Titel: Verbesserungen an den Gerächen zum Pflügen und zum Reinigen des Bodens von Unkraut, worauf sich Edward Bentall, Eisengießer in Heybridge in der Grafschaft Essex, am 23. Jul. 1846 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 106, Jahrgang 1847, Nr. XXIV., S. 104
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XXIV. Verbesserungen an den Gerächen zum Pflügen und zum Reinigen des Bodens von Unkraut, worauf sich Edward Bentall, Eisengießer in Heybridge in der Grafschaft Essex, am 23. Jul. 1846 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts, Jun. 1847, S. 322. Mit Abbildungen auf Tab. III. Bentall's Verbesserungen an den Geräthen zum Pflügen und zum Reinigen des Bodens von Unkraut. Die Erfindung besteht 1) in Verbesserungen am gewöhnlichen Pflug, wodurch die Pflugschar ohne Bolzen oder Schraube befestigt werden kann, und wobei mittelst einer verbesserten Methode das Formbrett oder die Brust des Pflugs zu befestigen, letzteres sich so adjustiren läßt, daß es mit größerer Leichtigkeit der Tiefe und Breite der Furche folgt, als bei der gewöhnlichen Methode. Eine weitere Verbesserung besteht in einer eigenthümlichen Befestigungsmethode der Leiträder. Die Erfindung besteht 2) in verbesserten Anordnungen von Scharen und Blättern oder Messern, in Verbindung mit einer vorwärtsgerichteten Spitze, welche in den Grund einzudringen bestimmt ist und die Scharen und Messer in ihrer Wirkung unterstützt, wenn das Geschirr harten Grund öffnen soll, oder zum Pflügen des Unterbodens verwandt wird. Diese vorwärts gerichteten Spitzen dienen zugleich als Führung und hindern den Pflug nach rechts oder links abzuweichen oder krumme Furchen zu machen. Die Erfindung besteht 3) in einer solchen Verbindung der hölzernen oder eisernen Pflugbäume mit dem Gestell, daß der Pflügende leicht den Baum rechts oder links, höher oder niedriger stellen und den Pflug nach Bedürfniß mehr oder weniger frei wirken lassen kann. Fig. 20 stellt einen gewöhnlichen Pflug mit den daran angebrachten Verbesserungen im Aufrisse und Fig. 21 im Grundrisse dar. a, a ist das Gestell des Pflugs, welches auf gewöhnliche Art mit dem Baum b verbunden ist; c, c das mit seinem oberen Theil durch einen adjustirbaren Bolzen d und Schraube an das Gestell befestigte Formbrett. An seinem unteren Ende ist dasselbe mit einer Hervorragung versehen, welche in eine an dem Theil e befindliche Hülse eingesenkt ist. Der adjustirbare Bolzen d besteht, wie man aus Fig. 21 erkennen wird, aus zwei Theilen, wovon der eine an das Formbrett, der andere an das Gestell geschraubt ist. Der an das Gestell befestigte Theil ist mit einem geöhrten Bolzen versehen, um das Ende des an die Brust befestigten Bolzens aufzunehmen. Mittelst einer an feinem oberen Ende befindlichen Mutter wird dieser geöhrte Bolzen in den Stand gesetzt den adjustirbaren Bolzen festzuhalten. Fig. 22 stellt die Pflugschar im Grundriß, in der Seitenansicht und im Durchschnitt dar. Sie ist mit Flanschen 1, 1 versehen, welche eine Hülse zur Aufnahme des Theils e bilden; an dieser Hülfe befindet sich eine Lippe, welche das Ende des Theils e bedeckt. Durch diese Lippe sowohl, als durch das Ende des Theils e geht ein Loch zum Einschieben eines Pflocks, welcher die Schar an dem Theil e ohne alle andere Befestigung halten soll. Die Hülse dieser Schar ist ziemlich einem Schuh ähnlich; denn sie ist so eingerichtet, daß ihr Boden oder die Sohle 3 den Theil e vor Abnützung schützt. Fig. 23 zeigt die Schar in ihrer Verbindung mit dem Theil e, auch ist der am Ende des Formbretts oder der Brust befindliche Knauf 4 dargestellt. Diese Hervorragung ist in die Vertiefung des Theils e eingelassen, und wenn der Bolzen d, welcher sammt dem Knauf das einzige Befestigungsmittel des Formbretts an seinem Platz bildet, adjustirt werden soll, um das Brett in seine geneigte Lage zu bringen, so wird die Brust hinreichend in dem Theil e hin- und hergehen, um diese Adjustirung zuzulassen, wodurch eine große Einfachheit an der Fixirung der Pflugbrust erzielt wird. Um ein Herausgehen der Brust aus