Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 102, Jahrgang 1846, Nr. , S. 401 |
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Miscellen.
Miscellen.
Verzeichniß der vom 29. Junius bis 25. Septbr. 1846 in England
ertheilten Patente.
Dem Charles Payne im
Whitehall-wharf, Westminster: auf Verbesserungen
im Conserviren vegetabilischer Substanzen. Dd. 29. Jun. 1846.
Dem William Mill,
Fabrikant zu Birmingham: auf Verbesserungen an den
Instrumenten zum Schreiben und Markiren und in der Construction von
Tintenfässern. Dd. 29. Jun. 1846.
Dem Moses Poole am
Patent-Office, London: auf ihm mitgetheilte
Methoden die Geschwindigkeit von Dampfmaschinen zu reguliren. Dd. 29. Jun.
1846.
Dem Joseph Moreland
in Old-street, Middlesex: auf Verbesserungen im
Einmauern von
Destillirblasen und Kesseln und in der Construction von Oefen. Dd. 29. Jun.
1846.
Dem William Smith,
Gasmesserverfertiger in London: auf Verbesserungen an
Gasmessern. Dd. 29. Jun. 1846.
Dem Antoine Perpigna,
Advocat in Paris: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an
Regulatoren für mechanische Kräfte. Dd. 29. Jun. 1846.
Dem John Tatham und
David Cheetham,
beide Mechaniker in Rochdale, Lancaster, ferner John Duncan zu Manchester: auf Verbesserungen an der
Maschinerie zum Grob- und Feinspinnen von Baumwolle. Dd. 29. Jun.
1846.
Dem Joseph Faucon,
Bankier zu Ronen in Frankreich: auf eine Verbindung von
Materialien zum Walken der Tuche. Dd. 29. Jun. 1846.
Dem Sir James
Anderson auf Buttevant Castle, Irland: auf
eine verbesserte Methode Triebkraft zu gewinnen und sie zum Treiben von Wagen,
Schiffen und Maschinen anzuwenden. Dd. 29. Jun. 1846.
Dem Thomas Parkin zu
Hoxton, Grafschaft Middlesex: auf verbesserte
Methoden fortschaffenden Wagen Bewegung mitzutheilen, dieselben mögen mit
tragenden Rädern versehen seyn oder nicht, ferner auf eine Construction der
Straßen und Wege, welche dieselben zu befahren haben. Dd. 29. Jun. 1846.
Dem Charles Clark,
Kaufmann am Cornhill: auf Verbesserungen am
pyrohydro-pneumatischen Apparat zum Erzeugen, Reinigen und Verdichten von
Wasserdampf und anderen Dämpfen und zur Bereitung vegetabilischer Extracte. Dd. 29. Jun.
1846.
Dem James Hastings zu
Havre in Frankreich: auf eine verbesserte Maschine um
Ziegel, Backsteine, Quadersteine und Karnießverzierungen zu machen. Dd. 30. Jun.
1846.
Dem William Clarke,
Mechaniker zu Hoxton, Middlesex: auf Verbesserungen an
Wägemaschinen (Wagen). Dd. 30. Jun. 1846.
Dem James Thompson,
Ingenieur zu Liverpool: auf Verbesserungen an
Maschinerien um Triebkraft zu erhalten. Dd. 6. Jul. 1846.
Dem Peter Ward,
Chemiker zu Oldbury, Grafschaft Worcester: auf
Verbesserungen in der Fabrication gewisser Natron- und Magnesiasalze. Dd. 6. Jul.
1846.
Dem Richard Wright,
Zuckersieder in Hermetage-terrace, Pfarrei Bow:
auf Verbesserungen im Raffiniren des Zuckers. Dd.
6. Jul. 1846.
Dem George Downing zu
Birmingham: auf seine Verbesserungen in der
Fabrication von Federhältern. Dd. 6. Jul. 1846.
Dem Frederick
Ransome, Ingenieur zu Ipswich, und John Warren in
Little Horksley, Essex: auf Verbesserungen in der
Fabrication von Ziegeln, Hohlziegeln, Röhren und anderen Artikeln aus
plastischen Materialien. Dd. 6. Jul. 1846.
Dem John de la Fons
am Carlton-Hill, St. John's-wood: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Schlössern und anderen
Befestigungsmitteln. Dd. 6. Jul. 1846.
Dem William M'Gary zu
Hoxton: auf Verbesserungen an Lampengläsern und
Schirmen. Dd. 6.
Jul. 1846.
Dem Thomas Woolley,
Pianofortemacher zu Nottingham: auf Verbesserungen an
Pianofortes. Dd. 8. Jul. 1846.
Dem Robert Beart zu
Godmanchester, Grafschaft Huntingdon: auf
Verbesserungen im Pflügen (Bearbeiten) der Felder. Dd.
10. Jul. 1846.
Dem William
Middlemore, Fabrikant zu Birmingham: auf
eine Verbesserung an Sätteln. Dd. 13. Jul. 1846.
Dem Lawrence Hill,
Civilingenieur in Glasgow: auf Verbesserungen in der
Fabrication von Eisen zum Bauen von Schiffen und Booten, ferner in der
Construction der Schiffe. Dd.
14. Jul. 1846.
Dem Charles
Bielefeld, Papiermache-Fabrikant in
Wellington-Street: auf ein verbessertes
Verfahren die Formen zu machen, welche man bei der Fabrication von Papiermache
gebraucht. Dd. 14.
Jul. 1846.
Dem William
Pattinson, Chemiker zu Felling, Durham: auf
Verbesserungen in der Chlorfabrication. Dd.
14. Jul. 1846.
Dem Odert Gripenberg
in Finnland, Rußland: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Säen von
Getreide und anderen Samen. Dd. 14. Jul. 1846.
Dem George Knight zu
Southampton: auf Verbesserungen im Ausgraben sowie im
Herstellen von Canälen, Brücken, Docks und ähnlichen Werken. Dd. 14. Jul.
1846.
Dem William Seed,
Mechaniker zu Preston; auf Verbesserungen an der
Maschinerie zum Vorspinnen. Dd. 14. Jul. 1846.
Dem Victor
Gustafsson, Ingenieur in Warren-street,
Middlesex: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd.
14. Jul. 1846.
Dem Sir Samuel Brown,
Capitän der königl. Marine: auf Verbesserungen an Eisenbahnen und
Eisenbahnwagen, ferner in der Construction und Bewaffnung der Schiffe. Dd. 14. Jul.
1846.
Dem David Stewart zu
Montrose in Schottland: auf Verbesserungen im Formen
von Eisen und Messing. Dd. 14. Jul. 1846.
Dem Thomas Bonser in
Merton, Surrey, und Williams
Pettitt, Civilingenieur in York-road,
Lambeth: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum
Pflügen der Felder. Dd. 15. Jul. 1846.
Dem Thomas Prideaux
zu Southampton: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum
Ausgraben. Dd. 15.
Jul. 1846.
Dem William Thomas,
Kaufmann in Cheapside: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen am Beschlag, den Schlössern und Befestigungsmitteln für
Reisesäcke. Geldbeutel etc. Dd. 15. Jul. 1846.
Dem William Thurman
zu Nottingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Handschuhen, Strümpfen und anderen Strumpfstrickerwaaren. Dd.
18. Jul. 1846.
Dem James Napier,
Chemiker zu Shacklewell, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen im Ausschmelzen von Kupfererzen. Dd.
20. Jul. 1846.
Dem James Dickson
Esq., zu Cheltenham, Grafschaft Gloucester: auf
Verbesserungen an Satteln. Dd.
23. Jul. 1846.
Dem John Osborn in
London: auf Verbesserungen an Maschinerien zum
Pflügen, Trockenlegen und sonstigen Cultiviren des Bodens. Dd. 23. Jul.
1846.
Dem Charles Firchild
in Leamington: auf eine neue Maschine um rotirende
Bewegung zu erhalten. Dd. 23. Jul. 1846.
Dem Franz Heinrich
Bickes zu Mainz am Rhein; auf
Verbesserungen in der Destillation. Dd. 23. Jul. 1846.
Dem Edward Bentall,
Eisengießer zu Heybridge, Essex: auf Verbesserung an den
Werkzeugen zum Pflügen der Felder und Reinigen derselben von Unkraut. Dd. 23. Jul.
1846.
Dem Peter Claussen im
Leicester-square, London: auf verbesserte Methoden
zum Auspumpen und Comprimiren der Luft, z.B. zur Locomotion. Dd. 23. Jul.
1846.
Dem Thomas Bell an
den Don Alkali Works, South Shields: auf Verbesserungen
im Ausschmelzen der Kupfererze. Dd. 23. Jul. 1846.
