Titel: | Verbesserungen in der Fabrication der Pillen, worauf sich William Palmer zu London am 21. Novbr. 1843 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 93, Jahrgang 1844, Nr. LXXXVIII., S. 331 |
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LXXXVIII.
Verbesserungen in der Fabrication der Pillen,
worauf sich William Palmer
zu London am 21. Novbr. 1843 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jul. 1844,
S. 16.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Palmer's Verbesserungen in der Fabrication der Pillen.
Meine Erfindung bezieht sich auf eine Methode, die Pillen mit flüssiger Gallerte
(Leim) oder einer andern adhärirenden Substanz zu überziehen, so wie auf ein
Verfahren, mit Hülfe der klebrigen Flüssigkeit trokenes Pulver adhäriren zu lassen.
Der Gallertüberzug macht, nachdem er getroknet ist, die Pillen glatt und benimmt
ihnen beim Einnehmen größtentheils den Geschmak. Als Ueberzug bediene ich mich der besten Gallerte,
die ich bis zum gehörigen Grade erwärme. Die Operation selbst erfolgt in einem
geeigneten Apparate in großem Maaßstabe und unter geringen Kosten. Ich fülle nämlich
die Gallerte in einen Trog a (Fig. 1–4), welcher in
zahlreiche Fächer getheilt ist, und sich längs dem Troge K verschieben läßt. Der leztere ist mit Baumöhl gefüllt und mit einem
Siebe b' versehen, das, wenn es zum größten Theil mit
gallert-überzogenen Pillen bedekt ist, aus dem Oehltroge herausgehoben wird.
Auf diesem Siebe werden sodann die Pillen getroknet. In jede der Abtheilungen a' des Troges a wird mit
Hülfe des Apparates c, der eben so viele Abtheilungen,
wie der Trog a besizt, eine Pille gelegt. Nachdem
nämlich die Pillen in den Apparat c eingefüllt worden
sind, wird derselbe in die Höhe gehoben, worauf die Pillen in die Abtheilungen des
Troges a rollen, wo sie nur kurze Zeit liegen bleiben.
Aus dieser die Gallerte enthaltenden Abtheilung zieht der Arbeiter die Pillen mit
Hülfe des Rechens d heraus, läßt sie kurze Zeit lang
troknen und dann ins Oehl und auf das Sieb b' fallen.
Hierauf schiebt man den Trog fort und behandelt eine neue Quantität Pillen auf
gleiche Weise, bis beinahe die ganze Oberfläche des Siebes mit Pillen bedekt ist,
ohne daß jedoch eine die andere berührt. Man nimmt nun das Sieb heraus, läßt das
Oehl durchtropfen, und hängt das Sieb zum Troknen der Pillen in einem geeigneten
Zimmer auf. Das Oehl aber wird hinweggeschafft, indem man die Pillen zwischen
Flächen von Kattun troknet. Nun sind die Pillen fertig. Je nach der Beschaffenheit
der Medicin kann man denselben mehr als einen Ueberzug geben. Sollte es
wünschenswerth gefunden werden, die Pillen mit einem fetten Stoff zu überziehen, so
gebe ich dem Wallrath den Vorzug, den ich mit der erforderlichen Menge Oehl
verbinde, damit er beim Troknen auf den Pillen nicht springe. Ich schütte demnach
die Pillen in flüssigen Wallrath, nehme sie dann heraus und lasse sie, wenn der
Ueberzug zu erstarren beginnt, von einer beträchtlichen Höhe herab in Wasser fallen
(oder eine geneigte Ebene hinab in einen passenden Behälter rollen), aus dem ich sie
auf einem Siebe rasch entferne, dann trokne und für den Gebrauch in Schachteln
pake.