Titel: Verbesserungen an schiebbaren Gaslampen und Gaslüstern, worauf sich William Hall, Messinggießer zu Leeds, am 22. Jun. 1846 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 105, Jahrgang 1847, Nr. XCVIII., S. 414
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XCVIII. Verbesserungen an schiebbaren Gaslampen und Gaslüstern, worauf sich William Hall, Messinggießer zu Leeds, am 22. Jun. 1846 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts, April 1847, S. 188. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Hall's Verbesserungen an schiebbaren Gaslampen. Der erste Theil der vorliegenden Erfindung besteht in einer verbesserten Verfertigungsweise einer hydraulischen oder gasdichten Verbindung. Anstatt des gewöhnlich angewandten aber einer schnellen Verdunstung unterworfenen Wassers bedient sich der Patentträger zu dem in Rede stehenden Zweck des Quecksilbers, welches zwischen die Röhren der schiebbaren Gashängelampen eingefüllt wird, und somit ein Mittel zur Verhütung einer Gasentweichung abgibt. Die Einrichtung der Hängelampen, welche uns als die zweckmäßigste erschien, ist Fig. 28 im senkrechten Durchschnitte dargestellt. a ist die Zuführröhre, welche mit der Gasleitung in Verbindung steht; b eine senkrechte Röhre, welche an die Arme der Hängelampe, deren Enden mit den gewöhnlichen Brennern versehen sind, festgeschraubt wird; c eine mit der Röhre a verbundene Röhre, die sich frei über der Röhre b und innerhalb einer dritten äußeren Röhre d verschieben läßt. Die Röhren b und d sind unten aneinander gelöthet, so daß sie eine undurchdringliche und feste Verbindung bilden. Der Raum zwischen den Röhren b und d ist mit Quecksilber ausgefüllt so daß, wenn diese Röhren zu der größten verlangten Länge ausgezogen werden, die Oberfläche des Quecksilbers immer höher steht als der Boden der Röhre c und dadurch die Entweichung des Gases verhindert. Die Röhren b, c und d können aus Glas, Eisen, Kupfer oder einem sonstigen geeigneten Material angefertigt werden. Um ein zufälliges Entweichen des Quecksilbers etwa durch Anhängen an der Röhre c, wenn die Hängelampe herabgezogen wird, zu verhüten, ist eine Stopfbüchse e angebracht. Das obere Ende der Röhre b ist mit Seitenöffnungen und mit einem Deckel f versehen, um einem Hereinspritzen des Quecksilbers in die innere Röhre b vorzubeugen. Oben an der äußeren Röhre d, gerade über der Stopfbüchse, ist eine Schale g angeschraubt und bei h befindet sich in dem Hals der Stopfbüchse eine Oeffnung, damit das etwa verschüttete Quecksilber in den Raum zwischen die Röhren b und d zurückfließen kann, und um die Unbequemlichkeiten, welche in Folge eines vollkommen luftdichten Anschließens der Stopfbüchse entstehen könnten, zu beseitigen. Eine andere Verbesserung besteht in der Anwendung einer Röhre aus einem biegsamen oder elastischen Stoffe bei der Construction von Gaslampen, so daß eine zusammenhängende biegsame Röhre in Verbindung mit den starren Metallröhren entsteht. In Folge dieser Einrichtung können die beweglichen Theile der Hänglampe hinaufgeschoben, heruntergezogen oder ausgedehnt werden, ohne daß man ein hydraulisches Absperrungsmittel nöthig hat. Eine bequeme Form und Anordnung dieser Verbesserung, wie sie in der Praxis am vortheilhaftesten befunden wurde, ist Fig. 29 im senkrechten Durchschnitte dargestellt. a ist die mit der Gasleitungsröhre communicirende Zuführröhre; b eine kurze mit den horizontalen Armen der Lampe verbundene Röhre. c ist eine Röhre, welche mit dem einen Ende an die Zuführröhre a und mit dem