Titel: Verwendung des Torfes bei Bierbrauereien und Malzdörren.
Fundstelle: Band 102, Jahrgang 1846, Nr. LXXXVI., S. 432
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LXXXVI. Verwendung des Torfes bei Bierbrauereien und Malzdörren. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Verwendung des Torfes bei Bierbrauereien und Malzdörren. Hr. Hüttenmeister Fr. X. Schmid in Weierhammer hat in dem Kunst- und Gewerbeblatt des polytechn. Vereins für Bayern, 1846 Hft. 4, über die Gewinnung und Verwendung des Torfes eine Abhandlung veröffentlicht, woraus wir Nachfolgendes über Verwendung des Torfes bei Bierbrauereien und Malzdörren entnehmen: „Mit großer Kostenersparniß werden in der Oberpfalz und Oberfranken schon seit mehreren Jahren viele und große Bierbrauereien und Malzdörren nach meiner Angabe mit Torffeuerung betrieben. Die Einrichtung hiezu ist leicht ausführbar und mit wenigen Kosten, höchstens mit 34 Gulden, wenn anders die Braustätten regelmäßig vorgerichtet sind, verbunden. Fig. 42, 43, 44, 45 geben ein getreues Bild von der Einrichtung einer Braupfannenfeuerung für die Torffeuerung. – Fig. 42 stellt die vordere Ansicht des Braupfannenofens an der Einschüre, Fig. 43 den Durchschnitt nach Linie xx, Fig. 44 den Durchschnitt nach Linie yy, Fig. 45 den Durchschnitt oder Grundriß nach der Linie zz dar. Um einen Braupfannenofen für die Torffeuerung einzurichten, muß vor allem ein circa 2 Fuß tiefer Aschenfall a nach der ganzen Länge der Sudpfanne ausgegraben und gehörig vorgerichtet werden; über diesen Aschenfall werden 2 Fuß unter der Pfanne drei Rostlager b eingemauert, und auf die Rostlager die Roststangen c nach der ganzen Länge und Breite der Sudpfanne gelegt. An der entgegengesetzten Seite der Einschüre steigen die Züge d auf, und ziehen sich um die Pfanne herum und laufen in der Küche ober der Einschüröffnung c aus. Sowohl die Aschenfallöffnung a, als auch die Einschüröffnung c, müssen mit gut schließenden Thürchen von Blech versehen werden. Diese Thürchen sowohl am Aschenfall als auch an der Einschüröffnung, und die über der Einschür ausmündenden Züge müssen zu jenem Zeitpunkte, wo aus der Sudpfanne in die Maischbottiche herüber geschöpft wird, geschlossen werden, wodurch der unter der Pfanne brennende Torf auf der Stelle todt wird, und somit die Pfanne keinen Schaden leidet. Sobald aber die Aschenfall- und Einschürthürchen, dann die Züge wieder geöffnet werden, steht der Torf unter der Pfanne sogleich wieder in vollem Feuer. Die auf diese Weise getroffene Einrichtung für die Sudpfanne wird vollkommen entsprechende Dienste für die Torffeuerung leisten und die unumstößliche Behauptung bestätigen, daß zu einem Sud Bier weit weniger Zeit- und Brennmaterialaufwand erforderlich ist, als bei der Holzfeuerung. Während der Dauer des Brauens ist besonders darauf zu sehen, daß die beweglichen Roststangen öfters gerüttelt und der Torf immer in lebhafter Flamme erhalten werde. Auch ist es gut, wenn wenigstens einmal des Tages der Aschenfall von der sich ansammelnden Torfasche gereinigt wird. Im Uebrigen ist dabei gerade so zu verfahren, wie bei der Holzfeuerung. Die Malzdörren, welche mit Torffeuerung betrieben werden wollen, müssen mit blechernen Röhren versehen seyn, damit die aus dem Torfe sich entwickelnden Dünste mit dem Malze (was sich von selbst versteht) nicht in Berührung kommen. Uebrigens ist die Einschür auf ähnliche Art wie bei den Brauöfen mit Rost und Aschenfall, dann gut schließenden Thürchen zu versehen. Die Einrichtung der Schüren für Branntweinbrennereien, Seifensiedereien und Färbereien sind auf ähnliche Weise für die Torffeuerung herzustellen.“

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