Dem George
Fourdrinier, Papierfabrikant zu Hanley,
Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen im Zubereiten der Materialien zur
Fabrication von Steinzeug und Porzellan und im Aufdrucken der Dessins zum
Verzieren derselben. Dd. 23. Jul. 1846.
Dem John Boyes im
Mincing-Lane, City von London: auf Verbesserungen
an Maschinen zum Dreschen und Schwingen von Getreide und Samen. Dd. 23. Jul.
1846.
Dem Harold Crease,
Papiermaler zu Brixton-Hill, Surrey: auf
Verbesserungen in der Zubereitung der Farben zu Verzierungen und ähnlichen
Zwecken. Dd. 23.
Jul. 1846.
Dem Alfred Newton in
Chancery-Lane, London: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen in der Zuckerfabrication. Dd.
23. Jul. 1846.
Dem William Hillary
in Paris: auf Verbesserungen in der Leuchtgasbereitung.
Dd. 23. Jul.
1846.
Dem Roberth Heath zu
Manchester: auf Verbesserungen an den Rädern für
Eisenbahnwagen. Dd. 27. Jul. 1846.
Dem John Sauvage,
Mechaniker zu Paris: auf Verbesserungen im Condensiren
des Dampfes der Dampfmaschinen und im Speisen ihrer Kessel mit Wasser. Dd. 27. Jul.
1846.
Dem Thomas Lucas in
Aldersgate-street, City von London: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Zeltchen oder Confectblättern. Dd. 29. Jul.
1846.
Dem Henry Bessemer,
Ingenieur im Boxton House, St. Pancras-road: auf
Verbesserungen in der Glasfabrication und den dazu erforderlichen Vorrichtungen,
sowie im Belegen der Spiegel. Dd. 30. Jul. 1846.
Dem Robert Mallett,
Civilingenieur in Dublin, und John Dawson, Kutschenfabrikant daselbst: auf
Verbesserungen an Eisenbahnwagen und an der Maschinerie zum Betrieb der
Eisenbahnen. Dd. 30. Jul. 1846.
Dem William Armstrong
in Newcastle-upon-Tyne: auf einen
verbesserten Apparat (Krahn) zum Heben und Herablaffen. Dd. 31. Jul. 1846.
Dem Theophile
Dreschke zu Paris: auf Verbesserungen an
den Tasten für Pianofortes und andere musikalische Instrumente. Dd. 31. Jul.
1846.
Dem John Bayley in
Heaton-Norris bei Stockport, Lancashire: auf
Verbesserungen an der Maschinerie zum Spinnen oder Zwirnen der Baumwolle. Dd. 1. August
1846.
Dem Thomas Payne in
Handsworth bei Birmingham: auf Verbesserungen in der
Fabrication von Walzen zum Walzen von Eisen und andern Metallen. Dd. 4. August
1846.
Dem Charles Vignoles
jun., Civilingenieur zu Apperley-bridge bei
Bradford, Grafschaft York: auf Verbesserungen in der
Anwendung des Dampfes als Triebkraft. Dd.
4. Aug. 1846.
Dem George Lodge,
Civilingenieur zu Leeds: auf Verbesserungen im Erhitzen
des Wassers zur Dampferzeugung und Ersparniß an Brennmaterial. Dd. 10. Aug.
1846.
Dem Francois
Teychenne im Red-Cross-square,
Cripple-gate: auf Verbesserungen im Behandeln
der Steine, um sie hart und undurchdringlich zu macheu, so wie im Färben
derselben. Dd. 10.
Aug. 1846.
Dem Frank Hills,
Chemiker zu Deptford, Grafschaft Kent: auf eine Methode
gewisse Gase zu behandeln und Schwefelsäure, Salzsäure, Essigsäure und gewisse
Kali-, Natron- und Ammoniaksalze zu fabriciren. Dd. 11. Aug.
1846.
Dem William Kayser in
Broad-street, Cheapside: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen in der Fabrication von Spiegeln. Dd.
11. Aug. 1846.
Dem Richard Whytock,
Fabrikant zu Edinburgh: auf eine verbesserte Methode der
Fabrication, welche die Erzeugung regelmäßiger Figuren oder Muster auf
verschiedenen Fabricaten, besonders Sammet, Brüsseler und türkischen Teppichen
erleichtern, als Verlängerung seines früheren Patentes für fünf Jahre. Dd. 11. Aug.
1846.
Dem Charles Dowse in
Camden-town, Middlesex: auf Verbesserungen in
der Darstellung von Fabricaten, welche als Surrogate für Papier dienen können.
Dd. 11. Aug.
1846.
Dem William Warcup,
Civilingenieur in Ashton-terrace, Bristol: auf
Verbesserungen in der Construction und im Betrieb atmosphärischer Eisenbahnen.
Dd. 11. Aug.
1846.
Dem Henry Pennings,
Chemiker am Cumberland-place, London: auf eine
neue Methode oder einen neuen Apparat um auf ökonomischere Weise Flüssigkeiten
abzudampfen, besonders solche, welche krystallisirbare Salze enthalten. Dd. 11. Aug.
1846.
Dem Charles Iles zu
Bordesley, Borough von Birmingham: auf eine Vorrichtung
um gewisse Arten von Befestigungsmitteln für Kleidungsstücke zu machen. Dd.
11. Aug. 1846.
Dem Jean Borgognon in
New Broad-street, City von London: auf ein ihm
mitgetheiltes Verfahren künstliche (basaltartige) Lava zu fabriciren. Dd. 11. Aug.
1846.
Dem Daniel Hasluck,
Kaufmann zu Birmingham: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen in der Fabrication von Geschirr für Lastthiere. Dd. 13. Aug.
1846.
Dem John Buchanan im
Queen-square, Westminster: auf Verbesserungen an
Schiffen, im Forttreiben und Sichern derselben gegen Beschädigung. Dd. 15. Aug.
1846.
Dem William Aitken zu
Aberdeen, North Britain: auf Verbesserungen an
zwei- oder vierräderigen Wagen. Dd.
15. Aug. 1846.
Dem George Phillips,
Chemiker in Park-street, Islington: auf einen
verbesserten Apparat zum Aufstellen von Blumentöpfen, welcher das Wachsthum der
Pflanzen begünstigt. Dd. 17. Aug. 1846.
Dem Moses Poole am
Patent-Office, London: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen in der Fabrication von Manchester und
ähnlichen Fabrikaten. Dd. 17. Aug. 1846.
Dem Joseph Gray,
Mechaniker in Red-cross-street, Southwark:
auf Verbesserungen an Gasmessern. Dd. 17. Aug. 1846.
Dem George Remington,
Civilingenieur in Park-street, City von
Westminster: auf Verbesserungen an Locomotiven. Dd. 17. Aug.
1846.
Dem Joseph Robertson,
Civilingenieur in Fleet-street: auf eine ihm
mitgetheilte verbesserte Methode hölzerne Boote und Schiffe zu construiren. Dd. 17. Aug.
1846.
Dem George Bovill,
Ingenieur in Millwall, Grafschaft Middlesex: auf ihm
mitgetheilte Verbesserungen in der Mehlfabrication aus Weizen und anderm Korn.
Dd. 18. Aug.
1846.
Dem Samnel Hamilton
zu Paris: auf eine ihm mitgetheilte verbesserte
Maschinerie zum Ausgraben oder Ausräumen. Dd. 19. Aug. 1846.
Dem William Crofts,
Spitzenfabrikant zu Nottingham: auf Verbesserungen in der
Spitzenfabrication. Dd. 20. Aug. 1846.
Dem Henry Parry in
Deptford, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen in der
Hutfabrication. Dd.
20. Aug. 1846.
Dem Matthew Gibson,
Mechaniker in Newcastle-upon-Tyne: auf eine
Maschine zum Schneiden von Korn, Gras und ähnlichen Zwecken. Dd. 22. August
1846.
Dem Maximilian
Delfosse in Regent-street, London:
auf eine Methode die Krustenbildung in Dampfkesseln zu verhindern. Dd. 25. Aug.
1846.
Dem James Bishop in
Piccadilly, und Thomas Wood in Upper Bansbury-street,
Islington: auf Verbesserungen an Wagen für Reisende.
Dd. 25. August
1846.
Dem Thomas Crampton,
Ingenieur in Adam-street, Adelphi: auf
Verbesserungen an Locomotivmaschinen. Dd. 25. Aug. 1846.
Dem Alexander Parkes,
Künstler zu Birmingham: auf Verbesserungen in der
Kerzenfabrication und im Zubereiten und Verbinden gewisser thierischer,
vegetabilischer und mineralischer Substanzen behufs der Kerzenfabrication. Dd. 25. August
1846.
