Titel: | Orton's patentirtes Rettungsboot. |
Fundstelle: | Band 101, Jahrgang 1846, Nr. XLI., S. 198 |
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XLI.
Orton's patentirtes
Rettungsboot.
Aus dem Mechanics' Magazine, 1846, Nr.
1180.
Mit Abbildungen auf Tab. III.
Orton's Rettungsboot.
Fig. 24 ist eine Seitenansicht,
Fig. 25 eine innere Ansicht und
Fig. 26 eine untere Ansicht des in Rede stehenden
Bootes.
Länge desselben 26 Fuß, Breite 6 Fuß; Seitentiefe in der Mitte
des Bootes 1 1/2 Fuß; Höhe der Schiffsschnäbel über dem
Schanddeck (gunwale) 1 Fuß, und über
den Seitencylindern 1 1/2 Fuß.
1,1 sind die einen Fuß im Durchmesser haltenden metallenen
Seitencylinder und Endbehälter, welche in viele Kammern getheilt
sind, die ungefähr 300 Gallons Luft fassen;
2,1 ein hölzerner Behälter, welcher die äußere Bekleidung des
Bootes bildet und die inneren metallenen Theile schützt.
3,1 sechs hölzerne Streben, um das Boot zu verstärken und ihm
eine größere Schwimmfähigkeit zu ertheilen. Die mittlere Strebe
ist weggelassen, um für die geretteten Personen Raum zu
haben;
4 ein Theil, bestehend aus zwei nach unten convergirenden
Planken, der sich von dem einen Ende nach dem andern erstreckt.
Der Boden dieses Theils besteht aus metallenen, von einem bis
zum andern Ende sich erstreckenden Stangen. Dieser Boden bildet
den Ballast, welcher durch die an beiden Seiten befindlichen
Cylinder noch vermehrt wird. Letztere erhöhen, wenn sie leer
sind, das Gewicht des Bootes nur um weniges, bilden aber, mit
Wasser gefüllt, was der Fall ist, wenn das Boot in die See geht,
einen um so größeren Ballast.
×× sind Holzstreifen, die sich von einem Ende bis
zum andern erstrecken, und die Räume zwischen dem Theile 4 und
den Seitencylindern einschließen. Die Art und Weise wie die
Endbehälter in Kammern abgetheilt sind, so daß sie zugleich zur
Verstärkung des Bootes beitragen, ist aus Fig.
25 zu entnehmen. Von dem mittleren und hinteren Theile
eines jeden Endbehälters ragen sieben Bretter hervor, welche den
Endbehälter in acht Kammern abtheilen und zugleich durch ihre
äußeren Kanten die Seiten des Bootes so vollständig
unterstützen, daß an ein Eindrücken des Schiffsbuges kaum zu
denken ist; und sollte auch wirklich ein solcher Unfall
eintreten, so könnte er sich doch nur auf eine oder zwei
Abtheilungen erstrecken und somit der Schwimmfähigkeit des
Bootes nur wenig Eintrag thun. Drei dieser Kammern an jedem
Bootende und an derselben Seite des Bootes sind halbwegs am Bug
mit einem falschen Deck versehen. Diese drei Kammern
communiciren vermittelst vieler durch die Scheidewände gehender
Speigaten (scuppers) mit einander.
Mit diesen Kammern correspondirend, gehen drei durch schwere
Metallstöpsel verschließbare Speilöcher durch das Deck, wie die
Seitenansicht Fig.
24 zeigt. So lange das Boot die richtige Lage hat,
verschließen die Stöpsel die Speilöcher und verhindern das
Eindringen der über Bord schlagenden Wellen; schlägt es aber
nach der einen Seite um, so fallen die Stöpsel bis auf eine
gewisse Distanz herab, so daß das Wasser bis. zum falschen Deck
in die Kammern dringen kann. In Folge dieses Umstandes nimmt das
Boot eine schiefe Lage an und muß daher nothwendig durch die
Wirkung des Ballastes wieder in die richtige Lage kommen; sobald
dieß geschehen ist, entleert sich das in die Kammern
aufgenommene Wasser durch die Speigaten.
Die Ruder sind Fig.
27 und 28
der größeren Deutlichkeit wegen in einem größeren Maaßstabe als
das Boot dargestellt. Das eine ist geschlossen, da es gegen das
Wasser drückt, die Klappen des andern dagegen sind während
seiner Rückbewegung geöffnet. Die Ruder werden unter Wasser
zwischen den Streifen bewegt, auf denen sie mit ihren Schultern
ruhen; auf diese Weise können sie je nach der Tiefe des Wassers
in beliebiger Höhe gehandhabt werden. Zwölf Ruder gehören zum
Boot, für jeden Mann zwei.