Titel: | Verfahren die salzsauren Dämpfe bei der Glaubersalz-Fabrication und die entweichenden Gase bei der Schwefelsäure-Bereitung zu verdichten, worauf sich Thomas Bell, an den Don Alkali-Werken, South Shields, in der Grafschaft Durham, am 3. Novbr. 1845 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 101, Jahrgang 1846, Nr. LVI., S. 263 |
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LVI.
Verfahren die salzsauren
Dämpfe bei der Glaubersalz-Fabrication und die entweichenden
Gase bei der Schwefelsäure-Bereitung zu verdichten, worauf
sich Thomas Bell, an den Don
Alkali-Werken, South Shields, in der Grafschaft Durham, am 3.
Novbr. 1845 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jul. 1846, S.
14.
Mit Abbildungen auf Tab. IV.
Bell's Verfahren die salzsauren Dämpfe bei der
Glaubersalz-Fabrication etc. zu verdichten.
Um die salzsauren Dämpfe bei der Glaubersalz-Fabrication
zu verdichten, wende ich vier Säulen von beiläufig 20 Fuß Höhe
und 6 Fuß Durchmesser an, welche mit
Kohksstücken von der Größe einer Wallnuß gefüllt sind, zwischen
denen ich von oben Wasser in dünnen Strömen hinablaufen lasse;
diese Säulen sind so mit einander verbunden, daß die sauren
Dämpfe in der einen aufsteigen, in der nächsten absteigen, in
der folgenden wieder aufsteigen und in der letzten wieder
absteigen. Es kommt nun darauf an, einen Zug durch diese
Verdichter herzustellen; dazu benutze ich entweder einen
Dampfstrahl, welcher durch einen Kegel wirkt, oder ich wende
einen Fächerventilator an, den ich mit der letzten Säule in
Verbindung bringe, während gewöhnlich nur ein Kamin angewandt
wird um den Zug hervorzubringen.
Das Verfahren den Zug mittelst eines Kegels hervorzubringen,
durch welchen ein Dampfstrahl streicht, zeigt Fig.
19, welche ein Durchschnitt des äußeren Endes eines
Canals von dem beschriebenen Verdichter ist. a ist der Canal, b der Kegel und c das Dampfrohr, um einen
beständigen Zug durch den Canal zu erhalten.
Aehnlicher Verdichter in Verbindung mit einem Dampfstrahl oder
einem Fächerventilator bediene ich mich, um die sauren Dämpfe
bei der Schwefelsäure-Fabrication zu verdichten. Fig. 20 ist ein Durchschnitt eines Apparats zur
Schwefelsäure-Fabrication. Fig.
21 ist ein Grundriß desselben; d, d ist eine gewöhnliche Bleikammer; bei e strömt die schweflige Säure mit
dem Salpetergas in die Kammer d. f,
f sind Säulen, welche Kohksstücke (oder Quarzstücke,
überhaupt ein Material welches von den sauren Dämpfen nicht
angegriffen wird) enthalten, deren Zweck ist, dem directen
Durchzug der sauren Dämpfe einen Widerstand darzubieten. In
diesem Fall lasse ich nicht Wasser in Strömen die Säulen
hinabfließen (wie bei der Glaubersalz-Fabrication),
sondern ich lasse bei g einen
Dampfstrahl zu, so wie auch in die Bleikammer bei h. Die Dämpfe welche in der
Bleikammer d nicht in Schwefelsäure
verwandelt wurden, ziehen in die Reihe der Verdichter durch das
Rohr j, vermöge der Luftverdünnung,
welche in den Verdichtern durch den Dampfstrahl bei l, der durch den Kegel m geht, hervorgebracht wird.
Will man den Zug mittelst eines Fächerventilators hervorbringen,
so verbindet man ihn mit dem Rohr p,
um ein theilweises Vacuum in den Verdichtern zu erzeugen.
Da die sauren Dämpfe, welche in der Bleikammer nicht in
Schwefelsäure verwandelt wurden, in den beschriebenen
Verdichtern in innige Berührung mit Körpern gebracht werden,
welche ihnen eine große Oberfläche darbieten, so kann man auch
in einer gegebenen Zeit mehr Dämpfe in die Kammer lassen, also
mehr Schwefel abbrennen und mehr Schwefelsäure erzeugen.