Titel: Verbesserungen in der Fabrication von Artikeln aus Gutta-percha, dieselbe mag allein oder in Verbindung mit andern Substanzen angewandt werden, worauf sich Charles Hancock zu London am 12. Jan. 1846 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 102, Jahrgang 1846, Nr. LXXIV., S. 365
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LXXIV. Verbesserungen in der Fabrication von Artikeln aus Gutta-percha, dieselbe mag allein oder in Verbindung mit andern Substanzen angewandt werden, worauf sich Charles Hancock zu London am 12. Jan. 1846 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Sept. 1846 S. 164. Mit einer Abbildung auf Tab. V. Hancock's Verbesserungen in der Fabrication von Artikeln aus Gutta-percha. Meine Erfindung besteht erstens: in einigen verbesserten Methoden der Bereitung von Gutta-percha zu Manufacturzwecken. Ist die zu bearbeitende Gutta-percha nicht sehr unrein, so kann sie auf einmal den hernach zu beschreibenden Processen unterworfen werden; wenn sie aber viele Unreinigkeiten enthält, so wird es häufig nöthig seyn, sie der von Richard Brooman erfundenen ReinigungsmethodePolytechn. Journal Bd. C S. 480. oder irgend einem ähnlichen Processe, wodurch die Gutta-percha von gröberen Unreinigkeiten befreit wird, zu unterwerfen. Nach der einen meiner Zubereitungsmethoden der Gutta-percha bringe ich dieselbe in plastischem Zustande in eine cylindrische Schraubenpresse, welche durch Dampf oder auf andere Weise erwärmt wird und mit einem von zahlreichen Löchern durchbohrten Boden versehen ist. Ueber diesem durchlöcherten Boden sind ein, zwei, drei oder mehrere entweder aus einer durchlöcherten Metallplatte oder aus starkem Drahtgewebe bestehende Seiher über einander so angebracht, daß immer der nächstfolgende Seiher feiner ist, oder eine größere Anzahl von Löchern oder Maschen hat, der feinste aber unten sich befindet. Ich bringe dann mit der Hand oder durch eine beliebige Triebkraft den Stempel der Presse auf die Gutta-percha-Masse, um sie durch die Siebe und durch den durchlöcherten Boden zu drücken, aus welchen sie in einem sehr gereinigten Zustande herauskommt. Man kann diese Operation nöthigenfalls wiederholen, indem man die Gutta-percha zuerst durch eine Reihe gröberer Siebe und dann durch ein oder mehrere feinere passiren läßt. In diesem gereinigten Zustande wird endlich die Gutta-percha in eine durch beliebige Mittel erwärmte Knetmaschine, wie man sie gewöhnlich bei der Präparation des Kautschuks gebraucht, gebracht. Darin wird sie so lange bearbeitet und geknetet, bis sie die Consistenz von Teig oder Kitt angenommen hat. Nach einer andern Methode wird die plastische Masse, anstatt sie wie eben beschrieben, durch die Schraubenpresse passiren zu lassen, ein oder mehreremal zwischen eine Walze und ein oder mehrere adjustirbare Cylinder von der Art, wie sie bei der Fabrication des Kautschuks zur Ausbreitung und Reinigung der Kautschukauflösung gebräuchlich sind, gebracht; die Walze mit den Cylindern muß aber durch heißes Wasser, Dampf oder auf irgend eine andere Art erwärmt werden. Nachher lasse ich die Masse, wie im vorigen Fall, durch die Knetmaschine gehen. Die dritte Methode besteht darin, die Gutta-percha, so wie sie eingeführt wird, in rectificirtem Terpentinöl oder einer andern passenden Flüssigkeit aufzulösen und diese Lösung, noch warm, durch Flanell, Filz oder ein feines Drahtgewebe zu filtriren, wonach sie von dem Lösungsmittel abgesondert, der Rückstand aber zur Teigconsistenz abgedampft wird. Es muß dabei beachtet werden, daß die Gutta-percha während ihrer obigen Zubereitung stets in einer solchen Temperatur erhalten wird, daß sie sich in einem plastischen Zustand befindet. Die auf die eine oder andere Art präparirte und zu den gewöhnlichen Manufacturzwecken hergerichtete Gutta-percha kann nun in Blockform gepreßt, in Tafelform gedehnt oder in eine andere beliebige Gestalt gebracht werden. Ferner besteht meine Erfindung in Verfertigung einer zusammengesetzten wasserdichten Substanz zu Manufacturzwecken. Sie