Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 106, Jahrgang 1847, Nr. , S. 67 |
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Miscellen.
Miscellen.
Verzeichniß der vom 29. Junius bis 26. Julius 1847 in England
ertheilten Patente.
Dem Frederick
Chaplin, Gerber in Bishops, Stortford,
Hertfordshire: auf Verbesserungen an den Rädern der Eisenbahnwagen. Dd. 29. Jun.
1847.
Dem Thomas Young,
Kaufmann in Queen-street, Cheapside: auf
Verbesserungen an Mappen zum Aufbewahren und Einheften von Papieren, Documenten,
Fabricaten etc. Dd. 29. Jun. 1847.
Dem Paul Gilbert
Prelier zu Paris: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen in der Fabrication von wasserfreier Schwefelsäure und rauchender
oder Nordhäuser Schwefelsäure. Dd. 29. Jun. 1847.
Dem Joseph Wilks im
Chesterfield Park, Essex: auf Verbesserungen in der
Oelgewinnung aus gewissen Nüssen, welche bisher noch nicht dazu verwendet wurden
und die Gewinnung einer vegetabilischen Substanz, welche sich als
Beleuchtungsmaterial eignet. Dd. 3 Jul. 1847.
Dem Eliza Tonge in
Boston, Grafschaft Lincoln: auf Verbesserungen im
Verzieren des Glases. Dd. 3. Jul. 1847.
Dem Robert Weare,
Uhrmacher in Argyle-street, Birkenhead, Grafschaft
Chester: auf Verbesserungen an (Wand-) Uhren. Dd. 3. Jul. 1847.
Dem Alexander
Mitchell, Civilingenieur in Brickfield,
Grafschaft Down, Irland: Verlängerung seines früheren Patents auf ein Dock von
verbesserter Construction, um das Ausbessern und Bauen von Schiffen zu
erleichtern. Dd. 3. Julius 1847.
Dem John Hunt,
Gelbgießer in Birmingham: auf eine Verbesserung im
Brennen von Gas, Oel etc. zur Beleuchtung. Dd. 3. Jul. 1847.
Dem George Huddart zu
Brynker, Grafschaft Carnarvon: auf verbesserte
Apparate für den Feldbau. Dd. 3. Jul. 1847.
Dem George Miller in
Piccadilly, Middlesex: auf Verbesserungen an Lampen.
Dd. 3. Jul.
1847.
Dem Jeremiah Brown,
Walzendreher in Kingswinford, Grafschaft Stafford: auf
Verbesserungen an den Walzen und der Maschinerie zur Eisenfabrication. Dd. 3. Jul.
1847.
Dem John Ray in
Albion-terrace, Commercial-road East: auf
Verbesserungen in der Construction und Ausrüstung des Innern der Schiffe und
Waarenhäuser, um die Ladung und den Inhalt derselben leichter herausnehmen und
abliesern zu können. Dd. 3. Jul. 1847.
Dem William Staite in
Lombard-street, City von London: auf verbesserte
Zündapparate. Dd. 3. Jul. 1847.
Dem Theodore Claeys
und Louis Strand,
beide in Ostende in Belgien: auf Verbesserungen in der
Fabrication verschiedener Artikel aus Kork. Dd.
3. Jul. 1847.
Dem John Carr in
Blackburn, Lancashire: auf Verbesserungen an
Webestühlen. Dd. 3. Jul. 1847.
Dem George Winslow,
Kaufmann zu Boston in Nordamerika: auf eine ihm
mitgetheilte Maschinerie zur Fabrication von Feilen und Raspeln. Dd. 3. Julius
1847.
Dem Edmund Wheeler,
Eisengießer in Basingstoke, Grafschaft Hampshire: auf ihm
mitgetheilte Verbesserungen an Ventilen für Dampfmaschinen. Dd. 3. Jul.
1847.
Dem John Sadler,
Eisenhändler in Holbeck, Leeds: auf eine verbesserte
Construction der Brücken, Wasserleitungen und ähnlicher Bauten. Dd. 7. Jul.
1847.
Dem Samuel Stokes,
Zimmermann in Montwell-street, City von London:
auf eine Maschine um feste Körper oder Gegenstände in Relief zu graviren. Dd. 10. Jul.
1847.
Dem Robert Sievier in
Henrietta-street, Middlesex: auf ein
verbessertes Material zum Reinigen oder Entfärben, welches auch als Dünger,
Pigment etc. anwendbar ist. Dd. 12. Jul. 1847.
Dem William Newton,
Civilingenieur im Chancery-lane, Middlesex: auf
ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Schrauben Dd. 12. Julius
1847.
Dem William Beale,
Schmied in Whitstable, Grafschaft Kent: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Ankern. Dd.
13. Jul. 1847.
Dem Alfred Newton,
Maschinenzeichner im Chancery-lane: auf ihm
mitgetheilte Verbesserungen an Locomotiven und Eisenbahnwagen. Dd. 13. Jul.
1847.
Dem Henry Bessemer,
Ingenieur im Baxter House, Old Saint Pancrasroad,
Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication von Tafel- und
Scheibenglas. Dd. 17. Jul. 1847.
Dem William Hensman,
Verfertiger landwirthschaftlicher Instrumente in Woburn,
Bedfordshire: auf Verbesserungen an Dreschmaschinen. Dd. 17. Julius 1847.
Dem Pierre Grafen von
Fontainemoreau in South-street,
Finsbury: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an der
Maschinerie zum Vorbereiten der Baumwolle behufs des Spinnens. Dd. 17. Jul.
1847.
Dem William Henson in
London: auf eine verbesserte Construction der
Rasirmesser. Dd. 17. Jul. 1847.
Dem John Sykes und
Adam Ogden,
beide in Huddersfield, Yorkshire: auf eine verbesserte
Maschinerie zum Reinigen (Wolfen) der Wolle. Dd.
17. Jul. 1847.
Dem Robert Sievier in
Henrietta-street, Middlesex: auf
Verbesserungen im Stempeln, Markiren, Bossiren und Drucken. Dd. 17. Jul.
1847.
Dem Bernhard von
Rathen, Civilingenieur in Putney, Surrey:
auf sogenannte Universalräder oder direct rotirende Maschinen, welche durch
Dampf oder Luft getrieben werden. Dd. 17. Jul. 1847.
Dem Edward Slaughter,
Ingenieur zu Bristol: auf Verbesserungen an
Locomotivmaschinen. Dd. 19. Jul. 1847.
Dem Edward Light in
Esther-terrace, Bermondsey: auf verbesserte
Schwimmapparate, um Personen, Boote etc. auf der Oberfläche des Wassers zu
erhalten. Dd. 19.
Jul. 1847.
Dem James Whitley,
Spinner in Botany, Stadtbezirk Morton in Yorkshire: auf Verbesserungen im
Waschen, Reinigen und Trocknen von Wolle, Baumwolle und andern Faserstoffen. Dd. 19. Jul.
1847.
Dem Joseph Tall,
Baumeister in Brixton, Surrey: auf verbesserte
Vorrichtungen zum Einsetzen der Sägen. Dd. 19. Jul. 1847.
Dem John Chidley in
Aldersgate-street, City von London: auf
Verbesserungen an Buchdruckerpressen. Dd. 19. Jul. 1847.
Dem Joseph Baranowski
in Paris: auf eine Rechnenmaschine. Dd. 19. Jul.
1847.
Dem Louis Girard,
Ingenieur in Paris: auf verbesserte hydraulische
Apparate. Dd. 20.
