Titel: Verbesserte Methode, Flaschen, Tintenfässer und andere Gefäße zu verschließen, worauf sich John Blyth, Ingenieur zu St. Ann, Grafschaft Middlesex, am 28. Mai 1846 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 106, Jahrgang 1847, Nr. VI., S. 11
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VI. Verbesserte Methode, Flaschen, Tintenfässer und andere Gefäße zu verschließen, worauf sich John Blyth, Ingenieur zu St. Ann, Grafschaft Middlesex, am 28. Mai 1846 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Aug. 1847, S. 90. Mit Abbildungen auf Tab. I. Blyth's Methode, Flaschen, Tintenfässer und andere Gefäße zu verschließen. Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine verbesserte Methode, Flaschen und andere Gefäße mittelst eines inneren Ventils zu verschließen, welches durch eine Feder, ein Gegengewicht oder einen Schwimmer von innen gegen die Mündung gedrückt wird. Die beigefügten Abbildungen stellen die Erfindung in Anwendung auf einen Tintenbehälter dar. Fig. 13 ist ein Grundriß; Fig. 14 ein Verticaldurchschnitt des Gefäßes; Fig. 15 ein Verticaldurchschnitt mit dem inneren im geschlossenen Zustande befindlichen Ventil; Fig. 16 ist ein ähnlicher Durchschnitt, welcher die Art zeigt, wie das Ventil durch Eintauchen einer Schreibfeder in die Tinte geöffnet wird. A, A ist das gläserne, porcellanene oder metallene Gefäß; in dem oberen Theil desselben befindet sich eine Oeffnung a, a, in welche ein Ring b, b geschraubt, gekittet oder auf sonstige Weise genau anschließend befestigt ist. d ist ein kreisrundes auf die innere Oeffnung des Rings b, b passendes Ventil, welches durch eine gegen die Ventilstange f wirkende gewundene Feder l aufwärts gedrückt wird. Einem von außen gegen die obere Seite des Ventils wirkenden Druck gibt indessen die Feder leicht nach, so daß das Ventil durch einen geringen Druck abwärts gedrängt werden kann. Sobald aber dieser äußere Druck nachläßt, so drängt auch sogleich die Feder l das Ventil wieder gegen die Mündung. Die Feder muß so biegsam und nachgiebig seyn, daß das Ventil durch einen leichten Druck von außen, z.B. durch den einer Schreibfeder auf die Fig. 16 angegebene Weise geöffnet wird. Nach dem Zurückziehen der Schreibfeder drückt die spiralförmige Drahtfeder das Ventil augenblicklich wieder gegen die Mündung des Behälters. Das obere Ende der Ventilstange ist abgerundet und paßt in eine entsprechende in der Mitte des Ventils angebrachte Höhlung, so daß die Ventilscheibe, um das Ende der Stange f sich drehend, nach allen Richtungen in eine geneigte Lage gebracht werden kann. Taucht man daher die Feder in schräger Richtung ein, so wird der Rand der Ventilscheibe an der einen Seite, um der Feder Raum zu geben, niedergedrückt, während er an der diametral entgegengesetzten Seite gegen den Ring b, b angedrückt bleibt. Nach dem Zurückziehen der Feder schließt sich das Ventil sogleich, und kommt wieder in die Fig. 15 dargestellte Lage. Da auf diese Weise die Mündung des Behälters stets geschlossen bleibt, mit Ausnahme des Moments des Eintauchens, so ist die Tinte gegen Verdunstung, Eindickung und das Eindringen von Staub geschützt; auch kann ein Verschütten der Tinte nicht stattfinden. Die gewundene Feder, welche zur Sicherung gegen die zerfressende Wirkung der Tinte aus Gold, Silber oder Platin bestehen kann, befindet sich in einer kleinen cylindrischen Röhre, welche durch ein in dem gewölbten Boden h, h des Tintenbehälters angebrachte centrale Oeffnung gesteckt wird, bis sie mit ihrer Flansche aufsitzt. Mittelst