Titel: Selbstthätige Alarmvorrichtungen für Feuersbrünste und Apparate zum Ersticken des Feuers, worauf sich Francis Taylor zu Romsey, in der Grafschaft Hants, am 6. August 1845 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 101, Jahrgang 1846, Nr. XIX., S. 86
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XIX. Selbstthätige Alarmvorrichtungen für Feuersbrünste und Apparate zum Ersticken des Feuers, worauf sich Francis Taylor zu Romsey, in der Grafschaft Hants, am 6. August 1845 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Mai 1846, S. 265. Mit Abbildungen auf Tab. II. Taylor's selbstthätige Alarmvorrichtungen für Feuersbrünste. Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet 1) die Anordnung eines mit einer Flüssigkeit gefüllten Gefäßes, welches in Folge der Temperaturerhöhung platzt und dadurch ein Alarmzeichen gibt; 2) ein Apparat, bei welchem ein schweres Gewicht durch irgend ein adhäsives schmelzbares Cement in der Höhe erhalten wird. Wenn das Cement in Folge zunehmender Hitze schmilzt, so sinkt das Gewicht herab und bewirkt eine Detonation oder einen sonstigen Alarm; 3) die Anordnung einer Klappe an einem Schornstein, welche durch ein Gefäß, wie das oben erwähnte oder durch ein schmelzbares Cement offen gehalten wird, aber beim Bersten des Gefäßes oder beim Schmelzen des Cementes frei wird und sich schließt, wodurch der Zug im Schornstein unterbrochen und das Feuer gedämpft wird. Fig. 9. stellt eine Art Thermoskop dar; a, b ist ein gläsernes Gefäß mit einer Erweiterung bei c: a, d eine mit demselben verbundene Röhre. In den Cylinder a, b bringe ich Quecksilber oder eine andere geeignete Flüssigkeit, und zwar so viel, daß das Gefäß bei 26° R. ganz voll ist. Die Röhre bei d wird sodann hermetisch verschlossen. Wenn nun die umgebende Temperatur 26° um ein Paar Grade übersteigt, so berstet der Cylinder und trennt sich, wie Fig. 10 zeigt, durch die Expansion des Quecksilbers bei der Erweiterung c. Fig. 11 stellt das beschriebene Gefäß in Verbindung mit Kapseln dar, welche mittelst Schellack an seine Enden gekittet sind. Die Kapseln sind mit Schrauben versehen. Fig. 12 zeigt eine andere Anordnung für den nämlichen Zweck, bei welcher ein schmelzbares Cement die Stelle des Quecksilbercylinders vertritt. a, b ist ein Stück aus Holz, Bein oder Metall; c, d ein hohler Metallkegel von ähnlicher Beschaffenheit und Größe. Der Kegel a, b wurde mit einem schmelzbaren Cement überzogen, der hohle Kegel c, d langsam erwärmt, und so wurden beide, wie Fig. 13 zeigt, mit einander vereinigt. Jeder Kegel ist an seinem äußeren Ende mit einer Schraube oder einem Oehr versehen, um ihn in jeder beliebigen Lage befestigen zu können. Fig. 14 stellt eine andere Verbindungsmethode dar, bestehend aus zwei flachen Holz-, Bein- oder Metallplatten, die auf die erwähnte Weise durch einen schmelzbaren Kitt mit einander vereinigt werden. Die Oberfläche dieser Platten sowie jener Kegel sollte, um die Absorption der Wärme zu vermehren, geschwärzt werden. Das Cement, welches dem Zweck am besten entspricht, besteht aus einer Mischung von 2 Theilen Cetin oder reinem Wallrath mit 1 Theil Sericin – einer Substanz, welche man durch Extrahiren der Muskatbutter mit kaltem Alkohol erhält. Fig. 15 ist die Frontansicht des mit dem obigen Quecksilbergefäß verbundenen Gefäßes, welches die detonirende Lärmvorrichtung enthält; Fig. 16 der Durchschnitt, Fig. 17 die hintere Ansicht desselben. Fig. 17a stellt die Theile Fig. 15, 16 und 17 dar, nachdem die Hitze gewirkt und das Quecksilbergefäß zum Bersten gebracht hat. Fig. 18 ist eine Frontansicht und Fig. 19 ein Durchschnitt desselben Gefäßes in Verbindung mit der dünnen angekitteten Metallplatte a, b. Fig. 20 zeigt die Theile, nachdem sie durch die Einwirkung der Hitze getrennt worden sind. Mittelst eines an dem obern Theile angebrachten Oehrs g, g, Fig. 17 und 19, kann das Instrument an jedem beliebigen Orte aufgehängt werden. Die in der Büchse enthaltene detonirende Alarmvorrichtung wird an einen etwa 2 Fuß langen starken Zwirn befestigt, dessen eines Ende an ein unter dem Deckel der Büchse bei h befindliches Oehr, das andere an ein Loch i in der Rückseite der Büchse befestigt ist. Durch das Fallen der Büchse nach dem Bersten des Quecksilbergefäßes oder nach dem Schmelzen des Kittes durch die ungewöhnliche Hitze wird die Alarmvorrichtung in Wirksamkeit gesetzt. Fig. 21 stellt die Frontansicht und Fig. 22 den Querschnitt eines Kamins nebst Ofen dar. In dem Schornstein ist ein gußeiserner Rahmen a befestigt, auf welchen eine eiserne um Scharniere drehbare Klappe b paßt. Diese Klappe wird durch die über zwei Rollen d, d geleitete Kette c, c in der Höhe gehalten. Die Kette c, c steht mit einer der oben beschriebenen Vorrichtungen in Verbindung. Sollte nun in dem Zimmer Feuer ausbrechen, so wird in Folge des Berstens jenes Gefäßes oder des Schmelzens des Cementes die Klappe zufallen, den Zug im Kamin vollständig aufheben und dadurch zur Erstickung des Feuers beitragen.

Tafeln

Tafel Tab. II
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