Titel: | Verbesserungen an Dampfkesselöfen, worauf sich Thomas Dean, Ingenieur zu Stockport in der Grafschaft Chester, am 25. Febr. 1846 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 103, Jahrgang 1847, Nr. LXXXIX., S. 401 |
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LXXXIX.
Verbesserungen an Dampfkesselöfen, worauf sich
Thomas Dean, Ingenieur
zu Stockport in der Grafschaft Chester, am 25. Febr.
1846 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts, Jan. 1847, S.
389
Mit Abbildungen auf Tab.
VIII.
[Dean's Verbesserungen an Dampfkesselöfen.]
Vorliegende Verbesserungen haben den Zweck eine vollkommnere Verzehrung des Rauches
und anderer brennbarer Stoffe zu bewerkstelligen und somit eine
Brennmaterielersparniß zu erzielen. Die Erfindung besteht:
1) in einem doppelten selbstthätigen Speisungsapparate, wovon abwechselnd die eine
Seite den Ofen mit Brennmaterial versieht, während die andere in Ruhe ist;
2) in der Anordnung einer gemauerten Scheidewand im Ofen zwischen den Feuerthüren und
ihrer Brücke und in der Anwendung zweier Dämpfer an der Brücke, welche sich durch
gewisse mit dem Speisungsapparat verbundene Hebel und Stangen abwechselnd öffnen und
schließen.
Fig. 22
stellt die Endansicht eines Dampfkessels nebst Ofen mit den daran in Anwendung
gebrachten Verbesserungen dar. Fig. 23 zeigt einen
Querschnitt an der Vorderseite der Brücke und Fig. 24 einen
horizontalen Durchschnitt, unterhalb des Kessels genommen. a,
a ist das Fundamentgemäuer, worauf der Kessel b,
b ruht; c, c ist die sogenannte todte Platte
des Ofens; d, d der Rost; e
die Hauptwelle, welche mittelst eines um die Rolle e¹ geschlagenen Riemens ihre Bewegung erhält. An der Hauptwelle e befindet sich eine Trommel f, welche mit Hülfe der Riemen g und h abwechselnd die Welle i
des auf der rechten Seite und die Welle j des auf der
linken Seite befindlichen Speisungsapparats umtreibt. Jede dieser Wellen ist oben
mit einer festen und losen Rolle versehen, und die Verschiebung der Riemen von den festen aus die
losen Rollen wird auf folgende Weise bewerkstelligt. Eine kleine Kurbel k wird durch eine an der Treibwelle e befindliche Schraube in Rotation gesetzt; ein an
dieser Kurbel befestigter Hebel ist mit zwei Stiften m
und n versehen, welche bei erfolgender Notation der
Kurbel den Riemenhebel o in Oscillation setzen und somit
den einen Riemen auf die lose und den andern auf die feste Rolle schieben. Auf diese
Weise wird der Speisungsapparat abwechselnd in Bewegung und in Stillstand
gesetzt.
Wie man aus den Figuren 23 und 24 ersieht, befindet sich
in dem Ofen eine gemauerte Scheidewand p, welche von dem
Rost bis nach dem Boden des Kessels geht und sich von der Brücke ungefähr halbwegs
bis zu den Feuerthüren erstreckt; auch sind hinter der Brücke zwei Dämpfer q und r angeordnet, wovon
der eine offen und der andere geschlossen ist. Diese Dämpfer sind mittelst Kurbeln
und Hebeln mit dem Riemenhebel o verbunden, so daß, wenn
die eine Seite des Speisungsapparats das Feuer mit Brennstoff versieht, der Dämpfer
auf dieser Seite geschlossen, auf der andern Seite aber offen ist, und umgekehrt. In
der Abbildung sieht man den Speisungsapparat auf der linken Seite in Thätigkeit, auf
der rechten Seite dagegen in Ruhe. Da der Dämpfer auf der rechten Seite geschlossen
ist, so nimmt der aus der frischen Kohle sich entwickelnde Rauch seinen Weg um die
gemauerte Scheidewand p, zieht über das Feuer auf der linken Seite des Ofens hin und
wird somit verzehrt. Wenn in Folge der Rotation der Kurbel k Speisungsapparat und Dämpfer an der andern Seite des Ofens in Thätigkeit
gesetzt sind, so nimmt natürlich der Rauch den umgekehrten Weg.