Dem James Murdoch,
Patent-Agent im Stapple-inn, Middlesex: auf
ein Verfahren eine Composition oder einen künstlichen Stein zum Bauen etc. zu
machen. Dd. 25.
Aug. 1846.
Dem Henry Bessemer,
Ingenieur im Baxter-house, Old St. Pancras-road: auf Verbesserungen an Locomotiven. Dd. 26. Aug.
1846.
Dem Alfred Krupp zu
Essen in Preußen: auf Verbesserungen in der
Fabrication von Löffeln, Gabeln und ähnlichen Waaren. Dd. 26. Aug. 1846.
Dem Thomas Wroughton
am Eltham-place, Kennington, Surrey: auf
Verbesserungen an den Apparaten und Instrumenten zur Ventilation und
Respiration, Dd.
26. Aug. 1846.
Dem Richard Burleigh
in Bath: auf ein verbessertes Verfahren künstliches Licht
zu erzeugen. Dd. 28. Aug. 1846.
Dem Arthur Holdsworth
am Brook-hill, Dartmouth: auf Verbesserungen an
Bojen. Dd. 29.
Aug. 1846.
Dem James Boydell,
Eisenmeister an den Oak Farm Works bei Dudley: auf sein
verbessertes Verfahren Apparate an Wagen anzubringen um den Zug zu erleichtern.
Dd. 29. Aug.
1846.
Dem William Foster,
Lederhändler zu Glasgow: auf ein Verfahren und einen
Apparat um Treibriemen für Maschinen, Wagenstränge, Zäume und andere Artikel aus
Leder, Filz oder Pergament zu machen. Dd.
29. Aug. 1846.
Dem Alexandre Debain,
Fabrikant zu Paris: auf Verbesserungen an mit Tasten
versehenen musikalischen Instrumenten. Dd. 29. Aug. 1846.
Dem James Roose,
Röhrenfabrikant zu Darleston, Grafschaft Stafford: auf
Verbesserungen
in der Fabrication geschweißter eiserner Röhren. Dd.
29. August 1846.
Dem Henry Henson in
Hampstead, Middlesex: auf Verbesserungen an
Eisenbahnen und Eisenbahnwagen, welche eine größere Bequemlichkeit und
Sicherheit der Reisenden zum Zweck haben. Dd. 31. Aug. 1846.
Dem Henry West in
City-road, Middlesex: auf seine Methoden
Flaschen, Krüge etc. sicher zu verkorken. Dd. 31. Aug. 1846.
Dem James Warren in
Montague-terrace, Mile-end Road: auf
Verbesserungen in der Fabrication gegossener Schrauben. Dd.
31. Aug. 1846.
Dem James Coles in
Harley-street, Middlesex: auf verbesserte
Apparate zur Verhütung und Behandlung von Verrenkungen des Rückgrats. Dd. 3. September
1846.
Dem Peter Lecomte de
Fontainemoreau in New Broad-street, City von
London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an den
Maschinen zur Fabrication von Ziegeln und andern plastischen Producten. Dd. 3. Sept.
1846.
Dem Nicholas Harvey
zu Hayle Foundry, Pfarrei St. Erth, Grafschaft Cornwall:
auf Verbesserungen im Filtriren von Wasser für Dampfkessel und Dampfmaschinen.
Dd. 3. Sept.
1846.
Dem George Senior zu
Bradford, Grafschaft York: auf Verbesserungen im
Waschen, Reinigen und Bleichen der Seide, Baumwolle und Wolle; ferner im Färben,
Kämmen, Kardätschen, Spinnen, Filzen und sonstigen Behandeln oder Vorbereiten
der Faserstoffe im Allgemeinen. Dd. 3. Sept. 1846.
Dem Charles Ylery,
Ingenieur zu Paris: auf seine Methoden die
Geschwindigkeit der Eisenbahnzüge zu bestimmen und zu reguliren. Dd. 10. Sept.
1846.
Dem Moses Poole, am
Patent Office, London: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen im Behandeln der vegetabilischen Faserstoffe, um sie zur
Papierfabrication anwendbar zu machen. Dd.
10. Sept. 1846.
Dem Charles
Richardson zu Dalston, Middlesex: auf
Verbesserungen in der Zuckerfabrication und an den dabei gebräuchlichen
Apparaten. Dd. 10.
Sept. 1846.
Dem David Davies in
Wigmore-street, Cavendish-square: auf ihm
mitgetheilte Verbesserungen an den Tritten für Kutschen und zu andern Zwecken.
Dd. 17. Sept.
1846.
Dem William Newton,
Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm
mitgetheilte Verbesserungen im Aufbewahren (Conserviren) von Früchten und
Vegetabilien. Dd. 17. Sept. 1846.
Dem Frederick Brown
in Lutton, Grafschaft Bedford: auf Verbesserungen an
Oefen für Küchenröste. Dd.
17 Sept. 1846.
Dem Henry Franklin in
Marston Mortaine, Grafschaft Bedford: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Backsteinen und Ziegeln. Dd. 17. Sept.
1846.
Dem William Bowman in
Great Alie-street, Middlesex: auf
Verbesserungen im Wiederbrennen der thierischen Kohle. Dd.
17. Sept. 1846.
Dem Richard Sturges
zu Birmingham: auf Verbesserungen an Filtrirapparaten und
an den Apparaten zum Verfertigen von Theekesseln und andern metallenen Gefäßen.
Dd. 17. Sept.
1846.
Dem Henry Wrigg,
Civilingenieur in Upper Holloway, Middlesex: auf
verbesserte Methoden um Widerstand und Reibung bei Wagen zu vermindern. Dd. 17. Sept.
1846.
Dem William Palmer in
Sutton-street, Clerkenwell: auf Verbesserungen in
der Fabrication von Lampen und Leuchtern, ferner von Gasröhren. Dd. 17. Sept.
1846.
Dem Henry Deacon,
Ingenieur zu Eccleston, Lancashire: auf Verbesserungen an
Darren. Dd.
24. Sept. 1846.
Dem Charles Fox,
Ingenieur an den London Works bei
Birmingham: auf eine verbesserte Maschinerie zum
Zerschneiden und Durchschneiden der Metalle. Dd.
24. Sept. 1846.
Dem Edmund Nerrot in
Lombard-street: auf Verbesserungen in der
Papierfabrication. Dd.
24. Sept. 1846.
Dem Pierre Lecomte de
Fontainemoreau in New Broad-street, City: auf ihm
mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Korken. Dd. 24. Septbr.
1846.
Dem James Lamb in
Canal-road, Kingsland-road, Middlesex: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Ueberschuhen. Dd. 24. Sept. 1846.
Dem Alfred Newton im
Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen im Härten verschiedener Artikel aus Stahl oder aus Eisen in
Verbindung mit Stahl. Dd. 24. Sept. 1846.
Dem Charles Chinnock
am Seymour-place, Little Chelsea, Middlesex: auf
Verbesserungen im Falzen und Siegeln von Briefen und Couverts. Dd. 24. Sept.
1846.
Dem Thomas Simpson zu
Islington, Middlesex: auf Verbesserungen im
Forttreiben und an der dazu dienenden Maschinerie. Dd. 25. Sept. 1846.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions, August, Septb. und Octbr. 1846.)
Ueber eine Dampfkessel-Explosion; von Jobard.
Hr. Jobard überschickte Hrn.
Arago einen ausführlichen
Bericht über die Explosion des Dampfkessels, welche am 16. Sept. d. J. zu Grammont
(östliches Flandern) in einer Strohpapier-Fabrik stattfand. Die Verwüstungen
waren beträchtlich. Der Kessel zerbrach in viele Stücke. Eines dieser Stücke, von
180 Kilogr. Gewicht, wurde 280 Meter weit geschleudert; ein anderes Stück von 50
Kilogr. fand sich 400 Meter von der Maschine entfernt. Bei der Untersuchung der
Ueberreste des Apparats fand man, daß die Speiseröhre verstopft war. Es zeigte sich
in der Nähe des Kessels keine von den Spuren, welche das heiße Wasser immer
hinterläßt, wenn der Kessel im Augenblick der Explosion viel Wasser enthält. Hr.
