Titel: Verbesserungen in der Fabrication der metallenen Schreibfedern und an den hiezu dienlichen Maschinen, worauf sich John Hinck's, George Wells und Joseph Finnemore, zu Birmingham, am 4. Jan. 1844 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 94, Jahrgang 1844, Nr. LIX., S. 261
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LIX. Verbesserungen in der Fabrication der metallenen Schreibfedern und an den hiezu dienlichen Maschinen, worauf sich John Hinck's, George Wells und Joseph Finnemore, zu Birmingham, am 4. Jan. 1844 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Sept. 1844, S. 147. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Well's und Finnemore's Fabrication metallener Schreibfedern. Unsere Erfindung bezieht sich 1) auf Verbesserungen in der Fabrication metallener Schreibfedern aus Eisen, das wir während der Procedur Härten; 2) auf eine verbesserte Maschine zur Verfertigung metallener Schreibfedern. Bei der Fabrication der Federn aus Stahl wird der leztere in Streifen geschnitten, glühend gemacht und bis auf die geeignete Dike gewalzt; die Bildung der Federn geschieht hierauf durch eine Reihe von Matrizen und Stempeln. Wir dagegen nehmen Eisen anstatt des Stahls, und ändern die innere Beschaffenheit desselben während der Operation. Wir nehmen Streifen des besten Holzkohleneisens von gleicher Breite wie die zu Stahlfedern gebräuchlichen und walzen sie bis zu der für die Fabrication der Federn geeigneten Dike, schneiden sie zurecht und durchbohren sie mittelst Stempeln. Diese Blättchen werden nun schichtenweise, mit Holzkohle abwechselnd, in Glühtiegel eingesezt, bis der Tiegel beinahe voll ist; dann wird der Tiegel vollends mit Kohle gefüllt und zugedekt, um ihn gegen die Luft abzuschließen. Der Tiegel wird nun in einem Muffel- oder andern Ofen ungefähr 14 Stunden lang in einer Rothglühhize erhalten, wodurch das Eisen die nöthige Umwandlung erfährt, um nachher auf dieselbe Weise behandelt zu werden, wie wenn die Blätter ursprünglich aus Stahlstreifen geschnitten worden wären. Wir gehen nun zur Beschreibung des zweiten Theils unserer Erfindung über, der sich auf die Maschinen zur Verfertigung metallener Schreibfedern bezieht. Fig. 10 stellt die Maschine zur Bewegung verschiedener für gewisse Proceduren dienlicher Stempel im Aufriß, Fig. 11 im Endaufriß dar; Fig. 12 ist ein Grundriß der Presse, und Fig. 13 ein Endaufriß einiger Theile im Durchschnitt, um die Art und Weise wie die Stempel der verschiedenen Matrizen in Thätigkeit gesezt werden, deutlicher zu zeigen. In sämmtlichen Figuren sind zur Bezeichnung der gleichen Theile gleiche Buchstaben gewählt. a, a ist das Maschinengestell; b die Treibwelle, welche ihre Bewegung von einer Dampfmaschine oder andern Triebkraft herleitet. An dieser Welle ist ein Excentricum c, c befestigt, welches mit Hülfe der Verbindungsstangen e, e, deren Länge sich vermittelst Schrauben und Muttern adjustiren läßt, eine Platte d in auf- und niedergehende Bewegung sezt. Die Platte d gleitet in Führungen V, V, welche durch Schrauben f, f an die Endgestelle befestigt sind. g, h, i und g, h, i, j sind zwei Reihen Stempel; g¹, h¹, i¹, j¹ und g², h², i², j² zwei Reihen Matrizen, in welche die respectiven Stempel passen. Bei der Verfertigung der Stahlfedern richtet man gewöhnlich die Breite der Metallstreifen für zwei Federn ein; vorliegende Maschine ist zur Verfertigung von vier Metallstreifen geeignet, die breit genug sind, um zwei Federn von einem Ende zum andern quer durch den Streifen daraus zu schneiden. An der Welle b befindet sich eine Scheibe mit dem Kurbelzapfen k: l ist eine Verbindungsstange, die mit dem einen Ende an den Kurbelzapfen k und mit dem andern an den um die Achse n beweglichen Hebel m befestigt ist. An der Achse n sizt das Sperrrad o fest, das