Titel: | Verbesserungen an Maschinen zum Behauen der Steine und zum Schneiden und Schnitzen des Holzes, worauf sich George Myers, Architekt in Laurie-terrace, Lambeth, am 8. Jul. 1845 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 100, Jahrgang 1846, Nr. LII., S. 254 |
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LII.
Verbesserungen an Maschinen zum Behauen der
Steine und zum Schneiden und Schnitzen des Holzes, worauf sich George Myers, Architekt in
Laurie-terrace, Lambeth, am 8. Jul. 1845
ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April 1846,
S. 193.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Myer's Maschinen zum Behauen der Steine und zum Schneiden und
Schnitzen des Holzes.
Fig. 1 stellt
die Frontansicht,
Fig. 2 den
Verticaldurchschnitt und
Fig. 3 und
4 zwei
Querschnitte einer Maschine zum Behauen von Steinen dar, die sich zur Herstellung
ornamentaler Formen oder Vertiefungen eignet. Die beiden letzteren zeigen zwei
verschiedene Ansichten von Schneidwerkzeugen, deren Gestalt von der Beschaffenheit
der zu liefernden Arbeit abhängt. Die Werkzeuge a dienen
zur Ausarbeitung ins Grobe, das Werkzeug b zur
Vollendung. Die Werkzeuge a sind, wie man bemerkt, so
eingesetzt, daß die Abstände ihrer Schneiden von der Achse stufenweise zunehmen, und
bei abwärts erfolgender Bewegung das Instrument b
zuletzt angreift. Der Werkzeughälter besteht aus einem Metallblock c, mit vielen Löchern, in welche die Schneidinstrumente
so eingekeilt werden, daß die gröberen zuerst in Thätigkeit kommen; auch haben diese
eine solche Gestalt, daß sie eine Form hervorbringen, die sich der letzten von dem
feineren Werkzeuge zu vollendenden Figur stufenweise nähert. Der Werkzeughälter c bewegt sich zwischen zwei Führungen d, d; die Bewegung wird durch die Rotation einer
Schraube e vermittelt, welche durch eine an dem
Werkzeughälter angebrachte Mutter f geht. Der Stein
bleibt an der Vorderseite der Maschine unbeweglich, so daß die Instrumente bei ihrer
Auf- oder Niederbewegung durch Abschaben die verlangte Form am Stein
hervorbringen. Die Maschine ist auf einer Unterlage g
befestigt und die Enden der Schraube e drehen sich in
geeigneten Lagern h. Das obere Ende der Schraube e enthält ein Winkelrad i,
in welches ein anderes Winkelrad j greift; die Achse k des letztern ist mit einer Kurbel m versehen, durch deren Umdrehung die Maschine in
Wirksamkeit gesetzt wird. Ich gehe nun zu der Beschreibung eines andern Theils
meiner Erfindung über.
Fig. 5 zeigt
den Aufriß einer Maschine zum Schneiden von Holz, Stein oder anderem Material
mittelst eines rotirenden mit Schneidinstrumenten besetzten Gestells. Die Anordnung
ist so getroffen, daß die Schneidinstrumente von dem Mittelpunkt des rotirenden
Gestells aus adjustirt werden können. a ist eine
verticale oben und unten in b gelagerte Welle. An diese
Welle ist mit Hülfe der Schraubenbolzen und Muttern d, d
der Theil c befestigt, wodurch ein in den Lagern b, b bewegliches Gestell gebildet wird. Durch die
Verticalwelle a treten zwei Stangen e, e, die an ihren Enden durch die Stangen e', e' verbunden sind und auf diese Weise einen
viereckigen Rahmen bilden. Dieser Rahmen ragt mehr oder weniger an der einen Seite
der Welle a heraus, je nachdem das in den Stein
einzuschneidende Muster von der Welle a mehr oder
weniger entfernt ist. Die Stellung des Rahmens wird mit Hülfe der Schraube f regulirt. An dem Ende der letzteren sind Achsen
angebracht, die sich in Lagern f¹ drehen, und in
dem Querstück g befindet sich ein Lager f³ mit einer Mutter zur Aufnahme der Schraube f. Da sich nun die Schraube frei in ihren Lagern f¹, f¹ drehen
kann, so bewegt sie das Querstück g hin und her, je
nachdem sie nach der einen oder der andern Richtung gedreht wird. Das Querstück g ist an den Stangen e, e
befestigt, so daß sich diese durch die Verticalwelle a
vor- oder zurückbewegen, wenn ersteres sich dieser Welle nähert oder von ihr
entfernt. Die Schraube f wird mit Hülfe des an ihrem
einen Ende befindlichen Rads h gedreht. Das rotirende
Gestell i mit den Schneidwerkzeugen ist Fig. 5 im senkrechten
Durchschnitt und Fig. 6 im Grundriß dargestellt. Dieses Gestell eignet sich zur Aufnahme
von sechs Schneidinstrumenten; die Anzahl der letzteren läßt sich jedoch abändern.
