Titel: | Verbesserungen in der Erwärmung und Ventilation von Zimmern und Gebäuden, worauf sich William Walker jun., Ingenieur zu Manchester, am 15. Mai 1844 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 95, Jahrgang 1845, Nr. CVIII., S. 432 |
Download: | XML |
CVIII.
Verbesserungen in der Erwaͤrmung und
Ventilation von Zimmern und Gebaͤuden, worauf sich William Walker
jun., Ingenieur zu Manchester, am 15. Mai 1844 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jan.
1845, S. 7.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Walker's Verbesserungen in der Erwärmung und Ventilation von
Zimmern und Gebäuden.
Meine Erfindung besteht
1) in der Construction eines Metallkörpers oder einer Platte mit einer Reihe von
Oeffnungen für den Durchgang der atmosphärischenatmoshärischen
Luft; diese Oeffnungen
bieten bei einem geringen Rauminhalt der Luft eine große metallische Oberfläche dar.
Ein solcher Körper oder eine solche durchlöcherte Platte wird an irgend einen
Heizapparat befestigt, z.B. einen Ofen, einen Kessel mit heißem Wasser oder eine
Dampf oder heißes Wasser enthaltende Röhre und zwar in der Art, daß die von dem
Heizapparat ausgehende Wärme in diese Platte übergeht. Die Flächen, welche die
Oeffnungen in dem Metall oder der Platte umgeben, werden dadurch erwärmt, und
theilen einen großen Theil ihrer Wärme der darin enthaltenen atmosphärischen Luft
mit, wodurch die leztere, leichter werdend, in die Höhe steigt, um der kühleren und
dichteren Luft Plaz zu machen, welche sofort gleichfalls erwärmt wird und in die
Höhe steigt. Meine Erfindung besteht
2) in einem Röhrenkessel zum Erwärmen des Wassers. Dieser Kessel besizt eine
Oeffnung, deren Boden die Feuerstelle und deren oberer Theil eine Kammer zur
Aufnahme und Einfüllung des Brennmaterials bildet. Gegen oben nimmt diese innere
Oeffnung allmählich ab. Unter der Feuerstelle befindet sich ein Aschenfall mit einer
solchen Einrichtung, daß zu dem Feuer mehr oder weniger Luft zugelassen werden kann,
um den Hizegrad zu reguliren.
Fig. 20
stellt eine Metallplatte, welcher für den Zutritt und den Durchgang der
atmosphärischen Luft mit einer Reihe von Oeffnungen versehen ist, im Durchschnitt
dar.
Fig. 21 ist
ein Grundriß von Fig. 20.
Fig. 22 zeigt
im Durchschnitt eine Metallplatte d, welche mit einer
Reihe von Oeffnungen versehen ist. Für den Durchgang heißen Wassers oder Dampfs sind
an diese Platte zwei Röhren e, an jeder Seite eine,
befestigt.
Fig. 23 ist
ein Grundriß der in Fig. 22 abgebildeten Platte und Röhren;
Fig. 24 der
Grundriß eines doppelt cylindrischen Röhrenkessels;
Fig. 25 ein
Verticaldurchschnitt und
Fig. 26 ein
Frontaufriß des in Fig. 24 dargestellten Kessels.
Fig. 27
liefert den Grundriß,
Fig. 28 den
Durchschnitt und
Fig. 29 den
Frontaufriß eines Warmwasserofens mit einer Anzahl daran befestigter Metallplatten
wie Fig. 20
und 21.
In Fig. 20 und
21
bezeichnet a den Durchschnitt einer Metallplatte, an
deren Seiten sich heißes Wasser oder Dampf b befindet.
Durch den Theil c und durch die Oeffnungen in dem Metall
streicht nach der Richtung der Pfeile kühle Luft, und tritt oben als warme Luft heraus. In Fig. 24
bezeichnet f den Aschenfall, g die gegen die Feuerstelle sich öffnende Thür; h den äußeren Cylinder; i die Röhren, von
denen jede an der äußeren Seite vier Rippen besizt; b
das Wasser; j den inneren Cylinder; k die Oeffnung in dem inneren Cylinder, durch welche die
Roststäbe sichtbar sind. In dem verticalen Durchschnitt Fig. 25 dieses
Röhrenkessels bezeichnet l eine durch die Rauchkammer
m gehende Röhre, welche den Dampfkessel mit einer
Cisterne oder einem sonstigen Wasserbehälter verbindet, und dem Wasser eine freie
Strömung von dem einen in das andere gestattet. Die Röhre n leitet den Rauch aus der Rauchkammer in den Schornstein. o stellt in punktirten Linien eine Cisterne dar, welche
man über dem Kessel anbringen kann. p ist eine
Abflußröhre; q ein auf dem inneren Cylinder j luftdicht schließender Dekel. Die Einströmung der Luft
in den Aschenfall wird durch eine Schraube und Platte r
regulirt.
Es ist nun klar, daß in den inneren Cylinder Brennmaterial aufgegeben und angezündet
werden kann, daß die Verbrennung desselben sich nicht viel höher als bis zu den
unteren Oeffnungen der Röhren erstreken, und daß wegen der großen dem Wasser
ausgesezten Röhrenfläche dieses Wasser mit einer geringen Menge Brennmaterials
erwärmt werden wird. Bei dem Ofen Fig. 27, 28 und 29 bezeichnet j einen inneren Cylinder; k
die Oeffnung für das Brennmaterial; i die von Wasser b umgebenen Röhren, durch welche der Rauch aus dem Feuer
in die Rauchkammer und von da in den Schornstein tritt; h den äußeren Mantel des Kessels. a sind die
erwähnten durch das Wasser gehenden Platten; s, s zwei
Röhren, welche die Cisterne mit dem Kessel verbinden. Sollen meine Verbesserungen
zum Ventiliren eines Zimmers oder eines Gebäudes in Anwendung gebracht werden, so
stelle ich den Fig.
20 und 21 abgebildeten Apparat in einen mit dem zu ventilirenden Raum in
Verbindung stehenden Schornstein oder Feuercanal; bei seiner Erwärmung erregt dieser
Apparat einen Luftstrom, der von dem Zimmer aus durch die Oeffnungen des Metallstüks
zieht.