Titel: Maschine zum Walzen (Zängen) gepuddelter Eisenluppen und Apparat zum Zermalmen anderer Substanzen, worauf sich George Benjamin Thorneycroft, Eisenmeister zu Wolverhampton in der Grafschaft Stafford, am 28. Dec. 1843 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 94, Jahrgang 1844, Nr. LXXX., S. 355
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LXXX. Maschine zum Walzen (Zängen) gepuddelter Eisenluppen und Apparat zum Zermalmen anderer Substanzen, worauf sich George Benjamin Thorneycroft, Eisenmeister zu Wolverhampton in der Grafschaft Stafford, am 28. Dec. 1843 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Okt. 1844, S. 221. Mit Abbildungen auf Tab. V. Thorneycroft's Maschine zum Zängen gepuddelter Eisenluppen. Meine Erfindung besteht 1) in einer verbesserten Maschine zum Zangen gepuddelter Eisenluppen, wodurch dieselben, so wie sie aus dem Puddelofen kommen, in Eisenstüke von geeigneter Gestalt verwandelt werden, um sofort zum Behuf der Stabeisenbereitung durch die Walzwerke zu passiren; 2) in einer verbesserten Maschine zum Zermalmen von Sandstein, Thon oder andern Substanzen. Fig. 34 ist die Seitenansicht, Fig. 35 der Durchschnitt, Fig. 36 der Grundriß, und Fig. 36* ein anderer Grundriß (mit Hinweglassung des Rads) einer dem ersten Theil meiner Erfindung gemäß construirten Maschine. a, a ist das durch Schraubenbolzen fest verbundene Seitengestell; b ein Rad oder eine Walze, deren horizontale Achse sich in geeigneten Lagern dreht. Diese Walze ist an ihrem Umfang mit hervorstehenden Rippen versehen. c, c ist eine von 1 bis 3 sich erstrekende krumme excentrische Fläche, die gleichfalls hervorstehende Rippen besizt. Zwischen dieser Fläche und der Walze b wird die Eisenluppe bearbeitet. Zur Seite sind zwei eiserne Schuzplatten d, d an das Maschinengerüst befestigt. Der Abstand zwischen diesen Seitenplatten ist schmäler, als die Breite der Walze; sie bilden einen wichtigen Theil der in Rede stehenden Erfindung. Dadurch, daß diese Seitenplatten verhüten, daß sich das Eisen gleich nach seinem Eintritt zwischen die Walze b und die Fläche c seitwärts zu sehr ausdehne, erleidet das Eisen eine stärkere Compression, als der Fall seyn würde, wenn die Platten d, d um die Breite der Walze von einander abständen. e, e sind Oeffnungen zu beiden Seiten des Gestells, durch welche die Schlaken und andere Unreinigkeiten einen Ausweg finden. Die Arbeit der Maschine ist nun folgende. Die aus dem Puddelofen kommende Eisenluppe wird bei 1 zwischen die Walze b und die Krümmung c gestekt; in Folge der Rotation der durch eine Dampfmaschine oder sonstige Triebkraft betriebenen Walze wird sie weiter in die Maschine hineingezogen, comprimirt und fortgewälzt, bis sie das Ende 2 der Seitenplatten d erreicht, wo sie ungefähr 6 Zoll dik und 15 Zoll lang erscheint; durch die fortgesezte Rotation der Walze wird die Luppe noch mehr verlängert, bis sie bei 3 die geneigte Fläche f hinabfällt. Die Luppe ist nun auf die geeignete Dike von ungefähr 5 Zoll reducirt, um durch das Walzwerk in Stabeisen verwandelt zu werden. Die aus dem Puddelofen kommenden Luppen sind nicht immer von gleicher Größe, und es mag hie und da vorkommen, daß das Eisenstük zu groß ist, um in dem Canal durch den es gewälzt wird, Plaz zu finden. In diesem Fall könnte die Maschine zerstört oder die Triebkraft zum Stillstand gebracht werden. Um nun diesem Uebelstand vorzubeugen, bringe ich zwischen den Baken h und den Achsenlagern der Walze b Federn g an, welche eine nachgiebige Hebung der Walze gestatten. Der untere Theil des Gestells bildet einen Wasserbehälter, welcher zum Theil dazu dient, den Apparat abzukühlen. Fig. 37 stellt den Durchschnitt und Fig. 38 die Endansicht einer dem zweiten Theil meiner Erfindung gemäß construirten Maschine dar. a, a ist das Maschinengestell; b eine Walze, die durch irgend eine geeignete Kraft in Rotation gesezt wird; c eine befestigte Metallplatte. Die zu verarbeitenden Substanzen werden in den Trichter d geschüttet, und zwischen der rotirenden Walze und der festen Fläche c zermahlen oder zerquetscht. Zuweilen wende ich auch, wie die Figuren 39 und 40 zeigen, zwei oder mehrere Walzen an, wovon diejenige, welche die Substanzen zuerst bearbeitet, von der festen Fläche weiter absteht als die nachfolgende Walze.

Tafeln

Tafel Tab.
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