Titel: | Ueber die Gewinnung der Boraxsäure in Toscana; von Hrn. v. Larderel. |
Fundstelle: | Band 102, Jahrgang 1846, Nr. LVII., S. 292 |
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LVII.
Ueber die Gewinnung der Boraxsäure in Toscana;
von Hrn. v.
Larderel.
Aus dem Comptes rendus, Aug. 1846, No.
7.
Larderel, über die Gewinnung der Boraxsäure in Toscana.
Lagunen, abgeleitet von Lago
(Lacus, der See), nennt man die Bassins, welche
Boraxsäure aufgelöst enthalten und deren Wasser einer langsamen aber
ununterbrochenen Concentration unterzogen, dieses Salz (diese salzförmige, d.h.
concrete Säure) in Krystallisirgefäßen absetzt.
Auf folgende Weise wird bei Anlegung einer Lagune verfahren. Sobald ein Vulcan Spuren
seines unterirdischen Daseyns blicken läßt, entweder indem er der Oberfläche des
Bodens eine starke Hitze mittheilt, oder durch Schwefelauswitterungen oder
Erderschütterungen (welche drei Umstände sich beinahe allemal gleichzeitig
einstellen), macht man sich sogleich an Nachgrabungen, die, je nach den
Ortsverhältnissen, mehr oder weniger tief vorgenommen werden. Mit einemmal erhebt
sich eine Dampfgarbe aus dem Schooß der Erde, weil der Vulcan von dem Hinderniß,
welches sich seinem Ausbruch entgegensetzte, nun befreit ist. Rings um einen Dampf,
dessen Hitze 100° R. übersteigt, würde es aber unmöglich seyn zu arbeiten,
wenn man nicht vorher dafür gesorgt hätte, sich von ihm zu isoliren. Zu diesem Behuf
bedeckt man die Mündung des Vulcans mit einem hölzernen Kamin, welcher die Arbeiter
gegen die schwankenden Bewegungen der Garbe schützt. Diese graben rings um diesen
Mittelpunkt aus und geben dem Bassin die den Ortsverhältnissen angemessene Gestalt.
Die Lagune erhält sodann in verticaler Richtung eine innere Verkleidung von Steinen
und Kalk; ihr Grund bedarf keiner besondern Arbeit, indem der daselbst vorkommende
Lettenboden einen natürlichen Ueberzug bildet, der das Einsickern des Wassers
verhindert. Das Erdreich ist vor dem Einbringen der Flüssigkeit buchstäblich
brennend, und zwar in dem Grad, daß man die Hitze nicht aushalten kann, selbst wenn
man mit einer sehr starken Fußbekleidung versehen ist.
Die Dimensionen der Lagune, ihre Tiefe nämlich und ihr Flächeninhalt, müssen im
Verhältniß stehen zur Kraft des Dampfes; Erfahrung und Uebung müssen hiebei leiten.
Ein Bassin, bei dessen Construction diese Regel unbeachtet geblieben wäre, hätte
mehrere Uebelstände. Setzen wir z.B. eine zu große Tiefe, einen zu großen
Flächeninhalt und folglich auch eine zu große Wassermasse in der Lagune voraus, so träte der Fall
ein, daß der Dampf beim Aufsteigen einem Druck begegnet, der größer wäre, als seine
eigene Widerstandskraft und daher nach einem, ein paar Tage, oft nur einige Stunden
andauernden Kampf nach innen zurückgetrieben würde, und die Lagune verlassend, sich
einen andern Ausweg bahnte. Manchmal nimmt er eine andere Stelle ein, ohne das
Bassin ganz zu verlassen, und verläßt den Mittelpunkt, um an einem Punkt des
Umkreises auszutreten, was dann die Zerstörung der die Wände der Lagune bekleidenden
Mauer zur Folge hat. Im Uebrigen ist der Dampf unbeständiger Natur und, obwohl seine
Verrückung beinahe allemal der Nachlässigkeit der Arbeiter zuzuschreiben ist, welche
zu viel Wasser eingießen, ist es doch oft der Fall, daß sein Zurücktreten eine
Ursache hat, welcher die Arbeiter fremd sind. Zuweilen geht der Vulcan von einem
Bassin in das andere über. Ein andermal verschwindet er nach jahrelangem
regelmäßigem Ausströmen ganz und öffnet sich 30, ja 60 Meter von dem Punkt, wo er
vorher ausblies, einen Ausgang. Man muß ihn in diesem Fall verfolgen, mit ihm, so zu
sagen, einen Kampf eingehen, ihn packen, einfangen und zwingen, von neuem
aufzusteigen.