ihrer Hülse zu verhüten, muß die Lippe 2 das Hülsenloch 5 zum Theil bedecken, und sich somit gegen das Ende der Brust lehnen, wenn die Schar an den Theil e befestigt ist. Die neue Methode, die Leiträder des Pflugs zu befestigen, ist in Fig. 24 und 25 und ebenso Fig. 20 und 21 dargestellt. h ist ein durch die Querstange i an den Pflugbaum auf folgende Weise befestigter Block. Die Stange i geht durch den Baum und die Stütze k, welche zum Tragen des Pflughaupts beiträgt; ebenso geht sie durch einen Oehrbolzen 6, welcher, durch die Mitte des Blocks h tretend, an diesen durch eine an seinem oberen Ende befindliche Mutter befestigt ist. In diesem Block h und auf beiden Seiten des Oehrbolzens 6 befindet sich ein Loch, in das andere Oehrbolzen 7, 7 eingelassen sind. Diese sollen die horizontalen Stangen 8, 8, welche am einen Ende mit Hülsenstücken versehen sind, aufnehmen; und wenn die Oehrbolzen 7 mittelst ihrer Muttern aufgeschraubt werden, so werden dadurch diese Stangen an den Block h befestigt. In den Hülsenstücken der Stangen 8 werden senkrechte Stangen 9, welche an ihren unteren Enden die Leiträder, an ihren oberen Enden aber die Schabeisen für diese Räder tragen, durch Schrauben festgehalten. Soll nun das Pflughaupt niedergedrückt werden, so macht man diese Schrauben locker, und schiebt die Hülsenstücke an den Verticalstangen 9 auf die verlangte Distanz herab; hier werden die Schrauben wieder angezogen, worauf der Pflug zum Gebrauch bereit ist. Soll aber eines oder beide Leiträder seitwärts bewegt werden, so bewirkt man dieses durch Oeffnung der zu den Oehrbolzen 7 gehörigen Nuß, worauf die horizontalen Stangen 8 nach Belieben adjustirt werden können. Die Schabeisen werden, wie man sieht, in jedem Fall ihre geeignete Stellung über den Rädern beibehalten. Es wird einleuchten, daß bei dieser Einrichtung die Leiträder leicht abgehoben und entfernt werden können, wenn man ihrer nicht bedarf; denn es braucht, um dieses zu bewerkstelligen, nur die Mutter an den Oehrbolzen abgeschraubt zu werden. Der zweite Theil der in Rede stehenden Erfindung besteht, wie oben angegeben, in gewissen Anordnungen zur Herstellung eines breitscharigen Pflugs für den Unterboden. Fig. 26 stellt einen solchen im Aufriß, Fig. 27 im Grundriß dar. a, a ist das an den Baum b befestigte Gestell a, welches das Haupt und die Handhaben des Pflugs trägt; c, c sind auf beiden Seiten des Baums mittelst Bolzen befestigte Arme, welche die Breitscharen d, d tragen. Diese Arme sind zugleich mit Trägern e, e versehen, welche Spalten zur Aufnahme verticaler Stangen besitzen, an deren unterem Ende die Räder f, f befestigt sind. An dem vorderen Ende des Gestells a ist eine Spitze g befestigt, welche den Zweck hat, bis auf eine gewisse Tiefe in den Boden einzugreifen und die Breitscharen oder andern Schneiden in ihrer Arbeit stetig zu erhalten. Auch die Breitscharen d, d sind auf gleiche Weise vorn mit Spitzen versehen, welche die Erde aufheben und die Scharen leichter eingreifen lassen. Am hinteren Theil des Gestells a ist eine Breitschar h angeschraubt, wie sich am besten aus dem abgesonderten Horizontaldurchschnitt Fig. 28 entnehmen läßt. Das Gestell a enthält ungefähr in der Mitte seiner Länge zwei Schlitze von verschiedenen Höhen. Diese nehmen zwei horizontale Blätter oder Messer i, i auf, welche durch Keile an ihrem Platz festgehalten werden und nur dann in Anwendung kommen, wenn der Pflug zum Pflügen von Unterboden gebraucht wird. Die Anordnung des zu dieser Operation dienlichen Geräths ist folgende. Die Arme c, c mit den Breitscharen d, d und den Rädern f, f werden durch Abschrauben der Muttern, welche sie an den Baum befestigen, entfernt; anstatt der Breitschar h wird eine andere Schar, deren Enden ebenso weit, wie die Blätter i, i hervorragen, an die Säule a befestigt. Die Spitze g dringt zuerst in den Boden; hierauf schneidet die Schar h die Erde etwa drei Zoll über der Spitze durch und die Blätter i, i, fassen die Erde ungefähr drei und sechs Zoll über der Schar h. Auf diese Weise kann mit einem Geschirr von