Titel: | Verbesserungen an Apparaten zur Verhütung von Dampfkessel-Explosionen, worauf sich Thomas Liddel zu Newcastle-upon-Tyne, am 21. Febr. 1844 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 94, Jahrgang 1844, Nr. LXXIII., S. 336 |
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LXXIII.
Verbesserungen an Apparaten zur Verhütung von
Dampfkessel-Explosionen, worauf sich Thomas Liddel zu
Newcastle-upon-Tyne, am 21. Febr.
1844 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Okt. 1844,
S. 211.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Liddel's Apparat zur Verhütung von
Dampfkessel-Explosionen.
Meine Erfindung bezieht sich
1) auf die Anbringung eines hohlen metallenen Schwimmers, welcher auf das
Sicherheitsventil wirkt, dasselbe, wenn das Niveau des Wassers unter seinen
gewöhnlichen Stand herabsinken sollte, vermöge seines Gewichts öffnet und den Dampf
entweichen läßt;
2) auf die Anordnung eines mit Queksilber gefüllten Hebers, damit, wenn das
Sicherheitsventil in seinem Lager festsizen und daher der Druk im Dampfkessel das
vorgeschriebene Maaß überschreiten sollte, der Dampfdruk vermittelst der
Queksilbersäule sowohl auf das Hebelende als auch auf das Ventil selbst einwirken
und dadurch das Ventil mit größerer Kraft einwirken kann.
Fig. 44
stellt einen Theil eines Dampfkessels im Durchschnitt dar. a ist das gewöhnliche Sicherheitsventil; b ein
mit demselben verbundener um c beweglicher Hebel; d eine Stange, an deren unterem Ende ein hohler
metallener Schwimmer befestigt ist, dessen Gewicht zum Oeffnen des
Sicherheitsventils hinreicht, wenn das Wasser unter das gehörige Niveau sinken
sollte. Die Stange d bewegt sich durch eine Stopfbüchse
e und wird durch Führungen in senkrechter Lage
erhalten. An ihrem oberen Ende befindet sich ein Aufhälter g, welcher beim Niedersinken des Schwimmers gegen das Ende des Hebels
stößt und dadurch das Sicherheitsventil öffnet; denn es ist einleuchtend, daß unter
solchen Umständen nicht nur der Dampf, sondern auch das Gewicht des Schwimmers auf
das Ventil wirkt und dasselbe zu öffnen strebt.
Fig. 45 zeigt
eine andere Einrichtung des Apparats für solche Fälle, welche die Anordnung eines
hohlen Metallschwimmers im Innern des Kessels nicht gestatten. Unter solchen
Umständen wird für den
Schwimmer seitwärts am Kessel ein besonderer Behälter h
angebracht; im Uebrigen gleicht der Apparat dem mit Bezug auf Fig. 44
beschriebenen.
Fig. 46 ist
der Durchschnitt eines Theils eines Dampfkessels mit demjenigen Apparat, auf den
sich der zweite Theil meiner Erfindung bezieht. a ist
das Sicherheitsventil, a' das darüber befindliche
Gewicht; b der um c
bewegliche, durch eine Stange mit dem Ventil verbundene Hebel; d ein in dem Cylinder e
beweglicher Kolben, dessen Stange durch den Hebel b
geht. Von dem Innern des Cylinders e geht eine eiserne
heberförmig umgebogene Röhre f abwärts. In diese Röhre
wird Queksilber bis zu einer solchen Höhe eingefüllt, daß die Säule dem geeigneten
Dampfdruk gleichkommt. Sollte nun der Dampfdruk dieses Maaß übersteigen und doch
nicht im Stande seyn, das Ventil zu öffnen, so wird das Queksilber in den Cylinder
e hinaufgetrieben, wo es auf den Kolben d wirkt, und so das Sicherheitsventil heben hilft. Die
punktirten Linien sollen andeuten, daß die Heberröhre auch ins Wasser umgebogen
werden kann; wenn nun der Dampfdruk im Kessel auf einen zu hohen Grad steigen
sollte, so treibt der Dampf das Wasser in die Heberröhre und drükt dasselbe gegen
den Kolben d.