Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 105, Jahrgang 1847, Nr. , S. 310 |
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Miscellen.
Miscellen.
Verzeichniß der vom 28. April bis 24. Junius 1847 in England
ertheilten Patente.
Dem Robert Broad,
Ingenieur zu Tipton, Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen an den Drehscheiben
für Eisenbahnen. Dd. 28. April 1847.
Dem Richard Brooman
in Fleet-street, London: auf Verbesserungen an den Drehscheiben der
Eisenbahnen. Dd. 29. April 1847.
Dem John Spear in
Gloucester-road, Hyde-park Gardens: auf Verbesserungen an
Pianofortes und eine Vorrichtung um das Anspielen ihrer Tasten zu erleichtern.
Dd. 29. April
1847.
Dem William Percy zu
Manchester: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Verfertigen und Ausrüsten
von Ziegeln, ferner an den Einrichtungen zum Trocknen und Brennen derselben. Dd. 29. April
1847.
Dem John Elce,
Mechaniker zu Manchester, und Richard Bleasdale zu Rochdale in Lancashire: auf Verbesserungen
an der Maschinerie zum Vorbereiten und Spinnen der Baumwolle. Dd. 4. Mai
1847.
Dem Conrad Greenhow
in North Shields: auf Verbesserungen in der Construction und im Forttreiben der
Schiffe. Dd. 4.
Mai 1847.
Dem William Henwood,
Schiffbaumeister in Portsea, Grafschaft Southampton: auf Verbesserungen im
Forttreiben und Steuern der Schiffe. Dd. 4. Mai 1847.
Dem Lemuel Wright,
Ingenieur in Chalford, Grafschaft Gloucester: auf eine verbesserte Maschinerie
zum Reinigen der Kamine und Feuercanäle. Dd. 4. Mai 1847.
Dem Gardner Stow in
King-street, Cheapside: auf Verbesserungen in der Construction der
Dampfschiffe und im Forttreiben derselben. Dd. 4. Mai 1847.
Dem William Newton,
Civilingenieur im Chancery-lane, Middlesex: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen an der Buchdruckerpresse. Dd. 4. Mai 1847.
Dem Joseph Taylor,
Ingenieur zu Tipton, Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen in der Construction
und Fabrication von Rädern für Eisenbahnwagen. Dd.
4. Mai 1847.
Dem Fennell Allman,
Ingenieur in Charles-street, St. James'-square: auf ein
verbessertes Verfahren Kerzen zu fabriciren und zu formen, Dd. 4. Mai
1847.
Dem John Horsley,
Chemiker in Ryde, Insel Wight: auf Verbesserungen im Conserviren thierischer und
vegetabilischer Substanzen. Dd. 6. Mai 1847.
Dem Robert Spencer,
Civilingenieur in Lloyd-street, Middlesex: auf Verbesserungen an der
Maschinerie zum Hobeln und Sägen des Holzes. Dd.
6. Mai 1847.
Dem Moses Poole,
Patentagent zu London: auf ein ihm mitgetheiltes Verfahren Eisenbahnwagen in und
außer Verbindung mit einander zu bringen. Dd. 6. Mai 1847.
Dem Charles For im
Trafalgar-square, Middlesex, und John Haddan, Civilingenieur am Upper
Woburn-place: auf Verbesserungen an den Stühlen und Ausweichen der
Eisenbahnen, ihren Befestigungsmitteln und an der Maschinerie zum Zurichten der
Schwellen. Dd. 6.
Mai 1847.
Dem Johann Gottlob
Seyrig, Ingenieur in New Lenton, Grafschaft Nottingham: auf
Verbesserungen im Forttreiben zu Land und zu Wasser. Dd. 6. Mai 1847.
Dem Isham Baggs in
Holford-street, Pentonville: auf Verbesserungen im Erzeugen und Behandeln
künstlichen Lichts. Dd. 7. Mai 1847.
Dem Joshua Fielden in
Waterside, Todmorden, Grafschaft Lancaster: auf eine verbesserte Methode
Baumwolle, Seide, Wolle, Flachs etc. in Kannen, Körbe, Büchsen etc. zu legen und
einzudrücken. Dd. 7. Mai 1847.
Dem Amos Bryant in
Heavitree, Devonshire, und Richard Tothill, ebendaselbst: auf Verbesserungen im Bearbeiten
und Trockenlegen der Felder. Dd. 8. Mai 1847.
Dem William Norman,
Tischler am Paradise-place, Finsbury: auf Verbesserungen in der
Construction von ausziehbaren oder Speisetischen. Dd. 10. Mai 1847.
Dem John Martin zu
Allsop's-terrace, Grafschaft Middlesex: auf verbesserte Apparate und
Methoden um in Städten und an bewohnten Plätzen überhaupt dem Wasser einen Abzug
zu verschaffen. Dd. 10. Mai 1847.
Dem John Cunliffe zu
Manchester: auf Verbesserungen an den Spitzen der Zangen für mechanische
Webestühle. Dd. 14. Mai 1847.
Dem John Gray in
Wardour-street, Middlesex: auf Verbesserungen an Stiefeln und Schuhen.
Dd. 14. Mai
1847.
Dem Thomas Grimwade
im Sheepcote Farm, Grafschaft Middlesex: auf eine Behandlungsart der (als
Nahrungsmittel dienenden) Milch. Dd. 14. Mai 1847.
Dem Thomas Hazeldine,
Ingenieur am Brudenell-place, Middlesex: auf Verbesserungen in der
Construction von Oefen (zu technischen Zwecken). Dd.
18. Mai 1847.
Dem Richard Peyton in
den Bordesley Works, Grafschaft Warwick, Jonathan Harlow, ebendaselbst, und Thomas Horne im Borough Birmingham: auf
Verbesserungen in der Fabrication metallener Bettstätten. Dd. 18. Mai 1847.
Dem Henry Nicoll in
Regent-street, Middlesex: auf Verbesserungen an Kleidern und an Taschen,
Säcken und andern Behältern. Dd. 22. Mai 1847.
