Titel: | Druckfarben für dunkles Dampfblau (Bleu de France) auf baumwollene, wollene, halbwollene u. Zeuge. |
Fundstelle: | Band 101, Jahrgang 1846, Nr. XXXIV., S. 146 |
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XXXIV.
Druckfarben für dunkles
Dampfblau (Bleu de France) auf
baumwollene, wollene, halbwollene u. Zeuge.Bearbeitet nach dem Traité
théorique et pratique de l'Impression des Tissus, par J. Persoz, Professeur à
la Faculté de sciences de Strasbourg. A Paris,
chez Victor Masson. 4 Bände mit 429 in den Text
eingeschalteten Zeugmustern, nebst einem Atlas in 4. von 20
Tafeln. Preis 70 Frcs. Dem Verfasser wurde wegen dieses
ausgezeichneten Werks aus den Antrag von Prof. Dumas von der Société d'Encouragement in Paris eine
Medaille im Werth von 3000 Frcs. zuerkannt. Hr. Persoz, Sohn eines
Kattunfabrikanten, hatte als Professor der Chemie im Elsaß,
dem Centrum der französischen Zeugdruckereien, die beste
Gelegenheit sich fortwährend mit den Fortschritten in diesem
ausgedehnten Industriezweig praktisch bekannt zu machen und
wurde überdieß von mehreren ausgezeichneten
Kattundruck-Fabrikanten Frankreichs und selbst des
Auslands bei der Ausarbeitung seines Werkes auf eine sehr
liberale Weise unterstützt. Dasselbe umfaßt alle Artikel,
welche bis jetzt auf baumwollenen, wollenen, halbwollenen
etc. Zeugen dargestellt wurden, und da sämmtlichen
Vorschriften für die Druckfarben die entsprechenden
Zeugmuster beigegeben sind, so kann man über den Erfolg und
die erforderliche Wahl derselben nicht in Zweifel seyn, weil
man ein treues Bild ihrer Resultate vor sich hat.Einen wesentlichen Dienst hat Hr. Persoz den Fabrikanten dadurch geleistet, daß er
einfache und schnell zum Ziele führende Verfahrungsarten
ausmittelte, wodurch man unfehlbar bestimmen kann, auf
welche Weise irgend eine Farbe auf einem Stoff
hervorgebracht worden ist; wir werden dieses sinnreiche
Probirsystem vollständig aus seinem Werke mittheilen.
Druckfarben für dunkles Dampfblau auf
baumwollene, wollene, halbwollene etc. Zeuge.
A. Dunkles
Dampfblau für baumwollene Zeuge.
Wenn man eine Auflösung von gelbem eisenblausaurem Kali
(Blutlaugensalz) mit Weinsteinsäure versetzt und verdickt auf
einen Zeug aufdruckt, welchen man dann dämpft, so gibt sie an
letztem, während Blausäure entweicht, eine unauflösliche
Verbindung, das Eisencyanür (blausaure Eisenoxydul) ab, welches
bläulichweiß ist, aber in Blau übergeht, sobald es oxydirt wird,
sey es mittelst einer schwachen Auflösung von Chromsäure oder
Chlorkalk oder bloß durch die Luft. Auf diese Weise wurde
anfangs (zuerst im Jahr 1825 in englischen Kattundruckereien)
das Dampfblau erzeugt; erst in der letzten Zeit gelang es aber
dieser Farbe große Intensität und Lebhaftigkeit durch Beihülfe
anderer kräftigerer Säuren oder von Zinnpräparaten zu
verleihen.