wird zusammengesetzt aus Gutta-percha und einer elastischen, wasserdichten, erst neuerdings aus Ostindien eingeführten und, meines Wissens bisher noch nie in den Künsten und Manufacturen angewandten Substanz: Jintawan genannt. Auch fertige ich eine Composition aus Gutta-percha, Jintawan und Kautschuk. Die Gutta-percha muß, wenn man sie auf diese Art mischen will, vorher gereinigt und nöthigenfalls auf die beschriebene Weise präparirt werden. Dasselbe gilt von dem Jintawan und Kautschuk, wenn sie unrein sind. Beim Vermischen von Gutta-percha und Jintawan werden diese beiden Substanzen in Stücke zerschnitten, in einen Knetapparat, wie er zur Mastication des Kautschuks gebräuchlich ist, geworfen und dann durch die Maschine bearbeitet, bis sie sich innig vermischt haben. Ganz auf dieselbe Weise wird die dreifache Mischung von Gutta-percha, Jintawan und Federharz behandelt. Bei der Bereitung dieser Mischungen kann man die Proportionen der zwei oder drei zusammenzusetzenden Substanzen, je nach der Eigenschaft, welche man von der Composition verlangt, abändern. Sollen die Eigenthümlichkeiten der einen Substanz in dem zusammengesetzten Artikel vorherrschen, so nimmt man von dieser Substanz eine verhältnißmäßig größere Menge. Drittens besteht meine Erfindung im Verbinden von Gutta-percha und Kautschuk, oder Gutta-percha und Jintawan, oder der dreifachen Substanz mit Operment (Rauschgelb), Schwefelleber oder andern Sulfuriden von ähnlichen Eigenschaften. Auch diese Combinationen müssen, wie oben bemerkt, erwärmt werden, wodurch sie in jedem Fall neben den wasserabhaltenden Eigenschaften der Gutta-percha, des Kautschuk und Jintawan in ihrem einfachen Zustande, mehr für die Dauer weich und elastisch wird. Die Proportionen, in welchen diese Substanzen im einzelnen Fall genommen werden müssen, können je nach der Eigenschaft, welche man von dem zusammengesetzten Artikel fordert, abgeändert werden; man wird also eine größere oder geringere Menge von jedem Stoffe nehmen, je nachdem man in dem zusammengesetzten Product mehr oder weniger die Eigenthümlichkeit dieses Stoffes hervortreten lassen möchte. Verlangt man z.B. daß das Product sich durch große Steifheit nebst Elasticität oder Dehnbarkeit auszeichne, so muß die in die Zusammensetzung aufgenommene Gutta-percha über die andern Stoffe, je nach dem verlangten Grad von Steifheit, vorherrschen. Nach dem größern oder geringern Zusatz von Operment, Schwefelleber oder anderen Schwefelverbindungen wird die Weichheit des Products variiren. Eine gute Composition für Bänder bildet die Mischung von 50 Theilen Gutta-percha, 24 Theilen Jintawan, 20 Theilen Federharz und 6 Theilen Operment. Gestützt auf die von mir vorgenommenen Versuche möchte ich als eine allgemeine Regel aufstellen, daß die Menge des angewendeten Operments oder anderer Sulfuride 25 Proc. nie übersteigen sollte. Wenn das Operment etc. mit Gutta-percha allein verbunden ist, so setze ich das erstere in gepulverter Form der Gutta-percha zu, während diese durch die Knetmaschine läuft, indem ich nur von Zeit zu Zeit von dem Operment hineinwerfe, so daß die zwei Substanzen desto besser durch einander gemengt werden. So wie nun das Operment mit Gutta-percha und Federharz oder mit diesen beiden und Jintawan oder mit Gutta-percha allein und Jintawan vereinigt ist, werfe ich alles zusammen in die Knetmaschine und setze dann das Operment oder andere Sulfuride auf die bezeichnete Weise zu. Wenn Jintawan oder Federharz zur Composition angewendet wird, so kann die Mischung der Materialien durch vorläufige Befeuchtung dieser Stoffe mit rectificirtem Terpenthinöl oder einem andern Lösungsmittel, welches sie erweicht, erleichtert werden. Die Composition mit Operment oder Sulfuriden muß darauf einer Hitze von 119–137° R. ausgesetzt werden. Die Zeit dieser Erwärmung richtet sich nach dem höhern oder niedern Grade von Hitze; bei 119° R. muß dieselbe nach meinem Dafürhalten gegen 60 Minuten dauern; bei 137° R. reichen etwa 15 Minuten hin. Die erforderliche Hitze läßt sich entweder