Dem Sydney Smith,
Ingenieur in Nottingham: auf eine verbesserte Methode den Dampfdruck in den
Kesseln zu bestimmen und die Dämpfer (Schieber) ihrer Oefen zu reguliren. Dd. 22. Mai
1847.
Den Civilingenieuren William
Adams in Old Ford, Middlesex, und Robert Richardson in Hadleigh, Grafschaft
Suffolk: auf Verbesserungen in der Construction von Eisenbahnen, den Locomotiven
und Wagen dafür, ferner auf Vorkehrungsmittel zum Transportiren und Lagern
leicht verderbender Artikel. Dd. 22. Mai 1847.
Dem Moses Poole,
Patentagent in London: auf eine verbesserte Construction der pneumatischen
Federn. Dd. 22.
Mai 1847.
Dem Jean Fourmentin
in New Bridge-street, Blackfriars: auf Verbesserungen in der
Bleiweiß-Fabrication. Dd. 22. Mai 1847.
Dem William Newton,
Civilingenieur im Chancery-lane, Middlesex: auf ein ihm mitgetheiltes
verbessertes Instrument zur Verfertigung von Kapseln, in welche medicinische
Präparate eingeschlossen werden sollen. Dd. 22. Mai 1847.
Dem John Aitken in
Russell-street, Surrey: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen,
atmosphärischen Maschinen, im Destilliren und Pumpen von Wasser. Dd. 22. Mai
1847.
Dem William Dyne in
Rochester-terrace, Middlesex, und Morys Haggar in Church-street,
ebendaselbst: auf verbesserte Apparate um Leben und Eigenthum bei Schiffbrüchen
zu retten. Dd. 22.
Mai 1847.
Dem Charles Chinnock
im Regent's Quadrant, Middlesex: auf seine verbesserte Methode bei Kutschen und
Wagen die Bewegung zu reguliren. Dd. 22. Mai 1847.
Dem Henry Le Lievre,
Seidenfärber in Cleveland-street, Mile-end: auf Verbesserungen im
Färben und Ausrüsten der Seide und im Ausrüsten von Plüsch. Dd. 24. Mai
1847.
Dem Peter Grafen v.
Fontainemoreau in South-street, Finsbury, London: auf ihm
mitgetheilte Verbesserungen an der Maschinerie zum Schneiden von Holz und im
Einlegen und Verbinden der Furnüre. Dd. 25. Mai 1847.
Dem Christopher
Schiele, früher zu Frankfurt a. M., jetzt zu Manchester: auf eine
verbesserte Vorrichtung zum Verdichten des Dampfs. Dd. 27. Mai 1847.
Dem Alexander Allan,
Ingenieur in Crewe, Grafschaft Chester: auf Verbesserungen an den Drehscheiben
der Eisenbahnen. Dd. 27. Mai 1847.
Dem Henry Gilbert in
Marina, St. Leonard's: auf verbesserte Apparate zum Halten der Säcke, um sie
leichter mit Getreide etc. füllen zu können. Dd.
27. Mai 1847.
Dem Henry Mac Evoy,
Mechaniker in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication und im Verpacken
von Haken und Ochsen. Dd. 27. Mai 1847.
Dem Benjamin
Thorneyeroft, Eisenmeister in Wolverhampton: auf Verbesserungen
in der Fabrication von Schienen für Eisenbahnen. Dd.
27. Mai 1847.
Dem James Johnstone
im Willow Park, Greenock: auf Verbesserungen in der Zuckerfabrication. Dd. 27. Mai
1847.
Dem James Blewitt in
Blantarnam Abbey, Grafschaft Monmouth: auf Verbesserungen in der Fabrication
hämmerbaren Eisens. Dd. 27. Mai 1847.
Dem Richard Brooman
in Fleet-street, London: auf Verbesserungen im Verfahren und den
Apparaten zum Waschen und Bleichen. Dd. 29. Mai 1847.
Dem Alfred Stevens im
Queen's-terrace, Middlesex: auf ein Präparat aus gewissen Substanzen um
mannichfaltige klebrige Compositionen zu machen. Dd.
29. Mai 1847.
Dem Francis Bekaert
in Brüssel: auf ein Verfahren um von der Milch mehr Rahm zu gewinnen und die
Milch zu conserviren. Dd. 29. Mai 1847.
Dem William Horne, in
Long-acre, Middlesex, George Beadon in
Batterseafields, Surrey, und Andrew Smith in Millwall, Middlesex: auf Verbesserungen an
Räderfuhrwerken. Dd. 3. Jun. 1847.
Dem Josiah Jennings
in Great Charlotte-street, Surrey: auf Verbesserungen an hydraulischen
Abtritten und im Verfertigen von Gelenken und Verbindungen von Röhren. Dd. 3. Jun.
1847.
Dem Christopher
Nickels in York-road, Surrey: auf Verbesserungen in der
Fabrication gewobener Fabricate, namentlich solchen, welchen Elasticität
verliehen werden soll. Dd. 3. Jun. 1847.
Dem John Hill,
Mechaniker zu Hulme bei Manchester: auf Verbesserungen an Webestühlen für
gewisse Arten von Tüchern. Dd. 3. Jun. 1847.
Dem Thomas Woodbridge
in Osborne-street, Middlesex: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 3. Jun.
1847.
Dem Samuel Berger im
Abchurch-lane, City von London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in
der Construction von Eisenbahnwagen. Dd. 3.
Junius 1847.
Dem George Taylor in
Holbeck bei Leeds: auf Verbesserungen in der Construction von Locomotiven und
Wagen für Eisenbahnen. Dd. 3. Jun. 1847.
Dem Richard Clark,
Lampenfabrikant am West Strand: auf gewisse Verbesserungen in der Erzeugung
künstlichen Lichts, ferner an Brennern, Lampen und Leuchtern. Dd. 7. Jun.
1847.
Dem Samuel Ellen in
Grange-road, Bermondsey: auf Verbesserungen in der Fabrication von Leder
aus Büffelhäuten. Dd. 8. Jun. 1847.
Dem Charles Larrad in
Leicester: auf eine verbesserte Maschinerie zum Schneiden von Holz behufs der
Fabrication von Spulen und andern Artikeln. Dd.
