Titel: | Henschel's Apparat zum Erhizen der Gebläseluft für Schmiedefeuer. |
Fundstelle: | Band 93, Jahrgang 1844, Nr. LXXVI., S. 271 |
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LXXVI.
Henschel's Apparat zum
Erhizen der Geblaͤseluft fuͤr Schmiedefeuer.
Aus dem Gewerbeblatt für das Königreich Hannover,
März und April 1844.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Henschel's Apparat zum Erhizen der Gebläseluft für
Schmiedefeuer.
Unter den mancherlei bereits bekannten Apparaten zum Erhizen der Gebläseluft für
Schmiedefeuer nimmt ein von Hrn. Henschel in Kassel
angegebener, in Fig. 35 und 36 abgebildeter Apparat
nach unsern Erfahrungen eine ganz besondere Stelle ein. Wir werden später nicht
verfehlen, über die vortheilhaften Ergebnisse desselben besondere Mittheilungen zu
machen, während wir uns dießmal auf die Beschreibung des Apparates beschränken.
Fig. 35 zeigt
die Seitenansicht desselben im Verticaldurchschnitte.
Dabei ist A ein senkrecht stehender gußeiserner hohler
Kasten mit entsprechenden Scheidewänden B, B versehen,
wodurch Canäle für die Emulation der Gebläseluft gebildet werden. An der dem
Mauerwerke W, W zugekehrten Seite ist der Kasten durch
eine aufgeschraubte Platte C geschlossen; in seiner
Vorderwand befindet sich eine Oeffnung D, um die Form
E einsezen und nach Erforderniß auswechseln zu
können. Die gehörige Befestigung der Form wird durch die aus dem Querschnitte
erkennbare Gestalt derselben und durch eine Dekplatte (Ueberfall) F bewirkt, welche an Seitenlappen des Kastens A festgeschroben ist. Fig. 36 zeigt das Innere
des Apparates, wenn die Mauerplatte C abgehoben gedacht
wird; der zulezt bemerkte Ueberfall ist dabei durch punktirte Linien angegeben. Zur
gehörigen Feststellung des Apparates dient eine ebenfalls punktirt angegebene
schmale Platte G, welche durch Schraubenbolzen in dem
Mauerwerke befestigt ist.
Auf die Eintrittsöffnung H der Luft in den Kasten ist das
gußeiserne Rohrstük I geschraubt, an dessen Umfläche
Warzen X, X angebracht sind, die gleichsam als
Wärmesauger dienen und die Wirksamkeit des Apparates merklich erhöhen. In das obere
erweiterte Ende K dieses Rohrstükes ist das Kupferrohr
L gehörig dicht befestigt, in welchem die Luft vom
Balgen- oder Flügelgebläse aus zugeführt wird.
Von den sonst vorhandenen punktirten Linien geben M, M
die Lage des Feuerherdes an, N, N den nach sogenannter
französischer Art gestalteten Essenhut, durch welche das Windleitungsrohr L hindurchtritt, endlich deuten die Linien O, O die Richtung der Feueresse an.
Die Wirkung des Apparats erklärt sich jedenfalls von selbst; die Richtung, welche die
vom Gebläse nach der Form strömende Luft nimmt, ist durch Pfeile angedeutet.
R.