durch Hochdruckdampf, heißes Wasser oder erwärmte Luft erhalten. Bei Anfertigung einer dieser Compositionen kann man auch anstatt des Operments oder Sulfurids eine gleiche Portion Schwefel brauchen; doch möchte, wie ich glaube, der Anwendung des Schwefels, der widerliche Geruch den er dem Artikel mittheilt, und die Neigung desselben, auf der Oberfläche auszuschwitzen oder zu effloresciren, im Wege stehen. Ich ziehe deßhalb den Gebrauch des Operments oder jedes andern Sulfurids vor, welche sich auch inniger mit den andern Bestandtheilen des Artikels verbinden. Mitunter mische ich auch bloß das Operment etc. mit der Gutta-percha und Kautschuk, oder Gutta-percha und Jintawan, oder mit Gutta-percha, Kautschuk und Jintawan in der Knetmaschine und lasse den nachfolgenden, oben beschriebenen Erwärmungsproceß weg. Die so bereitete Operment- oder Sulfuridverbindung ist aber nicht so dauerhaft als die dem Erwärmungsproceß unterworfene; noch ist das Sulfurid so innig mit den übrigen Stoffen gemischt; jedoch mag sie für manche Zwecke, wo eine große Dauerhaftigkeit nicht erfordert wird, hinreichend seyn. Viertens besteht meine Erfindung in einer Methode, Gutta-percha oder eine Combination derselben mit Jintawan und Kautschuk oder dem einen dieser Stoffe, von ganz leichter, poröser und schwammiger Textur zu verfertigen, welche Masse sich besonders zum Stopfen oder Formen der Sitze von Sesseln, Kissen, der Matratzen, Sättel, Pferdekummete und Buffers, so wie zu manchen andern nützlichen Zwecken eignet. Wenn die Gutta-percha für die Zwecke dieses Theils meiner Erfindung mit den genannten Substanzen verbunden wird, so müssen die Verhältnisse dieser Stoffe nach der Beschaffenheit des zu bildenden Artikels genommen werden; denn die hauptsächlichste Differenz in den Eigenschaften der Producte hängt von dem größern oder geringern Verhältniß der gebrauchten Gutta-percha ab. Wo also ein Artikel große Elasticität besitzen soll, da muß die Menge von Gutta-percha geringer seyn, wie z.B. bei der Verwendung der Gutta-percha und ihrer Compositionen zu Federn für Uhren, Schlösser, Schnallen, Walzen etc. oder zu Bändern, Gürteln, Strumpfbändern, Schnüren etc. Wenn dagegen der Artikel von steiferer oder festerer Art seyn soll, so muß die Menge der Gutta-percha über die andern Stoffe in dem Grade vorherrschen, als das verlangte Product es nöthig macht. Man muß der Gutta-percha, wenn man sie zu obengenannten Zwecken porös und schwammig machen will, etwa 10 Proc. rectificirten Terpenthingeistes oder eines andern Lösungsmittels zusetzen und das Ganze auf eine passende Art mit einander vermischen. Soll eine der oben genannten Combinationen der Gutta-percha auf ähnliche Art behandelt werden, so muß der Jintawan oder der Kautschuk vorläufig in etwa 100–200 Proc. einer ähnlichen Flüssigkeit, deren Quantität größer oder geringer seyn muß, je nachdem das Product mehr oder weniger schwammig und elastisch werden soll, aufgelöst werden. Um das beabsichtigte Product porös und schwammig zu machen, setzt man Alaun oder kohlensaures Ammoniak oder irgend eine leicht zu verflüchtigende Substanz zu. Soll der poröse und schwammige Artikel zugleich dauernd weich und elastisch seyn, so muß die Masse mit Operment, Schwefelleber oder einem andern Sulfurid wie ich früher beschrieben, vermischt werden. Den Alaun, das kohlensaure Ammoniak etc. setzt man der porös zu machenden Masse entweder in der Knetmaschine oder auf sonstige geeignete Art zu. Das so zubereitete Material kann nun in Mulden, Formen oder Tröge geworfen oder so eingepreßt werden, daß es die erforderliche Gestalt annimmt. Der Artikel wird nun in einem Ofen oder in eine durch Dampf oder auf andere Art bis zur Temperatur von 97 bis 100° R. erhitzte Kammer gebracht, worin er 1–2 Stunden, nach Bedarf stehen bleibt. In dieser Temperatur wird das Lösungsmittel, womit die Stoffe verbunden wurden, ausgetrieben, wobei der Alaun, das kohlensaure Ammoniak etc. den Artikel aufbläht und dadurch porös und schwammig macht. Am porösesten wird derselbe, wenn er