8. Jun. 1847.
Dem Bondy Azulay in
Rotherhithe, Grafschaft Surrey, und Abraham Solomons, Kaufmann in der City von
London: auf Verbesserungen in der Fabrication von Holzkohle und anderem
Brennmaterial. Dd. 10. Jun. 1847.
Dem William Darling,
Eisengießer in Glasgow: auf Verbesserungen im Formen und in der Fabrication
gewisser Artikel aus Eisen. Dd. 10. Jun. 1847.
Dem Henry Cox, am
Chapel-place, Battersea-fields: auf Verbesserungen im Conserviren
von Holz, Backsteinen, Ziegeln und andern Substanzen. Dd. 10. Jun. 1847.
Dem William Johnson,
Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an den Locomotiven und Wagen für
Eisenbahnen. Dd. 12. Jun. 1847.
Dem James Johnson,
Eisengießer und Kesselfabrikant zu Bradley, Grafschaft Stafford: auf eine
verbesserte Maschinerie zur Fabrication von Nieten für Kessel, ferner Stiften,
Bolzen, Spickern etc. für Eisenbahnen. Dd. 12. Jun. 1847.
Den Chemikern John
Mercer in Oakenshaw und John Greenwood in Church, beides in
Lancashire: auf gewisse Substanzen zum Reinigen und Waschen der Wolle und
Wollenfabricate. Dd. 12. Jun. 1847.
Dem George
Donisthorpe, Fabrikant in Leeds: auf Verbesserungen im Vorspinnen
und Feinspinnen von Wolle und Flachs, ferner im Behandeln der Wolle vor dem
Spinnen, und im Hecheln des Flachses. Dd. 12. Jun. 1847.
Dem Joseph Wilcock in
Barnsley, Grafschaft York: auf Verbesserungen im Ventiliren der Bergwerke. Dd. 12. Jun.
1847.
Dem James Richards,
Ingenieur in New-York, Nordamerika: auf eine verbesserte Construction der
Kolben. Dd. 12.
Jun. 1847.
Dem Francis Stevens,
Ingenieur in Hoboken, Grafschaft Hudson, Staat New Jersey in Nordamerika: auf
Apparate für Schiffe und Boote um ihre Geschwindigkeit zu vergrößern. Dd. 12. Jun.
1847.
Dem Richard Roberts,
Ingenieur zu Manchester: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Vorbereiten
und Spinnen der Baumwolle. Dd. 15. Jun. 1847.
Dem John Lane, Brauer
in Liverpool: auf Verbesserungen an den Eisenbahnwagen und Locomotiven. Dd. 15. Jun.
1847.
Dem James Chance,
Glasfabrikant zu Handsworth, Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen in der
Glasfabrication. Dd. 15. Jun. 1847.
Dem John Higgins in
Oxford-street, Middlesex: auf Verbesserungen in der Construction von
Ankerwinden. Dd. 15. Jun. 1847.
Dem Alexander Symons,
Kaufmann in London-street: auf Verbesserungen an Eisenbahnwagen, um die
Geschwindigkeit derselben zu erfahren und Unglücksfälle auf den Bahnen zu
verhüten. Dd. 15.
Jun. 1847.
Dem Frederick
Philippe, Kattundrucker in Belfield Hall, Grafschaft Lancaster:
auf eine verbesserte Maschinerie zum Ausspannen, Trocknen und Ausrüsten
gewobener Fabricate. Dd. 15. Jun. 1847.
Dem James Houghton,
Ingenieur in Oldham, Lancashire: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum
Vorbereiten und Spinnen der Baumwolle. Dd. 15. Jun. 1847.
Dem Henry Pooley,
Eisengießer zu Liverpool: auf Verbesserungen an den großen Wagen (zum Wägen).
Dd. 16. Jun.
1847.
Dem James Hill,
Baumwollspinner in Staleybridge, Grafschaft Chester: auf Verbesserungen an
gewissen Maschinen zum Vorbereiten, Spinnen und Dupliren der Baumwolle. Dd. 19. Jun.
1847.
Dem Samuel Keeling in
Hanley, Grafschaft Stafford: auf eine verbesserte Methode Leuchter (für Kerzen)
zu machen. Dd. 19.
Jun. 1847.
Dem James Murdock,
Patentagent im Staple-inn, Middlesex: auf eine verbesserte Methode
gewobene Waaren zu fabriciren, welche auf beiden Seiten gemustert sind. Dd. 19. Jun.
1847.
Dem Franz Bickes von
Mainz am Rhein, und Meyer
Henry, Kaufmann in London: auf Verfahrungsarten um Getreidesamen,
Pflanzen und Bäume zu behandeln und zu düngen, um ihre Vegetation zu befördern.
Dd. 19. Jun.
1847.
Dem William Bickers,
Stahlfabrikant in Sheffield: auf Verbesserungen in der Eisenfabrication. Dd. 19. Jun.
1847.
Dem Thomas Crampton
in Adam-street, Middlesex: auf Verbesserungen an den Locomotivmaschinen.
Dd. 19. Jun.
1847.
Dem James Robertson
in Liverpool: auf Verbesserungen in der Fabrication von Fässern und an der
Maschinerie zum Schneiden des Holzes für dieselben. Dd. 19. Jun. 1847.
Dem John Rutter,
Gas-Ingenieur zu Brighton: auf verbesserte Methoden zum Telegraphiren.
Dd. 22. Jun.
1847.
Dem John Macintosh im
Bedford-square, Middlesex: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen und
im Forttreiben von Wagen und Schiffen. Dd. 22. Jun. 1847.
Dem James Soutter und
William Hammond
an den Spread Eagle Works, Limehouse: auf Verbesserungen an der Dampfmaschine
und an der Maschinerie zum Forttreiben. Dd. 22. Jun. 1847.
Dem Henry Mapple,
William Brown und
James Mapple, am
Child'shill, Middlesex: auf Verbesserungen an elektrischen Telegraphen. Dd. 23. Jun.
1847.
Dem John Watson in
Pentonville, Middlesex: auf ein Instrument um Winkel zur See zu registriren. Dd. 24. Jun.
