Titel: | Verbesserungen an chirurgischen Bandagen und an Haften als Befestigungsmittel für Kleidungsstücke, worauf sich Thomas Moorcroft Benbow zu Birmingham am 13. Jan. 1846 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 102, Jahrgang 1846, Nr. LXXXIV., S. 423 |
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LXXXIV.
Verbesserungen an chirurgischen Bandagen und an
Haften als Befestigungsmittel für Kleidungsstücke, worauf sich Thomas Moorcroft Benbow zu
Birmingham am 13. Jan. 1846 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Sept. 1846,
S. 175.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Benbow's Verbesserungen an chirurgischen Bandagen etc.
Die Erfindung bezieht sich
Erstens auf die Anordnung derjenigen Theile von chirurgischen und andern Bandagen,
welche beim Schließen sich berühren. Durch die verbesserte Anordnung können die
Bandagen leichter angelegt und abgenommen werden, als dieß bei der bis jetzt
gebräuchlichen Einrichtung der Fall war.
Fig. 26 und
27
stellen Theile einer mit Binden der Erfindung gemäß versehenen Bandage dar. a, a sind kleine Rollen, welche in den Theilen c ruhen; diese sind in ein Stück Fischbein, Metall etc.
befestigt, welches in die Leinwand oder anderes Material, woraus die Bandage gemacht
ist, eingenäht ist. Fig. 28 zeigt eines der Fischbeine c sammt
den damit verbundenen Theilen abgesondert. Die Enden der Schnur d, wodurch die Theile einander genähert werden, sind so
vereinigt, daß diese eine sogenannte endlose Schnur bilden. Am oberen Theil der
Bandage beginnend läuft sie über die zwei oberen Rollen a,
a, dann, von einer Seite zur andern gehend, abwechselnd über die zweite und
dritte etc., bis zur Mitte der Bandage, wo sie durch daselbst angebrachte
Schnürlöcher heraus und sogleich wieder hineingeht, und so fort über die übrigen
Rollen. Der Theil d¹ der Schnur d dient zum Zusammenschnüren und Festhalten der Bandage
in der erforderlichen Weite oder Enge, was durch Knüpfen der Enden d¹ geschieht. Will man beim Anlegen der Bandage
den obern Theil loser (und folglich mehr offen) haben, als den untern oder
umgekehrt, so läßt sich dieß leicht beim Anziehen der Enden d¹
dadurch bewerkstelligen, daß man auf der Seite der Bandage, welche offener bleiben
soll, die Schnur mehr nachläßt. Ich muß bemerken, daß man schon früher vorgeschlagen
hat Rollen an den Schnürbrüsten anzubringen, aber solche Rollen wurden so
angebracht, daß sie hervorragten und entweder das Schließen der Schnürbrust
verhinderten oder daß ihre Form sichtbar wurde, indem sie an der diese Theile
bedeckenden Bekleidung eine Vorragung bildeten. In Fig. 28 wird man sehen,
daß durch die Einrichtung des Theils c das Vorspringen
der Rollen über den Rand des Fischbeins oder Metalls etc. ganz oder fast verhindert
ist, so daß die Ränder der Bandage sich berühren können, was ich bei der Anlegung
von chirurgischen Bandagen für einen großen Vortheil halte, und was eben so bei
Bandagen für andere Zwecke, insbesondere für Damenschnürbrüste, vortheilhaft seyn
mag.
Fig. 29
zeigt eine Seitenansicht; Fig. 30 und 31 hintere
und Frontansichten von einem Haken, dessen Eigenthümlichkeit darin besteht, daß
seine Form eine leichte Entfernung aus der Schlinge, in welche er eingehakt seyn
mag, zuläßt. Am Rücken hat dieser Haken ein Oehr mit einem Wulst, Ring oder anderer
Verzierung, an welchem man denselben leicht aus der Schlinge ausheben kann. Diese
Einrichtung finde ich besonders zweckdienlich bei dem Zuheften der Handschuhe am
Handgelenke. Ich muß bemerken, daß wenn ich es auch vorziehe, daß die Haken des
Oehrs g in der beschriebenen Form wie bei Fig. 29, 30, 31 haben, ich
mich doch daran nicht streng halte, sondern daß ich auch Haken herstelle, wie Fig. 32, 33 und 34, bei
welchen der Theil g durch eine bloße Biegung des Stiels
gebildet wird.
Eine dritte Erfindung bezieht sich auf die Anfertigung von Haften, wie sie mit Haken
zur Befestigung verschiedener Theile der Kleidungen zu gebrauchen sind.
Bei den gewöhnlich gebrauchten Schlingen zeigt sich der üble Umstand, daß sie bei
plötzlich starkem Anziehen sich zusammenbiegen, wodurch es schwer wird die Haken
davon loszumachen. Die vorliegende Verbesserung hat den Zweck diesem Uebelstande
vorzubeugen.
Fig. 35 zeigt
eine solche verbesserte Schlinge (Hafte). Die Theile h,
h, wodurch die Hafte an die Kleidung befestigt wird, schließen sich nahe an
einander; der Theil i durch welchen der Haken geht, ist
verkürzt, so daß das Zusammenbiegen verhindert ist, welcher Zug auch darauf
stattfinden mag. Beim Annähen dieser Haften an die Kleidung halte ich es für gut,
dieselben zum Theil zu bedecken, wie Fig. 36 es darstellt, so
daß bloß der Theil i hervorsteht, was, nebst dem
Umstand, daß der Theil
i sehr nahe an den Theilen h,
h liegt, dazu beiträgt, daß der Haken sich weniger leicht davon frei
macht.
Der vierte Theil meiner Erfindung bezieht sich auf die Fabrication von bedecktem
Draht und andern Federn, wie sie bei Mützen und andern Kopfbekleidungen zum
Festhalten am Kopf gebraucht werden; deren Zweck darin besteht, das Rosten derselben
durchs Kopfschwitzen und andere Feuchtigkeiten zu verhindern.
Fig. 37 zeigt
eine solche Feder. Die Form kann verschieden seyn; die Umhüllung kann aus Baumwolle,
Seide, Federharz oder anderm Stoff bestehen und als Faden oder Cement etc. damit
verbunden seyn.