf zu rechter Zeit abgeschnitten wird, mit dem größten ökonomischen Erfolge arbeiten. Allein ein Druk von z.B. 35 Pfunden auf den Quadratzoll würde bei dem gewöhnlichen selbstthätigen Speisungssystem eine 87' 6'' hohe Wassersäule erfordern. Man müßte daher in einem solchen Falle auf die mit großen Nachtheilen behaftete Kesselspeisung mittelst Handpumpen zurükkommen. Um diesen Uebelständen abzuhelfen, leite ich die mit einem gewöhnlichen Kegelventil B versehene Speisungsröhre A, Fig. 37, in einen kleinen Behälter C, welcher unmittelbar über dem Kessel steht, durch dessen Boden das Ende der inneren, mit einem Ventil E versehenen Speisungsröhre D geht. Die Spindel dieses Ventils erstrekt sich abwärts, tritt durch eine kleine Stopfbüchse und ist bei F an einen Hebel befestigt, der einen Schwimmer G trägt. Von dem Ventile E erhebt sich ein kleiner Stab und geht durch den oberen Theil des Behälters C hindurch, um an der Scale H die Stellung des Ventils anzuzeigen. An der andern Seite des Behälters C bringe ich ein anderes Ventil I an, dessen Spindel mit der Stange eines kleinen Kolbens verbunden ist, der in einem unten offenen Cylinder J spielt. Der Querschnitt dieses Cylinders ist dem Flächeninhalt des Ventils I gleich, und seine obere Seite ist vermittelst der Röhre K dem Druke des Dampfes in dem Kessel ausgesezt. Das Ventil I ist mit einem kleinen Gewichte L belastet; wenn das Wasser durch dasselbe getreten ist, kann es durch die Röhre M abfließen. Zur Erläuterung der Wirkungsweise des Apparates will ich annehmen, der Kessel arbeite mit einem Druk von 40 Pfund auf den Quadratzoll und das Gewicht L übe einen Druk von 1 1/2 Pfd. auf jeden Quadratzoll des Ventils I aus, was bei einem Durchmesser des lezteren von 2 1/2 Zoll, im Ganzen 7,362 Pfd. auf dieses Ventil ausmachen würde. Dieses liefert nebst dem Dampfdruk von dem Kessel aus auf den Kolben des Cylinders J eine Totalbelastung von 41,5 Pfd. auf jeden Quadratzoll des Ventils I. Diesen Druk wird die Drukpumpe der Maschine bald ausüben; wenn aber der Druk des Wassers im Behälter C noch größer wird, so hebt dasselbe das Ventil und entweicht durch die Röhre M. Angenommen nun, der Wasserspiegel im Kessel sinke herab, so sinkt mit demselben auch der Schwimmer G, hebt mit Hülfe des Hebels F das Ventil E, und gestattet dem Wasser in dem Behälter so lange in den Kessel zu fließen, bis das gehörige Niveau wieder hergestellt ist, der Schwimmer wieder das Ventil E geschlossen hat, und das Wasser durch das Ventil I entweicht.

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Tafel Tab. I
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