1847.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions, März, April und Mai 1847.)
Einfluß der Gewitter auf die elektrischen Telegraphen der
Eisenbahnen.
Unlängst, schreibt Hr. Breguet an Hrn. Arago, begann Abends 5 Uhr während eines starken Regens
das Schlagwerk des in einer kleinen Hütte errichteten elektrischen Telegraphen an
dem einen Ende der atmosphärischen Eisenbahn von Saint-Germain (zu
Vésinet) zu ertönen. Der Beamte glaubte, er werde eine Depesche erhalten;
auch hatten sich einige Buchstaben schon gezeigt; da er aber keinen Sinn
herausbringen konnte, schickte er sich eben an zu melden: „Ich verstehe
nicht“, als ein Knall wie der einer Pistole sich hören ließ; in
demselben Augenblick war längs der Conductoren an den Innenwänden der Hütte ein
lebhaftes Licht wahrzunehmen. Diese Conductoren, von 2/10 bis 5/10 Lin. Durchmesser,
fielen in so heißen Stücken herab, daß sie deutliche Spuren der Verbrennung auf den
hölzernen Tischen zurückließen, auf welche sie fielen: an den Enden einiger dieser
Stücke waren sogar deutliche Zeichen der Schmelzung zu sehen. Die Drähte mehrerer
Elektromagnete der telegraphischen Apparate in der Hütte waren zerbrochen; der
Beamte erhielt am ganzen Körper einen starken Stoß.
In der telegraphischen Anstalt zu Paris, welche mit obiger in Verbindung steht, war
von einer derartigen Erscheinung nicht das mindeste wahrzunehmen. In einer
Entfernung von 200 Meter von Vésinet aber zeigte ein Pfahl, auf welchem der
Leitdraht auflag, und zwar auf der der Eisenbahn zugekehrten Seite, von oben bis
unten offenbare Spuren eingeschlagenen Blitzes; oben war er gespalten und Splitter
weggebrochen.
Von Vésinet aus sind nach Paris drei Drähte gespannt; sie gehen 6–7
Meter aufwärts und bilden dann rechte Winkel, an deren Spitze man mehrere Secunden
nach der Explosion drei Strahlenbüschel sah.
Einige Meter vom Ende der Bahn befindet sich eine sogenannte Zunge (Weiche); der
Bedienstete, welcher eben den zu ihrer Bewegung dienenden Hebel hielt, wurde im
ganzen Körper stark erschüttert; eben so die ihn umgebenden Arbeiter.
Nach meinem Dafürhalten ging die Explosion von der Eisenbahn aus. Bei ihrer
ungeheuern Metallmasse und großen Oberfläche kann die Bahn während eines Gewitters
eine sehr intensive elektrische Spannung erhalten und das elektrische Fluidum sich
dann auf die Telegraphendrähte entladen, welche von den Schienen, Röhren, Zungen
etc. nur 3–4 Meter entfernt sind.
Um die Apparate vor dem Verderben, vorzüglich aber die Telegraphen-Beamten vor
zerschmetternden und tödtlichen Explosionen zu schützen, wäre es, wie ich glaube,
zweckmäßig, die 3–4 Millimeter dicken eisernen Leitungsdrähte schon
5–6 Meter vor der Hütte aufhören zu lassen; diese starken Drähte könnten von
da an mit den Apparaten durch sehr feine Metalldrähte verbunden werden. Es würde
dann auf den telegraphischen Stationen nie mehr Elektricität anlangen, als der seine
Draht fortleiten kann. Im Fall einer Entladung würde dieser feine Draht ebenfalls
nicht in den Hütten der Beamten, sondern schon außerhalb derselben zerreißen. (Moniteur industriel 1847, Nr. 1144.)
Elektrischer Telegraph durch das Meer.
Das Mining Journal kündigte vor Kurzem das vollkommene
Gelingen eines auf der Insel Wight mit dem Nott'schen
elektrischen Telegraphen angestellten Versuchs an. Zwischen dem östlichen und
westlichen Ufer der Bucht zu Cowes wurde mittelst eines einfachen Eisendrahts durch
den Canal eine schnelle und vollkommene Verbindung hergestellt. Von den Telegraphen
war der eine am Hotel Medina, der andere am entgegengesetzten Ende des Canals, am
Hôtel de la Fontaine angebracht. Die Signalglocken ertönten zu gleicher Zeit
und die Telegraphen begannen ihre Mittheilung von Fragen und Antworten mit der
größten Präzision und Sicherheit mittelst einer einzigen galvanischen Batterie,
wodurch der Beweis geliefert ist, daß ein einfacher und einziger Eisendraht, welcher
durch das Wasser geht, den elektrischen Strom 1/2 Meile (800 Meter) weit leitet. Das
Wasser führte den Strom ohne die mindeste Schwächung desselben an die Quelle zurück.
Dieser Versuch beweist die Ausführbarkeit einer unterseeischen Verbindung; die daraus
entspringenden Folgen sind unermeßlich.
Der in demselben Journal enthaltene Bericht über die mit Brett's elektrischem Druck-Telegraph zu London angestellten
Versuche spricht sich noch bestimmter über die von der elektrischen Telegraphie zu
erwartenden Resultate aus.
Bisher, sagt dieses Journal, beschränkte sich der elektrische Telegraph auf mündliche Botschaften, welche durch die auf dem
Zeigerblatt angebrachten Zeichen abgelesen wurden; seine Anwendung mußte sonach
beschränkt seyn. Hr. Brett construirte nun einen Apparat,
mittelst dessen zwei Personen ein Geschäft unterhandeln, eine gedruckte
Correspondenz mit 87 Lettern per Minute, gleichviel bei
welchem Abstand zu Land oder zu Meer, unterhalten können. An einem Ende der
telegraphischen Linie befindet sich ein kleiner Kasten mit einer Reihe Tasten (wie
die eines Claviers), auf welchen sich die Buchstaben des Alphabets befinden; diese
Tasten stehen durch einen einzigen Eisendraht in
Verbindung mit einer Druckmaschine am andern Ende, die mit einem Rade versehen ist,
welches auf seinem Umkreis dieselben Buchstaben führt; eine geringe Kraft reicht
hin, um das Ganze in Bewegung zu setzen, und in demselben Augenblick, wo eine solche
Buchstabentaste an einem Ende der Linie angeschlagen wird, druckt sich der
entsprechende Buchstabe am andern Ende mittelst des Rades ab und lautet die Glocke.
