Titel: | Taylor's und Simpsons Verbesserungen an Treibapparaten für Schiffe. |
Fundstelle: | Band 100, Jahrgang 1846, Nr. LI., S. 252 |
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LI.
Taylor's und Simpsons Verbesserungen an
Treibapparaten für Schiffe.
Aus dem Mechanics' Magazine 1845, Nr.
1168.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Taylor's und Simpsons Verbesserungen an Treibapparaten für
Schiffe.
Fig. 46
stellt den Treibapparat, vom Schiffe getrennt, im Grundriß und Fig. 47 in der äußeren
Seitenansicht dar. Fig. 48 ist der Seitenaufriß eines Schiffes, woran der Apparat Fig. 46 und
47
angebracht ist. B, B sind zwei unter der Wasserlinie in
den Seiten des Schiffs angebrachte Vertiefungen für die Schaufelräder, welche von
dem übrigen Schiff durch wasserdichte Scheidewände a, a
getrennt und bei b, c und d
nach dem äußeren Wasser hin offen sind. Jede Vertiefung ist durch horizontale
Scheidewände e, e in drei besondere Kammern abgetheilt,
nämlich in eine mittlere Kammer C¹, worin das Rad in horizontaler Lage rotirt, und eine obere und untere
C², C³, durch welche das Wasser in das Rad oder aus demselben
strömt. D, D sind die verticalen Wellen der Räder,
welche sich durch Röhren E, E, die bis über die
Wasserlinie reichen, aufwärts erstrecken. Jede Welle ist in der Vertiefung so
gelagert, daß bei erfolgender Rotation der Räder die Schaufeln f, f ein wenig über die äußeren Seiten des Schiffs
hervorragen. Da wo die Radwellen durch die Scheidewände e,
e, welche die obere und untere Kammer von der mittleren trennen, treten,
ist der Raum rings um
dieselben frei, so daß das Wasser ungehindert gegen die Mitte der Räder hinfließen
kann. Die Größe der Seitenöffnungen d sollte nicht
weniger als ungefähr 1/6 und nicht mehr als ungefähr 1/3 des Radumfangs betragen.
Die rotirende Bewegung wird den Wellen von der Maschine aus mit Hülfe des
gewöhnlichen Räderwerks mitgetheilt. Bei erfolgender Rotation tritt eine Schaufel um
die andere in das Wasser und zwar an der Stelle ihres Drehungskreises, wo sie die
größte Kraft ausüben kann. Zugleich strömt das Wasser fortwährend durch die oberen
und unteren Oeffnungen b, c und durch die rings um die
Radwellen offenen Räume gegen die Mitte der Räder, von wo aus dasselbe durch die
Seitenöffnungen d gegen den Stern hin getrieben wird.
Die Befestigungsweise und Gestalt der Schaufeln kann wie in den Figuren 50 und 51 beschaffen
seyn.
Fig. 49
stellt eine andere Anordnung nach demselben Princip im Grundrisse dar. M ist ein am Boden des Schiffs angeordneter
Wasserbehälter, der sich von der einen Seite des Schiffs bis zur andern erstreckt,
und durch wasserdichte Scheidewände w, w von dem übrigen
Schiffe getrennt ist. Der Boden des Schiffs dient zugleich diesem Behälter als
Boden. N, N sind zwei zur Aufnahme der Schaufelräder
angeordnete Gehäuse oder Kammern, die, auf dem Boden des Behälters stehend, nach dem
Wasser hin eben so weit offen sind, wie bei dem oben beschriebenen Apparate. Außer
dieser Oeffnung sind die beiden Kammern N von jeder
Communication mit dem Behälter abgeschlossen, mit Ausnahme der oben an den Kammern
rings um den Radwellen befindlichen Oeffnungen P, P. Der
Wasserbehälter M ist an den von den Radkammern nicht
bedeckten Theilen mit Löchern durchbohrt, durch welche das Wasser von außen zutritt.
Da derselbe durch dieses Mittel stets voll erhalten wird, so fließt das Wasser durch
die Oeffnungen P, P in die Radkammern, und wird durch
die erwähnten Seitenöffnungen Hinausgetrieben. Anstatt den Boden des Wasserbehälters
M zugleich als Boden der Radkammern dienen zu
lassen, kann man den letztern ihre eigenen Böden geben und sie ein wenig über den
Boden des Wasserbehälters erheben, wie der Verticaldurchschnitt Fig. 52 zeigt. Diese
Anordnung gestattet noch eine weitere Anzahl Löcher für den Wasserzutritt in dem
Boden des Behälters anzubringen.
Fig. 53
stellt eine dritte Anordnung ganz nach demselben Princip, wie die letzte dar. Jede
Radkammer hat ihren besondern Wasserbehälter M, welcher
oben und unten nach dem Wasser hin ganz offen ist; auch die Radkammer selbst ist
oben und unten gegen das Wasser offen.
Sollte der Wasserzufluß nach dem Innern der Radkammern nicht hinreichend befunden
werden, so kann man Röhren t, t,
Fig. 49,
anordnen, welche von der Außenseite des Schiffs nach den oberen Oeffnungen der
Radkammern sich hin erstrecken und den Kammern auf diese Weise den nöthigen
Wasserbedarf zuführen.
Anstatt horizontal können die Schaufelräder, wie der Querschnitt Fig. 54 zeigt, auch
vertical unter der Wasserlinie angeordnet und auf die gewöhnliche Art mittelst
Krummzapfen in Umdrehung gesetzt werden. Bei dieser Modification würden Canäle H und G nöthig seyn, um das
Wasser nach der Mitte des Rads hinzuleiten. Die nach diesem System getroffene
Anordnung ist jedoch nicht so wirksam wie die beiden oben beschriebenen.