Titel: | Ueber die Zusammensezung einiger südamerikanischen Guanosorten; von J. D. Smith. |
Fundstelle: | Band 94, Jahrgang 1844, Nr. XLVIII., S. 232 |
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XLVIII.
Ueber die Zusammensezung einiger
südamerikanischen Guanosorten; von J.
D. Smith.
Aus der Chemical Gazette, 1844, No. 44.
Smith, über die Zusammensezung einiger südamerikanischen
Guanosorten.
Hr. Smith theilt die von ihm analysirten
Guano-Varietäten in drei Sorten ein, die pulverige, die concrete und die
salzige; diese Eintheilung beruht hauptsächlich auf ihrer verschiedenen
Zusammensezung. In mancher Sorte ist harnsaures Ammoniak in großer Menge enthalten,
während es in anderen beinahe gänzlich fehlt. In dem salzigen Guano ist Kali und
Natron enthalten und in dem concreten eine sehr große Menge phosphorsaurer Kalk.
Alle enthalten Ammoniak in verschiedenen Quantitäten. Es ist demnach nicht zu
verwundern, daß die Landwirthe mit dem Guano, vorausgesezt auch, daß sie ihn unter
gleichen Umständen des Bodens, des angebauten Gewächses, der Zeit etc. anwandten, so
verschiedene Resultate erhielten. Es ist einleuchtend, daß die Wirkung dieses
Düngers so verschieden seyn muß als seine Zusammensezung und, während die Anwendung
des Guano's Nr. I und II den besten Erfolg hätte, andere Sorten in manchen Fällen,
namentlich aber Nr. VII, sich absolut schädlich erweisen müßten.
Hr. Smith empfiehlt, um die Quantität des im Guano
enthaltenen Ammoniaks zu bestimmen, dasselbe durch kohlensaures Natron unter
gewissen Vorsichtsmaaßregeln überzudestilliren, dann das auf diese Weise gebildete
kohlensaure Ammoniak durch salpetersauren Baryt niederzuschlagen und endlich das
Ammoniak aus dem Gewicht des kohlensauren Baryts zu berechnen. Die Trennung des
phosphorsauren Kalks von der phosphorsauren Talkerde wurde durch Essigsäure
bewerkstelligt; sie beruht auf der verschiedenen Löslichkeit dieser zwei
phosphorsauren Salze in dieser Säure.
Der zu analysirende Guano zerfällt nach Hrn. Smith in drei
Theile, nämlich in den in kaltem Wasser löslichen, den in siedendem Wasser löslichen
und den in beiden unlöslichen. Es folgen hier bloß die summarischen Resultate seiner
Analysen mehrerer Guanosorten, um die Verschiedenheit ihrer Zusammensezung zu
zeigen.
I.
II.
V.
VI.
VII.
Wasser
22,20
25,75
25,00
18,73
7,07
Flüchtige Salze
36,86
19,50
15,50
4,24
5,00
Organische Materie
7,13
10,00
2,30
0,40
3,00
Fixe alkalische Salze
8,10
8,75
36,70
3,67
67,00
Phosphorsaurer Kalk etc.
25,10
33,50
19,00
71,00
16,00
Sand etc.
1,00
1,60
0,70
2,00
0,04
––––––––––––––––––––––––––––––
Ammoniak-Gehalt
6,68
6,43
5,08
0,14
0,97
Hinsichtlich der Bildung des oxalsauren Ammoniaks weicht der Verf. von der Theorie
des Hrn. Fownes ab, indem er glaubt, daß dessen Bildung
durch Absorption von Wasser, sehr langsame Oxydation und die Umwandlung des
harnsauren Ammoniaks in oxalsaures, ohne Bildung von kohlensaurem Ammoniak oder
sonst einem secundären Product geschehe.
Die Entstehung des Guano's betreffend, hatte Hr. Smith nie
eine andere Ansicht, als daß derselbe von Seevögeln herrühre, welche Ufer bewohnen,
wo kein Regen fällt, der Guano also niemals weggewaschen wird.