Titel: | Ueber Elektricitäts-Entwickelung in den ledernen Riemen, welche zur Fortpflanzung der Bewegung in den Fabriken dienen; von John Batchelder. |
Fundstelle: | Band 105, Jahrgang 1847, Nr. XXXI., S. 102 |
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XXXI.
Ueber Elektricitäts-Entwickelung in den
ledernen Riemen, welche zur Fortpflanzung der Bewegung in den Fabriken dienen; von
John
Batchelder.
Aus
Silliman's american
Journal of Science, März 1847.
Batchelder, über Elektricitäts-Entwickelung in den
Treibriemen.
Folgende Beobachtungen über den elektrischen Zustand der Treibriemen wurden in einer
Baumwollspinnerei an der Seeküste (Maine) gemacht, wo das Klima sehr feucht und
folglich für die Elektricitäts-Entwickelung weniger günstig ist als im Innern
Nordamerika's. In dieser Spinnerei sind mehrere hundert Riemen in Thätigkeit und
alle sind mehr oder weniger elektrisch erregt; diejenigen, welche über hölzerne Trommeln oder Rollen
gehen und dadurch theilweise isolirt sind, werden bedeutend geladen; durch die
Kreuzung eines Riemens, die Kraftübertragung und eine große Geschwindigkeit
desselben, nimmt die Intensität feiner Erregung sehr zu. Derjenige, womit ich die
meisten der unten erwähnten Versuche anstellte, ist 35 Fuß lang, 9 Zoll breit und
bewegt sich 1600 Fuß in der Minute, indem er um zwei hölzerne Trommeln geht, welche
sich auf einer eisernen Welle 180mal in der Minute umdrehen; bei heiterem Wetter
kann man auf den Knöchel einen Funken schlagen lassen, wenn man denselben in einer
Entfernung von 1 Fuß und 5 Zoll unter den Riemen hält. Wegen des unvollkommenen
Leitungsvermögens des Leders ist diese Entladung bloß eine örtliche; würde sie von
allen Theilen der erregten Oberfläche in demselben Augenblick stattfinden, so könnte
man auf diese Weise nicht ohne Gefahr Funken entlocken. Als ich das Ende des Fingers
hinhielt, fand ich die Schlagweite gleich 3 Fuß; die Spitze eines Bleistifts zeigt
einen deutlichen Büschel, wenn man sie 4 Fuß vom Riemen in der Hand hält; und eine
Stahlspitze wird in der Entfernung von 7 Fuß leuchtend.
Wenn die Treibriemen in diesem Zustande sind, ist man bei den ersten Operationen der
Baumwollspinnerei sehr gehindert; die feinen Fasern der Baumwolle stoßen einander
ab, so daß man viel Abfall erhält; in mehreren Fällen wurden beim Strecken die
Bänder auf 4 Fuß Entfernung von der Maschine weggehoben. Man hat diese
Schwierigkeiten jetzt theilweise beseitigt, indem man einen Conductor aus Draht bis
an ein eisernes Dampfrohr führte, welches durch die Säle geht und in der Nähe
derjenigen Riemen, welche am stärksten geladen sind, Dampf ausströmen läßt.