Diese unstäten Platzveränderungen des Dampfs machen den Besuch der Stellen ohne einen
sichern Führer gefährlich. Verläßt er nämlich seinen Krater, so weiß man die
Richtung noch nicht, die er nimmt; er bahnt sich einen noch unbekannten Weg und
wählt sich die Stelle, wo er später wieder ausbricht. Er findet Feuchtigkeit im
Boden und erzeugt deren selbst; er bildet eine kleine unterirdische Lagune, deren
Vorhandenseyn noch durch kein Anzeichen verkündet wird und dennoch sich sehr nahe an
der Erdoberfläche befindet. Das Gewicht eines Pferdes, eines Menschen bewirkt einen
Einsturz und man befindet sich in einem schlammigen Wasser von sehr hoher
Temperatur, indem es, wie schon gesagt, 100° R. übersteigt. Es finden bei
solchen und anderen Fällen häufig Verbrennungen statt, welche ihre Opfer auf mehrere
Tage arbeitsunfähig machen.
Wir kehren nun wieder zur Lagune zurück. Nachdem die verticalen Mauern aufgeführt
sind, und das Bassin ganz fertig ist, wird der hölzerne Kamin entfernt. Man führt
sodann durch eine Leitung das Wasser aus einer Quelle oder einem Bach hinein und der
ungeheure Behälter füllt sich allmählich mit Wasser an.
Das Wasser tritt nie in das Innere der Erde durch den Spalt, welcher den Dampf
ausläßt, was leicht zu erklären ist, wenn man bedenkt, daß der Dampf nicht vertical
herankömmt, sondern vielmehr sehr gewundene Krümmungen macht, ferner, daß dieser Dampf durch
natürliche Canäle von 3–5 Centimeter Durchmesser durchzieht, wobei ihm Blöcke
die aus einem Gemenge von Gyps, Schwefel und Alaun bestehen, einen Widerstand
entgegensetzen, wodurch seine Spannung vergrößert wird.
Das in unmittelbarer Berührung mit dem Dampf befindliche Wasser der Lagune erhitzt
sich immer mehr bis zum Sieden. Das Aufwallen ist immer an der Stelle wahrnehmbar,
wo die vulcanische Garbe aus dem Schooße der Erde emporsteigt. Es versteht sich, daß
die Bewegung des Wassers von der mehr oder weniger großen Heftigkeit und Kraft des
Dampfs abhängt.
Das Wasser vermindert sich nur unbedeutend, da es nur kurze Zeit im Bassin verweilt,
und was es durch Verdampfung verliert, ist unmerklich; es bleibt auch beinahe in
gleichem Niveau. Die Lagune verbreitet einen sehr deutlichen
Schwefelwasserstoff-Geruch. Bei diesem Zusammentreffen des vulcanischen
Dampfs mit dem Wasser stellt sich die geheimnißvolle Erscheinung der Boraxsäure
ein.
Das Wasser nimmt nur 1 bis 1 1/2 Proc., selten 2 Proc. Boraxsäure auf. Die Lagunen
werden alle 24 Stunden ausgeleert (ein längeres Verweilen des Wassers vermehrt
seinen Säuregehalt nicht) und die Flüssigkeit geht dann von einem Bassin in das
andere über, damit man in dem Klärungsreservoir, in welches sie zuletzt eingelassen
wird, ein gleiches Wasser hat. In letzterm setzt das Wasser schwarze, schlammige
Substanzen ab und wird hell. Diese Substanzen enthalten keine Boraxsäure, oder so
wenig, daß es nicht der Mühe lohnt sie auszulaugen; man schüttet sie in die nächsten
Bäche, die sie mit fortnehmen.