– Die Nachrichten drucken sich auf Papierrollen von unbestimmter Länge ab,
von welchen die bedruckten Stücke nach Belieben abgeschnitten werden können.
Als nicht minder ausführbar betrachtet Hr. Brett die von
ihm projectirte Linie durch den Ocean, durch welche eine von London aus gemachte
Mittheilung augenblicklich in Dublin, Paris, Berlin etc. abgedruckt werden soll. Die
Patentträger haben sich mit dem unternehmenden Haus Livingston, Well und Comp. zu New-York für die Errichtung
telegraphischer Linien auf eine Strecke von 4000 Meilen (1,609 Lieues) verstanden.
Dieselbe soll sich von Hali-Fax über Ober- und Untercanada, durch den
Niagara bis New-York erstrecken, bis wohin man glaubt, daß sie im December
schon fertig seyn werde, und wird dann wahrscheinlich noch weiter geführt bis
Washington und New-Orleans, so daß die Nachrichten, welche ein Schiff in
einem Hafen dieser Linie überbringt, sogleich über einen großen Continent verbreitet
werden können. (Moniteur industriel 1847, Nr. 1146.)
Ueber ein neues Instrument (Piknomètre), um die Dicke des Papiers während der Fabrication zu
messen; von Michael Spoerlin.
Das von Hrn. Rieder in Rixheim (Elsaß) erfundene
Piknometer hilft einem wesentlichen Uebelstande in der
Maschinen-Papierfabrication ab, indem es die Dicke des Papiers während des
Ganges der Maschine mit großer Genauigkeit mißt und anzeigt.
Dieses Instrument nimmt sehr wenig Raum ein und kann an einem beliebigen Orte
angebracht werden; der geeignetste Platz ist zwischen dem Trockenapparate und dem
Haspel, wo das Papier seine letzte Vollendung erlangt hat, und nun als fertige Waare
aufgehaspelt oder aufgerollt wird. In diesem Zustande lauft das eine Ende des
Papiers zwischen zwei kleinen Walzen durch, welche mit einem sehr fein fühlenden
Hebel in Verbindung stehen. Dieser Hebel wirkt dann durch eine Uebersetzung auf
einen Zeiger, der auf einem Gradbogen oder Zifferblatte die jedesmalige Dicke des
fertigen Papiers in Zahlen anzeigt.
Wenn also der Fabrikant nach einem gegebenen Muster arbeiten soll, so sucht er
vorerst an dem Piknometer die zwei Zahlen, zwischen welche die Dicke des gegebenen
Musters fällt, dann stellt er das Instrument an die geeignete Stelle und verdünnt
nun sein Papierzeug so lange, bis das angefertigte Papier auf dem Piknometer die
gegebene Zahl der Dicke anzeigt. Wird während des Ganges der Fabrication das
Papierzeug zu dick oder zu dünn der Maschine zugeführt, so erkennt der Werkführer an
dem Piknometer den begangenen Fehler und kann denselben augenblicklich abstellen.
Bis jetzt war diese Untersuchung mit vielen Umständen und Zeitverluste verbunden, indem durch das
Abwägen des Blattes von einer gegebenen Größe die Dicke gefunden werden mußte, was
jedoch immer nur sehr unvollkommen zu erreichen war. Dieses Instrument wird daher
für den Papierfabrikanten ein unentbehrliches Hülfsmittel, und bildet so zu sagen
die Vervollständigung der Papiermaschine.
Man hat bis jetzt mit großen Kosten Regulatoren von den verschiedensten
Constructionen angebracht, um die Dicke des Papierzeuges so zu regeln, daß das
Papier stets gleichförmig dick ausfalle; aber alle diese Apparate haben sich stets
als sehr unvollkommen bewährt und ihren Zweck gänzlich verfehlt, wenn beim Ausleeren
der Holländer das Zeug mit mehr oder weniger Wasser verdünnt war.
Das sicherste Mittel, diesem Uebelstande abzuhelfen, ist daher ein Instrument,
welches dem Maschinenleiter sogleich anzeigt, wann die Dicke des Papiers sich
geändert hat, und ihn in den Stand setzt, alsogleich durch die veränderte Stellung
des Hahnes, welcher der Maschine das Zeug zuführt, dem Fehler zu begegnen. Mittelst
eines Zählers, der an dem Piknometer angebracht werden kann, lernt man genau das
Längenmaaß des Papiers kennen, welches auf den Haspel gewunden worden ist. Wird nun
diese Menge gewogen, so kann man auch auf diesem Wege im Großen zur Ueberzeugung
kommen, ob das Papier fortwährend das verlangte Gewicht, d. i. die gehörige Dicke,
beibehalten habe.
In der berühmten Papierfabrik der HHrn. Canson in Annonay
sind seit einem Jahre zwei solche Piknometer in Thätigkeit, zwei andere werden
fortwährend in der Papierfabrik der HHrn. Zuber in
Rixheim mit großem Vortheile angewendet. Eben so benützt sie Hr. Tournet, Director der Papierfabrik in Souche bei St.
Dié, an zwei Maschinen.
Von diesen drei Fabriken können daher die genauesten Nachweisungen über die
Wichtigkeit und den großen Nutzen dieser interessanten Erfindung eingeholt werden.
Diese Piknometer werden von dem Erfinder Hrn. A. Rieder,
Mechaniker in Rixheim, verfertiget, und es kostet bei ihm gegen baare Bezahlung ein
einfacher Piknometer 400 Fr., ein Piknometer mit Zähler 500 Fr. (Aus den
Verhandlungen des niederösterreichischen Gewerb-Vereins, 1847, 13tes
Heft.)
Gußmarmor – Mörtel der Alten; von Otto Ostermeier.