Jul. 1847.
Dem Thomas Daft in
Manchester: auf Verbesserungen in der Fabrication
elastischer Zeuge und Artikel. Dd. 20. Jul. 1847.
Dem William Burch am
Newcastle-place, Middlesex: auf Verbesserungen
an Eisenbahnen, Eisenbahnwagen, und im Signalisiren auf Eisenbahnen. Dd. 20. Jul.
1847.
Dem Harry Perlbach,
Gießer in Aldergate-street, City von London: auf
eine verbesserte Methode gewisse Metalllegirungen zu bereiten. Dd. 23. Jul.
1847.
Dem John Dewthwaite
in Halifax, Yorkshire: auf Verbesserungen an
Zählmaschinen. Dd. 23. Jul. 1847.
Dem Henry Rayner,
Civilingenieur zu Ripley in der Grafschaft Derby: auf
Verbesserungen im Forttreiben zu Land und zu Wasser. Dd. 23. Jul. 1847.
Dem John Platt und
Thomas Palmer,
beide zu Oldham in Lancashire: auf Verbesserungen an der
Maschinerie zum Verfertigen von Krämpeln, ferner im Vorbereiten und Spinnen der
Baumwolle, endlich im Ausrüsten und Verweben des Garns. Dd. 24. Jul 1847.
Dem Charles de
Bergue, Ingenieur in Arthur-street West, City von
London: auf Verbesserungen an den Buffers und Federn
für Eisenbahnwagen. Dd. 26. Jul. 1847.
Dem Joseph Paul in
Thorp Abbott's Hall, Norfolk: auf Verbesserungen im
Grabenziehen zum Entwässern der Felder und um den Unterboden auf die Oberfläche
zu schaffen. Dd. 29. Jul. 1847.
Dem William Baines,
Eisenbahninspector in Norwich: auf Verbesserungen in der
Fabrication verschiedener Maschinentheile (Zapfenlager etc.) zum Betrieb und
auch zum Bau der Eisenbahnen. Dd. 29. Jul. 1847.
Dem Stopford Jones,
Marinelieutenant in Stamford-street, Surrey: auf
Verbesserungen an Dampfmaschinen und der Maschinerie zum Forttreiben der
Schiffe. Dd. 29.
Jul. 1847.
Dem James Morison in
Paisley: auf ein verbessertes Verfahren die
Triebkraft zum Forttreiben von Fuhrwerken und zum Bewegen von Maschinen
anzuwenden, Dd. 29. Jul. 1847.
Dem John Hastie,
Ingenieur zu Greenock in Schottland: auf eine verbesserte
Anwendung der Dampfkraft zum Treiben solcher Maschinen, welche eine
ununterbrochene rotirende Bewegung erfordern. Dd.
29. Jul. 1847.
Dem George Witherell
in New-York, Nordamerika: auf Verbesserungen in
der Fabrication und im Bearbeiten des Eisens zu verschiedenen nützlichen
Zwecken. Dd. 29.
Jul. 1847.
Dem Alfred Newton,
Maschinenzeichner im Chancery-lane, Middlesex: auf
einen ihm mitgetheilten verbesserten Ofen zum Brennen des Porzellans. Dd. 29. Jul.
1847.
Dem Francis Starr in
Warwick: auf eine neue Ausgießöffnung für
Wasserleitungen etc. Dd. 29 Jul. 1847.
Dem William Parker in
Lime-street, City von London: auf ein ihm
mitgetheiltes verbessertes Verfahren Cigarren zu fabriciren. Dd. 29. Jul.
1847.
Dem Hector Sandeman,
Bleicher in Tulloch Bleachfield, Perth: auf
Verbesserungen im Waschen, Laugen und Bleichen gewisser Zeuge. Dd. 31. Jul.
1847.
Dem Theodore
Fletcher, Gelbgießer zu Birmingham: auf ein
verbessertes Verfahren Metallspiegel zu gießen. Dd.
3. August 1847.
Dem John Yule,
Ingenieur zu Glasgow: auf Verbesserungen an den Stühlchen
für Eisenbahnen und ihrer Befestigungsweise. Dd.
3. August 1847.
Dem Arthur Boyle zu
Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Knöpfen. Dd
4. August 1847.
Dem Joseph Bourne in
Derby Pottery, Derbyshire: auf eine verbesserte
Construction der Oefen zum Brennen von Steinzeug. Dd. 4. August 1847.
Dem Thomas Birchall
in Ribbleton Hall, Grafschaft Lancaster: auf
Verbesserungen im Falzen von Zeitungen und andern Papieren. Dd. 5. Aug.
1847.
Dem William
Broadbent, Papierfabrikant zu Manchester: auf
Verbesserungen in der Papierfabrication. Dd. 5. August 1847.
Dem James Simister zu
Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Schnürbrüsten und Gürteln. Dd. 5 August 1847.
Dem Benjamin Bailey,
Mechaniker zu Leicester: auf Verbesserungen in der
Fabrication von Strumpfwirkerwaaren. Dd. 6. August 1847.
Dem Edward Eton in
New-Windsor, Berks: auf eine verbesserte
Maschinerie um Unglücksfälle auf Eisenbahnen zu verhüten. Dd. 19. August 1847.
Dem Osborne Reynolds
in Dedham, Essex: auf Verbesserungen im Verfertigen von
Hopfenstangen, Hürden, Körben etc. Dd. 19. August 1847.
Dem William Bacon und
Thomas Dixon, Ingenieure in Bury, Lancashire, auf
Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 19. August 1847.
Dem William Eaton,
Ingenieur in Camberwell, Surrey: auf Verbesserungen im
Heben des Wassers von einem Niveau zu einem andern. Dd. 19. Aug 1847.
Dem Orlando Brothers,
Ingenieur zu Blackburn, Lancashire: auf ein verbessertes
Verfahren eiserne) Retorten zu fabriciren und Verbesserungen an ihrem Zubehör.
Dd. 19. August
1847.
Dem Archibald Farries
in Preston, Lancashire: auf Verbesserungen im Forttreiben
der Wagen auf gewöhnlichen Straßen. Dd. 19. August 1847.
Dem Francois Renard
zu Paris: auf sein Verfahren das Holz zu conserviren und
zu färben. Dd. 19.
August 1847.
Dem James Webster,
Ingenieur in Sneinton, Grafschaft Nottingham: auf einen
atmosphärischen Buffer für Eisenbahnwagen. Dd. 19. August 1847.
Dem Aime Boura,
Färber am Rathborne-place, Middlesex: auf ein
verbessertes Verfahren Farbstoffe zu extrahiren. Dd.
19. August 1847.
Dem Alexander
Livingstone, Civilingenieur am Bridge-place,
Lewisham, Kent: auf Verbesserungen an den
Locomotivmaschinen. Dd. 23. August 1847.
Dem Thomas Pruday in
der Freemasons' Tavern, Great Queen-street,
Middlesex: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Zerkleinern von Vegetabilien
für Gemüse etc. Dd. 23. August 1847.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions, August und Septbr. 1847.)
Verzeichniß der am 21. Jun., 28. Jun. und 12. Jul. 1847 in
Oesterreich ertheilten Patente.
Dem Friedrich Rödiger
in Wien, auf 5 Jahre für die Erfindung in der
Verfertigung von Gläsern, welche in der Form von Cylindern, Kugeln, Glocken
u.s.w. bei jeder Art künstlicher Beleuchtung angewendet, die Strahlen des
künstlichen Lichts dergestalt verändern, daß sie dem Tageslichte
gleichkommen.