In Fig. 5
bemerkt man zwei solcher Instrumente; das eine vorbereitende x bearbeitet die horizontale Fläche 1, 1 und den verticalen Umfang, das
andere y vollendet den durch das erstere gemachten
verticalen Schnitt und gibt ihm die verlangte Form. Die Schneidwerkzeuge sind in den
Hältern k, k befestigt, welche mittelst Schrauben l, l dem Mittelpunkt des Gestells genähert und von
demselben entfernt werden können. Die Befestigung der Hälter geschieht mit Hülfe der
aufgeschraubten Handhaben. Das rotirende Gestell ist an der mit einer Kurbel
versehenen in den Stangen e, e gelagerten Achse n befestigt. Diese Achse läßt sich in ihren Lagern
verschieben und ist daher an ihrem oberen Ende mit einem kurzen Hals versehen, der
sich in einem an dem Kopf der Schraube p angebrachten
Lager o dreht. Auf den oberen Theil des Halses ist eine
Mutter g geschraubt, so daß die Kurbelachse, obgleich
sie von der Schraube p gehalten wird, sich dennoch frei
drehen kann, ohne die Schraube p zu bewegen. Letztere
wird mit Hülfe der an die Schraubenmutter r befestigten
Handhaben q¹ höher oder niedriger gestellt. Der
Kopf der Schraube p bewegt sich zwischen verticalen
Führungen t auf- und nieder. Die Schraube p enthält oben ein Querstück u, durch welches eine Stange v geht. Wenn die
Spitze dieser Stange bis auf die Oberfläche der Mutter herabgekommen ist, so können
die Werkzeuge nicht tiefer in den Stein eingreifen. Demnach richtet sich die Tiefe,
bis auf welche die Instrumente eindringen können, nach der Befestigung der erwähnten
Stange mittelst der Schraube. Die Stellung des Rahmens e,
e wird fixirt, nachdem die Spitze w über die
Mitte der auszuarbeitenden Figur gebracht worden ist. Der Arbeiter seht die Maschine
in Rotation, indem er die an der Kurbel n angebrachte
Handhabe ergreift.
Ich gehe nun zu der Beschreibung eines andern Theils meiner Erfindung über. Dieser
bezieht sich auf eine Maschine, welche mit Hülfe von Schneidwerkzeugen, die sich in
radialer Richtung adjustiren lassen, kreisförmige oder bogenförmige Arbeiten
liefert. Fig.
7 zeigt eine solche Maschine im Aufrisse. Die Achse a der Maschine dreht sich in Lagern bei b und
c, und geht in vorliegendem Fall durch ein in dem zu
bearbeitenden Material befindliches Loch. d ist eine
Bank, welche die Maschine und den Stein aufnimmt. Die Achse a wird zuerst in die Höhe gehoben, um den Stein an die Bank befestigen zu
können, und dann in ihr unteres Lager niedergelassen. An der Achse a ist ein mit einer Handhabe versehener Hebel a¹ befestigt, der von dem Arbeiter in Umdrehung
gesetzt wird. An diesem Hebel ist der Werkzeughälter in der Art angebracht, daß er
sich an demselben hin- und herschieben und in jeder Lage feststellen
läßt.
Fig. 8 stellt
den Aufriß einer der vorhergehenden ähnlichen Maschine dar, deren unteres Achsenende
jedoch nicht durch den zu bearbeitenden Stein- oder Holzblock geht, sondern
über demselben gelagert ist, und in eine Spitze ausgeht, welche anzeigt, wenn der
Punkt, der den Mittelpunkt der Arbeit abgeben soll, genau unter der Achse sich
befindet. Die Maschine kann jedoch im vorliegenden Fall keinen vollständigen Kreis
beschreiben. Das Schneidwerkzeug z gleitet in einer
Hülse y, die sich in dem Gestell A adjustiren läßt. Letzteres kann mittelst der Stellschrauben A¹, A¹ in
jeder beliebigen Lage am Arm a¹ festgestellt
werden. Die Hülse y enthält eine Schraubenmutter und
läßt sich mit Hülfe der in diese Schraubenmutter passenden Schraube B je nach der beabsichtigten Tiefe des Schnitts höher
oder niedriger stellen. Die Schraube B wird mittelst
eines an ihrem oberen Ende befestigten Rads B¹
umgedreht. D ist eine Schraubenspindel, welche sich in
Lagern A² des Gestells a und durch Schraubenmuttern der an der Hülse C angebrachten Lager C¹ dreht, wodurch
das Schneidinstrument, nachdem das Gestell A auf dem
Hebel festgestellt worden, der feinsten Adjustirung fähig ist. Eine Klampenschraube
E hält die das Schneidwerkzeug haltenden Theile nach
erfolgter Adjustirung fest.
