Titel: | Verbesserungen in der Construction der Eggen und Schafhürden, worauf sich Richard Coleman, Eisengießer zu Colchester in der Grafschaft Essex, am 22. Mai 1845 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 100, Jahrgang 1846, Nr. VII., S. 16 |
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VII.
Verbesserungen in der Construction der Eggen und
Schafhürden, worauf sich Richard
Coleman, Eisengießer zu Colchester in der Grafschaft Essex, am 22. Mai 1845 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Febr. 1846,
S. 93.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Coleman's Verbesserungen in der Construction der Eggen und
Schafhürden.
Den Gegenstand meiner Erfindung bilden
1) Verbesserungen in der Construction der Eggen;
2) Verbesserungen in der Verbindung der Hürden, so daß diese winkelig gegen einander
stehen, ohne daß sie Füße oder in den Boden einzutreibende Hervorragungen nöthig
haben.
Fig. 9 stellt
den Grundriß,
Fig. 10 die
Seitenansicht einer ausdehnbaren Egge dar. Diese Egge besteht aus fünf oder mehreren
cylindrischen parallelen Stangen a, a, welche mit einem
System von Stäben b, b durch Bolzen verbunden sind. Die
Stäbe a, a sind zur Aufnahme eines Rades eingerichtet,
dessen Achse in einem Hebel c gelagert ist. Dieser um
d drehbare Hebel kann in die Höhe gehoben,
niedergelassen und in jeder beliebigen Lage festgestellt werden. Letzteres geschieht
vermittelst eines Bolzens e, welcher durch den Hebel und
die Quadranten f, zwischen denen derselbe sich bewegt,
gesteckt wird. Befindet sich der Hebel c in seiner
höchsten Lage, so ist das Rad von dem Erdboden entfernt, wird er in seiner tiefsten
Lage festgestellt, so befinden sich die Zinken der Egge außerhalb des Bodens.
Die Egge kann mittelst Ketten g, g, h, h, welche an die
Enden der Stangen a, a und an ein geeignetes Ortscheit
befestigt sind, von beiden Enden aus gezogen werden. Es springt in die Augen daß,
wenn alle Ketten gleiche Länge zwischen dem Ortscheit und den Enden der Stange a haben, dann die Egge ihre weitesten Dimensionen
erlangt hat. Sind jedoch die Ketten h, h länger als die
Ketten g, g, so stehen diejenigen Stangen a, a, woran die Ketten h, h
entfernt sind, weiter von dem Ortscheit ab als die übrigen Stangen a, a, woran die Ketten g, g
befestigt sind, so daß nun die Egge schmaler geworden ist. Auf diese Weise kann die
Egge in jeder Breite, die sie überhaupt annehmen kann, benützt werden; und da jede
Längenstange a ihr Rad und ihren Hebel hat, so kann man
den Theilen der Egge eine verschiedene Stellung geben; die Egge wird alsdann im zusammengezogenen Zustand
feinere Arbeit liefern als im expandirten.
Fig. 11 zeigt
die Seitenansicht und
Fig. 12 den
Grundriß einer Egge, bei welcher die Neigung der Zähne je nach der Beschaffenheit
der zu vollbringenden Arbeit von Zeit zu Zeit abgeändert werden kann. Diese Egge
ruht auf drei Rädern, und die Tiefe auf welche die Zähne eindringen läßt sich nach
Bedürfniß abändern. i, i ist das Hauptgestell mit den
Zähnen j, j. Diese Zähne befinden sich alle an einer
Achse k, welche durch die Hervorragungen i¹ des Gestells tritt. Das Gestell i wird vorn von der Hülse i² getragen, die an der senkrechten Stange l gleitet, an deren unterem Ende sich das Vorderrad befindet. Die Stellung
des Vordertheils des Gestells wird vermittelst der Kette m regulirt, deren unteres Ende an die erwähnte Hülse und deren oberes Ende
an den Winkelhebel n befestigt ist. Der letztere hat
seine Drehungsachse o an der verticalen Stange l, und letztere läßt sich in dem oberen Theil l¹, der die Achse des Winkelhebels trägt, drehen.
Die Stange p verbindet den Winkelhebel n mit der Stange q. Diese
verbindet die beiden Hebel r, r mit einander. Die oberen
Enden der letzteren sind gegen einander gebogen und auf die dargestellte Weise so
mit einander verbunden, daß sie einen rahmenähnlichen Hebel bilden. Dieser Hebel hat
den Zweck, das Gestell i zu heben und niederzulassen, je
nachdem man die Zähne von dem Boden entfernen und mehr oder weniger in denselben
eingreifen lassen will. Dieß wird durch die Seitenräder s,
s erreicht, deren Achsen an den unteren Enden der Hebel r befestigt sind; letztere drehen sich um die an das
Gestell i, i befestigten Achsen r¹. Die Abbildung zeigt das Gestell i,
i in seinen beiden äußersten Lagen. In jeder dieser Lagen so wie in jeder
Zwischenlage werden die Theile der Egge durch die Stange t fixirt. Die oberen Enden der Zähne treten durch Löcher in dem Gestell
v; und je nachdem dieses Gestell mehr oder weniger
nach vorn oder hinten befestigt wird, ändert sich die Neigung der Zähne. Der auf dem
Gestell i ruhende Rahmen v
wird mit Hülfe der Schrauben u, u adjustirt, welche
durch Hervorragungen i³, i³ treten, die an dem Gestell i
angebracht sind. Diese Methode die Neigung der Zähne zu verändern ist es, welche das
Eigenthümliche dieses Theils meiner Erfindung bildet. Von der verticalen Stange l aus wird die Egge gezogen.
Ich komme nun an die auf Schafhürden Bezug habenden Verbesserungen.
Fig. 13 zeigt
den Grundriß und Fig. 14 die Frontansicht mehrerer Hürden, die unter Winkeln gegen
einander gestellt sind, so daß sie stehen, ohne in die Erde gesteckt werden zu
müssen. Fig.
15 zeigt die Verbindungsweise der Hürden in größerem Maaßstabe. w ist eine an die eine Hürde befestigte Hülse und x der andere Theil der Kuppelung.