Man druckt diese Farbe gegenwärtig sowohl auf gebeizteD.h. mit Zinnoxydkali grundirte; man erhält diese Beize,
wenn man in 2 Pfd. Aetzkalilauge von 10°
Baumé 7 bis 8 Loth Zinnchlorid (salzsaures
Zinnoxyd) auflöst. Man hängt die Stücke nach dem
Grundiren in einer Trockenstube, deren Temperatur
28° R. nicht übersteigen darf, an Häkchen auf und
nimmt sie heraus, sobald sie trocken sind. Ein
vollständiges und lange fortgesetztes Trocknen könnte
ihnen schädlich seyn. Man bereitet dann in einer
hölzernen Kufe eine Salmiakauflösung von 1 1/2 bis
2° Baumé und haspelt die Stücke, zu zweien
aneinander geknüpft, hindurch, indem man je zwei Stücken
sechs halbe Touren gibt. Nachdem einige Stücke passirt
worden sind, muß man wieder frische Salmiakauflösung in
die Kufe schütten. Die Stücke werden so wie sie aus der
Kufe kommen ausgewaschen und in der Hänge vollkommen
getrocknet. als auf unvorbereitete Baumwollzeuge; im letzteren Fall
fällt sie jedoch weniger dunkel und glänzend aus.
Bei dieser Fabrication sind hauptsächlich folgende Punkte zu
berücksichtigen: 1) das Freimachen der Eisenblausäure aus dem
Blutlaugensalz; 2) die Zersetzung der Eisenblausäure und 3) ihre
Oxydation.
1) Freimachen der Eisenblausäure. Wenn
die Eisenblausäure aus dem Blutlaugensalz während des Dämpfens
der Stücke selbst frei gemacht werden könnte, so brauchte man
nur das Blutlaugensalz mit soviel Schwefelsäure oder
Weinsteinsäure vermischt, als zur Bildung eines neutralen
Kalisalzes hinreichend ist, aufzudrucken. Die Erfahrung lehrt
jedoch, daß dieß nicht der Fall, es vielmehr unumgänglich nöthig
ist, die Eisenblausäure aus dem Blutlaugensalz in der Kälte frei
zu machen, bevor man sie auf den Zeug aufdruckt. Um aus einer
Auflösung von Blutlaugensalz durch Zusehen von Weinsteinsäure in
der Kälte die Eisenblausäure frei zu machen, sind aber 2
Aequivalente Weinsteinsäure auf 1 Aequivalent Kali
erforderlich.
Ersetzt man hingegen die Weinsteinsäure durch Schwefelsäure, so
darf man von derselben nicht 2 Aequivalente anwenden, weil sonst
die Baumwollenfaser angegriffen würde; die Gränzen, worin man
sich halten muß, sind 1,226 concentrirte Schwefelsäure auf 2,646
Blutlaugensalz. Auch kommt es darauf an, das Verhältniß von
Wasser und den Temperaturgrad auszumitteln, welche für die
gegenseitige Einwirkung dieser beiden Körper und die Erzeugung
von schwefelsaurem Kali am geeignetsten sind. Findet die
Reaction bei einer zu hohen Temperatur statt, so entweicht
Blausäure in Menge und zugleich schlägt sich ein Eisencyanür
(blausaures Eisenoxydul) nieder, welches sich gar nicht mit dem
Zeug verbinden kann; erfolgt sie bei einer zu niedrigen
Temperatur, so wird die Eisenblausäure nur unvollständig frei
und diesem Fehler kann das Dämpfen nicht abhelfen, weil
das für die zu bewerkstelligende Zersetzung unumgänglich nöthige
Wasser fehlt.
2) Zersetzung der Eisenblausäure.
Diese Zersetzung muß auf dem Zeuge erfolgen; wenn sie
stattfindet, bevor die Faser des Gewebes mit der Eisenblausäure
getränkt wurde, so verbindet sich das Eisencyanür gar nicht mit
dem Zeuge: man muß also diese Zersetzung vor dem Aufdrucken der
Farbe so viel als möglich verhindern und im Gegentheil sie
nachher begünstigen; letzteres kann dadurch bewirkt werden, daß
man die Stücke in einer feuchten Luft aufhängt, welche auf eine
solche Temperatur erwärmt ist, daß die Blausäure ausgetrieben
werden kann.
