Titel: | Vorrichtung, um Locomotiven auf Eisenbahnen geneigte Ebenen hinauf zu bewegen, worauf sich Ezra Coleman aus Philadelphia am 30. Jul. 1845 in England ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 100, Jahrgang 1846, Nr. XVI., S. 83 |
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XVI.
Vorrichtung, um Locomotiven auf Eisenbahnen
geneigte Ebenen hinauf zu bewegen, worauf sich Ezra Coleman aus Philadelphia am 30. Jul. 1845 in England ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, März 1846,
S. 140.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Coleman's Methode Locomotiven die Rampen
hinaufzutreiben.
Fig. 18
stellt einen Aufriß der mit meinem verbesserten Apparat ausgerüsteten, eine geneigte
Ebene hinanfahrenden Locomotive dar.
Fig. 19 ist
der Aufriß einer endlosen Schraube B, deren Achse H ein conisches Rad F
enthält. Diese Schraube greift zwischen die kleinen längs der geneigten Strecke
angeordneten Frictionsrollen c, c, c.
Fig. 20 ist
der Grundriß meiner verbesserten Eisenbahn an geneigten Strecken mit den auf ihr
ruhenden Locomotivrädern und der Treibwelle. An der Achse der Treibräder A, A befindet sich ein conisches Rad O, welches, wenn es nicht im Eingriffe ist, lose an der
Achse unterhalb der Locomotive spielt. Die endlose Schraube ist der Länge nach
parallel zur Locomotive aufgehängt und mit dem Rahmen oder dem Dampfkessel
verbunden. Das Winkelrad O an der Treibwelle greift in
das an der Achse der endlosen Schraube befindliche Winkelrad F. Die Neigung der Schraubengänge sollte einen Winkel von 20° nicht
übersteigen; 6°–10° halte ich für den geeignetsten Winkel. Soll
die Bewegung von der Treibwelle auf die endlose Schraube übertragen werden, so setzt
man das Winkelrad O mit Hülfe einer gewöhnlichen
Kuppelung mit der Treibwelle in feste Verbindung. Innerhalb der Treibräder A, A sind zwei Räder S, S
von etwas geringerem Durchmesser lose auf die Treibwelle geschoben, welche auf der
inneren Schienenleitung D, D rollen. Letztere sind
zwischen den Hauptschienen E, E in geringem Abstande von
denselben und einige Zoll höher als dieselben angebracht. Etwas über die inneren
Schienen D, D erhebt sich in der Mitte der Bahn eine
breitere Schiene P, auf welcher die oben erwähnten Frictionsrollen C in gleichen Abständen von einander angeordnet
sind.
Wenn nun die Locomotive an einer geneigten Ebene ankommt, so begeben sich die inneren
Räder S, S auf die innere Schienenleitung D, D, wodurch die äußeren Treibräder A, A von den Hauptschienen E,
E gehoben werden; zugleich schrauben sich die Windungen der endlosen
Schraube zwischen die Frictionsrollen C, C. Das
Winkelrad Q wird sodann an die Treibwelle festgekuppelt,
worauf die ganze Kraft der Maschine auf die endlose Schraube wirkt, welche, zwischen
die Frictionsrollen eingreifend und auf diese Weise sich fortschraubend, die
Locomotive mit ihrer Last nach sich zieht.