Demselben auf 1 Jahr für die Erfindung eines neuen Verfahrens, alle Arten von
Schiffen ohne Kosten zu verballasten, den Ballast nach Willkür und sehr schnell
auszuwerfen, und den untersten Schiffsraum von allen der Gesundheit
nachtheiligen Unreinigkeiten zu befreien.
Demselben für 1 Jahr für die Erfindung in der Construction von Telegraphen
mittelst welchen sowohl Worte und Signale, als auch Depeschen mit der größten
Schnelligkeit weiter befördert werden können.
Demselben für 5 Jahre für die Erfindung eines neuen, sehr schnellen, gefahrlosen
und wohlfeilen Transportmittels für Passagiere und Waaren auf Bahnen ohne Rails
mittelst einfacher Räder, welche längs der Bahn auf Stützen oder Pfeilern
angebracht sind, und einer Plattform, welche durch eine oder mehrere
Dampfmaschinen und
ein über die Räder laufendes Seil oder eine Kette in Bewegung gesetzt, und
wodurch die Anwendung der Locomotive überflüssig wird.
Dem Michael Hann in
Wien, auf 1 Jahr für die Verbesserung in der
Erzeugung von Pferdegebissen.
Dem Ludwig Christian
Gorizi in Wien, auf 1 Jahr für die
Erfindung mittelst erwärmter Luft und beweglicher Kraft jede Localität zu
heizen.
Dem Ludwig v. Orth in
Wien, auf 1 Jahr für die Erfindung eines neuen
Verfahrens in der Behandlung der Zinkerze.
Demselben auf 1 Jahr, für die Erfindung und Verbesserung eines Apparats zum
Rollen der Gerste.
Dem Franz Mauczka in
Wien, auf 2 Jahre, für die Erfindung von
Vorrichtungen für Ankündigungen und Kundmachungen.
Dem Albrecht Ahrens
zu Essen in Preußen, auf 1 Jahr für die Entdeckung eines
neuen Apparats zur Wiederbelebung der in der Rübenzuckerfabrication verwendeten
thierischen Kohle.
Demselben auf 1 Jahr für die Entdeckung eines neuen und eigenthümlich
construirten Kohksofens.
Demselben auf 1 Jahr für die Entdeckung eines neuen Verfahrens Eisen, Kobalt und
Kupfer auf trockenem Wege aus den Nickelerzen zu scheiden.
Dem J. J. M. Demoret
Durozoy zu Ampiers in Frankreich, auf 2
Jahre für die Erfindung eines neuen Weckers, genannt Omni-Réveil.
Dem Joseph Füttner in
Wien auf 5 Jahre, für Erfindungen und Verbesserungen
in der Anordnung und Construction einer Maschine zur Absonderung des Kernmehls
von der Kleie.
Dem Karl Huffzky zu
Mariaschein in Böhmen, auf 3 Jahre, für die
Verbesserung, Dachziegel mittelst einer sehr einfachen, vortheilhaften und nicht
kostspieligen Ziegelform, in allen Dimensionen zu formen.
Dem Ludwig v. Orth in
Wien, auf 1 Jahr, für die Erfindung und Verbesserung
eines Verfahrens in der Fabrication von Stahl, Kupfer, Zink, Blei und ihrer
Mischungen, durch die Einführung eines elektrischen Stroms.
Dem Giovanni Busetto detto
Fisola in Venedig, auf 1 Jahr, für die
Verbesserung in der Construction von Barken.
Dem Ludwig Ploy zu
Obernberg in Ober-Oesterreich, auf 5 Jahre für
die Erfindung und Verbesserung in der Erzeugung des Phosphors.
Dem Joseph Konwalinka
zu Kapfenberg in Steiermark, auf 1 Jahr, für die
Entdeckung und Verbesserung an Uhren.
Dem Alexander
Schöller in Wien, auf 1 Jahr, für die
Erfindung und Entdeckung einer neuen und eigenthümlichen Construction
schmiedeiserner Röhren für atmosphärische Eisenbahnen.
Stephenson's sebstthätige
Bremsvorrichtung für Eisenbahnwagen.
Georg Stephenson hat dem Institut der englischen
Civilingenieure eine Beschreibung seiner neuen selbstthätigen Bremsvorrichtung nebst
einem Modell derselben eingereicht. Durch dieselbe soll den Unfällen auf den
Eisenbahnen, da sie meistentheils durch das Zusammenstoßen der Wagen verursacht
werden, in Zukunft vorgebeugt werden. Wenn sich ein Eisenbahnzug mit einer
Geschwindigkeit von 40 bis 60 engl. Meilen per Stunde
bewegt, so ist das Moment desselben so groß, daß er mittelst der jetzt
gebräuchlichen Bremsen nicht auf kurzer Entfernung zum Stillstand gebracht werden
kann; bricht eine Achse oder begegnet der Locomotive ein Unfall, so daß sie nicht
weiter kann, so verursacht das plötzliche Anhalten das Aufeinanderstürzen der Wagen
und die zunächst der Locomotive befindlichen werden in der Regel zertrümmert. In
einem solchen Fall kann weder der Locomotivführer, noch der Heizer oder Conducteur
das Unglück verhüten, denn bevor noch der Dampf abgesperrt ist und die jetzt
gebräuchlichen Bremsen am Tender und den Wagen angezogen werden können, ist der Stoß
schon erfolgt.
Wenn dagegen bei Anwendung des neuen Bremssystems der Locomotivführer den Dampf
absperrt oder die Tenderbremse anzieht, so tritt die selbstthätige Bremse an jedem
Rad in Wirksamkeit und drückt nöthigenfalls so stark auf dasselbe, daß es auf den
Schienen schleift. Mittelst des neuen Systems kann man einen Eisenbahnzug im zehnten
Theil der Zeit, welche bei den jetzt gebräuchlichen Bremsen verstreicht, zum
Stillstand bringen. Dasselbe besteht in der Hauptsache darin, daß die Bremsen
vermittelst Spiralfedern mit den Buffers der Wagen in Verbindung gebracht werden, so
daß ein stärkerer Druck auf die Buffers den Druck der Bremse auf das Rad
hervorbringt. Wenn also dem Führer eines in Bewegung befindlichen Zugs das Zeichen
zum Halten gegeben wird, so sperrt er den Dampf ab, und in demselben Augenblick
treten alle Bremsen in Wirksamkeit, so daß die Räder schleifen. Mittelst einer
einfachen Vorrichtung kann man die Bremsen, nachdem der Zug angehalten worden ist,
außer Verbindung mit den Buffers setzen, was nöthig ist, wenn ein Zug rückwärts
geschoben werden soll. Die Anbringung dieser Bremse an einem Wagen wird 5 bis 10
Pfd. St. kosten. (Moniteur industriel, 1847 Nr.
1167.)
Wasser als Schmiermittel für Eisenbahnen.
In den Vereinigten Staaten wurde kürzlich eine Reihe von Versuchen mit einer neuen
Erfindung vorgenommen, anstatt des Oels sich des Wassers zum Schmieren der Achsen an
Eisenbahnwagen zu bedienen Mittelst einer sehr einfachen und wenig kostspieligen
Vorrichtung, welche man an den Achsenbüchsen anbringt, werden die Achsen und
Achsenlager unablässig mit kaltem Wasser benetzt und man fand nach einer
mehrstündigen Fahrt bei einer Geschwindigkeit von 20 bis 30 englischen Meilen in der
Stunde beim jedesmaligen Anhalten die Achsen völlig kalt und feucht. Der Erfinder
dieses Verfahrens schlägt nun vor, das Oel überall, wo es bisher als Schmiermittel
angewendet wurde, mit Wasser oder einer Flüssigkeit zu ersetzen, deren
Beschaffenheit nicht den sechsten Theil von dem Aufwande verursacht, welcher
gegenwärtig mit dem Schmieren der Eisenbahnwagen verbunden ist.
