Titel: | Verfahren die Wolle zu reinigen und zu bleichen, worauf sich George Senior zu Bradford in der Grafschaft York am 3. Septbr. 1846 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 104, Jahrgang 1847, Nr. LXXXI., S. 359 |
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LXXXI.
Verfahren die Wolle zu reinigen und zu bleichen,
worauf sich George
Senior zu Bradford in der Grafschaft York am 3. Septbr. 1846 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts, April 1847, S.
200.
Senior's Verfahren die Wolle zu reinigen und zu
bleichen.
Die Wolle wird zuerst in ein Bad eingeweicht, bestehend aus 1 bis 2 Pfd. calcinirter
Soda, 2 1/2 bis 3 3/4 Maaß1 Maaß gleich dem Raum welchen 2 Pfd. Wasser einnehmen. Reiswasser (auf unten angegebene Weise bereitet) und 180 Pfd. Wasser,
welches auf 13 bis 17° Reaumur erwärmt ist; in dieser Mischung läßt man die
Wolle 5 bis 10 Minuten lang, je nach ihrem Zustand; obige Verhältnisse reichen für
24 Pfd. Wolle hin. Die Quantitäten von Soda und Reiswasser wechseln nach dem Zustand
der Wolle; wenn sie sehr gefärbt, fett und schmutzig ist, wendet man das größere
Verhältniß (2 Pfd. Soda und 3 3/4 Maaß Reiswasser) an; ist sie aber nicht sehr
gefärbt und nicht sehr fett und schmutzig, so befolgt man das kleinere Verhältniß (1
Pfd. Soda und 2 1/2 Maaß Reiswasser). Die aus dem Bad genommene Wolle trocknet man,
indem man sie zwischen Walzen passirt, nach der gewöhnlichen Methode die Wolle zu
reinigen; sie wird dann in ein Bad getaucht, welches aus 1 Pfd. Soda, 2 1/2 Maaß
Reiswasser und 160 Pfd. Wasser von 13° R. Temperatur besteht. In diesem Bad
läßt man die Wolle 10 Minuten oder eine Viertelstunde, überhaupt bis sie hinreichend
gereinigt erscheint; sie wird hierauf durch Passiren zwischen Walzen getrocknet.
Wolle welche mit Oel getränkt ist (sogenannte greased
wool) bereitet man für obige Operation durch Eintauchen in ein Bad vor,
welches aus 1 Pfd. gelöschtem Kalk und 180 Pfd. Wasser von 13 bis 17° R.
besteht und worin man sie 10 Minuten lang läßt; sie wird hierauf durch Passiren
zwischen Walzen getrocknet. Man beendigt dann das Reinigen der Wolle nach dem oben
beschriebenen Verfahren.
Um das Reiswasser zu bereiten, kocht man 5 Pfd. gelben ostindischen Reis, welcher zu
feinem Pulver gemahlen ist, und 1 Pfd. Soda in 160 Pfd. Wasser beiläufig eine Stunde
lang und seiht dann die Flüssigkeit durch ein Sieb. Das Reiswasser muß in 3 bis 4
Tagen nach seiner Bereitung verbraucht werden, nämlich ehe es in Gährung
übergeht.