Titel: | Verbesserungen in der Fabrication von Spaten, Schaufeln und ähnlichen Geräthschaften, worauf sich James Griffin, Fabrikant zu Derby, am 5. Oktober 1843 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 96, Jahrgang 1845, Nr. XX., S. 102 |
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XX.
Verbesserungen in der Fabrication von Spaten,
Schaufeln und aͤhnlichen Geraͤthschaften, worauf sich James Griffin, Fabrikant zu
Derby, am 5. Oktober
1843 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, März
1845, S. 129.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Griffin's Verbesserungen in der Fabrication von Spaten, Schaufeln
etc.
Meine Verbesserungen bestehen
1) in der Herstellung von Halbformen zur Verfertigung von Spaten, Schaufeln
u.s.w.;
2) in der Herstellung und Zusammenschweißung solcher Halbformen vermittelst
vertiefter Walzen;
3) in der Anwendung eiserner und stählerner Stäbe bei der Anfertigung von Spaten,
Schaufeln u.s.w., wobei der Stahl in Vertiefungen geschweißt wird, welche vorher in
die Eisenstäbe gearbeitet wurden.
Für den ersten Theil meiner Erfindung wende ich Eisen an welches gewalzt und zur
Aufnahme des die Schneide bildenden Stahle an der einen Kante mit einer Vertiefung
versehen wurde.
Fig. 68
liefert die Randansicht zweier Halbformen mit den zwischenliegenden Stahl, wie
dieselben bisher bei der Verfertigung von Spaten, Schaufeln u.s.w. angewendet
wurden. Ich habe diese Anordnung hier dargestellt, um dem Arbeiter den Unterschied
zwischen dieser Construction und derjenigen, welche den ersten Theil meiner
Erfindung bildet, anschaulich zu machen.
Fig. 69
liefert den Grundriß und die Seitenansicht eines Eisenstüks, aus einer Eisenstange
geschnitten, welche mit einer Vertiefung an ihrer unteren Seite gewalzt wurde; diese
Vertiefung kann, wie Fig. 70 zeigt, längs der
ganzen Stange in einem geeigneten Walzwerk mit Einschnitten hergestellt werden; oder
auch durch ein anderes Walzwerk in der Fig. 71 dargestellten
Form, wobei die punktirten Linien die Stellen andeuten, wo die Stangen zur
Herstellung der Halbformen durchgeschnitten werden. Den auf diese Weise
abgeschnittenen Theilen gibt man durch Hämmern die Fig. 72 in der
Seitenansicht und im Grundriß dargestellte Form, worauf sie mittelst Formen oder
durch Walzen die Fig. 73 im Grundriß und in der Seitenansicht abgebildete Gestalt
erhalten.
Fig. 74
liefert die Seitenansicht zweier solcher zusammengefügter Halbformen; diese fassen
einen Stahl zwischen sich, welcher in die mit Bezug auf Fig. 69 erwähnte
Vertiefung zu liegen kommt. Dadurch wird die Quantität des eingelegten Stahls
regulirt, so daß derselbe seine geeignete Stelle mit Gewißheit einnimmt. Zur
Erleichterung der Fabrication ist der Stahl bereits in der Gestalt zubereitet,
welche der zwischen beiden Halbformen befindlichen Vertiefung entspricht.
Fig. 75
liefert die Seitenansicht zweier zum Schweißen fertiger Halbformen mit
zwischenliegendem Stahl. In diesem Falle ist jedoch die innere Fläche der einen
Halbform an ihrem unteren Ende eben – eine Anordnung, in deren Folge der
Stahl näher gegen die Vorderoder Rükseite der Schaufel oder sonstigen Geräthschaft
gebracht werden kann. Die Theile Fig. 74 und 75 sind nun so
weit fertig, daß sie aus freier Hand, oder dem zweiten Theile meiner Erfindung
gemäß, mittelst vertiefter Walzen zusammengeschweißt werden können, wo sie dann eine
Gestalt erhalten, die Fig. 76 im Grundriß und
Seitendurchschnitt dargestellt ist.
Fig. 77 zeigt
den Querschnitt, Fig. 78 den Längendurchschnitt eines Walzenpaares mit den daran
befestigten Formen zur Herstellung der erwähnten Halbformen.
Die Figuren 79
und 80
stellen beziehungsweise die obere und untere der an die Walzen befestigten Formen
dar. Der Arbeiter legt die Eisenstüke Fig. 72 in glühendem
Zustande in die Formen, wo sie dann in Folge der Umdrehung der durch Rädereingriff
mit einander verbundenen Walzen die erforderliche Pressung erfahren.
Fig. 81 ist
ein Querschnitt und Fig. 82 ein Längendurchschnitt der Walzen zum Zusammenschweißen der
Halbformen in Ganzformen. Fig. 83 ist eine der
Formen. Die obere Form gleicht im vorliegenden Falle der unteren, auch können die
Formen entweder an die Walzen befestigt oder in die Walzen vertieft gearbeitet seyn.
Bei der Verfertigung von
Schaufeln oder Spaten, die zur Ausnahme der Stiele mit Hülsen versehen sind,
schweiße ich den Stahl in zwei Stangen, welche, wie Fig. 83a
zeigt, an der einen Seite mit einer Vertiefung versehen sind, und walze diese
dann in eine Stange Fig. 84.
Es ist einleuchtend, daß eine der Stangen eben seyn, und der Stahl in die Nähe der
einen Seite des zu verfertigenden Artikels gebracht werden kann. Bedient man sich
des Stahls nur an der einen Fläche, so bearbeitet man eine Eisenstange von
hinreichender Dike auf die Fig. 85 dargestellte
Weise mit einer Vertiefung zur Aufnahme des Stahls.