(Eisenbahn-Zeitung, 1847 Nr. 33.)
Correspondenz mittelst elektrischer Telegraphen in
Nordamerika.
Für den elektrischen Telegraph welcher gegenwärtig von Friedrichsburg nach Boston
errichtet ist, wurde die Einrichtung getroffen, daß der Postmeister in
New-Orleans eine besondere Briefpost nach Friedrichsburg unterhält für alle
Mittheilungen, welche man von da mittelst der elektrischen Telegraphen nach
Baltimore, Philadelphia, New-York und Boston machen will. Das Porto muß in
New-Orleans vorausbezahlt werden; es beträgt für die Briefpost von
New-Orleans nach Friedrichsburg, und von Friedrichsburg nach Baltimore durch
den Telegraphen 3 Frc. 88 Cent. für zehn Worte oder Ziffern; 4 Fr. 60 Cent. bis
Philadelphia; 6 Fr. bis New-York; 8 Fr. 65 C. bis Boston. Der Preis nimmt bis
zu hundert Worten immer ab. (Moniteur industriel, 1847
Nr. 1171.)
Metalllegirungen für Lager zu schweren Walzen, Wagenbüchsen,
Drehbänken und dergl.; von H. Tapp in Neheim bei Arensberg.
Es gibt wohl keinen Gegenstand in der Industrie, womit man weniger im Klaren ist, als
wie mit Metallmischungen zu obigen Zwecken. Um diesem Uebelstand einigermaßen
abzuhelfen, erlaube ich mir hier einige Mittheilungen zu machen, welche geeignet
seyn dürften, für jedes Unterlager und jede Wagenbüchse eine passende Composition
auszumitteln.
Eine Metalllegirung, die sich zu vorgenannten Zwecken eignen soll, muß folgende
Eigenschaften haben:
1) Sie muß zu schweren Unterlagern für Walzen gehörige Festigkeits- und
Widerstandsfähigkeit besitzen.
2) Muß sie geeignet seyn, im vollkommen trocknen Zustande eine kurze Zeit hindurch
(etwa zwei Minuten) gebraucht werden zu können, ohne daß sich merklich Wärme
entwickelt oder daß sich die Mischung an die Achse ansetzt.
Jedes Metall oder jede Metalllegirung, welche diese Eigenschaft haben soll, muß
entweder einen Zusatz von Blei, oder, bei leichteren und kleineren Gegenständen,
einen Zusatz von Antimon haben.
Man wähle daher zu schweren Unterlagern oder Wagenbüchsen eine Mischung von 1 Pfd.
Kupfer, 7 Loth gutem Zinn und 9 Loth Blei, und setze, sobald das Kupfer geschmolzen,
zuerst das Zinn und dann das Blei hinzu. Wollte man zuerst das Blei, und dann das
Zinn zusetzen, so würde das Kupfer sich mit dem Blei nicht gut verbinden und das
Ganze schlecht ausfallen. Um daher das Kupfer zur Verbindung mit Blei geneigt zu
machen, muß jenem nothwendig erst das Zinn beigemischt werden. Man rühre bei
Anfertigung der Legirung die Masse jedesmal gut untereinander, damit der Guß
fehlerfrei ausfalle.
Es versteht sich übrigens wohl von selbst, daß die auf diese Art in Sand gegossenen
Lager durch Ausfeilen vom Formsand gehörig gereinigt, deßgleichen die Achsen, welche
sich in den Unterlagern bewegen sollen, so glatt und fein wie möglich abgeschliffen
seyn müssen.
Für kleine Unterlager, in denen die Achsen nicht durch Wasserkraft, sondern durch
Menschenhand in Bewegung gesetzt werden, kann ich 73 Theile Zinn, 18 Theile Antimon
und 9 Theile Kupfer empfehlen (von letzterm können auch wohl nach Umständen nur 8
Theile, vom Antimon jedoch nicht weniger als angegeben, genommen werden). Diese
Composition ist fest, läßt sich trocken poliren und verursacht keine Friction. Ein
Zusatz von Blei ist durchaus schädlich, weil die Legirung alsdann sogleich an
Festigkeit verliert, und dürfte daher auch nur vollkommen reines Zinn dazu zu
empfehlen seyn. In Fällen jedoch, wo es nicht eben auf Festigkeit und Dauer ankommt,
wird ein Zusatz von Blei nicht schaden.
Schließlich erlaube ich mir noch zu bemerken, daß die zuerst angeführte Legirung sich
besonders für Wagenbüchsen der auf Eisenbahnen gebrauchten Wagen eignet, und
schwerlich von anderen Legirungen erreicht, noch übertroffen werden dürfte.
(Polytechnisches Notizblatt, 1847 Nr. 12.)
Empfehlenswerthe Metalllegirung zur Herstellung von Stempeln
für Goldarbeiter.
Als ein vorzugsweise geeignetes Metall zur Herstellung von Stempeln für Goldarbeiter
und verwandte Gewerbtreibende ist von einem Mitglied der Königsberger
polytechnischen Gesellschaft, laut deren Verhandlungen, eine Composition von 5
Theilen Kupfer und 1 Theil Zinn empfohlen, und als sehr vortheilhaft selbst zur
Darstellung feiner Conturen befunden worden. (Polytechnisches Notizblatt, 1847 Nr.
13.)
Ueber das in der Fabrik des Hrn. H. Bartel in Königsberg befolgte Verfahren der
Anfertigung hohlgepreßter und vergoldeter Metallbuchstaben.
Die Buchstaben werden zuvörderst auf untergelegten Holztafeln in Thon modellirt, und
zwar erhaben und überhaupt so, wie sie fertig später erscheinen sollen. Von den auf
diese Weise modellirten Buchstaben wird ein Gypsabguß genommen, der selbstredend verkehrt
ausfällt und demgemäß, wenn er in Formsand abgedrückt wird, wieder ein rechtes Bild
der Buchstaben gibt, das mit Eisen in der Eisengießerei gegossen, die zu der
Fabrication dienende Matrize liefert, genau conform dem erst erwähnten Gypsabguß
und, wie dieser, die Buchstaben verkehrt und vertieft enthaltend. Eine dieser
Matrize entsprechende Patrize wird auf einfache Weise gewonnen, indem man die
Gußeisenplatte in einer angemessen dicken Schicht mit Blei übergießt. Nachdem das
flüssige Blei die vertieften Buchstaben der Eisenplatte ausgefüllt hat und erstarrt
ist, läßt es sich als eine zusammenhängende Tafel mit erhabenen und recht stehenden
Buchstaben von der unterliegenden Eisenplatte bequem trennen, und man hat nun neben
der Matrize auch die genau entsprechende Patrize für die zu fertigenden Buchstaben.