Es ist eine schon länger bekannte Thatsache, daß kohlensaurer Kalk, mit Aetzkalk in
gewissen Verhältnissen zusammengebracht, erhärtet, indem sich basischkohlensaurer
Kalk bildet, welcher Krystallwasser bindet.
Ich habe diese Verbindung genauer untersucht, und gefunden, daß dieselbe ein höchst
schätzbares Material abgibt, sowohl um hydraulischen Mörtel zu ersetzen, als auch um
statt gewöhnlichen Mauermörtels verwendet zu werden, ja sogar in vielen Fällen, um
den Gyps u.s.w. zu ersetzen. Ich hoffte die Zusammensetzung noch verbessern zu
können, und hielt deßhalb mit der Veröffentlichung zurück, da ich jedoch kürzlich in
öffentlichen Blättern von einem in Berlin erfundenen Gußmarmor las, so vermuthe ich,
daß dieß dieselbe oder eine ähnliche Zusammensetzung sey, und mache daher meine
Erfahrungen über diesen Gegenstand bekannt.
Wenn man nämlich Kalkmilch mit feingepulvertem Marmor oder Kalkstein, oder am besten
mit Kreide, bis zur Consistenz eines weichen Teigs mengt, und diesen sogleich
anwendet, so trocknet und erhärtet derselbe fast so schnell wie hydraulischer
Mörtel, reagirt nur schwach alkalisch und widersteht dem Wasser sehr gut.
Besonders bemerkenswerth ist, daß diese Masse sehr gut formbar ist, und sich zu
Abdrücken sowohl im Großen, als im Kleinen sehr wohl eignet.
Bei Stukkaturarbeiten ist dieselbe ihrer Schwere wegen nicht immer verwendbar. Ein
Probeanwurf damit in einem feuchten Gewölbe hat sich hingegen seit 1/2 Jahr sehr gut
bewährt.
Dieser Tage nun erhielt ich ein Stück ächten römischen Mörtels, welcher in Pompeji
ausgegraben war, und ich fand bei der Untersuchung denselben nur aus amorphem
kohlensaurem Kalk mit untermengten Kalkspathsplittern bestehend, so daß sich dieser Mörtel bei
Behandlung mit verdünnter Salzsäure unter lebhaftem Brausen ohne Rückstand
auflöst.
Der zerkleinerte Kalkspath ist ungefähr in demselben Verhältniß beigemengt, als bei
unserem gewöhnlichen Anwurfmörtel der Kieselsand. Es ist somit wahrscheinlich, daß
schon die Römer ihren Mörtel aus einem Gemenge von Aetzkalk und kohlensaurem Kalk
mit Zusatz von zerkleinertem Kalkspath bereiteten.
Dieser pompejanische Mörtel ist ganz weiß und besitzt eine glatte, ziemlich harte
Oberfläche, mit schwachen, kaum bemerkbaren Längenrissen, welche alle nach einer
gewissen Richtung hingehen, und ziemlich regelmäßig von einander entfernt sind.
Diese Längenrisse verleihen der Oberfläche ein eigenthümliches Aussehen und sind
charakteristisch, denn ich habe dieselben bei römischen Ueberresten an verschiedenen
Punkten Italiens beobachtet.
Es scheinen dieselben daher zu rühren, daß der anfangs basischkohlensaure Kalk nach
und nach wieder in gewöhnlichen kohlensauren Kalk umgewandelt wurde, wodurch
Hydratwasser frei ward, und bei seinem Entweichen die geglättete Oberfläche zerriß.
(Die glatte Oberfläche kann man übrigens auch der oben beschriebenen Masse durch
einen Anstrich mit Milch geben.)
Dieser weiße, fast fingersdicke Mörtel ruht noch auf einer zweiten Schicht von grauem
Ansehen, welche, anstatt des Kalkspaths, zerstoßene Lava zu enthalten scheint. Auf
diese Untersuchung hin wäre der oben beschriebenen Masse noch ein gewisses Quantum
gröblich gepulverten Kalksteins zuzusetzen, um einen besseren Zusammenhang bei
großen Massen zu bewirken, und dürfte somit dieser Mörtel besonders bei neuen
Gebäuden, des schnellen Trocknens wegen, vorzüglich zu empfehlen seyn. Die Kosten
würden, wenn das Material im Großen zerstampft wird, die des gewöhnlichen Mörtels
kaum übersteigen, wegen geringeren Bedarfs an Kalk. (Jahrbuch für prakt. Chemie, Bd.
XIV S. 259.)
Kupferoxydammoniak als Färbemittel.
Prof. Runge theilt hierüber Folgendes mit. Vermischt man
Kupfervitriol mit Ammoniakflüssigkeit (Salmiakspiritus), so erfolgt sogleich
Zerlegung, und ein bläulicher Niederschlag scheidet sich ab. Bei einem Ueberschuß an
Ammoniak löst sich der Niederschlag wieder auf und man erhält eine schön dunkelblau
gefärbte Flüssigkeit. Diese ist eine Verbindung von schwefelsaurem Ammoniak mit
Kupferoxydammoniak, die man gewöhnlich Kupferammoniak nennt.
Das Kupferammoniak ist ein noch viel zu wenig in der Druckerei angewandtes Salz, das
um so mehr Beachtung verdient, als seine chemischen Eigenschaften es so sehr dazu
befähigen. Der eine Bestandtheil desselben, das Ammoniak, ist flüchtig, und es
bleibt, wenn dieses entweder durch Erwärmen der Auflösung, oder durch Eintrocknen
derselben entfernt ist, nach dem Auswaschen ein basisches schwefelsaures Kupferoxyd
zurück, welches sich innig mit der Faser verbindet. Es ist auch in der That sehr
acht, da weder ein Kochen mit gewöhnlichem, noch selbst mit Seifenwasser der Farbe
schadet. In letzterem Fall bekommt sie sogar mehr Lüstre, weil sich etwas ölsaures
Kupferoxyd bildet. Hat aber die Seife einen großen Ueberschuß an Lauge, so wird die
Farbe braun. Dasselbe geschieht, wenn man das gefärbte Zeug in heiße Kali-
oder Natronlauge eintaucht. Sind diese Laugen dagegen kalt, so erfolgt das
Entgegengesetzte, es tritt keine Bräunung ein, sondern das Blaugrün geht in ein sehr
schönes Blau über, weil reines Kupferoxydhydrat (d.h. mit Wasser chemisch
verbundenes Kupferoxyd) entsteht.
