Titel: | Verfahren das Holz für Eisenbahnschwellen etc. zu conserviren, worauf sich Charles Payne zu Whitehall Wharf in Westminster, am 29. Jun. 1846 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 104, Jahrgang 1847, Nr. LIX., S. 274 |
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LIX.
Verfahren das Holz für Eisenbahnschwellen etc. zu
conserviren, worauf sich Charles
Payne zu Whitehall Wharf in Westminster, am 29. Jun. 1846 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts, April 1847, S.
185.
Payne, Verfahren das Holz für Eisenbahnschwellen etc. zu
conserviren.
Um das Holz gegen die Zerstörung durch Fäulniß und Insecten zu schützen, tränkt es
der Patentträger zuerst mit einer Auflösung von Schwefelbarium und hierauf mit einer
Auflösung von Eisenvitriol.
Die Schwefelbarium-Auflösung darf keine gesättigte seyn, sondern soll 1,040
spec. Gewicht haben; auf dieser Stärke erhält man sie, indem man von Zeit zu Zeit
eine concentrirte Auflösung von Schwefelbarium zugießt.
Das Schwefelbarium bereitet man auf gewöhnliche Weise, indem man 16 Theile
gepulverten schwefelsauren Baryt (Schwerspath) mit 2 Theilen gepulverter Holzkohle
oder Kohks vermengt und das Gemenge in einem Flammofen unter häufigem Umrühren
beiläufig eine Stunde lang der Weißglühhitze aussetzt. Die erkaltete Masse wird mit
Wasser ausgekocht und die Auflösung durch Zusetzen von Wasser auf die angegebene
Stärke verdünnt.
Man muß die Auflösung des Schwefelbariums gegen den Zutritt der Luft verwahren, weil
sie sonst Kohlensäure anziehen und zersetzt würde.
Um das Holz mit der Flüssigkeit zu tränken, bringt man es in einen Cylinder, welcher
den erforderlichen Druck aushalten und luftleer gemacht werden kann. Man füllt den
Cylinder nun zuerst mit Dampf und verdichtet dann denselben durch Eintreiben einer
Portion Schwefelbarium-Auflösung, indem man zugleich die Außenseite des
Cylinders mit kaltem Wasser in Berührung bringt. Nachdem so ein theilweises Vacuum
im Cylinder erzielt ist, läßt man die Auflösung durch eine Röhre aus ihrem Behälter
hineinlaufen. Dann wird der Sperrhahn dieser Röhre abgeschlossen, um das weitere
Eindringen von Flüssigkeit zu verhindern und hierauf die Luftpumpe in Gang gesetzt,
um aus dem Holz und Cylinder die Luft so gut als möglich auszupumpen. Nun öffnet man
den erwähnten Sperrhahn, damit sich der Cylinder ganz oder fast ganz mit der
Auflösung füllen kann. Dann schließt man den Sperrhahn und treibt mittelst einer
Druckpumpe noch Auflösung in den Cylinder, bis der Druck auf seine inneren Wände 110
bis 140 Pfd. per
Quadratzoll beträgt.
Diesen Druck unterhält man etwa eine Stunde lang und zieht dann die vom Holz nicht
absorbirte Auflösung ab.
Das Holz wird nun getrocknet und auf ähnliche Weise mit einer Auflösung von 1 Pfd. 12
Loth Eisenvitriol in 10 Pfd. Wasser getränkt.
Statt des Schwefelbariums kann man auch Schwefelcalcium anwenden; ersteres ist aber
vorzuziehen.