etwa eine Stunde lang dieser Temperatur ausgesetzt worden ist; wird diese Operation noch länger fortgesetzt, so ist die Wirkung die, daß er fester aber weniger elastisch wird. Der fünfte Theil meiner Erfindung bezieht sich darauf, der Gutta-percha und ihren verschiedenen Combinationen mit Kautschuk und Jintawan, wenn sie mit Operment oder Schwefel wie angegeben versetzt sind, durch den folgenden Proceß unbeschadet ihrer wasserabhaltenden Eigenschaft, einen gewissen Grad von Härte und Zähigkeit zu verleihen. Hiernach wird die Gutta-percha, allein oder combinirt, nachdem sie den unter Nr. 3 beschriebenen Proceß durchgemacht, und sich nun in einem plastischen Zustande befindet, in Mulden gepreßt, welche mittelst eiserner Platten, Schrauben und Muttern verbunden sind. Die Mulden werden hierauf in eine durch Dampf oder erwärmte Luft bis zu 155° R. erhitzte Kammer gebracht, wo sie 1–2 oder auch 6 Tage bleiben. Der Grad der Hitze richtet sich nach der verlangten Härte oder Zähigkeit. Nachher werden die Mulden zur langsamen Abkühlung bei Seite gesetzt. Auf diese Art erhält die Gutta-percha oder ihre Combinationen eine solche Härte, daß sie in der Drehbank gleich Holz oder Elfenbein gedreht werden kann. Sie läßt sich in Folge dieses Processes zu mancherlei Zwecken benützen, für welche sie in anderm Zustande nicht passen würde, so z.B. zu Ornamenten und architektonischen Verzierungen, Gemälderahmen, Messer- und Säbelgriffen etc., Spazierstöcken, Schachfiguren, Petschafthaltern etc., Flötentasten, Knöpfen, Kloben, Gefäßen von großem Kaliber etc. Die Materialien hiezu können entweder gleich zu derartigen Artikeln mittelst Formen von der Gestalt derselben gebildet oder vorläufig in ebenen Blöcken dargestellt werden, aus welchen man sie nach Gutdünken mittelst der passenden und gewöhnlichen Instrumente zuschneidet und herausbildet. Sechstens besteht meine Erfindung in einer Verbesserung der Gutta-percha, sowohl der einfachen als der mit Kautschuk und Jintawan, oder bloß einem dieser Stoffe versetzten, in Beziehung auf Weichheit und Biegsamkeit und zwar durch das folgende Verfahren – wobei ich stets voraussetze, daß sie zuvor mit Operment oder andern Sulfuriden vermischt wurde. Zu diesem Zweck wird der Artikel – einfach oder zusammengesetzt, in Block-, Tafel-, Faden-Form etc. – der Einwirkung von schwefliger Säure unterworfen und zwar wird er entweder den Dämpfen dieser Säure ausgesetzt, oder in verdünnte schweflige Säure getaucht, oder er wird mit einem aus Schwefelsäure und Knochenmehl oder thierischer Kohle bereiteten Teig bedeckt und sodann in eine mit Dampf erwärmte Kammer gestellt. Siebentens besteht meine Erfindung in Verbindung der Gutta-percha und ihrer Compositionen während ihres Durchgangs durch die Knetmaschine, sowohl wenn sie mit Operment und andern Sulfuriden vermischt, als wenn dieß nicht der Fall ist, mit Talg, wodurch sie sehr an Weichheit und Geschmeidigkeit gewinnt. Meine achte Erfindung besteht in der Bereitung gewisser Firnisse, die sich zum Wasserdichtmachen von Leber oder Zeugen eignen, und sich mit Gutta-percha und ihren Combinationen (allein oder mit farbigen Stoffen gemengt) oder mit aus diesen gebildeten Artikeln verbinden lassen. Sie hüllen den Geruch der Stoffe, mit welchen sie gemischt sind, auch wenn er sehr stark und ätzend ist, sehr wirksam ein. Ich benütze hiezu die mit Operment oder Sulfuriden oder mit Schwefel auf die beschriebene Weise versetzte und behandelte Gutta-percha in reinem Zustand oder ihre Combinationen, oder auch diese verschiedenen Combinationen in ihrer Verbindung mit 8–10 Theilen Wachs, Holz- und Knochenkohle, weiche sie in rectificirtem Terpenthingeist auf und dampfe dann die Masse ab. Der hiebei sich bildende Firniß läßt sich leicht mit Farben vermischen, wodurch er zu einer Menge von Artikeln geeignet wird, wie z.B. zu elastischen Ringen, Bändern, Bandagen, Riemen etc., welche in farbigem Zustand gangbarer sind als ohne dieß. Eben so werden diese gefärbten Firnisse zum Bestreichen und Bedrucken von Tüchern, Leder