Titel: | Maschine zum Schneiden der Eisenbleche und Kesselplatten, worauf sich William Wennington, Eisengießer an den Goscote-Eisenwerken in der Grafschaft Stafford, am 20. Jan. 1846 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 103, Jahrgang 1847, Nr. XX., S. 90 |
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XX.
Maschine zum Schneiden der Eisenbleche und
Kesselplatten, worauf sich William
Wennington, Eisengießer an den Goscote-Eisenwerken in der
Grafschaft Stafford, am 20. Jan. 1846 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Nov. 1846,
S. 283.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Wennington's Maschine zum Schneiden der Eisenbleche und
Kesselplatten.
Fig. 14
stellt die in Rede stehende Maschine in der Seitenansicht,
Fig. 15 im
Frontaufrisse und
Fig. 16 im
Grundrisse dar. a, a ist die Fundamentplatte der
Maschine; b, b sind zwei an derselben befestigte Träger,
in denen eine horizontale Welle c gelagert ist. Letztere
enthält an ihrem Ende ein Getriebe d mit einem
kreisrunden stählernen Messer e, e, das mittelst eines
an dem andern Ende der Welle c befestigten Winkelrades
l in Rotation gesetzt wird. Rechtwinkelig zu der
Welle c ist die Treibwelle v
in separaten Trägern s, s gelagert. Diese Welle erhält
durch eine Dampfmaschine oder irgend einen Motor ihre Bewegung. Zwei andere
Winkelräder m, n sind an einer hohlen Achse y befestigt, durch welche die Treibwelle v geht. Durch den abwechselnden Eingriff dieser Räder in
das Winkelrad l rotirt das Messer d nach der einen oder der anderen Richtung. e
ist ein horizontaler Schlitten, welcher auf zwei dreieckigen rechtwinkelig zu der
Fundamentplatte a, a angeordneten Schienen r, r hin- und hergeschoben werden kann. Die
innere Seite dieses Schlittens enthält nämlich eine Zahnstange f, in die das Getriebe g
greift. k ist ein flaches an den Schlitten e befestigtes Messer; zwischen diesem und der Zahnstange
f befindet sich ein Zwischenraum h, h, in welchem das Messer d frei rotiren kann. w ist eine unter der
Fundamentplatte in der Richtung ihrer Länge angeordnete Welle, an deren einem Ende
ein gabelförmiger Hebel q angebracht ist, welcher
vermittelst einer Kuppelung p die Winkelräder m, n abwechselnd in und außer Eingriff bringt. An ihrem
andern Ende enthält die Welle w
einen Hebel x, welcher durch die an dem Schlitten e befestigten adjustirbaren Zapfen y, y in Thätigkeit gesetzt wird, so zwar, daß der
Schlitten, wenn er sich nach der einen Richtung um die erforderliche Strecke bewegt
hat, den Eingriff der Winkelräder m, n wechselt und
sofort eine rückgängige Bewegung annimmt. t, t sind
Adjustirschrauben, um die Lager der Welle c je nach
Bedürfniß fester oder lockerer zu stellen.
Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende. Die zu schneidende Eisenplatte wird
auf den Schlitten gelegt und ihr Rand dem Messer d
dargeboten. Wird nun das letztere in Rotation gesetzt, so faßt es die Eisenplatte,
und das flache Messer k schneidet einen Streifen ab,
welcher in den Raum h, h fällt. Zugleich bewegt das in
die Zahnstange greifende Getriebe g den Schlitten
zurück. Wenn sich nun der Schlitten nach Maaßgabe der Länge der Platte weit genug
nach der einen Richtung bewegt hat, so schlägt einer der Zapfen y, y gegen den oben erwähnten Hebel x, wodurch das eine der beiden Winkelräder m, n in Eingriff gebracht, das andere ausgelöst und
somit die Bewegung des Schlittens umgekehrt wird, so daß man somit im Stande ist
nach beiden Richtungen zu schneiden.
Die aus der Verbindung der rotirenden mit der horizontalen Bewegung hervorgehenden
Vortheile meiner Erfindung sind folgende:
1) daß eine beliebige Platten- oder Blechlänge geschnitten werden kann;
2) daß die Bewegung des rotirenden Messers das Blech gegen den Schnitt zu ziehen
strebt, während zugleich die cylindrische Fläche des Messers den abgeschnittenen
Metallstreifen beinahe gerade streckt;
3) daß das Messer vermöge der Umkehrung der Bewegung nach beiden Richtungen zu
schneiden im Stande ist.