Titel: | Verbesserte Wagenräder für Eisenbahnen von verschiedener Spurweite und Bremsapparat, worauf sich Henry Grafton, Ingenieur in London, am 16. Jan. 1847 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 106, Jahrgang 1847, Nr. II., S. 3 |
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II.
Verbesserte Wagenräder für Eisenbahnen von
verschiedener Spurweite und Bremsapparat, worauf sich Henry Grafton, Ingenieur in London, am 16. Jan. 1847 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Aug. 1847,
S. 86.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Grafton's Wagenräder für Eisenbahnen.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet
a) die Construction von Rädern, welche auf Eisenbahnen
von verschiedener Spurweite passen, ohne daß es nöthig ist mit den Rädern selbst irgend eine
Veränderung vorzunehmen;
b) die Verbindung geeigneter Bremsapparate mit solchen
Rädern.
Fig. 1 stellt
ein meiner Erfindung gemäß construirtes Rad in der Seitenansicht, Fig. 2 im horizontalen
Durchschnitt dar. Der Felgenkranz des Rads ist mit zwei Flanschen versehen. Die
Naben und Speichen können auf verschiedene Weise construirt werden; doch gebe ich
folgender Einrichtung den Vorzug. a ist die
schmied- oder gußeiserne Nabe; anstatt der Speichen empfehle ich zwei
schmiedeiserne Scheiben b, b, die ich, um ihnen die
gehörige Stärke zu ertheilen, in Formen presse, wodurch sie wellenförmige oder
radiale Vertiefungen c, c, e erhalten. Auf diese
Anwendung von Scheiben anstatt der Speichen begründe ich jedoch, da sie nicht neu
ist, keinen Anspruch. Die Scheiben b werden an die Nabe
a und an den Felgenkranz d genietet. Letzterer ist ein Cylinder von hinreichender Breite, um zwei
Spurkränze e und f
aufzunehmen, welche in einem solchen Abstand von einander aufgezogen werden, daß die
Räder auf zwei Schienengeleisen von verschiedener Spurweite, mit den inneren
Spurkränzen z.B. auf einer Bahn von 4 Fuß 8 1/2 Zoll, mit den äußeren auf einer Bahn
von 7 Fuß Spurbreite rollen können. Fig. 4 ist der Grundriß
eines Räderpaars und Fig. 5 ein Theil einer Hinteransicht. – Die mit solchen Rädern in
Verbindung zu bringende Bremsvorrichtung gleicht der bei Krahnen eingeführten. z, Fig. 3, ist ein
Bremskranz, welcher das Rad zwischen beiden Spurkränzen umfaßt und auf folgende
Weise in Thätigkeit gesetzt wird. Der Bremskranz ist an einen um x drehbaren Hebel y
befestigt, welcher durch eine Stange w mit einem zweiten
Hebel u in Verbindung steht. Durch Niederdrücken des
Hebels u bringt die den Apparat handhabende Person den
Bremskranz mit der Peripherie des Rads in Berührung, während derselbe beim
Nachlassen des Hebels u durch das Gewicht der Theile von
dem Rad entfernt wird.