benützt, und erweisen sich sehr brauchbar als Cemente, insbesondere bei Verbindung der Gutta-percha und ihrer Combinationen mit Seide, Baumwolle oder andern gewebten Stoffen. Die neunte Erfindung besteht in einem verbesserten Apparat zur Fabrication von Bändern aus Gutta-percha und ihren Zusammensetzungen. Seine Einrichtung ist aus Fig. 8 ersichtlich. A, A stellt zwei eiserne Walzen vor, welche so weit aus einander gestellt werden, als die beabsichtigte Dicke des zu fabricirenden Bandes es erfordert. Das zu dem Band angewandte Material wird diesen Walzen als breites Band zugeführt, und von da um eine Trommel oder Walze B gewunden. Während es sich auf diese Trommel rollt, nimmt es ein von der Trommel oder Walze c ausgehendes baumwollenes Tuch oder anderes passendes Fabricat auf, was vorher – zur Verhütung des Zusammenklebens je zweier Lagen des Gutta-percha-Materials an einander – befeuchtet wurde. Sobald um die Trommel B eine hinreichende Länge von Gutta-percha-Material gewunden ist, wird sie auf einige Zeit zur Abkühlung des Materials entfernt; nach geschehener Abkühlung aber mit demselben an ihre Stelle zurückgebracht. Bei E befindet sich ein starkes Gehäuse oder eine Büchse, welche sich quer über das Gestell k, k in einer parallelen Richtung mit der Trommel B hinzieht und eine Reihe von Messern F enthält. Diese Messer sind in der gezeichneten schiefen Stellung befestigt, so daß ihre Schneiden gegen das aufgerollte Material der Trommel B gerichtet sind. Das freie Ende des Materials wird nun von der Trommel B auf die gegenüberstehende G geführt und daselbst befestigt. Es passirt aber auf diesem Wege die Zwischenwalze H, welche unmittelbar unter den Messern liegt. Wenn nun die Trommel G in Bewegung gesetzt wird, so rollt sich das Material von der Trommel B ab, wird aber von den Messern, unter denen es hinläuft, in Streifen geschnitten, deren Breite durch die Stellung der Messer abgeändert werden kann. Zur Aufnahme der Spitzen der Messer ist die Walze H mit sägenförmigen Einschnitten oder Kerben versehen, und diesen entsprechend besitzt auch das Gehäuse E Einschnitte zur Aufnahme der Messerrücken und zur sicheren Befestigung derselben. Während dieses Zerschneidungsprocesses dient die Rolle c dazu, das benetzte Tuch, während sich dasselbe von der Trommel B abrollt, zurückzunehmen. Die Schraube i dient dazu, ein Stück Holz auf den Rücken der Messer anzudrücken, so daß sie stets gehörig fest stehen. Anstatt der geraden einzelnen Messer könnte man auch kreisförmige Messer oder Sägen anwenden, ich ziehe aber erstere vor. Zehntens besteht meine Erfindung in einer Methode Gutta-percha oder ihre Compositionen mit Metallen zu platiren oder zu überziehen. Ein ganz dünnes Metallblech, etwa Blattgold oder Zinnfolie, wird auf eine flache metallene Platte oder in passende Mulden oder Formen gelegt, und darauf eine Lage von Gutta-percha oder Gutta-percha-Composition. Hierauf wird die Metallplatte erhitzt und auf die zwei übereinandergelegten Platten ein starker Druck ausgeübt, was die Wirkung hat, daß sie fest und dauernd zusammenhängen. Den eilften Theil meiner Erfindung bildet die Fabrication von Krämpeln für Wolle, Baumwolle etc. Das Verfahren ist folgendes: entweder von Gutta-percha allein, welche in plastischem Zustande von gehöriger Consistenz auf ein Tuch oder Filz oder auf sonst einen passenden Grund aufgetragen wird, oder von einer der Gutta-percha-Compositionen, welche die nöthige Biegsamkeit und Consistenz besitzen, werden die Rückenstücke gebildet, in welche man dann die metallenen Zähne nach einer der bekannten und bei der Fabrication solcher Krämpeln als gut erwiesenen Methoden einsetzt. Zwölftens besteht meine Erfindung im Vereinigen der nach der zuerst beschriebenen Art zubereiteten Gutta-percha mit Schellack, Harz, Asphalt, oder andern harzigen und bituminösen Substanzen. Diese Composition wird, sowie die Stoffe innig vermischt sind, in noch flüssigem Zustande über Tuch, Leder oder sonstigem passenden Grund ausgebreitet.

Tafeln

Tafel Tab. V
Tab. V