einer von außen aufgeschraubten Mutter g wird diese Röhre befestigt. Zwischengelegte Lederringe verhüten das Durchsickern der Tinte. Durch Losschrauben der Nuß g, g kann die Röhre mit der gewundenen Feder l und der Stange f zum Behuf der Reinigung herausgenommen werden. Da die Stange f durch ein in der Mitte der oberen Flansche der erwähnten Röhre befindliches Loch heraustritt, so kann sie sich nur in verticalem Sinn auf- und nieder bewegen. Der Ring b, b, das Ventil d und die Stange f sollten aus irgend einem durch die Tinte nicht angreifbaren Material, z.B. Gold, Silber oder Platin verfertigt werden. Um den Tintenhälter zu reinigen und mit frischer Tinte zu füllen, nimmt man den Ring b, b ab; ist derselbe aber in der Oeffnung festgekittet, so drückt man das Ventil an einer Seite nieder, und gießt die Tinte mittelst eines kleinen Trichters ein. Derselbe Apparat eignet sich auch als Oelbehälter für Uhrmacher oder andere Künstler. Die Stelle der spiralförmig gewundenen Feder l kann auch eine Fig. 15 durch punktirte Linien angedeutete flache Feder w vertreten, deren eines Ende an den Umfang des Rings b, b befestigt ist, während ihr anderes Ende das Ventil stets gegen die Oeffnung des Behälters anzudrücken strebt. Fig. 17 stellt einen Tintenbehälter mit einer seitwärts nach innen sich öffnenden Klappe dar. Ueber der Oeffnung a des Behälters befindet sich nämlich ein Aufsatz T mit der an einem Scharnier hängenden Klappe d, welche die an der einen Seite des Aufsatzes angebrachte Oeffnung verschließt und durch eine geschmeidige Feder gegen dieselbe angedrückt wird. Diese Klappe wird durch die in schräger Richtung eindringende Schreibfeder aufgestoßen, schließt sich aber nach dem Zurückziehen der Feder sogleich wieder. Zum Anschließen des Ventils kann auch eine kleine mit Luft gefüllte Kautschukblase anstatt der elastischen Feder genommen werden. Fig. 18 stellt die Anwendung eines Schwimmers dar, dessen Schwimmkraft denselben Zweck erfüllt, wie die Elasticität der Feder in Fig. 13 bis 17. Fig. 19 ist eine Separatansicht dieses Schwimmers. Der Behälter A, A mit seinem Ring b, b, Ventile d nebst Ventilstange f ist ganz derselbe, wie der mit Bezug auf Fig. 13, 14, 15 und 16 beschriebene, nur mit dem Unterschied, daß im vorliegenden Fall die Stange f in der Mitte der radialen Arme r, r des Schwimmers R, R befestigt ist. Letzterer besteht aus einem in die Flüssigkeit eingetauchten Ringe oder Rähmchen aus gefirnißtem Kork. Dieses Rähmchen hat beinahe dieselbe Weite, wie das Gefäß, so daß dasselbe und mithin auch die centrale Stange f senkrecht steigen und sinken kann. Der Ring oder Rahmen des Schwimmers kann aus zwei, drei, vier oder mehreren Segmenten angefertigt werden, an deren jedem ein radialer Arm r befestigt ist, und jeder Theil mit seinem radialen Arm ist so groß, daß er durch die Oeffnung a geschoben werden kann. Die durchgeschobenen Segmente greifen mit ihren radialen Armen in der gemeinschaftlichen Mitte über einander, so daß sie mittelst einer an dem unteren Ende der Stange f befindlichen Schraube fest zusammengeschraubt und zu einem Schwimmer vereinigt werden können. Der verticale Durchschnitt Fig. 20 stellt eine von der Mitte des Bodens des gläsernen oder porcellanenen Behälters A, A hervorragende verticale Röhre dar, welche mit dem Behälter aus einem Stücke ist. Die Röhre s, s nimmt die kleine Stange f und die Feder l auf dieselbe Weise auf, wie die centrale Metallröhre mit ihrer Mutter g, g in Fig. 14, 15 und 16.

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