Titel: | Wilkins' und Comp. Federdruck-Lampen und diagonale Gasbrenner. |
Fundstelle: | Band 106, Jahrgang 1847, Nr. LIV., S. 264 |
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LIV.
Wilkins' und Comp.
Federdruck-Lampen und diagonale Gasbrenner.
Aus dem Mechanics' Magazine, 1847, Nr.
1247.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Wilkins' Federdruck-Lampen und diagonale
Gasbrenner.
Unter den neuesten Erfindungen in Betreff der Beleuchtung (mit Oel oder Gas)
behaupten die in Rede stehenden Gegenstände einen vorzüglichen Rang.
Der Patentträger beschreibt zwei Druck-Fontäne-Lampen. In der ersten
wird der Druck, statt wie gewöhnlich durch das Gewicht der Atmosphäre, von einer
Metallfeder bewirkt. Fig. 35 ist ein äußerer
Aufriß dieser Lampe; Fig. 36 ein Aufriß der
ihr eigenthümlichen Theile (im Durchschnitt) und Fig. 37 ein Grundriß nach
der Linie ab der Figuren 35 und 36. V ist ein Oelreservoir; W
ein lederner Kolben oder Stempel, dessen Stange auf der einen Seite mit einer
Verzahnung versehen ist. X ist eine oben an das
Oelreservoir (V) genietete Büchse, die eine gewickelte
Feder s enthält, deren äußeres Ende an das Gehäuse der
Büchse X befestigt, das innere aber mit dem Ende einer
Spindel Y verbunden ist, an der sich ein Triebrad Z befindet, welches in die Verzahnung an der Seite der
Kolbenstange W eingreift. Durch das Umdrehen des
Triebrads Z wird der Kolben bis gegen das obere Ende des
Reservoirs V hinaufgeführt, und zu gleicher Zeit die
Feder s aufgewickelt. In dem Grade, als die Feder sich
wieder abwickelt, treibt sie die Verzahnung, die Kolbenstange mit dem Kolben
hinunter, der seinerseits wieder das Oel durch die Röhre t in den Brenner hinauftreibt. U ist eine
Ablaufröhre, durch welche alles überflüssige Oel vom Brenner in das Reservoir
zurückläuft. Sie kann sich entweder über einer Oeffnung an der Deckplatte, des Reservoirs endigen,
wie Fig. 35
zeigt, oder durch diese Platte hindurch in das Reservoir hineingeleitet seyn. Wenn
die Feder durch irgend einen Zufall bräche oder sonst beschädigt würde, so kann die
sie enthaltende Büchse sogleich losgemacht und ohne alle Störung für die übrigen
Theile der Lampe behufs der Reparatur entfernt werden.
Die andere Fontäne-Lampe ist eine Wendlampe und unterscheidet sich von den
gewöhnlichen dadurch, daß die Baumwolle hinauf oder heruntergeschoben werden kann
ohne Beihülfe einer Stopfbüchse, wodurch ein Leckwerden ganz unmöglich wird. Ein
Seitenaufriß einer solchen Lampe ist in Fig. 38 gegeben. A ist die Fontäne oder das Reservoir, welches mittelst
einer Röhre C mit dem Brenner B in Verbindung steht. D ist eine vorn vor dem
Reservoir angebrachte Röhre, die sich entweder seine ganze Höhe hinauf erstreckt,
oder nur so weit als die Abbildung zeigt; unten ist sie zum Brenner hingeführt, in
demselben Winkel und unmittelbar oberhalb der Oelröhre C. In dieser Röhre sind die Haupttheile des Mechanismus eingeschlossen,
durch welche die Baumwolle hinauf- oder heruntergeschoben wird. E ist ein Triebrad, welches in die Verzahnung E¹ des Baumwollhalters eingreift, deren Zähne so
geneigt sind, daß sie mit der nothwendig geneigten Stellung des Triebrads
übereinstimmen. F ist ein am obern Ende der Achse des
Getriebs E befestigtes Winkelrad, welches in ein anderes
Winkelrad F¹ eingreift, dessen Spindel aufwärts
und durch ein Oehr e oben in die Vorderseite des
Reservoirs geführt ist, und in einen geränderten Griff f
endigt, durch dessen Umdrehen die Räder, das Getriebe und die Zahnstange in Bewegung
gesetzt werden.
Die HHrn. Wilkins und Comp.
wenden vorstehende Verbesserung auch auf ihre bekannten katoptrischen Oellampen an,
wie in Fig.
39 zu sehen. A, A sind die vom Reservoir zum
Brenner B führenden Seitenröhren; das Oel fließt jedoch
nur durch eine derselben. Die andere enthält eine Stange mit Getriebe m am untern Ende, welches in eine Verzahnung am
Baumwollhalter eingreift, und ein Winkelrad n an ihrem
obern Ende, welches in ein anderes Winkelrad o
eingreift, dessen Spindel gerade hinuntergeht durch das Reservoir-Gehäuse,
und mit einem geränderten Griff endigt, durch welchen das Ganze in Bewegung gesetzt
wird.
Die Verbesserungen an Gasbrennern beziehen sich erstens auf jene Classe, wo die
Flammen oder die Oeffnungen zum Gas-Austritt im Kreise herumstehen: sie
bezwecken, daß das Gas gleichmäßiger ausströmt, auch ein helleres und stätiges Licht
gibt. Fig. 40
ist der durchschnittliche Aufriß eines solchen Brenners, „schattenfreie
Brenner“ genannt. A ist ein Argand'scher Brenner und b
eine in sein Inneres quer eingefügte durchlöcherte Platte. Jedes Loch im Brenner ist
durch die Verbindung zweier Löcher gebildet, die in geneigter Richtung eines gegen
das andere gebohrt werden, wie gewöhnlich bei den Fischschwanzbrennern. Die
durchlöcherte Platte b dient um die Gasströmung zu
mäßigen und die geneigten Durchgänge dienen zum Zertheilen des Gases in so viele an
der Stelle des Erglühens einander durchkreuzende Doppelströme, als sich oben am
Brenner Mündungen d, d befinden, wodurch eine weit
bessere Verbrennung des Gases erzielt wird, als auf andere Weise.
Eine weitere Verbesserung der Gasbrenner besteht in folgender Vorkehrung das Gas zu
erhitzen, ehe es an die Stelle gelangt, wo es verbrennt. Die Figuren 41 und 41* stellen
einen in solcher Absicht construirten Brenner vor. Das Gas läßt man hier im Brenner
beinahe durch den halben Umkreis desselben herumstreichen, ehe man es durch die
Löcher entweichen läßt, an welchen es verbrennt; dadurch wird das Gas erhitzt, ehe
es zum Verbrennen kömmt; a, a sind die Löcher zum
Austreten des Gases; b¹, b² die Canäle, durch welche es ihnen zufließt; c¹, c² zwei
Hülfsdurchgänge, in welchen das Gas erhitzt wird, ehe es in die Canäle b¹, b²
eintritt. Fig.
42 stellt ein anderes Verfahren vor, das Gas vor der Verbrennung zu
erhitzen. a ist die Röhre, durch welche das Gas zutritt
und hinaufgeführt wird zu dem Knopf oder der ablenkenden Scheibe; von da geht es
durch eine andere Röhre c, welche die Röhre a umgibt, herunter und absorbirt beim Durchgang eine
beträchtliche Menge Wärme von den erhitzten Oberflächen von a und c: d ist eine dritte Röhre, welche das
Gas zum Brenner führt.