Sollen nun die Metallbuchstaben fabricirt werden, so wird zwischen Matrize und
Patrize Blech gelegt, dessen Stärke der Größe der Buchstaben gemäß gewählt wird, und
zwar meistens verzinntes Eisenblech, dünnes Messingblech etwa nur für die kleinen
Sorten – in neuester Zeit fast ausschließlich Zinkblech – und im
Kleinen durch die Schläge eines schweren Hammers, im größeren Betrieb durch die
Stöße eines Fallwerks der Buchstabe geformt. Ist dieß geschehen, so lassen sich
Eisenplatte, Blechtafel mit ihren ausgeprägten Buchstaben und Bleiplatte von
einander trennen. Verliert nach mehrmaligem Gebrauch die letztere an Schärfe, so
wird sie umgeschmolzen, und ohne eben gar zu großen Materialverlust auf die oben
angegebene einfache Art von neuem erzeugt, während die Gußeisenplatte für immer
vorhält. Aus der geprägten Blechtafel werden die Buchstaben mit geeigneten Scheren
isolirt ausgeschnitten und durch Klempnershand mit Hammer und Amboß nachgearbeitet
und gerichtet. Gleichzeitig werden auf den vertieften Rücken der Buchstaben die
Stifte angelöthet, mit denen sie später an den Ort ihrer Bestimmung, sey es auf
Mauerwerk, Holz-, Blech- oder Gußeisentafeln, in vorgebohrte Löcher
und mit nach Verschiedenheit der erwähnten Unterlage verschiedenen Kitten und
Bindemitteln befestigt werden. Aus der Klempnerwerkstätte gelangen die Buchstaben in
die Lackirstube, welche mit einem zweckmäßig construirten Lackirofen versehen ist,
und in welcher die Buchstaben als Unterlage für die künftige Vergoldung einen
mehrmaligen Anstrich von hellgelber Firnißfarbe erhalten, der nach jedem einzelnen
Anstrich in dem genannten Lackirofen getrocknet, und je nach Bedarf bis zuweilen auf
siebenmal wiederholt wird, da von der spiegelnden Reinheit dieser Unterlage der
Glanz der späteren Vergoldung abhängt. In demselben Sinn werden die genügend
angestrichenen Buchstaben vor dem vorletzten Ueberzug mit Bimsstein geschliffen, und
dann erst auf bekannte Weise mittelst langhaariger breiter Pinsel das ächte
Blattgold aufgelegt und mittelst Baumwolle angerieben. Die so vollendeten Buchstaben
trotzen den Einflüssen der Witterung vollkommen. Die Preise, die Hr. Bartel für seine Arbeiten notirt, sind den Berliner
Preisen durchaus gleich, und beschäftigt dieses junge Institut, das täglich an
Ausdehnung gewinnt und in den jüngsten Tagen auch durch die Anschaffung hebräischer
Schriften erweitert worden, einstweilen, außer einem leitenden Aufseher, für
beständig 3 Klempnergesellen, 3 Arbeiter zum Schleifen der Buchstaben, 1 Lackirer
und 1 Vergolder, denen häufig bei etwa dringenden Bestellungen noch Hülfsarbeiter
zugesellt werden müssen. (Gewerbvereinsblatt der Provinz Preußen, 1846 S. 68.)
Ueber die Verzinnung galvanischer Ablagerungen auf ihrer
Rückseite, behufs ihrer Anwendung in der Buchdruckerei.
Die auf galvanoplastischem Wege aus den von Holzschnitten abgenommenen Matrizen
producirten Kupferplatten zeigen, wie bekannt, auf ihrer Rückseite eine den
Erhabenheiten und Vertiefungen des Originals entsprechende Fläche, weßhalb letztere
geebnet, d.h. mit Metall belegt werden muß, um auf diesem eine mit der Bildfläche
der gewonnenen Kupferpatrize parallele Grundfläche herstellen zu können. Dazu kann
Blei oder Schriftzeug dienen, doch verdient das letztere wegen seiner größeren
Widerstandsfähigkeit den Vorzug. Um dieß nun mit der unebenen Kupferfläche
vereinigen zu können, muß solche mit einem Löthmittel überzogen werden, was am einfachsten durch
Verzinnung erreicht wird. Dieses Verzinnen war in Folge der verschiedenartigen
Spitzen und Vertiefungen der Kupfercopie immer sehr schwierig; man hat aber in dem
Chlorzinkammonium ein Mittel, wodurch sich diese Operation, sogar ohne vorherige
Reinigung der zu verzinnenden Fläche, rasch und vollkommen ausführen läßt. Um dieses
Doppelsalz zu bereiten, braucht man nur 1 Pfd. Zink in Salzsäure aufzulösen, der
Lösung 22 Loth Salmiak zuzusetzen und das Ganze zur Trockne zu bringen; man erhält
aus den angegebenen Mengen nahezu 2 1/4 Pfd. Löthsalz. Beim Gebrauch wird es, mit
Wasser angefeuchtet, auf die zu verzinnende Metallfläche dünn aufgestrichen, dann
hie und da ein Stückchen Loth aufgelegt und die galvanische Platte bis zu dem Grad
erhitzt, bei welchem das Loth schmilzt. Letzteres wird überall hinfließen, wo das
Doppelsalz sich befand, und sich innig mit der Kupferfläche verbinden. Umgibt man
hierauf die so verzinnte Kupferpatrize mit Stegen – am besten von Holz
– so daß also durch letztere um die Patrize eine Einfriedigung entsteht, und
gießt Schriftzeug hinein, so wird durch die Hitze des letzteren das Loth wieder
flüssig, weßhalb nach erkaltetem Gusse die galvanische Platte mit dem Schriftzeug
innig verbunden seyn wird. Die unebene Gußfläche ist hernach durch Hobel oder
Drehbank zu planiren. (Journal für Buchdruckerkunst, 1847 Nr. 7.)
Kitt zum Lutiren eiserner Destillirapparate.
Hr. James Deville in Philadelphia theilt einen
vorzüglichen Kitt zu diesem Zweck mit, dessen Festigkeit und Dauerhaftigkeit er an
den Fugen eines Oelgasapparats erprobt hat. Man nimmt gleiche Gewichtstheile von
Bleiweiß, welches mit Leinöl abgerieben ist, und gutem Gyps, welche man in dem
Augenblick, wo man des Kitts bedarf, stark zusammenknetet. Man setzt eine
hinreichende Menge Wasser zu, um ihn je nach den zu verkittenden Gegenständen mehr
oder weniger flüssig zu machen, und wendet ihn sogleich an. Dieser Kitt erhärtet in
wenigen Minuten und einige Tage reichen hin, um ihm die größte Dauerhaftigkeit zu
verleihen. (Franklin Journal.)
Reduction der Silbererze ohne Quecksilber.
Man hat jetzt in Mexico zwei neue Verfahrungsarten zum Reduciren der Silbererze
eingeführt, welche die so kostspielige Behandlung derselben mit Quecksilber bald
verdrängen dürften. Diese Verfahrungsarten sollen die Erfindung eines Deutschen,
Hrn. Ziervogel seyn und in folgendem bestehen.
Nach der einen Methode wird das Erz zuerst mit Kochsalz geröstet, welches das
Schwefelsilber in Chlorsilber verwandelt; man nimmt dann die Masse aus dem Ofen und
bringt sie in eine Kufe, worin man sie mit einer heißen Auflösung von Kochsalz
übergießt, welche sich sogleich des Chlorsilbers bemächtigt und es in Auflösung
zurückhält. Man gießt alsdann den flüssigen Theil in einen andern Behälter ab,
welcher metallisches Kupfer enthält, wodurch das Silber aus der Auflösung
niedergeschlagen wird. Man kann hierauf die Flüssigkeit leicht wieder auf ihre
anfängliche Stärke zurückbringen und sie so ohne bedeutenden Verlust an Kochsalz
fortwährend anwenden.
