Titel: | Verbesserungen an Pumpen, worauf sich Moses Poole zu London, einer Mittheilung zufolge, am 29. August 1844 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 96, Jahrgang 1845, Nr. XXXVI., S. 177 |
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XXXVI.
Verbesserungen an Pumpen, worauf sich Moses Poole zu London, einer Mittheilung zufolge, am 29. August 1844 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April
1845, S. 228.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Poole's Verbesserungen an Pumpen.
Vorliegende Verbesserungen an Pumpen bestehen in einer eigenthümlichen Anordnung der
Ventile in einer von dem Körper der Pumpe abgesonderten Kammer. Wenn eine Pumpe
gewöhnlicher Art in Unordnung kommt, so rührt dieses meistens von einigen Fehlern an
den Ventilen her, weßhalb die Pumpe auseinander genommen werden muß, um dem
Uebelstande abzuhelfen. Bei vorliegender Erfindung nun ist dieser Uebelstand
beseitigt und von dem Zustande der Ventile kann man sich zu jeder Zeit Gewißheit
verschaffen.
Fig. 10
stellt den Verticaldurchschnitt und
Fig. 11 den
Grundriß einer solchen verbesserten Pumpe dar.
Fig. 12 ist
der Durchschnitt und
Fig. 13 der
Grundriß einer Feuersprize;
Fig. 14 der
Verticaldurchschnitt einer Saugpumpe;
Fig. 15 der
Verticaldurchschnitt einer Dampfmaschinenpumpe.
Alle diese verschiedenen Pumpen sind mit den verbesserten Ventilen versehen. A ist der Körper der Pumpe; die Röhren und Lager für die
Ventile sind aus einem Stük; B der Kolben, welcher in
Fig. 15
massiv ist; C die Kolbenstange; D die Stopfbüchse, welche in das an dem oberen Theile des Pumpenstiefels
angebrachte Querstük E geschraubt ist; F eine den Boden des Stiefels bildende aufgeschraubte
Platte. G sind Hervorragungen, mit deren Hülfe der
Pumpenkörper an eine Mauer oder sonstige Wand befestigt werden kann. Der Ort I der Ventile ist so angeordnet, daß man ihr Spiel durch
ein an der Seite der Ventilkammer angebrachtes Glas K
leicht beobachten kann. Der Riegel L, womit das Glas
befestigt ist, kann, wenn die Ventile in Unordnung sind, zu jeder Zeit leicht
abgenommen werden. M sind Scheidewände, auf denen die
Ventile N ruhen, deren Führungen in Rinnen so adjustirt
sind, daß sie nach Entfernung des Glases leicht entfernt werden können. Die Ventile
ruhen auf einem Vorsprunge a, um den Durchgang von
Unreinigkeiten zu verhüten. O ist der Windkessel; P ein Ansaz, woran eine Röhre geschraubt werden kann, wenn die Pumpe als
Feuersprize dienen soll; Q die Saugröhre. R, Fig. 12, ist ein an der
Vereinigungsstelle der Röhren H angebrachter Zapfen mit
zwei Wegen. S, Fig. 14, sind
Klappenventile, durch die das Wasser aus den Pumpenstiefeln A in die Kammer T tritt. Die Ventile X, Fig. 15, unterscheiden
sich von den übrigen dadurch, daß sie, wie aus Fig. 19 deutlicher
erhellen wird, verschiebbar anstatt um Achsen beweglich sind. Diese Ventile werden
durch einen Winkelhebel V, Fig. 15, geöffnet und
geschlossen, indem eine mit dem Winkelhebel verbundene Stange Z, die, wie Fig. 20 zeigt, an ihrem
unteren Ende mit einer Hervorragung versehen ist, durch den Niedergang und das
Steigen des an diese Hervorragung stoßenden Kolbens B¹ bewegt wird. Beim Niedergang des Kolbens schließt sich das obere
Ventil und öffnet sich das untere, beim Steigen des Kolbens öffnet sich das obere
Ventil und schließt sich das untere.
Die Figuren
16, 17
und 18 zeigen
die Anordnung einer Stopfbüchse, bestehend aus den Theilen y,
y, auf welche die Federn x, x wirken. Die zwei
oberen und die zwei unteren Theile y liegen kreuzweise
gegen einander und schließen nach Maaßgabe des auf sie wirkenden Drukes an die
Kolbenstange. Diese Theile y können bei allen
Pumpengattungen, welche Stopfbüchsen erfordern, anstatt der gewöhnlichen Stopfbüchse
angewandt werden. Die Wirkung ist bei den in Rede stehenden Pumpen continuirlich.
Angenommen, der Kolben befinde sich in der Fig. 10 dargestellten
Lage, so schließt sich beim Niedersteigen das obere Ventil linker Hand, und in dem
oberen Theil der Röhre H entsteht ein luftleerer Raum;
das Wasser steigt durch die Röhre Q, öffnet das untere
Ventil linker Hand und tritt in den oberen Theil der Röhre H und den Pumpenstiefel; beim Steigen des Kolbens jedoch drükt das
gehobene Wasser das untere Ventil linker Hand nieder, öffnet das obere und tritt in
den Windkessel O. Während das obere Ventil rechter Hand
sich schließt, öffnet sich das untere, der untere Theil der Röhre H und der Stiefel füllt sich mit Wasser, welches in die
Kammer O gedrükt wird, wenn der Kolben niedergeht. Das
Spiel der Ventile ist somit abwechselnd, die Pumpe ist stets gefüllt und die
geringste Bewegung des Kolbens hat den beabsichtigten Erfolg.