gewöhnlicher Dimension das Pflügen des Unterbodens von 9 bis zu 12 Zoll leicht bewerkstelligt werden. Wenn diese verbesserte Einrichtung des Pflugs zum Reinigen des Landes von Unkraut oder von Stoppeln nach der Ernte benützt werden soll, so nimmt man die Blätter i, i hinweg, indem man die Keile herausschlägt; an den Baum aber befestigt man die Arme c, c und an diese die Breitscharen d, d. An den oberen Winkeln dieser Arme ist eine Vförmige Kante vorgerichtet und an derjenigen Seite, woran die Breitscharen d angebracht sind, befindet sich ebenfalls eine solche Kante; diese hat die Bestimmung, in eine Reihe horizontaler Vförmiger Rinnen zu greifen, welche an der Rückseite der Theile k, k angebracht sind, die an ihrem unteren Ende die Scharen d tragen. Auch die Vorderseite der Theile k, k ist mit Vertiefungen versehen zur Aufnahme einer Klampe l, welche sie beziehungsweise an die Arme c befestigt. Wenn nun die Höhe der Träger k adjustirt werden soll, so schiebt man die Klampen, je nachdem es die Umstände verlangen, in eine höhere oder tiefere Rinne, und läßt die Vförmige Kante an den Armen in eine Vertiefung des Trägers treten, damit sie dieser Adjustirung folge. Die Klampen werden dann mit Hülfe ihrer Mutter hinaufgeschraubt und die Träger dadurch fest an die Arme c angeschlossen. An die untere Fläche der Träger sind die Breitscharen d angeschraubt und am vorderen Ende jeder Stütze ist eine Spitze m befestigt. Die Räder f drehen sich, wie schon bemerkt, am unteren Ende von verticalen Stangen, welche durch geöhrte Bolzen mit den Trägern e, e verbunden sind; letztere sind an die Arme c geschraubt. Durch den so hergerichteten Pflug, dessen Baum mittelst der Leiträder n in die geeignete Höhe gestellt ist, wird die Oberfläche des Bodens mit großer Schnelligkeit aufgebrochen. Wenn der Boden leicht ist und die Scharen nicht tief in die Erde einzudringen brauchen, so können die Theile k bis zu den Enden der Arme c hingeschoben und breitere Scharen angewandt werden, so daß sie bei einem Pfluggang ein Bodenstück von größerer Breite bearbeiten. Dieser Apparat ist verschiedener Abänderungen fähig; wenn man aber bloß die Oberfläche bearbeiten will, um z.B. die Stoppeln zu entfernen, so kann man drei Träger k anwenden, wovon der mittlere vorwärts gestellt wird, mit seiner Spitze unter dem Pflugbaum. Bei dieser Anordnung wird der dritte Träger anstatt des Gestells a angewandt. Man schraubt ihn auf irgend eine geeignete Art an den Pflugbaum, wo er dann ein wohlfeileres aber in seiner Anwendung beschränkteres Werkzeug bildet. Der letzte Theil der Erfindung betrifft die Adjustirung des Pflugbaums und besteht in der Anwendung von Hälsen und Schraubenbolzen. Fig. 29 stellt einen Theil des gußeisernen Gestells a mit hölzernem mittelst Schraubenbolzen 1 und 2 daran befestigten Pflugbaum dar. Das Loch im Gestell, wodurch der Bolzen 1 geht, ist nach der Quere verlängert, wie der Grundriß Fig. 30 zeigt. An diesem Bolzen 1 zwischen dem Pflugbaum und dem Gestell befinden sich Hälse, wovon einer oder mehrere, wenn das Haupt des Pflugs höher gestellt werden soll, entfernt wird, worauf man die Mutter fester anzieht. Soll dagegen das Pflughaupt niedriger gestellt werden, so muß man einen oder mehrere Hälse hinzufügen. Um den Pflugbaum auf die rechte oder linke Seite zu richten, wird der Bolzen 1 lose gemacht und der Baum auf die rechte oder linke Seite der im Gestell befindlichen Spalte geschoben. Fig. 31 zeigt die Befestigungsweise des Baums in seiner Stellung. 3 ist ein an das Gestell gegossener und mit einer verticalen Spalte versehener Lappen. Durch diese Spalte und zugleich durch den Baum b geht ein auf der linken Seite des Baums mit Hälsen oder Kragen versehener Bolzen. Durch Wegnahme oder Zufügung dieser Hälse läßt sich nun der Baum seitwärts richten; die Bolzen werden dann, wie oben, angezogen. So kann hier die Adjustirung des Baums durch den Pflügenden selbst geschehen, anstatt den Pflug, wie dieses gewöhnlich der Fall ist, zum Schmied zu schicken.

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