So geklärt, wird das Wasser in Abdampfkessel geleitet, worin die Concentration
mittelst vulcanischen Dampfes, der hier als Wärmezuführer dient, bewerkstelligt
wird. Diese Kessel sind so angeordnet, daß deren täglich 2, 3, 4 und sogar 6, je
nach der Stärke der Batterien, ausgeleert werden können. Nach 72stündiger, langsamer
aber ununterbrochener Concentrirung wird das Wasser in hölzerne Krystallisirfässer
abgelassen. Die Krystallisation erfolgt in 3 Tagen und die Boraxsäure legt sich an
den Wänden und dem Boden des Gefäßes an. Die Mutterlauge in den Krystallisirgefäßen
wird herausgenommen und der Flüssigkeit in den Klärungsbassins zugesetzt.
Die von den Krystallisirgefäßen losgemachte Boraxsäure wird in Trockenkammern
gebracht, worin sie mittelst gehaltloser Dämpfe in einigen Stunden so vollkommen
getrocknet wird, daß sie in Fässer verpackt und versandt werden kann.
Die Dimensionen der Lagunen sind sehr verschieden; die kleinsten haben in der Regel
100 Fuß im Umkreis und 4 Fuß Tiefe; es gibt deren aber mit 500 und 1000 Fuß im
Umfang und 15–25 Fuß Tiefe. Letztere haben mehrere, 3, 5 bis 15
Dampfmündungen.
Die Anlegung dieser Bassins verursachte ungewöhnliche Arbeiten; an manchen Stellen
waren bedeutende Erdarbeiten erforderlich; es mußten ganze Hügel abgetragen werden,
um auf das Niveau der in den Niederungen austretenden Dämpfe zu kommen; anderwärts
mußte man den Bächen eine andere Richtung geben, um das Eindringen des Wassers in
die Bassins zu verhindern; denn die erste Bedingung des guten Erfolgs einer Lagune
ist, daß sie den benachbarten Wässern keinen Zutritt gewähre, weil sonst keine
Sättigung (der Dämpfe mit Boraxsäure) stattfinden könnte. Allerseits endlich mußte
man sich mit Muth Entsagung und Beharrlichkeit waffnen und vor keinem Opfer zur
Besiegung der Hindernisse und Ueberwindung der Schwierigkeiten zurückschrecken.
Anfänglich bediente man sich des Holzes, wo Wärme erforderlich war. Der hohe Preis
dieses Brennmaterials aber hatte zur Folge daß die Fabrication fast gar keinen
Gewinn abwarf und die Befürchtung seines baldigen gänzlichen Mangels hemmte die
Entwickelung dieses Industriezweigs. Glücklicherweise kam der Verf. auf den
Gedanken, die vulcanische Wärme für den Bedarf der Fabriken anzuwenden, welche mit
dem besten Erfolg gekrönte Entdeckung über die Zukunft entschied.
Es wurde oben gesagt, daß der Dampf als Wärmezuführer dient; dabei verfährt man
folgendermaßen:
Man benützt hiezu gewöhnlich die Vulcane, welche sich zur Gewinnung der Säure am
wenigsten eignen und deren Lage nicht gestattet, eine Lagune damit zu speisen. Diese
Vulcane werden auf die schon beschriebene Weise ergriffen und beherrscht und in
einen Canal geführt, welcher von dem Punkt, wo sie ausblasen, bis dahin geht, wo der
Dampf verwendet werden soll, nämlich unter die Batterien der Abdampfkessel oder die
Trockenräume. Diese Canäle sind unterirdische steinerne Gewölbe, die sehr sorgfältig
aufgeführt und mit Kalk und Puzzolane bekleidet werden, so daß von dem Dampf nichts
austreten oder einen andern Weg einschlagen kann. Die Abdampfbatterien bestehen aus
wenigstens 14 Kesseln, bisweilen aus 18–26; jeder solche Kessel hat einen
Flächeninhalt von 10 Quadratfuß und 1 Fuß Tiefe; sie ruhen auf kleinen hölzernen
Balken. Der Dampf circulirt unterhalb der Kessel und concentrirt das darin
enthaltene Wasser; auf seinem Lauf verdichtet er sich zum Theil, worauf das entstandene
Wasser durch eine dazu bestimmte Oeffnung austritt; was vom Dampf nicht condensirt
wird, entweicht durch den Kamin. Es gibt in den Fabriken auch Kessel mit
Scheidewänden, deren man sich in neuerer Zeit zum Concentiren bedient; sie sind 90
Meter lang und werden nach demselben System geheizt. Die zur Heizung dienenden
Dämpfe werden in großen Entfernungen von den Kesseln eingefangen; die sie
herbeiführenden Leitungen sind 30–60, 160–320 Meter lang; man fängt
sie bald in beinahe unzugänglichen Niederungen, bald auf den höchsten Gipfeln
ein.