Jobard betrachtet nach
allen Anzeichen die Explosion zu Grammont als in die Classe derjenigen gehörend, die
er nach Art des Knallgases zerschmetternde (explosions
foudroyantes) nennt und citirt bei dieser Gelegenheit eine Stelle aus der
Instruction über die Dampfmaschinen, welche die belgische Regierung im J. 1844
bekannt machte:
„Man füllt die Kessel unaufhörlich mit Wasser, welches unaufhörlich
verdampft; aber jedes Wasser enthält eine gewisse Menge vegetabilischer,
animalischer und mineralischer Substanzen aufgelöst oder suspendirt. Diese
Substanzen verdunsten nicht und ihre Quantität nimmt folglich mit jedem Tag im
Kessel zu; die mineralischen Substanzen setzen sich am Boden ab, aber die
vegetabilischen Substanzen schwimmen oben auf und überziehen endlich die Wände,
indem sie sich in concentrischen Schichten daran ablagern, so oft der
Wasserstand sinkt. Wenn nun der Fall eintritt, daß die Speisepumpe nicht mehr in
das Wasser taucht oder in Unordnung gerathen ist, so sinkt das Wasser im Kessel
immer mehr, die Flamme erreicht die trocken gelegten Wände und es findet in der
That eine Destillation der vegetabilischen und animalischen Ablagerungen statt,
welche Wasserstoffgas in hinreichender Menge liefern, daß es mit der
atmosphärischen Luft, welche in Ermangelung von Wasser durch die Pumpe
eingetrieben wird, eine explodirende Mischung bilden kann. Diese Art Zunder
braucht nur Feuer zu fangen, um eine zerschmetternde Explosion zu veranlassen;
die Kohle der destillirten vegetabilischen Substanzen muß sich aber in Berührung
mit dem rothglühenden Eisenblech entzünden.“ (Comptes rendus, Octbr. 1846, Nr. 15.)
Elektrische Telegraphen in Nordamerika.
Hr. Arago theilte der franz.
Akademie der Wissenschaften nach einem Briefe des Hrn. Morse einige Details über den elektrischen
Telegraphen mit, welcher jetzt durch eine Privatgesellschaft zwischen
New-York und Buffalo errichtet wird. Die Metalldrähte, welche den
elektrischen Strom ohne Unterbrechung vom Ocean zum See Erie fortleiten, durchlaufen
einen Raum von 507 1/2 engl. Meilen und communiciren mit den Stationen zu Troy,
Albany, Utica, Syracus, Auburn und Rochester. Es werden zwei Leitungen, jede aus
einem einzigen Drahte bestehend, in der ganzen Entfernung hergestellt; dieser Draht
besteht aus Kupfer und wiegt 100 Pfd. per Meile; er ist
auf den Pfosten
durch große Knöpfe aus Draht isolirt; übrigens ist er mit keinem isolirenden Firniß überzogen. Die Rückkehr des Stroms geschieht
durch die Erde. Eine galvanische Säule ist an jedem Ende der Linte aufgestellt; die
Zwischenstationen haben nur die Apparate, wodurch die Signale wiederholt werden.
Eine von New-York abgegangene Depesche wird allen oben angegebenen Stationen
zugleich mitgetheilt. Hinsichtlich der verlangten Antworten hat man die nöthigen
Maaßregeln getroffen, daß sie nur eine nach der andern in einer bestimmten Ordnung
gegeben werden, um sowohl jede Verwirrung als allen Zeitverlust zu vermeiden. Bis
jetzt wird nur ein einziger der zwei Drähte auf der ganzen Linie angewandt; der
andere hat gegenwärtig seine zweite Batterie zu Utica. (Comptes rendus, Octbr. 1846, Nr. 15.)
Ueber die Schießwolle.
Chemische Natur der Schießwolle. Hr. Prof. Schönbein äußert sich darüber in der
(Augsb.) Allgem. Zeitung vom 16. Nov. folgendermaßen: „Von französischen
und selbst von deutschen Chemikern ist behauptet worden, daß meine und Böttger's Schießwolle nichts anderes als Braconnot's und Pelouze's
Xyloidin sey. Diese Behauptungen stützen sich nur auf Vermuthungen, auf keine
Thatsachen. Die Angabe eines einzigen einfachen Factums, denke ich, reicht hin
um darzuthun, daß die fragliche Behauptung nicht gegründet ist. Pelouze selbst gibt an, daß das Xyloidin sich leicht
in Essigsäure löse und damit eine Art von Firniß bilde. Die Schießwolle läßt
sich stundenlang mit der erwähnten Säure bei gewöhnlicher Temperatur oder bei
der Siedhitze behandeln, ohne daß sie von ihrem Gewicht oder ihrer Explosivkraft
im mindesten verliert. Dieses Verhalten allein schon zeigt, daß das französische
Xyloidin mit der deutschen Schießwolle nicht zu verwechseln ist. Es könnten noch
andere Unterschiede aufgezählt werden, die zwischen beiden Materien bestehen,
hievon wird aber bald an einem andern Ort die Rede seyn.“
Haltbarkeit der Schießwolle. Die Wichtigkeit der
explosiven Baumwolle, besonders als Ersatzmittel des Pulvers beim Sprengen, wird
immer mehr erkannt, aber häufig hört man die Frage: wird sie auch haltbar, wird sie
nicht der Veränderung, der Verderbniß ausgesetzt seyn? Hierauf ertheilt Hr. Prof. C.
Marx in Braunschweig (in
der Deutschen Allg. Ztg.) folgende Antwort: „Die kräftigsten chemischen
Einwirkungen, welche auf organische Stoffe ausgeübt werden, gehen von Säuren und
Alkalien aus. Nun hat aber jene Wolle schon bei ihrer Bereitung die Einwirkung
der stärksten Säuren, der concentrirten Salpeter- und Schwefelsäure,
erfahren; von Säuren also wird sie unangreifbar seyn. Ob auch von Alkalien? Um
dieses zu ermitteln, habe ich die Schießwolle mit einer mäßig starken Auflösung
von Aetzkali und auch von Aetzammoniak einige Zeit in der Wärme behandelt. Als
sie hierauf ausgewaschen und getrocknet war, zeigte sie durchaus dieselbe
explodirende Kraft wie vorher. Hieraus erhellt zugleich, daß die zur Bereitung
dienende Salpetersäure nicht als solche sich mit der Pflanzenfaser verbindet,
denn sonst würde das Aetzkali sie ihr wieder entziehen, sondern daß ihre
Bestandtheile sich mit der Faser innig zu einem neuen Producte verbinden,
welches die Eigenschaft besitzt, bei einer nicht sehr hohen Temperatur plötzlich
und vollständig in Wasser-, kohlensaures und Stickgas zu zerfallen. (Wenn
man jedoch Schießwolle, auch solche, die mit Alkalien behandelt worden, in einer
unten zugeschmolzenen Glasröhre erhitzt, so füllt sich nach dem Verpuffen die
Röhre stets mit rothen salpetersauren Dämpfen an. Dieser auch an sich
unterhaltende Versuch ist ohne Gefahr. Die entzündete Wolle fährt mit einem
Knalle heraus; nimmt man eine größere Quantität Wolle, so zerstreut sich ein
Theil derselben unverbrannt in der Luft.)
Verhalten der Schießwolle zur Elektricität. Da bei der
leichten Entzündbarkeit dieses Präparats die Möglichkeit vorhanden ist, daß eine,
auch geringe, elektrische Einwirkung die Explosion herbeiführen könnte, so stellte
Hr. Prof. C. Marx deßhalb
Versuche sowohl mit Baumwolle als auch mit Heede an. Die Funken einer sehr starken
Elektrisirmaschine so wie die einer Bunsen'schen
Kohlenbatterie auf die Wolle geleitet, entzündeten sie nicht. Auch als dieselbe
mittelst eines Ausladers in den Schlag kleiner, gut geladener Leydener Flaschen
gebracht wurde, wobei
gewöhnliche, mit Harzpulver bestreute Wolle sich immer entzündet, blieb sie
unverändert. Wurde jedoch eine große, über zwei Quadratfuß äußerer Belegung haltende
Flasche, die sehr stark geladen war, angewendet, so verpuffte die Wolle jedesmal,
sey es, daß sie zwischen metallenen Kugeln oder Spitzen lag. Daraus geht also
hervor, daß ein Blitzschlag sie auch entzünden werde, daß man also bei der
Aufbewahrung größerer Quantitäten solcher Wolle die in dieser Hinsicht
erforderlichen Sicherheitsmaßregeln anzuwenden habe.
Ergebniß bei der Bereitung von Schießwolle. Hr.
Professor H. Schröder
(Mannheimer Gewerbvereins-Blatt, 1846 Nr. 23) erhielt aus 69,23 Grammen
Baumwolle 115,17 Gr. Schießwolle, daher die Baumwolle durch die Behandlung mit einem
Gemisch aus 3 Volumen concentrirter Schwefelsäure und 1 Volum rauchender
Salpetersäure während mehrerer Stunden nach dem Auswaschen und Trocknen um 66 36/100
Proc. an Gewicht zugenommen hatte. Aus 3 Pfd. Baumwolle erhält man daher 5 Pfd.
gesättigter Schießwolle.
