Titel: Verbesserungen an Eisenbahnwagen und mit denselben in Verbindung stehenden Apparaten, worauf sich Thomas Worsdell zu Birmingham am 23. Oct. 1845 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 102, Jahrgang 1846, Nr. XVI., S. 89
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XVI. Verbesserungen an Eisenbahnwagen und mit denselben in Verbindung stehenden Apparaten, worauf sich Thomas Worsdell zu Birmingham am 23. Oct. 1845 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts, Aug. 1846, S. 13. Mit Abbildungen auf Tab. II. Worsdell's Verbesserungen an Eisenbahnwagen und mit denselben in Verbindung stehenden Apparaten. Die Erfindung besteht: 1) in einer verbesserten Einrichtung des an Eisenbahnwagen anzubringenden Apparats zum Schutz der Passagiere gegen Verletzungen im Fall des Zusammenstoßens der Wagen; 2) in einer verbesserten Construction der Winden zur Hebung schwerer Körper, insbesondere der Eisenbahnwagen und Locomotiven. Die Fig. 710 stellen den verbesserten Apparat zum Schutz der Passagiere in Eisenbahnwagen dar. Derselbe besteht aus einem gepolsterten Schild (oder Schirm), welcher am Vordertheil des Wagens angebracht und so eingerichtet ist, daß er im Fall eines Zusammenstoßes der Wagen in die Höhe geht, und die Fenster am Vordertheil des Wagens bedeckt. Fig. 7 ist ein verticaler Durchschnitt eines Wagens sammt dem gepolsterten Schild und dazu gehörigen Apparat; Fig. 8 ist ein Querdurchschnitt, in der Richtung der Linie 1–2 von Fig. 7; d ist ein Grundriß eines Theils des Wagengestells, und stellt die Verbindung der Buffers mit der Einrichtung zur Emporhebung des Schilds dar. a ist eine unter dem Wagen angebrachte horizontale Stange mit Gabelenden, welche die Stäbe b, b der Buffers umfassen. Diese Stange hat in der Mitte eine Oeffnung, durch welche die Stange c, die zur Verbindung des Wagens mit dem nächsten Wagen dient, hindurchgeht. Unmittelbar unter dieser Oeffnung an der unteren Fläche des Balkens a ist ein Zahnquadrant angebracht. e ist eine verschiebbare Stange, welche an ihrem obern Ende gegabelt ist; sie ist in Fig. 10 besonders dargestellt. f ist ein aus dem Gestell des Wagens hervorragender Zapfen, welcher die Arme g, g trägt; das andere Ende dieser Arme ist mit einem Bolzen versehen, welcher in einem horizontalen Schlitz der untern Leiste des Schildrahmens h gleitet, i sind senkrechte Stäbe zur Leitung des Schildes beim Auf- und Absteigen. Das untere Ende der Schiebstange e ist mit einer Zahnstange k versehen, und unmittelbar über dieser ist ein Schlitz oder eine Oeffnung in dem Stabe angebracht, durch welchen die Verbindungsstange c läuft. l ist ein gezahnter Quadrant, welcher auf einem geeigneten Träger am Wagengestell ruht und so angebracht ist, daß seine Zähne in die beiden Getriebe d und k eingreifen. In eine Oeffnung einer jeden der Bufferstangen b, b ist ein Bolzen getrieben, dessen Enden, über die Peripherie des Stabs hervorragend, mit den Enden des horizontalen Balkens a in Berührung kommen müssen, wenn die Buffers mit ungewöhnlicher Gewalt einwärts gestoßen werden. Der Hergang bei der Emporhebung des Schildes ist nun folgender: gesetzt die Buffers seyen hineingetrieben, wie es beim Zusammenstoßen der Wagen der Fall wäre, und wie es Fig. 9 punktirt zeigt, so drücken sich die Bolzen der Bufferstangen gegen die Enden der Stange a und treiben diese rückwärts. Dadurch wird der gezahnte Quadrant, welcher mit den Zähnen der Stange a in Berührung steht, veranlaßt, die Stange e mittelst der an ihrem unteren Ende befindlichen Zahnstange emporzutreiben. Die sich plötzlich hebende Stange e, so weit dieß die Länge des Schlitzes in derselben zuläßt, veranlaßt die Arme g, g sich zu erheben und den Schild aufwärts zu schieben, so daß er die Scheiben an der andern Seite des Wagens bedecken und so ein weiches Polster zum Schutz der Passagiere vorschieben muß. Den zweiten Theil der Erfindung, nämlich eine verbesserte Construction einer Winde zur Hebung