Das Kupferammoniak läßt sich ohne Zersetzung mit Abkochungen und Aufgüssen vieler
Pflanzen vermischen. Nach dem Aufdruck und Trocknen geht dann das überflüssige
Ammoniak davon, und die gefärbte Verbindung bleibt auf dem Zeug zurück. Man kann
daher auf diese Weise eine große Anzahl sehr verschiedenartig gefärbter Tafeldrucke
darstellen, die in den allermeisten Fällen sehr acht sind.
Viele Farbstoffe erleiden in Berührung mit Kupferammoniak eine chemische Veränderung.
So gibt Catechu fast dasselbe Braun, wie mit chromsaurem Kali, wenn man 1 Pfd. Catechupulper mit 4
Pfd. Wasser aufweicht und dann 12 Pfd. Kupferammoniak hinzusetzt, mit Traganth
verdickt und aufdruckt.
Noch auffallender ist die Wirkung desselben Mittels auf einen der gelben Farbstoffe,
der persischen Beeren, welcher sich aus einem kalten Aufguß der Beere in
hellgelbgefärbten Körnern ausscheidet. Mit Kupferammoniak übergossen, erhält er
anfangs eine grünlich braune Farbe, die nach 6 bis 8 Stunden in eine rothbraune
übergeht. Er ist nun gänzlich zersetzt und in zwei andere Farbstoffe umgewandelt:
einen rothen und einen braunen, die man durch Weingeistzusatz von einander trennt.
Das Kupferfalz wird nämlich mit dem braunen Farbstoffe zugleich niedergeschlagen,
und der rothe Farbstoff bleibt in der weingeistigen Lösung. Er gibt mit der Thonerde
schön rothgefärbte Verbindungen, wie die Krappfarben. (Polytechn. Notizblatt, 1847
Nr. 10.)
Chinesisches Verfahren, um die Glasur der Porzellangefäße mit
zarten Ritzen zu versehen; von Stanislaus Julien.
In China, so wie in Europa, sind Porzellangefäße mit weißem oder graulichem Grund,
deren Glasur bald nur äußerlich, bald äußerlich und innerlich in tausend Richtungen
zersprungen ist als Seltenheit gesucht; man nennt sie zerritzte Porzellangefäße (vases
craquelés). Bei uns ist es manchmal der Fall, daß unter einem Brand
von 3 bis 400 Porzellangefäßen nur eins oder zwei sind, deren Glasur zum Theil
zerritzt ist; man war aber bisher, obwohl man die Ursache dieses Zerspringens wohl
kennt (daß sich nämlich die Glasur nicht in gleichem Grade zusammenzieht, wie die
Masse selbst), noch nicht im Stande, dasselbe im Großen bei einem ganzen Brand auf
unfehlbare Weise zu bewirken.
Die Chinesen besitzen hiefür ein sehr einfaches Verfahren, welches in dem Werk:
Kin-té-tchin-tao-lu (Geschichte der kaiserlichen
Steinzeug- und Porzellan-Fabrik Kin-té-tchin) wie
folgt beschrieben ist.
Tsoui-khi oder zerritzte Gefäße. – Die unter der Dynastie der
Song im Süden (zwischen 422 und 477) verfertigten Gefäße bestehen aus einer groben,
harten Masse und sind dick und schwer. Es gibt deren von der Weiße des Reises und
hellblaue. Um die Ritzen hervorzubringen, wird die Glasurmasse mit Hoa-chi
(Speckstein, Steatit) versetzt. Nachdem das Gefäß im Feuer war, zertheilt sich die
Glasur in eine unendliche Menge in allen Richtungen laufender Linien (die eine Art
zusammenhängendes Netz bilden), als wäre das Gefäß in tausend Stücke zersprungen.
Hierauf werden die Sprünge mit grober Tusche oder Blutstein ausgefüllt, und dann das
Gefäß abgetrocknet und gereinigt. Es gibt solche zerritzte Gefäße, auf deren Grund
weiße Blumen gezeichnet werden. (Comptes rendus, Jun.
1847 Nr. 25.)
Legirungen des Kupfers, Weißkupfers, des Gong- und
Tamtammetalls der Chinesen und ihre Behandlung; von Stanislaus Julien.Aus der im Jahr 1637 von Song-ing-sing herausgegebenen
Encyklopädie Thien-kong, khaï-we.
Erst wenn das (rothe) Kupfer in (gelbes Kupfer) Messing verwandelt ist, bringt man es
zum Schmelzen und macht verschiedene Gefäße und Instrumente daraus. Durch Verbindung
desselben mit einer gewissen Menge Arseniks wird das Pe-tong oder Weißkupfer
erhalten, welches zweimal so schwer zu bearbeiten ist, als das gelbe und dessen sich
nur die Reichen bedienen. Jedes aus der Vermischung von rothem Kupfer und Galmey
hervorgehende Messing kann heiß gehämmert werden; würde aber anstatt des Galmeys
japanisches Blei genommen, so muß das Hämmern kalt geschehen.
Um das Kupfer zur Verfertigung musikalischer Instrumente tauglich zu machen, wird
Zinn damit legirt (20 Proc.). Diese Instrumente werden aus Einem Stück und ohne
Löthung gemacht. Bei kupfernem Geräthe von viereckiger oder runder Gestalt werden
die einzelnen Theile mittelst Nieten oder durch Löthen vereinigt. Man unterscheidet
zweierlei Lothe, nämlich das kleine Loth, mittelst Zinnpulvers oder Zinnfeile, und
das große Loth, zu welchem man sich des Pulvers oder der Feile von hellklingendem
Kupfer (aus 80 Theilen Kupfer und 20 Theilen Zinn) bedient. Diese Kupferfeile trägt
man mittelst eines Teigs aus Reis, welchem man sie vorher beimengt, und der dann
durch bloßes Auswaschen wieder entfernt wird, auf den Gegenstand, damit die
Kupferfeile auf ihrer Stelle liegen bleibt. Zum Löthen silberner Gefäße bedient man
sich der Feile rothen Kupfers.