Patronen aus Schießwolle. Man kann die Schießwolle, sagt
Hr. Prof. Schröder (a. a. O.),
wie mir auch schon Böttger bemerkt hat, mittelst
explosiven Papiers zu Patronen formen, welche nicht geöffnet zu werden brauchen,
indem das Papier der Patrone selbst durch die Explosion der Zündkapsel eben so
sicher entzündet wird, als die Schießwolle; ja das angewendete Papier verstärkt nach
meinen Erfahrungen die Wurfkraft bedeutend. Ueberhaupt hat die Entzündung einer
Ladung mit Schießwolle bei Anwendung von Zündkapseln meines Wissens noch niemals
versagt; sie ist viel sicherer als die Entzündung einer Pulverladung.
Verhalten festgepreßter Schießwolle beim Entzünden. Hr.
Fabrikant Giulini in
Mannheim machte bei dem Versuche, Patronen anzufertigen, die interessante Bemerkung,
daß sich die Entzündung durch eine Stelle, welche fest unterbunden ist, nicht
fortpflanzt. Man kann diese Eigenschaft auf die einfachste Weise dadurch nachweisen,
daß man einen länglichen und schmalen Streifen Schießwolle in seiner Mitte fest mit
den Fingern hält; wird derselbe auf einer Seite angezündet, so bleibt die andere
Seite unverändert, indem sich die Explosion den von den Fingern gepreßten Fäserchen
nicht mittheilt. Auf dieser sonderbaren Eigenschaft der Schießwolle, daß sich die
Entzündung durch festgepreßte Fasern nicht fortpflanzt, beruht wohl, wie Hr. Prof.
Schröder bemerkt, die
merkwürdige Erscheinung, daß auf dem Amboß unter einem heftigen Schlag des Hammers
einzelne Fäserchen mit ziemlich kräftigem Knalle explodiren, ohne daß sich die
Entzündung den übrigen Fäserchen mittheilt; der Druck des Hammers selbst auf die
getroffenen Fäserchen verhindert hier offenbar ganz eben so, wie in den genannten
Versuchen, die Fortpflanzung der Explosion.
Thomas Taylor sagt in einer Notiz über die Schießwolle
(welche das Mechanics' Magazine, Nr. 1212 mittheilt):
„ich habe immer bemerkt daß unter einem Schlag des Hammers nur
diejenige Portion der Schießwolle explodirt, welche unmittelbar in Berührung mit
der metallischen Oberfläche ist; deßhalb glaube ich auch nicht, daß man wegen
der Reibung des Ladstocks beim Laden der Gewehre mit Schießwolle irgend eine
Gefahr zu befürchten hat und da es auch durchaus nicht nöthig ist daß die
Schießwolle fest eingestoßen wird, so könnte man zu aller Sicherheit einen
Ladstock mit hölzernem oder beinernem Ende anwenden.“
Gefärbte Schießwolle. Die fertige Schießwolle läßt sich
mit gewissen Farbstoffen färben, ohne ihre sonstigen Eigenschaften zu verlieren. Hr.
Professor Schröder bemerkt (a.
a. O.) daß er schon bei Hrn. Prof. Böttger rosafarbene Schießwolle sah. Sie färbt sich sehr schön in
einem weingeistigen Aufguß der Alkanna, in einer wässerigen Lösung des
Safranpigments, auch durch bloß trockenes Reiben mit Carmin, Chromgelb, Berlinerblau
etc.
Hinsichtlich der Ergebnisse, welche die technische Commission des deutschen Bundes
bei ihren Versuchen mit der Schönbein-Böttger'schen Schießwolle erhielt, sowie hinsichtlich des
Gutachtens des großbritannischen General-Feldzeugmeister-Amtes fehlen
bis jetzt die officiellen Berichte.
Das Recht die neue explodirende Verbindung in England und den brittischen Colonien
anzuwenden und zu verkaufen, ließ Hr. Prof. Schönbein (wie das Mechanics' Magazine, Nr. 1211 berichtet) auf den Namen des bekannten
Bergwerks-Ingenieurs John Taylor patentiren; das
Patent ist vom 8. Oct. datirt und führt den Titel „für Verbesserungen in der Fabrication
explodirender Verbindungen.“ Dem Patentträger wurden sechs Monate zum
Einreichen seiner Beschreibung der Erfindung gewährt, damit er in der Zwischenzeit
auch für Schottland und Irland Patente zu nehmen in Stand gesetzt ist.
Δ
Die französischen Kolonien und die Zuckerfabrication.
Ueber den gegenwärtigen Standpunkt der Zuckerfabrication der franz. Colonien und das
Verhältniß derselben zu den Raffinerien und Runkelrübenzucker-Fabriken des
Mutterlandes enthält die (Augsburger) Allgemeine Zeitung vom 30. Oct. d. J. einen
Artikel, den wir mit einigen Abkürzungen im folgenden mittheilen:
„In den Tabellen über die Staatseinkünfte der letzten neun Monate (in
Frankreich) sieht man, daß während dieser Zeit der Rübenzucker 3 1/2 Millionen
Franken mehr Steuer als in den entsprechenden Monaten des letzten Jahrs, der
Rohrzucker um eben so viel weniger Zoll eingetragen hat. In diesem Factum
spricht sich die ganze Krisis aus, in welche das Colonialsystem durch seine
eigenen Fehler, wie durch Schuld des Mutterlandes geworfen worden ist, und die
den Colonien mit ihrem Verderben drohen, wenn nicht unverzüglich tiefgreifende
Aenderungen eintreten. Die Colonien sind hauptsächlich von zwei Seiten bedroht:
von der Concurrenz des Rübenzuckers und von der bevorstehenden Aufhebung der
Sklaverei. Sie hatten gehofft, daß die stufenweise Gleichstellung der Steuer auf
beide Zuckerarten den Rübenzucker in Frankreich erdrücken würde, und so hätte es
nach der Natur der Dinge auch seyn sollen (?), denn die Rübe ist ein höchst
unvollkommenes Surrogat für das Zuckerrohr; der Rübenzucker hätte daher
unterliegen müssen, wenn ihm nicht eine wissenschaftliche und kaufmännische
Vollkommenheit der Behandlung zu statten gekommen wäre, welche ihn gerettet hat,
und diese muß sich die Fabrication in Westindien auch aneignen, wenn sie nicht
zu Grund gehen soll. Nach Peligot's sehr genauen
Untersuchungen enthält das Zuckerrohr 72 Theile Wasser, 18 Theile Zucker und 10
Theile Holzfaser; aber von den 18 Proc. reinen Zuckers, welche das Rohr enthält,
werden bei der altherkömmlichen Siedemethode in den Colonien nur 5, höchstens 6
Proc. gewonnen, und es ist daher Raum zur Verdoppelung und vielleicht
Verdreifachung des Ertrags. Aber dieß erfordert, daß die vollkommeneren
Verfahrungsweisen der Runkelrübenzuckerfabrikanten in den Colonien angewendet
werden, und dazu gehören neue Maschinen, welche die meisten Pflanzer bei dem
gegenwärtigen Stand ihres Credits nicht kaufen können, eine Masse von
Zuckerrohr, welche die kleinern Pflanzungen nicht liefern, und Kenntniß und
Sorgfalt der Behandlung, welche die Pflanzer und ihre Neger nicht im Stande sind
anzuwenden. Daher hat Hr. Darebrés die Errichtung von Centralzuckersiedereien
vorgeschlagen, welche, auf einem großen Fuß mit den besten Maschinen
eingerichtet, das Rohr der umliegenden Pflanzer verarbeiten würden. Der Stolz
der Pflanzer sträubt sich dagegen, sie wollen die Fabrication vom Ackerbau nicht
trennen, und das Capital das in ihren Siedereien steckt, nicht verlieren. Aber
der Vortheil der Trennung ist so augenscheinlich, daß das neue System bald
angefangen hat Fortschritte zu machen. Die großen Maschinenfabrikanten Derosne und Cail in Paris
liefern ganze Werkstätten zur Zuckersiederei, mit allem Nöthigen versehen, und
lassen sie in den Colonien durch ihre Arbeiter aufstellen; so sind einige in
Martinique und Guadeloupe zu Stand gekommen.