schwerer Lasten, stellen die Fig. 11, 12, 13, 14 in ihrer Anwendung bei einem Eisenbahnwagen dar. Fig. 11 ist eine Seitenansicht der Winde, wie sie einen solchen Wagen in der Höhe erhält; Fig. 12 ein Grundriß nach der Linie 1, 2 der Fig. 11; Fig. 13 eine Endansicht. a ist ein Quadrant aus Guß- oder Schmiedeisen, in dessen oberem Theil sich ein Träger zur Aufnahme der von einem schmiedeisernen Ring hervorragenden Zapfen befindet. Der untere Rand des Quadranten a ist das Segment eines Kreises, mit einer flachen Oberfläche von wenigen Zollen an den beiden Enden des Bogens; er ist mit Zähnen versehen, um auf der Unterfläche oder Sohle a, über welche der Bogen hinbewegt wird, wenn man die Absicht hat den Wagen auf die Seite zu bewegen, besseren hält zu haben. An jedem Ende des Quadranten sind Hülsen angebracht, um die Enden von Hebeln zur Vorwärtsbewegung der Winde aufzunehmen. Die Seiten dieser Hülsen sind einwärts gerichtet, um es möglich zu machen, daß man die Hebel auch in einem Winkel ansetze, wenn dieß beim Gebrauch passend erscheinen sollte. c ist eine Hebschraube, welche durch den Ring b und zugleich durch ein Sperrrad d läuft, welches letztere unmittelbar über dem Ring b liegt und innen ein Gewinde besitzt, das zu den Gängen der Schraube c paßt. Das obere Ende dieser Schraube hält eine Tafel e zur Unterstützung des Wagens oder irgend einer andern Last, welche man heben will; am untern Ende der Schraube ist eine Scheibe von hinlänglichem Durchmesser angebracht, um das Herabfallen des Rings b von der Schraube zu verhindern, wenn der Quadrant a hinweg bewegt wird. Das Sperrrad umfassen die Gabelarme f, die sich in einen Bolzen g endigen. h ist ein Stück Metall, welches auf dem Bolzen g gleitet und einen Sperrkegel i zur Bewegung des Sperrades trägt; es ist auch mit einer Hülse Fig. 14 versehen, welche das Ende eines Hebels zur Bewegung des Sperrkegels und Sperrrads aufnimmt. Durch das verschiebbare Stück h und durch den Bolzen g geht ein Schlitz für einen Keil, wodurch das verschiebbare Stück an seinem Platz festgehalten wird. k ist eine Feder, welche den Sperrkegel gegen die Zähne des Sperrrades andrückt. Soll nun ein Wagen von der Eisenbahn auf die Schienen A, A gehoben werden, wie es die Fig. 11 zeigt, so wird die Winde unter den Querbalken des Wagens gestellt; ein dünner an die Tafel e befestigter Eisenstab darauf gelegt, um der Schraube c eine kleine Neigung aus ihrer senkrechten Lage zu geben, und zwar gegen die Seite, wohin der Wagen bewegt werden soll; dieß, um zu verhindern, daß die Schraube nicht beschädigt wird. Nun wird ein Hebel in die Hülse des verschiebbaren Stücks h eingesetzt, um das Sperrrad umzutreiben, wodurch dann die Schraube c sich erhebt, so lange bis die Tafel dieser Schraube den Wagen auf die erforderliche Höhe gehoben hat. Der Hebel wird alsdann entfernt und in das Loch des Quadranten gesetzt, wie l, Fig. 11, zeigt; wird nun sein oberes Ende niedergedrückt, so kommt der Quadrant in die durch punktirte Linien angedeutete Lage, worauf die Wagenräder sich unmittelbar über den Schienen befinden. Die Schraube c wird nun dadurch niedergedrückt, daß man den Keil aus der Oeffnung des verschiebbaren Stücks h herausschlägt, und dieses umdreht, damit der Sperrkegel auf der andern Seite des Sperrrades wirken könne. Nachdem man den Keil wieder eingesetzt, und den Hebel wieder angelegt hat, kann die Schraube niedergelassen werden, bis die Räder aus den Schienen ruhen. Da auf jeder Ecke des Quadranten Löcher angebracht sind, so können zugleich zwei oder mehrere Hebel angewandt und so die Versetzung der Wagen von einer Stelle zur andern mit Leichtigkeit bewerkstelligt werden. So lange die Winde nicht im Gebrauch ist, kann die Schraube mit ihrem Sperrrad vom Quadranten abgehoben werden; der ganze Apparat aber läßt sich in einem kleinen Raum aufstellen, woraus man ihn zur Benützung leicht auf jeden andern Platz versetzen kann.

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