Nach der zweiten Methode werden die Erze oder Schwefelmetalle sorgfältig in einem
Flammofen geröstet, bis sie in schwefelsaures Salz verwandelt sind: in diesem
Zustand bringt man sie in einen geeigneten Behälter und gießt kochendes Wasser
darüber, welches die schwefelsauren Salze sogleich auflöst. Man gießt dann die
Flüssigkeit ab und schlägt daraus das Silber, wie bei der ersten Methode, durch
Kupfer nieder. Dieses zweite Verfahren ist besonders bei solchen Erzen anwendbar,
welche viel
Schwefelkies und Kupferkies enthalten. (Moniteur
industriel, 1847 Nr. 1165.)
Ueber die wahrscheinliche Ursache der unlängst erfolgten
Explosion in Hall's
Schießbaumwolle-Fabrik.
Nach einer Reihe von Versuchen über die Bereitung und Eigenschaften der
Schießbaumwolle und nach Ueberlegung aller Umstände bei der fürchterlichen Explosion
in der Fabrik der HHrn. Hall, wovon die Zeitungen
berichteten, ist es mir höchst wahrscheinlich, daß sie durch das zum Trocknen
angewandte Verfahren verursacht wurde.
Ich habe mich überzeugt, daß die Schießbaumwolle beim Trocknen leichter explodirt,
wenn sie noch eine gewisse Menge Feuchtigkeit zurückhält, als wenn sie bereits fast
wasserfrei ist.
Den Grund davon kann ich nicht angeben; folgende Thatsache, welche ich wiederholt
selbst beobachtete, dürfte jedoch den Vorfall zum Theil erklären und eine Abänderung
in der Trockenmethode veranlassen, wodurch ähnliche Unglücksfälle in Zukunft
gänzlich vermieden werden können.
Im Verlauf einer Reihe von Versuchen, welche ich in großem Maaßstab über den
Handelswerth von Torf anstellte, mußte ich häufig den Gehalt an Feuchtigkeit bei dem
als Brennmaterial dienenden Torf bestimmen. Zu diesem Behuf wog ich ein Pfund davon
in Stücken von der Größe einer Wallnuß ab und brachte es in einem zinnernen Gefäß
auf eine Destillirblase. Der angewandte Torf enthielt gewöhnlich 20 bis 45 Proc.
Wasser.
Wenn der Torf dabei nicht häufig umgewendet wurde, um die warme feuchte Atmosphäre zu
zerstreuen, welche sich um ihn bildete, so entzündete er sich fast jedesmal,
obgleich der Thermometer in derselben Schichte nur eine Temperatur von 57°
Reaumur anzeigte. Wenn man ihn in eine viel wärmere Schichte brachte, wo hingegen
ein Luftstrom frei um ihn circuliren konnte, so ließ er sich ohne alle Gefahr des
Verbrennens trocknen und erforderte keine Beaufsichtigung.
Da die Schießbaumwolle ohne Vergleich entzündbarer ist als Torf, so hat man allen
Grund anzunehmen, daß sie sich durch dieselbe Ursache beim Trocknen um so leichter
entzündet. Ein Luftstrom, welcher auf 21 bis 26° Reaumur erwärmt ist, wäre
gewiß unter allen Umständen das wirksamste Trockenmittel für Schießbaumwolle. Robert
Oxland. (Chemical
Gazette, Sept. 1847 Nr. 117.)
Ueber eine neue Art Härtung der Backen an gußeisernen
Schraubstöcken.
Prof. Altmütter gibt in einem durch Klarheit der
Darstellung und Vollständigkeit gleich ausgezeichneten Aufsatz über Schraubstöcke,
im 14. Band auf S. 158 von Prechtl's Encyklopädie, ein
Verfahren zu oben genanntem Zweck an, das er zunächst nur bei einem von Kirchweger erfundenen, vom Verfasser verbesserten
Schraubstock mit verticaler Bewegung in Anwendung brachte, welches aber, wie man
leicht einsieht, auf jede Art Schraubstock-Backen anwendbar seyn dürfte. Es
ist folgendes:
Bei den Schraubstöcken aus Gußeisen werden die Backen gewöhnlich mit gehärtetem Stahl
gefüttert; aber diese Maaßregel erfüllt ihre Bestimmung nicht mit aller Sicherheit,
da nur gar zu leicht, bei Anwendung größerer Gewalt und stärkeren Schlägen auf die
Arbeit, die Belegung mit einem Theil des Backens wegbricht, und dann dieser, oder
gar, wenn es der unbewegliche ist, der ganze Schraubstock unbrauchbar wird und
verloren geht. Bei dem gegenwärtigen (Kirchweger'schen)
wurde ein anderes Verfahren beobachtet. Nach dem Vorschlage des Erfinders soll in die Gießform ein
feilenartig gehauenes Eisenstück eingelegt werden, dessen Verbindung mit dem
flüssigen Eisen man durch einen Lehmüberzug verhindert, welches aber der mit ihm in
Berührung kommenden Fläche durch schnelleres Abkühlen eine beträchtliche Härte, und
zugleich den Abdruck des Feilenhiebs mittheilt. Ich habe ein anderes Verfahren
gewählt, nämlich alle Bestandtheile eine längere Zeit stark glühen und dann in
gepulverten Schlacken langsam auskühlen lassen. Der Guß wird dadurch so erweicht,
daß er der Bearbeitung mit der Feile zum Wegschaffen der rauhen Oberfläche, dann zum
genauen Abrichten der Bahn u.s.w. kein Hinderniß entgegensetzt. Ebenso können
nunmehr die Flächen des Mauls ihre Rauhigkeit entweder durch Hauen mit einem Meißel,
oder durch sich kreuzende Feileneinschnitte erhalten; nur soll man darauf sehen, daß
die Zähnchen nicht zu groß oder grob ausfallen, weil sie dann leicht ausbröckeln;
endlich muß man diese Stellen, oder den obersten Theil der Backen, doch wieder
härten. Dieß kann ganz so wie bei Stahl geschehen, aber man ist dann gegen Sprünge
und Risse nicht immer gesichert. Besser und ohne Gefahr des Mißlingens werden diese
Theile vorläufig einer Art von Einsetzen oder einer Cementation unterworfen, wodurch
sie einen Antheil Kohlenstoff aufnehmen, und dann mit Zuverlässigkeit gehärtet
werden können. Jene Operation ist auf folgende Weise ausführbar. Man nimmt zwei
reine, scharf getrocknete Ochsenklauen, legt sie mit den Oeffnungen gegen einander,
bringt in diese Höhluug den vorderen Theil des Schraubstock-Backens in recht
rothglühendem Zustande, und läßt ihn hier, allenfalls noch mit Spänen solcher Klauen
bedeckt, so lange, bis bei zunehmender Abkühlung das Verkohlen der Klauen abnimmt
oder aufhört. Abermals glühend gemacht, und wie Stahl in einer Härteflüssigkeit
behandelt, erlangt diese Stelle des Backens einen Grad von Härte, der manchmal so
groß ist, daß man ihn durch das beim Nachlassen des Stahls übliche Erhitzen etwas
verringern muß. Es darf übrigens nicht verschwiegen werden, daß so gehärtete Backen
immer etwas schonendere und vorsichtigere Behandlung beim Gebrauch bedürfen, denn
die Cementation und Härtung bleibt doch nur mehr oberflächlich, und steht daher
rücksichtlich der Haltbarkeit dem Stahl beträchtlich nach.