In England hat sich eine Fabrik von Maschinen unter der Firma Pontifen und Comp. zu demselben Zweck gebildet, und
einzelne Pflanzer, welche reich und unternehmend genug waren sie kommen zu
lassen, haben sich sehr gut dabei befunden. Ein Bericht aus Demerara über eine
dieser Derosne'schen Siedereien dort sagt:
„Früher lieferten 2400 Gallons Saft unter günstigen Umständen 1800
Pfd. Zucker, die neue Maschine hat von derselben Quantität 2800 Pfd.
geliefert, also 55 Proc. mehr als die alte. Dazu kommt, daß der Zucker nach
der alten Methode so viel Melassen enthielt, daß er auf der Ueberfahrt 15
Proc. verlor, während der neue vollkommen rein ist und nicht ausläuft;
ferner daß der neue Zucker wegen seiner bessern Qualität 5 Sh. der Centn.
mehr gilt. Dagegen muß man bei der neuen Methode etwas mehr als die Hälfte des bisher
gewonnenen Rums abrechnen, weil sie wenig Melassen liefert, und das Resultat
der ganzen Rechnung ist, daß 2400 Gallons Saft bei einem Preis von 51 Sh.
der Centn. für 146 Dollars Zucker lieferten, während bei dem neuen Verfahren
für 246 Dollar gewonnen wird.“
Der Bericht über die Erfahrungen, welche ein Pflanzer im District von Guines in
Cuba gemacht hat, und den die Guiana Royal Gazette gibt, beweist daß der Ertrag
bei mehr Erfahrung in Behandlung der Apparate sich künftig auf das Doppelte des
ehemaligen steigern wird. Dieser Pflanzer hatte im Jahr 1844 aus 985,600 Gallons
Saft 22,000 Arrobas (550,000 Pfd.) Zucker durch die alte Methode erhalten, also
etwas weniger als zwei Gallons zu einem Pfd. gebraucht, was das gewöhnliche
Verhältniß war. Im Laufe des Jahres ließ er eine Siederei von Derosne und Cail kommen,
und diese lieferte im Jahr 1845 aus 311,300 Gallons Saft 14,800 Arrobas (370,000
Pfd.) Zucker, und zwar beträchtlich bessern als der frühere war. Hier hatte also
ein Gallon mehr als ein Pfund Zucker gegeben, also das Doppelte von früher. Auch
hier wurde der Versuch in der Pflanzung eines Privatmannes gemacht, und man kann
leicht erachten, daß das Resultat in einer Siederei, welche fabrikmäßig und
ausschließlich betrieben wird, noch günstiger ausfallen muß. Es ist daher
vollkommen begreiflich daß die Centralzuckersiedereien den Pflanzern für ihr
Rohr das volle Quantum von Zucker das diese früher selbst daraus producirten,
liefern und ihnen so alle Kosten der Siederei vollkommen ersparen können,
während der Ueberschuß von Zucker, und die bessere Qualität dessen, den die neue
Methode liefert, die Besitzer der Centralsiederei reichlich bezahlen würden. Der
Gewinn des Pflanzers würde also um den ganzen Aufwand den ihn bisher die
Fabrication kostet reicher, er könnte seinen Siedapparat verkaufen, die Gebäude
anders verwenden, und die ganze Arbeit seiner Mannschaft, so wie seine eigene
Aufmerksamkeit ausschließlich auf den Bau des Rohrs wenden. Diese Theilung der
Arbeit müßte natürlich der Cultur ebenso vortheilhaft seyn, als der Fabrication,
aber sie hätte eine noch viel größere Folge, nämlich daß sie die Befreiung der
Sklaven überaus erleichterte.
Die bisherige Vereinigung der Cultur des Zuckerrohrs und der Fabrication des
Zuckers machte, daß nur große Pflanzungen vortheilhaft betrieben werden konnten,
indem nur eine beträchtliche Fabrication die Errichtung eines Siedhauses mit
seiner Maschinerie erlaubt hat; gebaut kann das Rohr wenigstens ebenso
vortheilhaft auf kleinen Grundstücken werden, aber nicht zu Zucker fabricirt.
Sobald daher diese beiden Arbeiten getrennt werden und das rohe Zuckerrohr eine
verkäufliche Waare wird, hindert nichts mehr die Entstehung kleiner Güter auf
denen eine einzige Familie Rohr baut, wie sie in Europa Getreide oder Rüben
bauen würde. Die Verbindung der Fabrication mit dem Ackerbau hatte die große
Combination von Arbeit erfordert, welche es den Pflanzern so schwer macht durch
freie Arbeit die der Sklaven zu ersetzen; aber sobald es sich bloß von Ackerbau
handelt, gibt es keinen Grund mehr warum der Sklave nicht zum Pächter und nach
und nach zum Besitzer eines Grundstücks werden soll; der Uebergang kann graduell
und ohne die gefürchtete Erschütterung aller Verhältnisse vor sich gehen.
In diesem Augenblick hat ein Richter in Jamaica, A. Gordon Fyfe, dem Localparlament einen Plan dazu vorgelegt, der Baron v. Griesbach hat einen ausgearbeiteten Vorschlag vor die
Pflanzer in Guiana gebracht, welcher nach vielem Widerspruche endlich
durchzudringen scheint, und die westindische Committee in London hat dem
Colonialminister eine Bittschrift übergeben um vom Staat in Anlegung von
Centralsiedereien unterstützt zu werden. Aber mehr als alle directe
Unterstützung von Seiten der Staaten könnten die Regierungen der Errichtung
dieser Anstalten dadurch Vorschub thun, daß sie aufhörten den weißen Zucker
höher als den braunen zu besteuern. Gegenwärtig ist die Barbarei der
Gesetzgebung in dieser Hinsicht in Frankreich und England der Art, daß die am
weitesten vorgeschrittenen Zuckersiedereien auf den ersten Guß Zucker liefern,
den sie genöthigt sind wieder zu beschmutzen, damit er nicht mit einem fast
prohibitiven Zoll belegt werde. Sobald aber der weiße Zucker nicht mehr theurer
als der braune besteuert werden wird, muß natürlich das ganze Bestreben der
Colonien darauf gehen, ihn so vollkommen als möglich darzustellen, und dieß
würde eine neue und sehr beträchtliche Prämie für die Trennung der Fabrication
von der Cultur des Zuckerrohrs geben, und somit der Emancipation einen großen
Vorschub thun.“
Nach der Untersuchung von Peligot (polytechn. Journal Bd. LXXV S. 227) enthält das Zuckerrohr, wie
oben angegeben ist, in 100 Gewichtstheilen 72,1 Wasser, 18 Zucker und 9, 9
Holzfaser, folglich theoretisch 90 Proc. ZuckersaftZuckersast; dasselbe ist aber so schwer zu zerquetschen und sein Gefüge ist so
schwammig, daß man auf Martinique im Durchschnitt kaum mehr als 50 Proc. Saft daraus
gewinnt. Man schied also aus 100 Pfd. Zuckerrohr gewöhnlich nur 10 Pfd. Zucker ab,
während 8 Pfd. Zucker im Preßrückstand blieben; dieß erklärt den großen Aufschwung
welchen die Runkelrübenzucker-Fabrication in der neuesten Zeit nehmen konnte
und ihre siegreiche Concurrenz mit dem Colonialzucker genügend. Während man nach der
alten Verfahrungsweise auf den Colonien beinahe 2 Gallons Saft brauchte um 1 Pfd.
Rohzucker zu gewinnen, erhält man nach den Angaben des Verf. jetzt mittelst der
neuen Siedeapparate das Dopvelte, aus 1 Gallon Saft 1 Pfd. besseren Rohzuckers. Dieß
dürfte aber auch so ziemlich das erreichbare Maximum seyn; denn der Rohrsaft hat
nach Peligot ein spezifisches Gewicht von 1088; 1
GallonGleich dem Raum welchen 10 Pfd. Wasser einnehmen. des Safts enthielte also 88/100 Pfd. feste Bestandtheile, wovon 213/100 Pfd.
verschiedene Salze sind, so daß 100 Gallons Saft nur 66 7/10 Pfd. ganz reinen Zucker
enthalten. Da man von den 90 Proc. Saft, welche das Zuckerrohr enthält, früher nur
50 Proc. auszupressen vermochte, so fragt es sich, um wieviel der Ertrag in der
letzten Zeit durch Anwendung wirksamerer Pressen und allenfalls auch durch
Auswaschen des abgepreßten Rückstands gesteigert worden ist, worüber uns der Bericht
des Verf. keine Auskunft gibt.
Δ
Cultur der Runkelrübe und des Zuckerrohrs in Algerien.