Wenn ein kupfernes Instrument gehämmert werden soll, z.B. ein Tsching, gemeiniglich
Lo genannt (ein Gong, Tamtam mit flachem Boden), so braucht das Metall nicht vorher
in runder Form ausgegossen zu werden, sondern kann sogleich, ohne andere
Vorbereitung, gehämmert werden. Um aber ein Tscho, gemeiniglich Kupfertrommel
(Tam-tam) genannt, oder Ting-ning (Cymbeln) zu hämmern, wird das
Metall vorher in eine abgerundete Platte gegossen, und dann mit dem Hammer
geschlagen.
Zum Hämmern eines Gongs oder eines Tamtams bedient man sich eines Amboßes. Die Masse
oder das Metallblatt wird auf den Boden gelegt. Soll das Instrument groß werden, so
stellen sich mehrere Arbeiter um dasselbe herum und hämmern es mit doppelten
Schlägen. Anfangs klein, wird das Stück immer größer und dehnt sich aus und bald
erklingen vom Körper des Instruments schwingende Töne, welche alle von den kalt
gehämmerten Stellen ausgehen. Nachdem die Mitte des Tamtams bauchig erhöht worden
ist, ertheilt ihm ein geschickter Arbeiter allmählich durch kaltes Hämmern den
erforderlichen Klang. Man kann ihm, wenn man will, auch zweierlei Klänge geben, den
weiblichen (scharfen, aigu) und den männlichen (tiefen,
grave); der Grad des Hervorstehens oder der Tiefe
des Bauches in der Mitte muß auf ein Hundertstel und selbst auf ein Tausendstel hin
berechnet werden. Der männliche Ton wird durch eine große Anzahl von Hammerschlägen
hervorgebracht.
Das Messing ist nach dem Hämmern mattweiß; es braucht aber nur gefeilt zu werden, um
seine natürliche Farbe wieder zu erhalten. (Comptes
rendus, Jun. 1847, Nr. 25.)
Mittel gegen die freiwillige Explosion der Minenlöcher.
Seitdem man sich der Zündwürste bedient, um die Communication mit der Pulverladung im
Minenloch herzustellen, finden allerdings weniger Unglücksfälle statt, als bei der
frühern durch die Räumnadel hergestellten, mit Pulver ausgefüllten Leitung. Doch
kann jetzt bei der um die Wurst herum angedrückten Vorladung von Steinwerk ein
scharfkantiges Stück Stein die Zündwurst abschneiden, wo dann, wenn daselbst ein
Funke entsteht, Explosion eintritt. Um diese Gefahr zu vermeiden, kann man sich
damit begnügen, auf die die Tiefe des Minenlochs zu 1/3 erfüllende Pulverladung
gewöhnlichen Sand bis zur Mündung herauf aufzuschütten, ohne ihn im mindesten um die
Wurst herum anzudrücken. Die so zugerichteten Minen thun denselben Dienst wie bei
der bisherigen Vorladung; der Arbeiter aber ist keiner Gefahr mehr ausgesetzt und
die Operation geht schneller vor sich. Auch kann der Sand nöthigenfalls mit dem
Löffel der Minenstampfe ohne alle Gefahr wieder herausgenommen werden. (Moniteur industriel 1847, Nr. 1147.)
Galvanische Verkupferung der Buchdruckerlettern, um ihnen eine
längere Dauer zu sichern; von V. Coblentz.
Das Verkupfern der Lettern, welche bekanntlich aus einer Legirung von Blei, Zinn und
Antimon bestehen, gewährt Vortheile, wovon man sich bereits in einigen
Buchdruckereien in Paris überzeugt hat. Die galvanische Verkupferung verhindert
nämlich bei der Schrift, welche man nicht häufig benutzt oder bei Vignetten, die man
im Magazin aufbewahrt, die Ausscheidung des Antimons, welche das Auge derselben
verändert.
Zum Verkupfern der Lettern benutze ich das Doppelsalz von Cyankalium und Cyankupfer,
welches ich durch die galvanische Säule reducire. Mit einer gut gesättigten
Auflösung desselben ist die Operation nach einigen Minuten beendigt.
Beim Abziehen solcher Schrift findet man, daß die Schwärze dem Kupfer nicht so stark
anhängt wie dem Blei. Man könnte folglich zum Waschen der verkupferten Lettern
Seifenlösung statt Aetzlauge anwenden. Die Kanten der feinsten Lettern und der
zartesten Vignetten behalten ihre Schärfe nach dem Verkupfern viel länger. (Comptes rendus, Jul. 1847, Nr. 1.)
Analyse eingeschlossener Luft, worin Holzkohle verbrannt
wurde.
Der vielen hierüber schon angestellten Versuche ungeachtet glaubte Lassaigne doch noch einen neuen anstellen zu sollen, um
die nach vollkommenem Erlöschen der im Uebermaaß angewandten Holzkohle gebildeten
Menge von Kohlensäure und Kohlenoxydgas zu bestimmen, welches letztere sich nach Leblanc nur in sehr geringem Verhältniß bildet. Die
Versuche wurden in einer Glocke von 13,9 Liter Rauminhalt über Quecksilber
angestellt und ergaben folgendes Resultat, nachdem die Verbrennung 4–5
Minuten angedauert hatte:
Volume.
Stickstoff
82,6
Kohlensäure
10,8
Sauerstoff
5,7
Kohlenoxydgas
0,9
–––––
100,0.
Da der in der Kohlensäure und dem Kohlenoxyd enthaltene Sauerstoff nebst dem
zurückgebliebenen nur 17 Theile von den 21 vor der Verbrennung in der Luft enthalten
gewesenen Theilen ausmacht, so mußten 4 Theile Sauerstoff von in der Kohle noch
enthaltenem Wasserstoff absorbirt worden seyn. Auch hatte sich oben in der Glocke
etwas Wasser verdichtet. (Journal de Chimie
médicale, Jun. 1847.)