Was den Ursprung der Boraxsäure betrifft, so liegt noch alles in tiefem Geheimniß;
mehr oder weniger sinnreiche Theorien können die Processe der
Boraxsäure-Gewinnung wohl erklären; nichts aber gibt diesen Hypothesen das
Siegel einer solchen Richtigkeit, daß alle Zweifel entfernt wären. Der Verf. fühlt
sich nicht berufen, hier auf Theorien einzugehen und beschränkt sich darauf, das
Resultat langer Erfahrung mitzutheilen. Als zuverlässig nimmt er an, daß die
Boraxsäure nicht fertig gebildet durch den vulcanischen Dampf aus dem Schooße der
Erde hervorkommt, sondern erst beim Zusammentreffen des Dampfs und Wassers entsteht.
So erzeugt sowohl der in den Canälen unter den Abdampfapparaten sich condensirende,
als der zurücktretende Dampf, der beim Aufsteigen einem Hinderniß begegnet,
zahlreiche Wasserfädchen; nun dampfe man aber dieses Wasser bis zu seinem völligem
Verschwinden ab und man wird nicht ein Atom Boraxsäure darin finden. Man behandle
den Dampf auf alle mögliche Art und Weise, ohne ihm ein Bassin auszuhöhlen und ohne
ihn bei seinem Austritt aus dem Boden mit einer Wassermasse in Berührung zu bringen,
und man wird kein Stäubchen Boraxsäure erhalten. Die Felder zunächst den Boraxsäure
liefernden Dämpfen geben nicht die geringste Spur von Boraxsäure. Man nehme Erde aus
der Mündung des Vulcans und analysire sie; man wird keine Boraxsäure darin finden.
Eben so behandle man Erde vom Boden einer Lagune, welche ein vulcanischer Dampf so
eben verlassen, nachdem er sie lange Zeit hindurch gespeist hatte; auch hier keine
Boraxsäure. Man unterziehe die schwefligen, ammoniakalischen und alaunhaltigen
Producte, welche den Boden bedecken, einer chemischen Untersuchung, so wird man
Schwefel, Salmiak, Alaun erhalten, aber keine Boraxsäure. Diese Thatsachen scheinen
entscheidend zu seyn und rechtfertigen den Schluß, daß der vulcanische Dampf die
Boraxsäure nicht völlig gebildet mit sich führt.
Geschichtlicher Theil.
Im Jahr 1777 hat Peter Hoeffer, Apotheker des Großherzogs
von Toscana, Leopolds I, die Boraxsäure in den Lagunen von Monte-Rotondo
entdeckt; zwei Jahre später bestätigte der berühmte Professor Mascagni diese Entdeckung. Beide glaubten mit
Recht die Wissenschaft dadurch bereichert zu haben; es fiel aber keinem ein, daß sie
Gegenstand einer Speculation werden könnte, so klein war die Quantität Boraxsäure,
welche sie bei ihren Versuchen erhielten. Alsdann beschäftigten sich nacheinander
mehrere andere in Absicht eines Gewinns mit Versuchen zu Monte-Rotondo;
allein vergeblich.