3) Oxydation der Eisenblausäure. Um
das auf dem Stoff gebildete Eisencyanür (blausaure Eisenoxydul)
zu oxydiren und in Berlinerblau überzuführen, hängt man die
gedruckten und gedämpften Stücke in fließendes Wasser oder
passirt sie durch ein schwaches Bad von Chlorkalk oder
doppelt-chromsaurem Kali; letztere beide Agentien haben
aber andererseits wieder ihre Nachtheile. Bei Anwendung von
chromsaurem Kali behält nämlich das Blau nur selten seine ganze
Reinheit bei und das Weiß des Stoffes wird etwas gelblich; bei
Anwendung von Chlorkalk hat man besonders darauf zu achten, daß
die Flüssigkeit nicht alkalisch ist, weil in diesem Fall das
Blau immer ein wenig angegriffen wird, und ebensowenig darf sie
sauer seyn, weil sonst das Blau durch das freie Chlor in Grün
übergeführt würde.
Bisweilen begünstigt man die Oxydation auch schon während des
Dämpfens der Stücke durch Präparate welche direct oder indirect
Sauerstoff frei machen; so kann man wenigstens die Wirkung des
salzsauren Zinnoxyds und die einer Beimischung von chlorsaurem Kali ansehen.
Das aus reinem eisenblausaurem Kali erzeugte Dampfblau läßt sich
übrigens durch Zusätze modificiren; durch Thonerdesalze
(essigsaure Thonerde und Alaun) läßt es sich Heller machen, so
daß es mehr lasurblau wird; ein Zusatz von eisenblausaurem
Zinnoxydul aber ertheilt ihm den dunklen indigoblauen Ton,
welcher jetzt allgemein unter dem Namen Bleu de France bekannt ist.
Um das eisenblausaure Zinnoxydul zu
bereiten, löst man in 100 Liter (Kil.) heißen Wassers 4 1/2
Kilogr. salzsaures Zinnoxydul (Zinnchlorür) auf und versetzt die
Flüssigkeit mit einer Auflösung von Blutlaugensalz bis kein
Niederschlag mehr entsteht;Diese Stelle fehlt im Original Bd. IV S. 49. derselbe besteht aus eisenblausaurem Zinnoxydul, welches man mit der größten
Sorgfalt auswascht, zuerst durch Decantiren, dann auf einem
Filtrirsack; man muß es immer feucht erhalten, weil es in diesem
Zustand angewandt wird. Man bringt von diesem Präparat je nach
der verlangten Nüance mehr oder weniger in die Farbe, setzt ihm
aber stets eine gewisse Menge Weinsteinsäure und Kleesäure zu,
welche dessen Auflösung und dadurch dessen Befestigung auf dem
Gewebe begünstigen.
Dampfblau (mit Gummi verdickt) Nr. 1.
Man löst einerseits in 10 Liter Wasser auf:
6400 Gramme gelbes eisenblausaures Kali.
Andererseits löst man in 10 Liter Wasser auf:
3350
Gramme
Alaun,
2500
„
Kleesäure,
2500
„
Weinsteinsäure.
Man vermischt diese zwei Flüssigkeiten, färbt (blendet) sie mit
einigen Grammen salpetersaurem Eisenoxydul und verdickt das
Ganze mit:
20 Liter Gummiwasser, à 1 Kilogr. Gummi per Liter.
Dieß entspricht:
10 Maaß (20 Pfd.) Wasser,
12 Pfd. 27 Loth gelbem eisenblausaurem
Kali,
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
10 Maaß Wasser,
6 Pfd. 23 Loth Alaun,
5 Pfd. Kleesäure,
5 Pfd. Weinsteinsäure,
20 Maaß Gummiwasser à 2 Pfd. Gummi per
Maaß.
Dampfblau (mit Gummi verdickt) Nr.
2.
Man löst einerseits in 10 Liter Wasser auf:
4200 Gramme gelbes eisenblausaures Kali.
Andererseits in 10 Liter Wasser:
2500
Gramme
Alaun, welchen man zusetzt
1340
„
Schwefelsäure; dann vermischt man
das Ganze, färbt esschwach mit etwas salpetersaurem
Eisenoxydul und verdicktes mit
20 Liter Gummiwasser, à 1 Kilogr. Gummi per Liter.
Dieß entspricht:
10 Maaß (20 Pfd.) Wasser,
8 Pfd. 13 Loth gelbem
eisenblausaurem Kali,
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
10 Maaß Wasser,
5 Pfd. Alaun,
2 Pfd. 23 Loth
Schwefelsäure,
20 Maaß Gummiwasser à Pfd. Gummi per
Maaß.