Ueber die Färbung der Rothweine.
J. Müller empfiehlt die Pikrinsäure, um zu ermitteln, ob ein Rothwein künstlich roth gefärbt sey
oder nicht. Bringt man eine Auflösung des Kalisalzes dieser Säure (die man
bekanntlich durch Oxydation des Indigos oder des Salicins mittelst Salpetersäure
gewinnt) in eine Portion ächten rothen Wein, so entsteht immer eine Aenderung der
Farbe, und zwar wird derselbe schmutzig gelbbraun und trübe, wogegen der mit
Malvenblumen gefärbte eine carmoisinrothe Farbe annimmt und klar bleibt. (Archiv d.
Pharm. Bd. LXVII S. 174.)
Brod aus Mais und Korn.
Der Bäckermeister Leopold Wimmer in Wien erzeugt in seiner
Bäckerei täglich gutes Maisbrod, welches um 30 Proc. billiger als das gewöhnliche
Landbrod zu stehen kommt. Ein Theil Mais wird mit zwei Theilen Kornmehl gut
vermischt, dann wie gewöhnliches Brod mit Sauerteig behandelt; nur muß die Gährung
beaufsichtigt werden, weil dieselbe früher als bei gewöhnlichem Brode in die saure
Gährung übergeht, der Teig darf nicht trocken gehalten werden, die Temperatur der
Backöfen muß eine erhöhtere seyn, ungefähr 220° C. oder 176° Reaumur.
(Verhandlungen des niederösterreich. Gewerb-Vereins, 1847, 13tes Heft.)
Pollak's künstliche Hefe für
Branntweinbrennereien.
Zur Bereitung dieser Kunsthefe sind in einer Brennerei, wo täglich 25 bis 30 Metzen
Erdäpfel, oder 10 bis 20 Centr. Getreide verarbeitet werden, zwei mit passenden
Deckeln versehene Hefengefäße nothwendig, von denen jedes so groß seyn muß, daß es
den zehnten Theil Rauminhalt des Maischbottichs enthält.
Um die Hefe zu bereiten, menge man zwei Centner Gerstenmalz und einen Centner rohes
Korn gut durcheinander und lasse das Gemenge fein, wie grobes Mehl, schroten.
Wäre nun der Betrieb der Brennerei z.B. auf den 1. Oct. angesetzt, so daß an diesem
Tag die erste Einmaischung stattfinden soll, so muß mit der Hefenbereitung schon
vier Tage früher der Anfang gemacht werden. Man nehme nun an diesem Tage, an welchem
man zur Hefenbereitung schreitet, Nachmittags um 2 Uhr das Hefengefäß, und maische
darin 20 Pfund des oben erwähnten Hefenschrots mit 20 Maaß Wasser von 60° R.
so ein, daß sich in der Mischung weder Klümpchen noch trockene Mehltheile vorfinden;
man erhalte die Masse nach der Einmaischung auf einer Temperatur von 80° R.
und verdecke das Gefäß mit dem dazu bestimmten Deckel.
Nachdem nun die Masse bis 6 Uhr, also 4 Stunden, während welcher Zeit sie in
Zuckerbildung übergeht, gestanden hat, wird der Deckel des Gefäßes abgenommen (Luft
gegeben), und die Masse bleibt dann noch 12 Stunden, ohne gerührt zu werden, offen
stehen. Bei dem Abdecken des Hefengefäßes jedoch muß man nach der Temperatur des
Locals unterscheiden, ob man den Deckel ganz wegnehmen oder mehr oder weniger zur
Seite schieben soll, denn ist die Masse das erstemal, als der Deckel ganz
hinweggenommen wurde, zu kalt geworden, so muß er beim nächstenmal nur weniger nach
der Seite gerückt werden.
Am zweiten Tag des Morgens um 6 oder 7 Uhr wird die Mischung, welche nun durch 16
Stunden ruhig gestanden, gehörig durchgerührt. Zur weitern Bearbeitung ist eine
Temperatur von 22° R. erforderlich; sollte die Masse eine höhere Temperatur
haben, so wird sie durch Umrühren bis zum erforderlichen Grad abgekühlt; ist aber
die Temperatur niedriger, so wird sie durch Wärmflaschen erhöht. Man soll jedoch
kein heißes Wasser zugießen, obwohl eine Kleinigkeit bei der zu schnell erkaltenden
Masse von geringer Bedeutung ist, sondern man soll schon anfänglich durch Vorsicht
spätere Nachhülfe bei der Temperatur so viel als möglich zu vermeiden suchen.
Wenn nun die beabsichtigte Temperatur der Masse von 22° R. hervorgebracht ist,
so wird ein Pfund krystallisirte Soda in einem Maaß lauwarmen Wassers aufgelöst, zu
der Masse gegossen, gut durchgerührt, zugedeckt und bis zum kommenden Morgen (den
dritten Tag), also 24 Stunden, stehen gelassen.
In dem Hefenfasse werden am zweiten Tag von dem Beginn der Manipulation, ebenfalls
Nachmittags um 2 Uhr, 20 Pfd. Schrot mit 20 Maaß heißen Wassers von 60° R.
Wärme gemaischt und auf die oben beschriebene Art behandelt, um 6 Uhr aufgedeckt,
nach Verlauf von 16 Stunden, von der Zeit der Einmaischung an gerechnet, also am
kommenden oder dritten Morgen um 6 oder 7 Uhr wieder umgerührt und auf 22° R.
abgekühlt. Nun werden 3 Loth krystallisirte Soda in einem Maaß lauwarmen Wassers
aufgelöst und der Masse beigemischt. Ueberdieß wird auch die in dem Hefenfasse
befindliche Masse, welche nun 40 Stunden gestanden hat, zu der Masse geschüttet, das
Ganze gut durchgerührt und zugedeckt, worauf es bis zum Gebrauch am nächsten oder
vierten Tage in Gährung stehen bleibt.
In dem Hefenfasse werden am dritten Tage, ebenfalls Nachmittags um 2 Uhr, 20 Pfd.
Schrot mit 20 Maaß Wasser von 60° R. nach erst beschriebener Art
eingemaischt; nachdem die Masse wieder beiläufig 16 Stunden, also bis zum nächsten
Morgen des vierten Tags, gestanden, werden wieder 3 Loth krystallisirte Soda in
einem halben Maaß lauwarmen Wassers aufgelöst, so wie auch 20 Maaß von dem im
Hefenfasse befindlichen Gährungsstoffe zu der Masse geschüttet; die Mischung, gut
durchgerührt, bleibt bis zum nächsten Morgen des fünften Tags, also 24 Stunden, in
Gährung, und ist dann wieder zu dem Gebrauche, wie die früher bereitete Masse,
geeignet. Der Gährungsstoff, welcher, nachdem 20 Maaß von demselben zu dem neuen im Hefenfasse
befindlichen Gemenge genommen wurden, noch übrig bleibt, ist vollkommen brauchbar,
um einen Bottich, worin 25 Metzen Erdäpfel mit dem erforderlichen Schrot gemaischt
sind, in Gährung zu setzen, was durch folgendes Verfahren geschieht:
Sobald die Maische in dem Vormaischbottich eine halbe Stunde gestanden hat, werden 40
bis 50 Maaß kaltes Wasser in diese Kunsthefe gegossen; dann nimmt man 40 Maaß
frische Maische aus dem Vormaischbottich und schüttet sie ebenfalls zu der Hefe; die
Mischung wird gut durchgerührt und nachgewogen, die jetzt nöthige Temperatur ist
46° R., welche, wenn sie noch nicht vorhanden wäre, leicht durch Zusatz von
kaltem Wasser oder heißer Maische erzielt werden kann.
