Titel: | Ueber die Darstellung eines allgemein brauchbaren Dekgrundes für galvanische Vergoldungen und Versilberungen; von Dr. L. Elsner. |
Fundstelle: | Band 95, Jahrgang 1845, Nr. CX., S. 446 |
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CX.
Ueber die Darstellung eines allgemein brauchbaren
Dekgrundes fuͤr galvanische Vergoldungen und Versilberungen; von Dr. L. Elsner.
Aus den Verhandlungen des Vereins fuͤr
Befoͤrderung des Gewerbfleißes in Preußen, 1844, 5te
Lieferung.
Elsner, über Darstellung eines Dekgrundes für galvan. Vergoldung
etc.
Bei der galvanischen Vergoldung silberner Gegenstände kommt sehr häufig der Fall vor,
daß nur einzelne Partien vergoldet werden sollen, dagegen andere nicht; diejenigen
Stellen, welche kein Gold annehmen sollen, müssen deßhalb mit einem Ueberzug
(Dekgrund) bedekt werden. Ein solcher Dekgrund muß aber folgende Eigenschaften
besizen: er muß sich leicht auf die feinsten Ausarbeitungen auftragen lassen; er muß schnell
troknen; die Ränder desselben müssen scharf bleiben; er darf selbst von der
kochenden Vergoldungsflüssigkeit nicht angegriffen werden; muß nach beendigter
Vergoldungs-Operation sich leicht wieder entfernen, und endlich von jedem
Praktiker sich ohne Schwierigkeit darstellen lassen.
Die mir bekannt gewordenen Dekgründe entsprechen aber den so eben angeführten
Anforderungen nur mehr oder weniger; ein Dekgrund jedoch, welcher alle die oben
bezeichneten guten Eigenschaften besizt, wird also erhalten:
Man schmelzt zwei Theile Asphalt und einen Theil gepulverten Mastix bei gelinder Wärme unter Umrühren so lange,
bis die Masse ein gleichförmiges Ansehen angenommen hat; dieselbe wird hierauf auf
ein kaltes Kupferblech ausgegossen und kann ohne Veränderung in Wachspapier
eingewikelt aufbewahrt werden. Sie hat im erkalteten Zustande ein schwarzes,
glänzendes Ansehen und ist sehr spröde.
Soll nun mit diesem Dekgrund gedekt werden, so wird die erforderliche Menge bei
gelinder Wärme in Terpenthinöhl (gewöhnlich Terpenthin-Spiritus genannt)
aufgelöst, so daß die Auflösung ziemlich eine Syrups-Consistenz erlangt; mit
dieser Flüssigkeit werden nun mittelst eines feinen Pinsels diejenigen Partien des
Gegenstandes überzogen, welche nicht vergoldet werden sollen.
Wird bei der Vergoldung mittelst Zinkcontact eine kochende Auflösung von Gold in
Cyankalium angewendet, so ist es anzurathen, die Ablagerung des Dekgrundes durch
wiederholtes Auftragen auf den vorhergehenden, aber getrokneten, Ueberzug zu
verstärken. Nach erfolgter Vergoldung kann der Dekgrund durch schwaches Bürsten von
der Oberfläche wieder entfernt werden, ohne daß es nothwendig ist denselben mittelst
Terpenthinöhl wieder aufzulösen, welches bei größeren Gegenständen mitunter eine
sehr unangenehme Operation ist.
Ich habe von Goldarbeitern mit diesem Dekgrunde Versuche anstellen lassen und sie
haben mir insgesammt die Versicherung gegeben, daß derselbe allen Anforderungen der Praxis entspreche, daß er alle diejenigen
Eigenschaften besize, welche ein für alle Fälle anwendbarer Dekgrund haben muß,
weßhalb dessen allgemeine Verbreitung sehr zu wünschen sey; aus diesem Grund habe
ich nicht unterlassen wollen, die Vorschrift zu seiner Darstellung hiermit zu
veröffentlichen.