Dampfblau (mit Stärke verdickt) Nr.
3.
Man verdickt 10 Liter Wasser mit:
1590
Grammen
Stärke und gießt das Ganze
auf
3630
„
Weinsteinsäure; nachdem letztere
aufgelöst ist, setzt man
680
„
Kleesäure zu; man rührt um, bis die
Masse auf 25° R.abgekühlt ist; dann löst man
darin
3630
„
gepulvertes Blutlaugensalz auf; und
nachdem die Farbebeinahe erkaltet ist, rührt
man
545
„
Schwefelsäure hinein, nebst der
geeigneten Menge eisenblausauremZinnoxydul.
Um das Blau Heller zu machen, verdünnt man diese Farbe mit
Stärkewasser; um es dunkler zu machen, setzt man mehr
eisenblausaures Zinnoxydul zu.
Diese Vorschrift entspricht:
10 Maaß (20 Pfd.) Wasser,
3 Pfd. 6 Loth Stärke,
7 Pfd. 9 Loth
Weinsteinsäure,
1 Pfd. 12 Loth Kleesäure,
7 Pfd. 9 Loth
Blutlaugensalz,
1 Pfd. 3 Loth
Schwefelsäure.
B. Dunkelblau
oder Französischblau (Bleu de
France) für Wolle.
Um das Berlinerblau mittelst Aufdruckens auf Wolle zu befestigen,
zersetzt man das rothe eisenblausaure
Kali (Eisencyanid-Cyankalium) mit der nöthigen
Menge Weinsteinsäure, um das blausaure Eisenoxyd (Eisencyanid)
in Freiheit zu setzen und druckt dann diese Farbe auf, nachdem
man ihr ein Zinnpräparat einverleibt hat, welches nicht sowohl
den Zweck hat das Blau zu befestigen, als vielmehr ihm die
schöne unter dem Namen Bleu de
France bekannte Nüance zu ertheilen. Diese Farbe hat
jedoch den großen Uebelstand, daß sie – weil das
blausaure Eisenoxyd sich am Licht nach und nach zersetzt und
eine grünliche Verbindung absetzt – Ungleichheiten
verursacht, wenn sie vor dem Aufdrucken nicht ganz frisch
bereitet war.
Druckfarbe für den Handdruck. In 10
Liter Wasser löst man auf:
800
Gramme
Alaun und
1060
„
Kleesäure; man verdickt mit
7400
„
Gummi; dann setzt man noch lauwarm
zu
500
„
Zinnchlorid (salzsaures Zinnoxyd),
von 55° Baumé,
2620
„
rothes eisenblausaures Kali
und
825
„
salpetersaures Eisenoxyd von
40° Baumé.
Dieß entspricht:
10 Maaß (20 Pfd.) Wasser,
1 Pfd. 20 Loth Alaun,
2 Pfd. 4 Loth Kleesäure,
14 Pfd. 26 Loth Gummi,
1 Pfd. Zinnchlorid,
5 Pfd. 8 Loth rothem
eisenblausaurem Kali,
1 Pfd. 22 Loth salpetersaurem
Eisenoxyd.
Das mit rothem eisenblausaurem Kali
darstellbare dunkle Dampfblau eignet sich auch um durch Mischung
mit Dampfgelb Grün zu erzeugen. Z.B.
Grün für halbwollene Zeuge mit
baumwollener Kette.
Man löst einerseits in 10 Liter Kreuzbeerenabsud von 15°
Baumé auf:
2560
Gramme
Alaun,
640
„
Kleesäure,
640
„
salzsaures Zinnoxyd von 55°
Baumé,
640
„
salpetersaures Eisenoxyd von
40° Baumé.
