Titel: | Ueber die Zusammensezung der besten bisher gekannten Formsande; von Dr. L. Elsner. |
Fundstelle: | Band 96, Jahrgang 1845, Nr. XCVIII., S. 388 |
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XCVIII.
Ueber die Zusammensezung der besten bisher
gekannten Formsande; von Dr. L.
Elsner.
Aus dem Journal für praktische Chemie, 1844, Nr. 7 und
8.
Elsner, über die Zusammensezung der besten Formsande.
Da die Zusammensezung des Formsandes für die Gießerei von großer Wichtigkeit ist, so
unternahm Hr. Kampmann im Laboratorium des königl.
Gewerb-Instituts zu Berlin die Analyse der besten bisher gekannten und
gebrauchten Formsand-Sorten, um in Fällen, wo sich ein solcher Formsand nicht
beschaffen ließe, doch einen ähnlichen sich zusammensezen zu können. Die als
vorzüglich brauchbar anerkannten Sorten waren:
1) Sand aus der Gießerei von Hrn. Freund bei
Charlottenburg. 2) Pariser Sand, vorzüglich zu Bronze-Guß geeignet. 3)
Englischer Sand von Manchester, ganz vorzüglich zu Kernstüken geeignet. 4) Sand von
Laynahütte (bei dem Orte Stromberg), eben sowohl zu Kernen als zu den Formen
geeignet.
Alle genannten Sorten zeigten eine röthliche Farbe und ihre Analyse wurde auf die
bekannte Weise ausgeführt. Die Kieselerde zeigte sich unter dem Mikroskope bei
200facher Vergrößerung als kleine runde Körnchen ohne Glimmerblättchen; die
Sandsorten gehören demnach der Alluvial-Bildung an.
Nr. 1
bestand in
100 Th. aus:
Nr. 2
bestand in
100 Th. aus:
Kieselerde
92,083
Kieselerde
91,907
Eisenoxyd
2,498
Eisenoxyd
2,177
Thonerde
5,415
Thonerde
5,683
Kalk
Spur.
Kalk
0,415.
Nr. 3
bestand in
100 Th. aus:
Nr. 4
bestand in
100 Th. aus:
Kieselerde
92,913
Kieselerde
90,625
Eisenoxyd
1,249
Eisenoxyd
2,708
Thonerde
5,830
Thonerde
6,667
Kalk
Spur.
Kalk
Spur.
Auffallend ist die große Aehnlichkeit der verschiedenen Formsand-Sorten in
ihrer chemischen Zusammensezung, und es scheint daher ein gewisses, bestimmtes
Verhältniß der einzelnen Bestandtheile erforderlich zu seyn, wenn der Formsand die
guten Eigenschaften besizen soll, die er haben muß, wenn derselbe den Anforderungen
des Gießers entsprechen soll. Nach den erhaltenen Resultaten der chemischen Analyse
wird sich für den praktischen Gebrauch (besonders zur Bildgießerei) aus folgenden
Bestandtheilen, nach Hrn. Kampmann, ein guter Formsand
zusammensezen lassen:
93
Quarzsand (feiner Streusand),
2
Eisenoxyd (rother Oker),
5
möglichst kalkfreie Thonerde.