Im Jahr 1818 begann der Verf. seine Arbeiten. Seine ersten Versuche stellte er zu
Monte-Cerboli, in der Gegend von Pomeranza an; sie bilden den Ausgangspunkt
des wichtigen Etablissements, welches den Namen Lardarello annahm. Zwei andere Fabriken wurden bald darauf, eine zu
Lustignano, ebenfalls auf dem Gebiet von Pomeranza und eine zu Monte-Rotondo,
zu Massa-Maritima gehörig, errichtet. Dieser Industriezweig entwickelte sich
immer mehr und überall, wo sich Vulcane zeigten, erstanden rasch Etablissements, um
sie auszubeuten. Es existiren deren gegenwärtig zehn; sie heißen
Monte-Cerboli, gewöhnlich Lardarello genannt;
Castelnuovo, Sasso, Monte-Rotondo, Ean-Federigo, Lago,
Sant-Ippolito, Lustignano, Acquaviva, Serazzano. Die drei ersten und das
letzte liegen im Gebiet von Pomeranza, die andern in dem von
Massa-Maritima.
Die Abdampfapparate in den verschiedenen Fabriken zählen zusammen 400 Kessel, jeden
von 10 Quadratfuß, welche Tag und Nacht im Gang sind. Außerdem gibt es noch Kessel
mit Scheidewänden von 300 Fuß Länge, in welchen das langsam eingelassene Wasser die
aufeinanderfolgenden Abtheilungen des Apparats durchläuft und am Ende von solcher
Beschaffenheit ankömmt, daß es in die Krystallisirgefäße abgelassen werden kann.
Diese Kessel, welche der Gründer der Etablissements zuerst anwandte, dampfen in 24
Stunden über 6000 Kil. Flüssigkeit ab. Bis zum Jahr 1827 bediente man sich nur des
Holzes zum Concentriren des Wassers; es war beinahe gar kein Nutzen dabei und das
Erzeugniß unbedeutend, indem in 10 Jahren, vom Jahr 1818 bis 1828 jährlich
durchschnittlich nur 150,000 toscanische Pfd. oder 50,000 Kilogr. erhalten
wurden.
Zu jener Zeit übernahm der Verf. dieses Geschäft, sowohl die Verwaltung als die
Leitung desselben, und wendete alles Mögliche an um es zu verbessern und in
Schwung zu bringen. Sein Bestreben ging dahin, die Absatzwege für sein Product zu
erweitern und auf den großen Märkten den indischen Tinkal dadurch zu ersetzen. Die
bedeutenden Ersparungen im Betrieb, durch welche allein die Fabrication rentirte,
wurden oben schon angeführt. Dieser wichtige Industriezweig Europa's nahm in seiner
Production in folgender Weise zu:
Von
1818–1828
1,500,000 tosc. Pfd.
oder 500,000 Kilogr.
„
1829–1838
14,000,000 „ „
1839
2,152,000 „ „
1840
2,525,752 „ „
1841
2,547,804 „ „
1842
2,655,139 „ „
1843
2,655,262 „ „
1844
2,655,200 „ „
1845
2,655,000 „ „
Er verschaffte Toscana eine Einnahme von 12 Millionen Lire, ungefähr 10 Millionen
Frcs, mittelst des Dampfs, welcher ehedem in die Atmosphäre entwich und ein
Gegenstand des Schreckens war.
Im laufenden Jahr (1846) wird die Production 3,000,000 Pfd. oder 1 Million Kilogr.
erreichen. Sie kann leicht noch höher getrieben werden, sobald die Consumtion eine
noch größere Entwickelung erforderlich machen sollte.
* * *
Hr. Payen, welcher sich von
obigen Thatsachen größtentheils selbst zu überzeugen die Gelegenheit hatte, spricht
seine durch schwierige und gefährliche Versuche gewonnene Ueberzeugung dahin aus,
daß die Einführung des flüssigen oder im sphäroidischen Zustand befindlichen Wassers
in die unterirdischen Dampfcanäle hauptsächlich die Wirkung habe, die aufgelöste
oder sublimirte, den Wänden anhangende Boraxsäure in die Bassins zurückzuführen.
(Man vergl. Payen's Abhandlung
über denselben Gegenstand im polytechn. Journal Bd. LXXX S. 263, welche viele ergänzende Details und die betreffenden
Abbildungen enthält.)