Andererseits löst man in 10 Liter Kreuzbeerenabsud von 15°
Baumé auf:
2560 Gramme rothes eisenblausaures Kali.
Man vermischt die beiden Auflösungen und verdickt das Ganze
mit:
7680 Grammen arabischem Gummi.
Dieß entspricht:
10 Maaß Kreuzbeerenabsud,
5 Pfd. 5 Loth Alaun,
1 Pfd. 10 Loth Kleesäure,
1 Pfd. 10 Loth salzsaurem
Zinnoxyd,
1 Pfd. 10 Loth salpetersaurem
Eisenoxyd.
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10 Maaß Kreuzbeerenabsud,
5 Pfd. 4 Loth rothem
eisenblausaurem Kali,
15 Pfd. 13 Loth Gummi.
C. Dunkelblau
(Bleu de France) für Seide.
Walzendruckfarbe. 10 Liter einer
Auflösung von rothem eisenblausaurem Kali von 21°
Baumé verseht man mit:
1280
Grammen
Weinsteinsäure, rührt die
Flüssigkeit stark um, damit sich das
doppelt-weinsteinsaureKali niederschlägt und
verdickt die filtrirte Flüssigkeit dann mit
7680
„
gepulvertem Gummi und vermischt das
Ganze mit
2560
„
salzsaurem Zinnoxyd von 55°
Baumé.
Dieß entspricht:
10 Maaß rothem eisenblausaurem Kali,
2 Pfd. 12 Loth
Weinsteinsäure,
15 Pfd. 13 Loch Gummi,
5 Pfd. 5 Loth salzsaurem
Zinnoxyd.
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Einer der beliebtesten Artikel auf Baumwollenzeugen, zu welchem das Bleu de France Veranlassung gab und
welchen besonders die Kattundruckerei von Blech Steinbach (zu Mülhausen) in großer
Vollkommenheit lieferte, besteht aus aneinanderschließenden
Streifen von Dampforange, Dampfbraun (Püce) und Bleu de France. Damit das Orange
(als Vordruckfarbe) das Püce genau begränzt, muß es die Rolle
einer Reservage spielen können und folglich das Zinnsalz
(salzsaure Zinnoxydul) darin vorwaltend seyn; da man aber durch
den größeren Zusatz von Zinnsalz der Gefahr ausgesetzt ist die
Faser beim Dämpfen der Stücke zu verbrennen, so versetzt man
entweder die Farbe mit Bleizucker oder man grundirt die Stücke
vor dem Bedrucken mit essigsaurem Natron.
Das Zinnchlorid (salzsaure Zinnoxyd) zu vorstehenden Farben
bereitet man auf die Art, daß man durch eine Auflösung von
Zinnsalz (salzsaurem Zinnoxydul) in Wasser so lange Chlorgas,
leitet, bis letzteres in Ueberschuß vorhanden ist; man kocht
dann die Auflösung ein und erhält beim Erkalten derselben
Krystalle von Zinnchlorid, welche den dritten Theil ihres
Gewichts Krystallwasser enthalten.
Um das rothe eisenblausaure Kali zu erhalten, löst man das gelbe
Blutlaugensalz in Wasser auf und leitet in die Auflösung
Chlorgas, bis sie die Eisenoxydsalze nicht mehr fällt; sobald
diese kein Blau mehr geben, muß man die Operation unterbrechen.
Auch muß man die Flüssigkeit beständig in Bewegung zu erhalten
suchen, weil in den Theilen der Auflösung, welche überschüssiges
Chlor enthalten, das Doppelsalz wieder zerstört werden würde.
Die Flüssigkeit wird filtrirt, in einem mit hohen Wänden
versehenen Gefäße einer langsamen Abdampfung überlassen und das
erhaltene Salz umkrystallisirt. – Nach Persoz erhält man dieses Salz auch,
wenn man eine Auflösung von Blutlaugensalz mit einer gewissen
Menge Chlorkalk oder doppelt-chromsaurem Kali kochen
läßt.
E. D.