Ein anderer Theil meiner Erfindung bezieht sich auf Maschinen zum Einschneiden
gerader Formen in Steine oder andere Materialien.
Fig. 9 liefert
den Grundriß,
Fig. 10 die
Frontansicht und
Fig. 11 die
Endansicht einer solchen Maschine.
Die Figuren 12
und 13
enthalten Details des Werkzeughälters nach einem größeren Maaßstabe, um die
Beschaffenheit dieser Theile deutlicher darzustellen. Das Eigenthümliche dieser
Maschine besteht in der Hin- und Herbewegung eines Werkzeughälters mit Hülfe
eines Hebels zwischen Führungen. a ist ein um b beweglicher Hebel, der zur Aufnahme der Drehungsachse
mit einem Schlitz versehen ist. Dieser Hebel endigt sich in eine Handhabe, mit deren
Hülfe der Arbeiter den durch einen Bolzen e mit dem
Hebel verbundenen Werkzeugschlitten zwischen den Führungen o,
o hin- und herziehen kann. Das Werkzeug befindet sich in der Hülse
f, und wird in derselben durch eine Stellschraube
f¹ festgehalten. An dem oberen Theil der
Hülse f befindet sich eine Schraube f², welche die mit Armen f⁴ versehene Mutter f³ aufnimmt.
Durch Umdrehung dieser Mutter hebt und senkt sich die Hülse f und mit dieser das Schneidinstrument, welches somit die erforderliche
Adjustirung erhält. Die Hülse f liegt in einer Hülse g, an deren oberem Theil Platten g¹ befestigt sind, welche in eine an der Mutter f³ angebrachte Vertiefung treten, wodurch die Mutter auf
der Hülse g festgehalten wird. Ist das Schneidwerkzeug
auf die geeignete Tiefe regulirt, so wird es in dieser Lage durch die Stellschraube
g² zurückgehalten. An der Hülse g befindet sich eine Schraubenmutter, welche die
Schraube h umfaßt, so daß das Schneidwerkzeug durch
Umdrehung der Schraube h nach der einen oder der andern
Richtung mehr vor oder zurück gestellt werden kann. Nach erfolgter Adjustirung
fixirt man diese Theile mit Hülfe der Stellschraube g³.
Fig. 14
stellt den Grundriß,
Fig. 15 die
Frontansicht und
Fig. 16 den
Durchschnitt einer andern mechanischen Anordnung dar. Hier läuft der Werkzeughälter
zwischen Führungen o, o, die im vorliegenden Fall enger
bei einander liegen. Die Hülse des Instruments geht durch den Hebel a und die Neigung desselben, sich zu verschieben, ist
nicht so groß. Das Werkzeug z wird in der Hülse y durch die Stellschraube y¹, und die Hülse y in dem Hälter A durch die Stellschraube A¹ festgehalten.
Fig. 17
liefert die Seitenansicht und
Fig. 18 den
Durchschnitt eines anders eingerichteten Werkzeughälters, welcher zwischen den
Führungen o, o läuft und durch den Bolzen e mit dem Hebel a verbunden
wird. In diesem Fall wird die Schnitttiefe durch Umdrehung der in dem Träger i gelagerten Mutter k
regulirt, indem letztere die Spindel des Gelenkstücks m
umfaßt.
Fig. 19
enthält den Grundriß und
Fig. 20 die
Frontansicht eines ähnlichen Apparats, der sich insbesondere für schwere Arbeiten
eignet. Hier liegt der Werkzeughälter A, der Fig. 21, 22 und 23 nach einem
größeren Maaßstab abgesondert dargestellt ist, auf Rädern A¹, A¹ welche auf der Eisenbahn
B¹, B¹
laufen. Der in eine Handhabe sich endigende Hebel a geht
durch eine in der Mitte des Werkzeughälters angebrachte Oeffnung A². Das Schneidwerkzeug liegt in der Hülse y und kann mit Hülfe der die Spindel z¹ umfassenden Mütter höher oder niedriger
gestellt werden. Die Stellschraube E stellt das
Instrument in jeder beliebigen Lage in der Hülfe g fest.
Die Hülse y mit dem Schneidwerkzeuge z ist auch einer Seitenbewegung fähig. Diese wird mit
Hülfe der Schraube F bewerkstelligt, welche durch eine
Mutter geht, die an der Hervorragung y² der Hülse
y angebracht ist.