Titel: | Schrauben zur Fixirung der Reisefernröhre; von C. A. Grüel in Berlin. |
Autor: | C. A. Grüel |
Fundstelle: | Band 102, Jahrgang 1846, Nr. LXX., S. 357 |
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LXX.
Schrauben zur Fixirung der Reisefernröhre; von
C. A. Grüel in
Berlin.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Grüel's Schrauben zur Fixirung der Reisefernröhre.
Wie verschieden unter sonst günstigen Umständen die Beobachtung durch ein Fernrohr
ausfallt, je nachdem es sicher unterstützt oder aber nur mit freier Hand gehalten
wird, ist hinreichend bekannt.
Die oben genannte Vorrichtung, deren im polytechn. Journal Bd. XCV S. 155 bereits Erwähnung geschah, ist
aus den Abbildungen Fig. 9–12 ersichtlich, in
welcher gleiche Buchstaben gleiche Theile bezeichnen. Die drei wesentlichen Stücke
sind einmal einzeln (Fig. 9–11), dann aber so
gezeichnet, wie sie beim Gebrauch zusammengefügt werden (Fig. 12).
Der Vortheil, den diese Baumschraube außer der festen Aufstellung des Rohrs in jeder
Lage gewährt, besteht darin, daß sie für verschiedene Fernrohrdimensionen gleich gut
paßt, und höchst portativ ist, weil die drei Stücke geradlinig gerichtet und dicht
an einander gelegt, höchst wenig Raum einnehmen. Nachdem die Schraube
zusammengesetzt an einem Baum oder sonst einem geeigneten Gegenstand befestigt ist,
wird das auf die Weite des deutlichen Sehens ausgezogene Fernrohr so zwischen die
beiden Flächen B und C
gesteckt, daß es daselbst ungefähr in seinem Schwerpunkt ruht. Ein geringes Anziehen
der Schrauben d und e hält
es dann genügend, gestattet aber wohl, das Rohr innerhalb dieser beiden Ebenen, die
allenfalls mit irgend einem weichen oder sammetartigen Stoffe bekleidet seyn können,
auf und nieder zu richten.
Da die Löcher in dem Stück C groß genug sind, so legt
sich letzteres von selbst stets parallel der Innenfläche von B und der Auszugsröhre des Fernrohrs, und da das Ganze überhaupt nicht für
große schwerere Röhre bestimmt ist, hat man keine Beschädigung des Instruments durch
den Druck der Flächen B und C gegen dasselbe zu befürchten. Die Verticalbewegung ist also innerhalb
dieser Ebenen gestattet, ohne daß die ganze Schraube in ihrer Stellung irgend eine
Aenderung oder Drehung zu erleiden hat. Die Horizontalbewegung geschieht durch das
Scharnier x. Ist man nun veranlaßt, eine Beobachtung
nach der entgegengesetzten Seite des Horizonts zu machen, so ist nichts weiter
erforderlich, als die ganze Schraube mit dem darin steckenden Rohr 1/2mal weiter
einzuschrauben; dann steht das ganze Oblongum nach unten gekehrt und das Objectiv
des Fernrohrs nach jener Seite hin gerichtet, wo zuvor sich das Ocular befand.