Titel: | Verbesserungen in der Construction der Dampfkesselöfen und Abdampfungsapparate, worauf sich William Spiby, Ingenieur zu Carrington in der Grafschaft Nottingham, am 1. April 1846 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 104, Jahrgang 1847, Nr. II., S. 3 |
Download: | XML |
II.
Verbesserungen in der Construction der
Dampfkesselöfen und AbdampfungsapparateAbddampfungsapparate, worauf sich William
Spiby, Ingenieur zu Carrington in der Grafschaft Nottingham, am 1. April 1846 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of arts, Jan. 1847, S.
390.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Spiby's Construction der Dampfkesselöfen.
Fig. 23
stellt den senkrechten Längendurchschnitt eines für einen cylindrischen Dampfkessel
eingerichteten Ofens dar. Fig. 24 ist ein
Querschnitt des Ofens, nach der Linie 1, 2 (Fig. 23), und Fig. 25 ein
horizontaler Durchschnitt mit Hinweglassung des Kessels. a,
a ist der Rost; b die Brücke und c, c¹, c², c³ der Feuercanal. Letzterer ist so eingerichtet,
daß die aus dem Ofen kommenden heißen Gase längs der mittleren Abtheilung c des Feuercanals unterhalb der Mitte des Kessels
hinströmen, dann längs der Abtheilung c¹ unter
der einen Seite des Kessels zurückkehren, durch den Canal c² unterhalb der Brücke sich hinziehen und endlich durch die
Abtheilung c³ in den Schornstein ihren Weg
nehmen. Die Brücke b ist weit schmäler als die Breite
der Feuer stelle, und oberhalb der Brücke befindet sich zu beiden Seiten die Mündung
eines Canals d. Durch diese von der Vorderseite des
Ofens nach der Feuerbrücke sich erstreckenden Canäle wird ein Luftstrom
herbeigeleitet. Der Zweck dieser Anordnung geht darauf hinaus, von zwei
entgegengesetzten Seiten einen Luftstrom gegen die aus dem Ofen entweichenden
unverbrannten Producte zu leiten und ihnen den zu ihrer Verbrennung nöthigen
Sauerstoff zuzuführen.
Obige Verbesserungen lassen sich in gleichem Sinne auch auf die Oefen anderer
Dampfkessel, deßgleichen auf die Oefen von Abdampfungsapparaten anwenden. Der
Horizontaldurchschnitt Fig. 26 zeigt ihre
Anwendung auf die Oefen der kofferförmigen Dampfkessel. Der Feuercanal erstreckt
sich hier durch c⁴, c⁵ und c⁶, so daß er einmal mehr
unter jeder Seite des
Dampfkessels weggeht als in Fig. 25. Die Strömung der
heißen Gase ist durch Pfeile angedeutet.
In beiden vorhergehenden Fällen befinden sich Ofen und Feuercanal außerhalb des
Kessels. Die Figuren 27 und 28 stellen jedoch einen
Dampfkessel dar, der seinen Ofen und Feuercanal im Innern hat; Fig. 27 ist ein
Längendurchschnitt und Fig. 28 ein Querschnitt
des Kessels. Im vorliegenden Falle ist die Brücke oder vielmehr die Passage über
dieselbe nach dem Feuercanal eingezogen, und die Luft wird durch Canäle d zugeführt.
Fig. 29
stellt einen in den verbesserten Ofen eingesetzten Abdampfungskessel im verticalen,
und Fig. 30
den Ofen und Feuercanal im horizontalen Durchschnitte dar. Der Feuercanal geht hier
nicht unter der Brücke hinweg, sondern zieht sich von dem Ofen rings um den Kessel
nach dem Schornstein. Die Luft tritt gerade über der Brücke durch die Canäle d hinzu.