Hr. de Lirac fand durch
zweijährige Versuche, daß der Anbau der Runkelrübe in Algerien beinahe in jeder
Hinsicht den Vorzug vor dem Anbau des Zuckerrohrs verdient. Die gelbe und die
schlesische Runkelrübe gedeihen herrlich in dem etwas sandigen Boden der Metidjah;
ihr Wachsthum ist in vier Monaten beendigt und sie geben einen sehr reichhaltigen
Saft; zur Aufbewahrung behufs der Behandlung nach Schützenbach's Methode können sie unter Bestreuung mit Kalk an freier Luft
vollkommen ausgetrocknet werden. Das Zuckerrohr hingegen bedarf derselben. Sorgfalt
beim Anbau, aber viel längere Zeit, nämlich 14–15 Monate hindurch, und ist
den Verheerungen der in Afrika so häufigen Ameisen ausgesetzt. Es kann nicht, wie
die Rübe, vorher ausgetrocknet werden und gibt auch nicht so viel und keinen so
reichhaltigen Saft wie in Amerika. – Rübenzuckerfabriken an den Ufern der
Arrach angelegt, würde es nicht an Wasser als Triebkraft und zur Bewässerung fehlen.
(Moniteur indust.)
Manna-Fall in Wilna.
Im J. 1841 schon war in Kleinasien in mehreren Gegenden und neuerdings im Jahr 1846
zu Jennischer ebendaselbst eine manna-artige Substanz vom Himmel gefallen,
deren sich die von Hungersnoth heimgesuchten Einwohner bedienten um Brod daraus zu
bereiten. Am 3. April (22. März) d. J. aber fand dieselbe Erscheinung in Europa,
nämlich auf dem Pachthof Zaiviel im Regierungs-Bezirk Wilna statt. Nach einem
Gewitter, welches nach heiterm Wetter plötzlich herangekommen war, wurden die Körner
am andern Tage auf dem Rasen liegend gefunden. Dieselben waren von Hasel- bis
Welschnußgröße, alle zerbrochen, von gallertartiger, aber fester und spröder
Consistenz, getrocknet etwas schwammig, blätterig, graulichweiß, und gaben zerrieben
ein weißes Pulver. Ihrem ganzen physischen und chemischen Verhalten nach schienen
sie aus einer gummiharzigen Substanz zu bestehen und die Manna der Hebräer zu seyn, entstanden
durch vegetabilisch-balsamische Ausdünstungen, die sich in der Luft
angesammelt hatten und als Hagel niedergeschlagen wurden. Sicherlich ist sie nicht,
wie Hr. Noé vermuthet,
die Wurzel einer Pflanze der Gattung Ficaria. (Comptes rendus, August 1846, Nr. 9.)
Ueber Kleienbrod.
Bei den jetzigen hohen Fruchtpreisen halte ich es für Pflicht, das Publicum auf die
Herstellung eines weit billigeren, kräftigeren und schmackhafteren Brodes aufmerksam zu machen, ich meine nämlich das geschrotene Brod, wie man es am Niederrhein, am besten in
Westphalen und dem Siegenschen findet, nicht aber den sogenannten Pumpernickel des Münsterlandes, der nur aus zerstoßenen
Körnern besteht und deßhalb manchen Zähnen und Mägen nicht zusagen kann. Jenes
geschrotene Brod besteht aus reinem Roggen, der fein gemahlen
wird sammt den Kleien; man erhält also vom Scheffel Roggen zu 270 Pfund
auch 270 Pfd. Mehl und bäckt daraus erfahrungsmäßig 360 Pfd. Brod, das zwei bis drei
Wochen lang schmackhaft bleibt und viel nahrhafter und gesünder ist, als mit der
Hälfte oder gar Dreiviertel Weißmehl vermischtes gebeuteltes Brod. Nahrhafter erweist es sich für Alle, welche sich stark
bewegen oder schwere Handarbeiten verrichten, weil eine gleiche Quantität davon den
Appetit auf viel längere Zeit bei derselben Ausdauer der Kräfte beschwichtigt;
gesünder für Personen von sitzender oder wenig mobiler Lebensweise, da es einen
leichteren Stuhlgang unterhält als Feinbrod. Nach dem Beuteln bleiben gewöhnlich von
270 Pfd. Frucht nur 200 Pfd. Mehl, welche 266 Pfd. Brod geben. Es macht aber doch
einen bedeutenden Unterschied, aus dem Scheffel 94 Pfd. mehr und besseres Brod mit
gleichen Kosten zu erhalten. Wenn gleich sich mancher Roggen, wie die Bäcker
behaupten, nicht ohne Beimischung von Weizenmehl verbacken läßt, so braucht man nur
einen geringen Zusatz, etwa 1/4, zu nehmen; guter Roggen kann aber rein verbraucht werden, und da er gewöhnlich wohlfeiler
ist als Weizen, so hat man doch auch wohlfeileres Brod. Der Teig zum geschrotenen
Brod wird 12–14 Stunden vor dem Backen mit Sauerteig und etwas Salz
eingemengt, im übrigen wie das Feinbrod behandelt, nur recht fleißig gewirkt, den
Broden eine Größe von 6 bis 8 Pfd. gegeben, dabei der Ofen etwas stärker geheizt und
wohl verschlossen, worin das Brod 1 1/2 bis 2 Stunden bleibt. Wenn diese meine
wohlgemeinten Vorschläge einen allgemeinen Anklang finden, so würde daraus eine
große Ersparniß hervorgehen; aber ich hege keine so kühnen Erwartungen, weil
Gewohnheit und Vorurtheil dagegen streiten. Jedoch bin ich im voraus überzeugt, daß
sich verständige Hausväter genug finden, welche meinen Rath prüfen und wenigstens
Versuche anstellen werden; diese bitte ich, sich vom etwaigen Mißlingen des ersten
Versuchs nicht abschrecken zu lassen, sondern mit einiger Ausdauer zu verfahren. Ich
weiß es aus Erfahrung, das grobe Brod schmeckt mit jedem Tage besser, und ich würde
es gerne noch theurer bezahlen, als jenes, wenn ich es nur stets haben könnte.
(Karlsruher Ztg.)
Brod aus Kürbissen.
In dem landwirtschaftlichen Beiblatt zu den Nachrichten für die Oberamtsbezirke Calw
und Neuenbürg wird von J. L. Ayaße vou Neuhengstett der
Anbau der Kürbisse, insbesondere als Nahrungsmittel für
den Menschen, warm empfohlen. Es heißt daselbst:
„Einsender hat nach Vorschrift der Frauendorfer Blätter jetzt zum
drittenmal aus zwei Drittheilen gewöhnlichem Brodmehl und einem Drittheil
Kürbissen ein gutes schmackhaftes Brod gebacken.
Dieser Vorschrift gemäß werden die Kürbisse von Schalen, Fasern und Kernen
gereinigt, in würflige Stücke geschnitten, mit Wasser und etwas Salz weich
gesotten und sodann in ein reines Tuch oder Sieb gebracht, damit alle
Flüssigkeit ablaufe, weil sonst hievon das Brod speckig und unschmackhaft werden würde. Die
also abgeschnittenen Kürbisstücke werden mit der Hand oder einem sonstigen
Werkzeug zu einem Brei zerdrückt, mit der Mehlmasse vermischt und sofort wie
beim gewöhnlichen Backen verfahren. Um eine Uebersicht über den Werth der
Kürbisse für Vermehrung der Brodmasse zu gewinnen, wurden genau 24 Pfd. Mehl
verbacken und 30 Pfd. Brod daraus gewonnen; dagegen gaben weitere 24 Pfd. Mehl
von gleicher Qualität mit einem Zusatz von 12 Pfd. gereinigter Kürbisse 40 Pfd.
Brod. Da diese 12 Pfd. gereinigter Kürbisstücke von vier Kürbissen mittlerer
Größe gewonnen wurden, wobei es mit dem Abfall gar nicht genau genommen worden,
weil dieser ein sehr gutes, auf Milchertrag wirkendes Kühfutter abgibt, so
liefert ein solcher, etwa 5 Pfd. schwerer Kürbis 2 1/2 Pfd. Brod.“
Wir fügen diesem bei, daß die Benützung der Kürbisse beim Brodbacken in vielen
Gegenden, namentlich in der Niederlausitz, längst üblich ist und nützlich befunden
wird. Das Brod soll einen angenehmen Geschmack und gutes Aussehen davon erhalten und
lange locker bleiben. Ueberhaupt ist keinem Zweifel unterworfen, daß die Kürbisse
auch bei uns in vielen Gegenden in größerer Ausdehnung, als derzeit der Fall ist,
angebaut werden dürften und daß besonders ihre Verwendung zum Verspeisen für
Menschen weit nützlicher ist, als wenn man sie, wie gewöhnlich, nur dem Vieh
verfüttert. (Riecke's Wochenblatt, 1846 Nr. 40.)
Beobachtungen über Hefe.
