Titel: | James Boyd's verbesserte Schornsteinkappe. |
Fundstelle: | Band 96, Jahrgang 1845, Nr. XCII., S. 369 |
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XCII.
James Boyd's verbesserte
Schornsteinkappe.
Aus dem Civil Engineer and Architects' Journal, Dec.
1844, S. 419.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Boyd's Schornsteinkappe.
Das Princip, wonach vorliegender Apparat construirt ist, besteht darin, daß man den
Rauch durch Oeffnungen in der Seite der Schornsteinröhre in einen äußeren Behälter
von beträchtlicher Länge leitet, welcher oben und unten offen, während die
Schornsteinröhre selbst oben vollkommen geschlossen ist. Ein Luftstrom streicht
demnach in verticaler Richtung durch den äußeren Mantel. Nun besteht das Gesez, daß
wenn zwei Ströme irgend einer Flüssigkeit in getrennten Canälen nach gleicher
Richtung sich bewegen und an irgend einer stelle zusammenkommen, der stärkere den
schwächeren mit einem beträchtlichen Theil seiner eigenen Geschwindigkeit mit sich
zieht. Eben so erzeugt der Wind, welcher in andern Fällen den Zug des Schornsteins
hemmen würde, im vorliegenden Falle einen nach Maaßgabe seiner Heftigkeit stärkeren
Zug. Ob nun der Wind durch den äußeren Mantel aufwärts oder abwärts bläst, der
Erfolg ist derselbe, weil die Schornsteinröhre oben geschlossen ist. Die einige Zoll
unter dem äußeren Mantel an der Röhre Fig. 37 befindliche
conische Hervorragung hat den Zwek, den Effect der horizontalen Luftströmungen zu
erhöhen, indem sie dieselben aufwärts in den Raum zwischen der Schornsteinröhre und
der äußeren Hülle weist, und dadurch die Entweichung des Rauchs befördert; in das
Innere der Schornsteinröhre selbst kann jedoch der Wind auf keine Weise gelangen. Um
die Wirkung horizontaler Winde noch mehr zu erhöhen, kann man auch an dem oberen
Rande der äußeren Hülle eine conische Hervorragung (Fig. 38) anbringen. Der
Apparat kann aus Zink, Eisen oder einem andern geeigneten Metalle angefertigt
werden.