durch den Treiber p in Bewegung gesezt wird; ein Sperriegel q verhütet die rükgängige Bewegung des Rades o. Die Achse n enthält außerdem die Winkelräder r, r, welche in die Winkelräder s greisen, und diese sind an den Achsen der oberen Zuführwalzen t und v befestigt. Die der Hauptwelle b mitgetheilte Bewegung wird daher auf die Stempel g, h, i, j übertragen; zugleich dreht sich in gewissen Intervallen die Achse n, wodurch das Metall strekenweise vorwärts bewegt wird, wobei jedesmal der zu einer Feder bestimmte Theil des Metalls auf folgende Weise den Einwirkungen der Stempel unterliegt. Ein Metallstreifen wird durch die Walzen t zuerst unter den Stempel g, dann unter h und so fort unter i und j geführt; sodann wird das Metall der Reihe nach durch die andern Stempel g, h, i, j bearbeitet, worauf der Metallstreifen zwischen die Walzen v gelangt. Die fortgesezte Drehung der Maschine bewegt jedesmal die Achse n so, daß das Metall um eine Streke gleich dem Abstand zwischen Mitte und Mitte zweier benachbarten Blättchen vorgeschoben wird. Der Stempel g prägt den Namen des Fabrikanten oder eine sonstige Devise in das Metall, der Stempel h durchlöchert das Metall an dem oberen Theil des mittleren Spaltes, der Stempel i bildet die Seitenspalten und der Stempel j schneidet die Federn zurecht. Hieraus erhellt, daß die Federn nicht eher aus dem Metallstreifen herausgeschnitten werden, als bis durch die Stempel gewisse vorbereitende Proceduren bewerkstelligt worden sind; dadurch wird das Metall leichter von einer Procedur zur andern geführt, als wenn die Federn zuerst herausgeschnitten werden. Zugleich bemerken wir, daß wir die ersten sind, welche die geeignete Anordnung getroffen haben, um das Metall strekenweise vorwärts zu führen und dasselbe ohne menschliche Beihülfe einer Reihenfolge von Operationen auszusezen. Fig. 14 stellt die Frontansicht und Fig. 15 die Endansicht einer Maschine zum Biegen der Metallfedern dar. Fig. 16 liefert einige deutlichere Details. Bei dieser Maschine wird vermittelst rotirender Bewegung der Stempel u in auf- und niedergehende Bewegung gesezt. Das Eigenthümliche der Maschine besteht in der Beweglichkeit der unteren Form und darin, daß ein Apparat mit derselben verbunden ist, um die Einführung der Blättchen in die Maschine und die Herausschaffung der gebogenen Blättchen aus der unteren Form zu erleichtern. Die untere Form w ist nämlich hohl und auf der festen Grundplatte x hin und her verschiebbar. Diese Bewegung hängt auf die unten zu beschreibende Weise mit der auf- und niederspielenden Bewegung der Platte, woran der Stempel u befestigt ist, zusammen. y ist eine an die Vorderseite der Grundplatte x befestigte Hervorragung, welche in der Höhlung der unteren Form w ruht; durch diese Hervorragung wird das gebogene Blättchen, indem sich die Form unter dem Stempel u hinwegbewegt, aus der Höhlung derselben herausgedrängt. z, z sind Platten, die an dem oberen Theil der Form befestigt sind. Zwischen diese Platten legt der Arbeiter das zu biegende Metallblättchen. Der Theil (1) soll verhüten, daß der Arbeiter seine Finger zu weit in die Maschine stekt. An die hintere Seite der Form w ist die Verbindungsstange (3) befestigt, welche durch die feste Führung (4) gleitet; sie enthält an ihrem Ende die Platte (5), worin sich ein Schliz befindet; in diesem Schlize spielt der von dem Hebel (7) hervorragende Stift (6). Der Hebel (7) bewegt sich um eine Achse (8) und enthält einen Schliz (9), worin der Stift (10) des Arms (11) arbeitet. Der Arm 11 endlich ist an der auf- und niedergleitenden Platte, welche den oberen Stempel u enthält, befestigt. So ertheilt diese Platte, indem sie auf- und niedersteigt, der unteren Form w die oben erwähnte hin- und hergehende Bewegung.

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