Titel: | Anemometer verbesserter Construction, von James Goddard. |
Fundstelle: | Band 104, Jahrgang 1847, Nr. XX., S. 91 |
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XX.
Anemometer verbesserter Construction, von
James
Goddard.
Aus dem London Journal of arts, Jan. 1847, S.
426.
Mit einer Abbildung.
Goddard's Anemometer.
Die durch diese Construction des Instruments erreichten Vortheile sind nach dem
Erfinder folgende:
1) die Zeitscale ist fünfmal so groß als bei dem Instrumente von Osler, während die Markirflächen ganz ähnlich sind;
2) das Register der Windrichtung ist genauer und unfehlbar, während nur eben so viel
Papier dazu gebraucht wird;
3) die Angaben des Instruments werden verständlicher und deutlicher.
Textabbildung Bd. 104, S. 91
Der verbesserteDerverbesserte Anemometer besteht aus einer doppelten Fahne (die zusammen gleichsam eine
abgestutzte Pyramide bilden), deren schmälere Enden an eine verticale Messingröhre
b angeschraubt sind. Letztere geht durch das Dach
des Gebäudes, worin das Instrument aufgestellt ist, und ruht mit ihrem unteren Ende
in einer durchbohrten Pfanne, die auf einem Tische a
befestigt ist, auf welchem zugleich das ganze Instrument steht. Unten an der Röhre,
die eine hohle Achse bildet, ist ein Cylinder befestigt, der immer in gleicher
Entfernung von dem Tische a
bleibt, aber jede
Drehung der Röhre oder Achse b mitmacht. Die obere
Fläche dieses Cylinders ist schräg abgeschnitten, und auf dem Umfange desselben sind
die Himmelsrichtungen (wie auf einer Windrose) angegeben. Mitten durch die Röhre b geht eine Stange, welche oben mit einem Windrädchen,
und unten mit einer endlosen Schraube versehen ist. Letztere greift in ein Rad mit
schief liegenden Zähnen, das sich in Lagern dreht, die auf der untern Platte des
Tisches a befestigt sind. Die Achse dieses Rades ist
ebenfalls mit einer endlosen Schraube versehen, um durch noch zwei ähnliche Räder
und eine horizontal liegende Schraube die Trommel c zu
drehen. Zwischen der Trommel c und dem Cylinder mit
schräger Oberfläche ist ein verticales Führungsgestell auf den Tisch aufgeschraubt,
und dieses hat den Zweck, drei Bleistifte geradlinig zu leiten, die untereinander
liegen. Die oberen zwei bewegen sich auf folgende Weise auf- und abwärts: der
oberste Stift ist an einem von einem schwingenden Hebel herabhängenden Arme
befestigt; dieser Hebel dreht sich in einer auf den Tisch befestigten Stütze, und
sein anderes Ende ist mittelst einer kleinen Zugstange mit dem Minutenzeiger einer
Uhr verbunden. Da die Hülse des zweiten Bleistifts auf die Oberfläche des an die
Achse b befestigten Cylinders reicht, so steigt und
fällt derselbe bei der Umdrehung des Cylinders. Der unterste Bleistift wird nur dann
bewegt, wenn der excentrische Theil eines Ringes e auf
dem Cylinder gegen denselben stößt und ihn vorwärts drückt. Der Wind, welcher auf
das kleine Windrädchen wirkt, versetzt den Apparat in drehende BewegungBewegnng, und auf der Trommel c, die mit Papier
überzogen ist, zeichnet sich nun die vom Winde zurückgelegte Anzahl Meilen, seine
Richtung und seine Geschwindigkeit in jeder Stunde auf. Geht der Wind aus Nord, so
steht der mittlere Bleistift am höchsten, dagegen bei Südwind am tiefsten.
Ost- und Westwind wird durch den dritten Bleistift unterschieden, welcher
noch tiefer steht als der zweite, wenn er die tiefste Stellung eingenommen hat. Er
wird durch das vorhin erwähnte Excentricum e nur auf den
östlichen Halbkreis angedrückt. Der erste Bleistift, welcher über der höchsten
Stellung des zweiten liegt, wird abwechslungsweise durch den Minutenzeiger
auf- und abwärts bewegt, und gibt durch die Aenderung seiner Richtung
folglich 30 und 60 Minuten an. Ich nenne ihn Zeitstift (time-pencil). Es ist nun klar, daß wenn man auf dem Papierstreifen
verticale Linien zieht, welche die höchsten und tiefsten von dem Zeitstifte
markirten Stellungen schneiden, man die Bewegung des Windes zu irgend einer
Tageszeit leicht angeben oder ablesen kann.