Titel: | Maschinerie zur Fabrication von Ziegeln, Backsteinen etc., worauf sich Henry Franklin, Ziegelfabrikant zu Marston Mortaine in der Grafschaft Bedford, am 17. September 1846 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 105, Jahrgang 1847, Nr. LXII., S. 246 |
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LXII.
Maschinerie zur Fabrication von Ziegeln,
Backsteinen etc., worauf sich Henry
Franklin, Ziegelfabrikant zu Marston Mortaine in der Grafschaft Bedford,
am 17. September 1846 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of arts, Mai 1847, S.
249.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Franklin's Maschinerie zur Fabrication von Ziegeln, Backsteinen
etc.
Den Gegenstand vorliegender Verbesserungen in der Fabrication von Ziegeln und
Backsteinen bildet ein Apparat, mittelst dessen das Kneten, Sieben und Formen in
einer und derselben Maschine bewerkstelligt werden kann.
Fig. 30
stellt diese Maschine im Aufrisse, Fig. 31 im verticalen Durchschnitte dar. a ist ein durch eine rectanguläre Kammer b in zwei Theile getheilter und am Boden in eine andere
rectanguläre Kammer c sich endigender Cylinder. d ist eine doppelt gewundene gußeiserne Schraube, deren
größter Durchmesser nahezu dem innern Durchmesser des Cylinders gleich ist. Die
Achse der Schraube dreht sich in Lagern, welche durch den Deckel f und durch die an der Decke der Kammer c befestigte Querstange g
gehalten werden. Die Schraubengänge sind von der in Fig. 32 dargestellten
Form, d.h. an der obern Seite flach, an der untern gebogen, so daß sie dem Thon die
Neigung, sich von der Mitte des Cylinders auswärts zu bewegen, verleihen, während er
durch die Drehung der Schraube abwärts gedrängt wird. An dem Theil der Schraube,
welcher in der Kammer b sich befindet, sind die
Schraubengänge weggeschnitten, um durch die in den Seiten der Kammer befindlichen,
mit Thüren i, i versehenen Oeffnungen zwei Siebgestelle
(s. die abgesonderte Ansicht Fig. 33) einführen zu
können. Die eine der genannten Thüren ist offen, die andere geschlossen dargestellt.
j ist ein krummer an die Achse e unmittelbar über dem Sieb befestigter Streicher, um
Steine, Hölzchen, Stroh und andere fremdartige Substanzen, die sich an der
Oberfläche der Siebe anhäufen mögen, wegzuwischen und in die Winkel der Kammer b zu leiten, aus welchen sie, so oft als es nöthig
erscheint, durch die Thüren i, i entfernt werden können.
k, k sind zwei Formplatten zur Bildung von Röhren;
sie können übrigens durch beliebige andere Platten ersetzt werden. l, m sind endlose, um Walzen in den Gestellen n, n geschlagene Gewebe zur Aufnahme des gebildeten
Artikels, sowie derselbe aus der Maschine hervorkommt. o,
o sind Rahmen, welche durch Löcher in den Säulen p,
p gleiten und mittelst Hebel q, q aufgehoben
und herabgedrückt werden. Diese Rahmen enthalten Drähte, welche als Messer zum
Abschneiden des geformten Thons in der erforderlichen Länge dienen. s ist ein Gefäß, welches Wasser langsam auf die
Schraubengänge herabträufeln läßt, um die Reibung zu vermindern und so die Passage
des Thons durch die Maschine zu erleichtern.
Die Anfertigungsweise von Ziegeln, Backsteinen und ähnlichen Artikeln ist nun
folgende. Der Thon oder anderes plastisches Material wird in die Maschine durch die
Oeffnung t eingeführt. Die Schraube d drängt dasselbe bei ihrer Umdrehung durch die groben
Siebe i, wodurch Steine und andere fremdartige
Substanzen aufgefangen werden, abwärts. Der untere Theil der Schraube drückt den
Thon alsdann durch die Formplatte, und das geformte Material wird von den endlosen
Geweben aufgenommen, worauf es durch die Drähte in angemessene Längen zerschnitten
und von den Geweben mit der Hand abgenommen wird.
Anstatt daß das Kneten, Sieben und Formen des Thons stufenweise in derselben Maschine
geschieht, können diese Proceduren auch einzeln durch Trennung der Maschine in
einzelne, passend modificirte Theile vorgenommen werden. So kann z.B. das Kneten und
Sieben mittelst einer Maschine geschehen, welche bloß aus dem oberen Theile der in
den Figuren
30 und 31 dargestellten Maschine besteht; die Querstange g ist dann unmittelbar unter den Sieben h, h
befestigt. Eben so kann das Formen durch einen bloß aus dem unteren Theile der
obigen Maschine bestehenden Apparat bewerkstelligt werden; der Deckel hat dann
seinen Ort in der Lage, welche die Siebe in der zusammengesetzten Maschine
einnehmen.