Wenn die Maische aus dem Vormaischbottich nach dem Kühlschiffe gebracht und dort so
weit abgekühlt ist, daß sie weiter befördert werden kann, so wird die angestellte
gährende Hefe in den Gährungsbottich geschüttet, das Ganze gut durchgerührt, auf 16
bis 18° R. als die zur Gährung geeignete Temperatur abgestellt und der
fernern Gährung überlassen.
Die angegebene Methode soll folgende Vortheile darbieten:
1) Werde durch dieses Gährungsmittel die Bierhefe, welche der Branntweinbrenner nicht
nur in geringer Qualität theuer bezahlen muß, sondern auch öfters gar nicht bekommen
kann, da sie an manchen Orten in zu geringer Quantität erzeugt wird, um den Bäcker
und den Branntweinbrenner zu befriedigen, für den Branntweinerzeuger ganz
entbehrlich.
2) Lasse sich mit diesem Gährungsmittel bei bedeutend günstigerm Erfolge sowohl im
Sommer als im Winter arbeiten, was mit Bierhefe oft schwer oder gar nicht thunlich
ist, da Maische mit Bierhefe gestellt im Sommer zu früh sauer wird.
3) Werde aus einer gleichen Quantität Naturproducte eine größere Quantität
Kunstproducte billiger als bisher erzeugt. (Kölner
Gewerb-Vereins-Blatt, 1847 Nr. 28.)
Chenopodium Quinoa L. als Nahrungsmittel.
In der Sierra, dem Gebirgsstriche in Peru, wird das Chenopodium Quinoa L. als ein nahrhaftes, gesundes und angenehmes
Nahrungsmittel benutzt. Die Blätter dieser Pflanze werden vor ihrer vollen Reift wie
Spinat gegessen; sehr allgemein aber dienen die Samen als Speise, indem sie auf
verschiedene Art, gewöhnlich aber in Milch oder Fleischbrühe gekocht, zuweilen auch
mit Käse und spanischem Pfeffer zubereitet werden. Die getrockneten Stengel der
Pflanze werden als Brennmaterial benützt. Die Cultur dieser Pflanze wurde in einigen
Theilen Deutschlands versucht und zwar mit gutem Erfolg; sie scheint aber in Europa
nicht so delicat zu schmecken wie in Peru; doch würde sie während der
Kartoffelkrankheit sehr gute Dienste leisten, und vielleicht noch beliebt werden,
wie der Thee und die Kartoffeln es wurden, welche es anfangs auch nicht waren. (Edinb. new philosophical Journal, April und Jul.
1847.)
Untersuchung des Schafharns auf Phosphor.
Bekanntlich enthält der Harn des Schweins, wie der Menschenharn, unter den übrigen
Thieren allein eine gewisse Menge Phosphor; der Harn der Pferde und des Hornviehs
hingegen gar keinen. Von den grasfressenden Hausthieren ist es nur das Kaninchen,
dessen Harn Phosphor enthält, daher sein unangenehmer Geruch nach
Phosphorwasserstoffgas. Johnston untersuchte den Harn der
Schafe, welchen er in Ermangelung größerer Quantitäten noch nicht entleerten
Harnblasen entnahm. Von 40 Liter desselben erhielt er 3 1/2 Kilogr. trockene
Substanz; dieser Rückstand enthielt 72 Proc. stickstoffhaltige organische Materie
und 28 Proc. anorganische salzige Bestandtheile; in letztern betrugen die
phosphorsauren Kalk- und Talkerdesalze nur 70/10000, wonach also die 40 Liter
Harns nur 22 Gramme enthalten. Man ersieht hieraus, daß der Schafharn für sich allein bei Culturen,
welche dem Boden jedes Jahr viel phosphorsauren Kalk entziehen, dieser Erschöpfung
nicht zu begegnen im Stande wäre, obwohl er nicht ganz ohne Phosphorgehalt ist wie
der Harn anderer Grasfresser. Die mineralischen Bestandtheile des Düngers müssen
bekanntlich den zur Bildung der Getreidekörner nöthigen Phosphor liefern. (Moniteur industriel 1847, Nr. 1147.)
Chinesisches Verfahren die Fischbrut zum Auskriechen zu
bringen.
Auf folgende Weise bewahren die Chinesen den Laich vor dem Zugrundegehen, welches ihn
so oft bedroht. Die Fischer sammeln an den Ufern und auf der Oberfläche des Wassers
sorgfältig jene gallertartigen Massen, welche den Fischlaich enthalten, diese füllen
sie in vorher ausgeleerte Hühnereierschalen, verschließen die Oeffnung derselben und
legen sie einem brütenden Vogel unter. Nach einer gewissen Anzahl von Tagen
zerbrechen sie die Eierschalen in Wasser, welches an der Sonne erwärmt wurde; die
Fischbrut ist dann ausgekrochen und wird in frischem Wasser so lange aufbewahrt, bis
sie stark genug ist um mit großen Fischen in einen Teich gesetzt werden zu können.
Der Laichverkauf bildet in China einen bedeutenden Handelszweig. (Recueil de la Société polytechnique, Febr.
1847.)
Theecultur in Ostindien.
Die Calcutta-Gazette enthält die von den Directoren
der Compagnie eingesandte Nachricht von der Vorzüglichkeit, mit welcher sich das
Dhoonthal und die daran liegenden Districte zum Anbau des Thees eignen. Die
Einführung dieser Cultur im nordwestlichen Indien verdankt man den Bemühungen des
Dr. Jameson, Vorstehers
der botanischen Gärten daselbst. Die englischen Theemäkler fanden diesen Thee so
vortrefflich, daß er den bessern chinesischen Sorten gleichkömmt; er besitzt den
Geruch des orangefarbigen Pekoe, ist aber stärker als letzterer gewöhnlich ist; kann
auch seinem Werth entsprechend wie der beste chinesische verkauft werden, während
die Kosten seines Anbaus sich gar nicht hoch belaufen; der von dieser Cultur zu
erwartende Gewinn muß ermunternd seyn. Nach dem letzten Bericht trugen 176 Acres
322,579 Pflanzen; im Dhoonthal allein eignen sich aber 100,000 Acres für diese
Cultur, welche 7,600,000 Pfd. = 1/2 der ganzen englischen Consumtion, liefern
können, wodurch in Aussicht gestellt wird, daß in 10 bis 12 Jahren England um 3 bis
4,000,000 Pfd. St. Thee von Indien beziehen kann, was den wechselseitigen Handel
dieser Länder, bei der Minderung des Preises die allgemeine Consumtion dieses
Artikels und den Handel damit, und im Gefolge davon, die Dampfschifffahrt etc. sehr
beleben muß. Bei dem Preis von 1 1/2 Rupien per Seer
(circa 1 Pfd.) berechnet Dr. Jameson 200 Proc. Nutzen für den Anbau, und
somit wäre die ganze Mittelclasse Großbritanniens in Stand gesetzt, sich dieses
ihres Lieblingsgetränks zu bedienen. (Edinburgh new
philosophical Journal, April u. Jul. 1847.)