Titel: | Verbesserungen an Chronometern und andern Uhren, worauf sich George Philcox, Chronometermacher zu Southwark, am 25. April 1846 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 103, Jahrgang 1847, Nr. XCII., S. 408 |
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XCII.
Verbesserungen an Chronometern und andern Uhren,
worauf sich George Philcox,
Chronometermacher zu Southwark, am 25. April
1846 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts, Dec. 1846, S.
717.
Mit Abbildungen auf Tab.
VIII.
Philcox's Verbesserungen an Chronometern.
Vorliegende Verbesserungen an Chronometern und andern Uhren bestehen in einer neuen
Construction der Feder, welche das Werk in Bewegung setzt. Der Zweck der Erfindung
ist, einen an den gewöhnlichen Federn der Seeuhren haftenden Fehler zu rectificiren,
welcher von der Ausdehnung und Zusammenziehung des Metalls in Folge der
Temperaturveränderung in den verschiedenen Klimaten herrührt. Dieser Zweck wird
dadurch erreicht, daß man die Chronometerfeder aus zwei Theilen herstellt, so daß,
wenn eine der Federn oder ein Theil der Feder in Folge des Temperaturwechsels sich
ausdehnt oder zusammenzieht, die andere Feder oder der andere Theil der Feder
gleichzeitig in gleichem Maaße aber in entgegengesetzter Richtung sich ausdehnt oder
zusammenzieht, wodurch obiger Irrthum neutralisirt wird. Der Chronometer wird
demnach, wenn seine Construction sonst correct ist, in allen Klimaten und bei jeder
Temperatur einen gleichförmigen Gang behaupten können.
Fig. 15
stellt eine doppelte Spiralfeder a und b in ihren Lagern im Aufrisse und Fig. 17 im Grundrisse
dar. Die Feder ist mit ihrem äußeren Ende an dem gabelförmigen Träger c und mit ihrem inneren Ende an eine adjustirbare Stange
d befestigt, die an der Spindel e festsitzt, f ist die an
dieselbe Spindel befestigte Compensationsunruhe. Die Befestigungsweise der Feder
tritt in dem abgesondert dargestellten Grundriß Fig. 16 der Spindel und
Feder deutlicher hervor.
Die Fig. 18
und 19
stellen die doppelte Spiralfeder im Aufrisse und die daran befestigte
Compensationsunruhe im Durchschnitte, und zwar während ihres Spiels dar. In Fig. 18 sieht
man den oberen Theil der Feder a zusammengezogen,
während der untere Theil b ausgedehnt ist; in Fig. 19 ist
der untere Theil b zusammengezogen, während der obere
Theil ausgedehnt ist. Während nun die Unruhe schwingt, wirken die Elasticitäten
beider Theile der Feder beständig einander entgegen, und neutralisiren dadurch den
Fehler, welcher in Folge der Temperaturveränderungen sonst entstehen würde.