Titel: | Verbesserte Vorrichtung zum Reiben des Zeuges, welcher zur Pappenfabrication dient; erfunden von E. O. Schmidt. |
Fundstelle: | Band 100, Jahrgang 1846, Nr. XXXIV., S. 168 |
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XXXIV.
Verbesserte Vorrichtung zum Reiben des Zeuges,
welcher zur Pappenfabrication dient; erfunden von E. O. Schmidt.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Schmidt's Vorrichtung zum Reiben des Zeuges welcher zur
Pappenfabrication dient.
Ehe ich zur Beschreibung des Apparats selbst übergehe, bemerke ich, daß die von mir
gemachte Verbesserung sich darauf beschränkt, daß nicht jeder Reiber für sich
besonders durch Menschenhände bewegt wird, sondern daß vier Reiber zugleich durch
Wasserkraft oder durch irgend eine andere Triebkraft in Bewegung gesetzt werden.
Eine zweite von mir beanspruchte Verbesserung betrifft eine bequemere und leichtere
Stellung der Reiber.
In Fig. 6 sieht
man einen kegelförmigen Kübel a, der 3 Fuß 4 Zoll hoch
ist. Der Kübel muß wasserdicht seyn und die Dauben desselben werden durch zwei
eiserne Reife zusammengehalten. Das Innere des Kübels ist mit Eisenblech bekleidet,
das wie ein Reibeisen durchschlagen ist. In diesem Kübel macht eine Welle b ihre Bewegung, an deren unterem Ende sich ein
vollkommen runder hölzerner Kegel c befindet. Die ganze
Oberfläche dieses Kegels ist mit dünnen eisernen Streifen besetzt. Um diese zu
befestigen, macht man einen nicht zu tiefen Sägeschnitt in den Kegel und setzt in
diese Schnitte die eisernen Streifen ein; in Folge der Feuchtigkeit schwillt das
Holz auf und das Eisen rostet und beide Ursachen genügen, um die Eisenstreifen
festzuhalten. Alle Eisenstreifen müssen gleichhoch über dem Kegel vorstehen. Am
untern Theil der Welle b befindet sich ein Zapfen, der
in einer Pfanne sich dreht, welche am Boden des Kübels angebracht ist.
An der Seite des Kübels ist eine Röhre h aus Weißblech
oder Messing befindlich, die 4 Zoll im Durchmesser hat und im halben Zirkel
ausgearbeitet ist, dessen beide äußere Enden oben und unten am Kübel liegen, damit
der Zeug und das Wasser ungehindert in jenem eintreten können und in einer
beständigen Bewegung erhalten werden.
Ueber dem Kegel und auf dessen großen Durchmesser sind vier Streifen i, k, i, k, die zwei Zoll hoch sind, so angebracht, wie
es in Fig. 6
angezeigt ist. Diese Streifen bilden zwei stumpfe Winkel, die in der Richtung
angebracht sind, welche die Maschine bei ihrer kreisrunden Bewegung nimmt. Auf diese
Weise wird der Zeug beständig bewegt und immer in die Röhre h, Fig.
6, gestoßen, welche ihn unter den Kegel trägt, von wo er durch die
Centrifugalkraft von unten nach oben getrieben wird. Die Materien werden durch den äußeren
Umfang des Kegels an der innern Wand des Kübels zermalmt und zerrissen. Die eisernen
Streifen, womit der Kegel ausgestattet ist, müssen sich den innern Wänden des Kübels
sehr nähern, ohne sie jedoch zu berühren; sie gleiten in einer geringen Entfernung
von denselben hin, damit sich die Masse zwischen den Wänden und den eisernen
Streifen drehen kann.
Bei e ist die Welle b mit
einem Triebstock versehen, in welchen das Kammrad f
eingreift. Dieses Kammrad selbst ist fest auf einer Welle n befestigt, die an ihrem untern Ende einen Zapfen hat, der in der
metallenen Pfanne m, die am Boden des Etablissements
eingelassen ist, sich bewegt. Das obere Ende der Welle n
geht durch das Balkenlager o, Fig. 8, hindurch, das aus
zwei an einander anstoßenden Balken besteht, die in die Balken r unbeweglich befestigt sind und von denen ein jeder an
der Stelle, wo das obere Ende der Welle n, Fig. 6, durch
das Lager gehen soll, einen halbrunden Ausschnitt hat, wie dieses bei p, Fig. 8, sichtbar ist. Bei
q, Fig. 6, ist an der Welle
n ein Triebstock befindlich, in dem das Rad s eingreift welches von der Welle t getragen wird, die ihre Bewegung durch ein Triebrad empfängt; zur
Umdrehung dieses Rads wendet man entweder Wasser oder jede andere Triebkraft an. Was
die hölzernen Wellen b anbetrifft, so bewegt sich deren
unteres Ende, wie ich schon erwähnt habe, in der Pfanne des Kübels a, während ihr oberes Ende, durch das auf Strebepfeilern
ruhende Balkenlager r hindurchgeht, welches zu diesem
Zweck an der Durchgangsstelle durchbohrt ist. Dieses Loch wird mit Messing
ausgefüttert und muß groß genug seyn, um der Welle b
eine leicht drehende Bewegung zu erlauben. Am obern Theil ist die Welle bis zu der
punktirten Linie v ausgebohrt und diese Oeffnung mit
einer eine metallene Schraubenmutter enthaltende Büchse ausgefüttert. Das Stellstück
x, welches aus Eisen ist und durch eine in dem
Balken r befindliche Oeffnung hindurch geht, die
ebenfalls mit Messing gefüttert seyn muß, ist von seinem unterem Ende an bis zur
Hälfte seiner Länge mit Schraubengängen ausgestattet, die in die Schraubenmutter der
Welle b eingreifen.
In Fig. 7
befindet sich eine besondere Abbildung dieses Stellstücks, das die Form einer nur
zur Hälfte mit Schraubengängen geschnittenen Spindel hat, und dessen Kopf mit Armen
versehen ist, um das Stellstück leicht umdrehen zu können. Das Stellstück muß so
groß seyn, daß es immer noch 4 bis 6 Zoll über der oberen Fläche des Balkens r hervorsteht, wenn die Welle b ganz heruntergelassen ist. Um den Kegel der Welle b in dem
Kübel zu erheben, braucht man nur das Stellstück x
mittelst der Arme umzudrehen, denn durch das tiefere Eintreten der Schraubengange in
die Schraubenmutter der Welle b wird natürlich die Welle
b gehoben. Das Spiel des ganzen Apparats ist höchst
einfach folgendes. Beim Umdrehen des Triebrads wird die Welle t und das an dessen äußerem Ende befindliche Rad s in Bewegung gesetzt, das vermöge seiner besonderen Construction in den
Triebstock q der Welle n
eingreift und jenen wie letztere umdreht. Dieser drehenden Bewegung muß natürlich
auch das Kammrad f folgen, welches auf der Welle n unbeweglich sitzt und das in den Triebstock e einer jeden der vier Wellen eingreift, wodurch diese
ebenfalls eine drehende Bewegung mitgetheilt erhalten.