Dr. Lüdersdorff, um die Frage
zu entscheiden, ob die Hefe eine organisirte Substanz ist und wenn dieß der Fall
ist, ob sie die Gährung in Folge hievon verursacht, stellte folgenden Versuch an: Er
zerrieb eine Portion Hefe auf Glas so vollkommen, daß unter dem Mikroskop durchaus
keine kugelförmige Textur mehr zu entdecken war; zwei Theile Traubenzucker wurden
jeder in zehn Theilen Wasser aufgelöst; die eine Auflösung wurde mit der zerriebenen
Hefe vermischt und die andere mit einer ähnlichen Portion derselben nicht
zerriebenen Heft; beide wurden einer Temperatur von 28° R. ausgesetzt, Die
Flüssigkeit, welche die unzerriebene Hefe enthielt, fing in einer halben Stunde zu
gähren an und die Wirkung war ununterbrochen zwei Tage dauernd, worauf aller Zucker
zersetzt war; aber während dieser ganzen Zeit lieferte die Flüssigkeit welche die
zerriebene und desorganisirte Hefe enthielt, nicht die geringste Gasblase.
Gefirnißte Tapeten.
Man gebraucht zum Grundiren einen etwas dicken Buchbinderkleister von ganz weißer
Stärke, welche man, damit keine Knöpfe darin sind, durch ein reines Tuch drückt.
Hiemit wird zuerst vorsichtig von oben nach unten, und wenn der erste Ueberzug
trocken ist, von einer zur andern Seite ein Grund auf die Tapete aufgetragen. Ist
dieser Ueberzug ganz trocken, dann kommt der Firniß darauf, welcher aus in
Terpenthinöl aufgelöstem Copal bestehen kann. Ist derselbe ein- oder zweimal
aufgetragen, so kann man die so gefirnißte Tapete, im Fall sie schmutzig werden
sollte, mit Wasser reinigen, und dieselbe behält Jahre lang ihren ursprünglichen
Glanz. (Hess. Gew.-Verh.)
Chinesische Pinsel.
Die Chinesen bedienen sich zum Vertreiben ihrer Oelfarben eines Pinsels, dessen
Construction Aehnlichkeit mit unsern Bleistiften hat. Derselbe besteht nämlich aus
in Holz eingeschlossenen und zusammengedrückten Wildschweinborsten; das Holz wird,
je nachdem man eines
harten oder weichen Pinsels bedarf, weggeschnitten. Das Vertreiben der Farben geht
mit diesen Pinseln viel gleichmäßiger vor sich, woher es kömmt, daß die chinesischen
Oelfarben glasirt erscheinen. Itier. (Bulletin de la Société d'Encouragement,
Jul. 1846, S. 405.)
Ueber Gutta-Percha.
Diese Substanz, welche als Surrogat des Kautschuks jetzt vielfach benutzt wird, wird
auf Java Gettenia genannt. Der Baum, dessen aus
Einschnitten in der Rinde ausfließender Milchsaft sie ist, gehört zur Familie der
Artacarpeen. Sie wird auf Java bisher nur zu Reit- und andern Peitschen und
Stöcken verwendet. Itier. (Bulletin de la Société d'Encouragement, Jul. 1846, S.
404.)
Der Agar-agar (Fucus
saccharinus).
So nennen die Malayen mehrere an den Küsten der indisch-chinesischen Inseln,
Neuhollands und des Landes der Papus wachsende Fucus-Varietäten. Die Substanz
derselben löst sich in ein festes Gelee auf und gibt in dieser Gestalt, mit Zucker
und Gewürzen versetzt, ein angenehmes Nahrungsmittel; ohne diesen Zusatz bildet sie
einen sehr starken Leim, dessen man sich in China zum Appretiren des Papiers und der
Zeuge bedient. Diese Gallerte wird wie folgt bereitet. Man läßt den Agar-agar
zwei Tage lang in weichem Wasser weichen und wascht ihn dann gut aus; dann läßt man
ihn in Wasser, welches mit Essigsäure oder bloßem Essig stark angesäuert ist,
kochen; die so erhaltene Lösung wird auf ein Tuch gegossen. Die durchlaufende
Substanz setzt sich auf dem Boden des Gefäßes als Gallerte ab; das überflüssige
Wasser wird abgegossen und in diesem Zustand die Gallerte entweder als Firniß oder
als Nahrungsmittel gebraucht. Itier. (Bulletin de la Société d'Encouragement,
Jul. 1846, S. 405.)
Erbsen- und Bohnenkeime als Gemüse.
Die Chinesen essen, wenn die grünen Gemüser seltener werden, Erbsen- und
Bohnenkeime, welche sie auf folgende Weise erzeugen. Man läßt diese Hülsenfrüchte in
getrocknetem Zustande vier Stunden lang in einer Schüssel mit Wasser liegen und
bedeckt sie dann mit Stroh; in zwei Tagen erreichen die Keime derselben eine Länge
von 1 1/2 Zoll, worauf man sie von den Trümmern der Samenkerne befreit und in Wasser
kocht, und dann als Salat oder mit Fleischbrühe anmacht. Itier. (Bulletin de la Société
d'Encouragement Jul. 1846, S. 405.)
Eingesalzene Bohnen als würzender Zusatz zu Speisen.
Man bereitet eine gesättigte Kochsalzlösung, läßt Bohnen 24 Stunden darin liegen und
trocknet sie an der Sonne; man bedient sich ihrer dann als würzenden Zusatzes zu
Speisen. Itier. (Bulletin de la
Société d'Encouragement, Jul. 1846, S. 405.)
Die Cultur des Reises in Java.
Die verschiedenen Varietäten des Reises, welche in Java gebaut werden, können in drei
Kategorien eingetheilt werden: nämlich der Reis von niederliegendem Boden, der nach
Belieben gewässert (noyé) werden kann; dieser
Boden ist der beste, weil hier die Ernte nicht von den Jahreszeiten und Regenfällen
abhängt; der Reis von Abhängen, welcher durch die periodischen Regen befeuchtet
wird, deren Wasser man dadurch benützt, daß man den Abfluß desselben in die Felder
leitet; endlich der Bergreis, welcher niemals bewässert wird; letzterer ist von
geringerer Güte als die beiden andern.
Die Reisfelder werden mit dem mit Büffelochsen bespannten Pflug geackert und mit der
Hand verpflanzt (repiquer), was gewöhnlich durch Weiber
und Kinder verrichtet wird. Eben so wird in China und auf den Philippinen verfahren.
In den von mir bereisten Theilen Indiens aber und in Brasilien wird der Reis nicht
verpflanzt.
In der Regel wird angenommen, daß 1 Hectare eines Bodens mittlerer Güte 1000 Kilogr.
Reis trage. In einem Boden bester Qualität steigt das Product bis auf 1500 Kilogr.
Selten finden in Einem Jahrgange zwei Reis-Ernten statt, wohl aber zuweilen
drei Ernten in zwei Jahren.
In mit künstlicher Wässerung cultivirtem Boden trägt der Reis in der Regel 25 auf 1;
er trägt in sumpfigem, abhängigem Boden, der nicht bewässert wird, wenn man jährlich
nur einmal erntet, oft eben so viel, wie wenn man zweimal erntet; die zweite Ernte
gibt nur 15–16 auf 1; der Bergreis gibt 15 auf 1. Itier. (Bulletin de la Société
d'Encouragement, Jul. 1846, S. 404.)
Verwandlung des Sägemehls in ein gutes Düngmittel.
Um die Sägespäne in der Landwirtschaft nützlich zu verwenden, ist es nach Bishop's Erfahrungen am zweckmäßigsten, sie zu verkohlen.
Er errichtet zu diesem Behufe aus Sträuchern, wie Ginster und andern niedrigen
holzigen Gewächsen, Meiler, welche allmählich mit Sägespänen angefüllt werden, die
man mit der Schaufel leicht darauf wirft, so daß möglichst viele leere Räume und
Durchzüge für die Luft frei bleiben; man bedeckt hierauf den Meiler mit einer nicht
zu dicken Schicht von Sägemehl und zündet das Feuer an. Wo das Feuer durchzubrechen
anfängt, legt man frisches Sägemehl auf und nachdem man zuletzt noch eine ziemlich
dicke Schicht aufgelegt hat, läßt man den Meiler erkalten. Nach dem völligen
Erkalten wird er auseinandergenommen. Die auf diese Weise erhaltene Kohle mit
flüssigem Dünger, Harn etc. vermengt, welche sie einsaugt, gab bei den
verschiedensten Gewächsen die besten Resultate. Man muß jedoch das Sägemehl an einem
trocknen und luftigen Orte aufbewahren, weil es gern Feuchtigkeit anzieht und dann
schwer zu verkohlen ist. (Agriculteur-Practicien,
Jul. 1846, S. 361.)