andern an die biegsame, aus vulcanisirtem Kautschuk gebildete Röhre p befestigt ist. Das gegenüberliegende Ende der biegsamen Röhre p ist auf eine geeignete Weise an die kurze Röhre b befestigt; und um einer Verengerung der Passage des Gases beim Biegen der Röhre p vorzubeugen, ist diese inwendig mit Drahtwindungen versehen, so daß wenn die Lampe hinaufgeschoben wird, die Falten regelmäßiger sich legen und die Röhre weniger geneigt wird in spitzen Winkeln sich zu biegen. s ist ein an die Röhre b befestigtes Gefäß, dem man eine zierliche Form geben kann und das sich frei über die Röhre c schieben läßt. Es ist gut, wenn das Gefäß s so an den unteren Theil der Lampe bei i und an die Röhre d befestigt wird, daß es zum Behuf der Untersuchung, Entfernung und Ausbesserung der Röhre p nöthigenfalls leicht abgenommen werden kann. Eine weitere Verbesserung an Hängelampen besteht in der Anwendung einer biegsamen Röhre, welche als eine Feder zum Tragen oder theilweisen Tragen, oder als Gegengewicht des beweglichen Theils der Lampe dienen mag. Fig. 30 stellt diese Hängelampe im senkrechten Durchschnitte dar. a ist die mit der Gasleitung communicirende Zuführröhre und b eine Röhre, welche mit der horizontalen Brennerröhre verbunden ist; c eine mit a verbundene Röhre; t, t eine kleine, die Fortsetzung von c bildende Röhre; p, p eine elastische Röhre aus vulcanisirtem Kautschuk, welche an die Röhren b und c bei q und r luft- und gasdicht befestigt ist. u, u ist eine Röhre, welche die biegsame Röhre zum Theil einschließt und mit einer Schulter versehen ist, an der sich eine Art Kolben befindet, welcher mit mäßiger Reibung in der äußeren Röhre d, d gleitet. Die elastische Röhre p, p ist so groß und stark, daß sie vermöge ihrer Elasticität das Gewicht der Hängelampe trägt. Da jedoch dieses nicht ganz genau ins richtige Verhältniß gesetzt werden kann, so muß der Kolben bei v vermöge seiner Reibung einen Theil des Gewichtes tragen oder nach Umständen der Dehnung der elastischen Röhre widerstehen. Es mag bemerkt werden, daß die dünne innere Röhre den Vortheil gewährt, die elastische Röhre vom Zusammensinken in sich selbst zu bewahren. Die Röhre d wird an den Boden der Hängelampe in der Art befestigt, daß die Theile leicht von einander genommen werden können, um sie zu untersuchen oder um die elastische Röhre oder einen der inneren Theile repariren zu können. Ein anderer Theil der Erfindung besteht in der Aufhängung oder Aequilibrirung der beweglichen Theile der schiebbaren Gaslampen mittelst zweier oder mehrerer Rollen und zwar so, daß die mechanische Kraft der Gegengewichte verdoppelt oder noch weiter vermehrt werden kann. Die Art der Ausführung dieses Theils der Erfindung ist aus Fig. 31 ersichtlich. Um die Lampe aufzuhängen oder ins Gleichgewicht zu stellen, wird der obere Theil der äußeren Röhre d mit zwei kurzen Armen versehen, welche die Rollen w tragen. An der Röhre c wird ein horizontaler Arm x, an dessen Enden Rollen y, y befestigt sind, angebracht. Die Schnüre oder Ketten z, z, z werden an die Arme x und g befestigt, sie gehen unter die Rollen w und über die festen Rollen y, y und tragen an ihren herabhängenden Enden die Gewichte j. Der letzte Theil der Erfindung besteht in der Benützung der Gegengewichte als Schirm über den Brennern der Schieblampen. o, o, Fig. 32, sind die über den Gasbrennern aufgehängten, einen Theil der Gegengewichte j, j bildenden Schirme, welche aus Glas, Porzellan, Metall etc. angefertigt seyn können.

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