Titel: Craddock's Dampfmaschinen-Condensator.
Fundstelle: Band 107, Jahrgang 1848, Nr. XX., S. 94
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XX. Craddock's Dampfmaschinen-Condensator. Aus dem Mechanics' Magazine, 1847, Nr. 1251. Mit Abbildungen auf Tab. II. Craddock's Dampfmaschinen-Condensator. Der Körper des in Fig. 14 und 15 abgebildeten Condensators ist rund und besteht aus engen Röhren f, f, welche, wie die abgesonderte Ansicht Fig. 16 zeigt, gebogen sind, um dem Einflüsse der Ausdehnung und Zusammenziehung zu begegnen. Diese Röhren sind oben und unten in hohle von der Centralwelle j ausgehende Arme e, e und g, g eingefügt. Um diese Centralwelle rotirt der Condensator auf die unten zu erläuternde Weise. Die Röhre des Niederdruckcylinders leitet den Dampf in einen oben am Condensator angebrachten Recipient c, mit dem sie auf die Fig. 18 in größerem Maaßstabe dargestellte Weise verbunden ist. Von c tritt der Dampf durch die divergirenden Röhren d, d in die radialen Arme e, e und von da in die Röhren f, f, wo er condensirt wird. Das Condensationswasser sammelt sich in den unteren radialen Armen g, g und gelangt von da in einen Ring h, h, von wo es durch die Röhren i, i, Fig. 17, in eine ringförmige Centralkammer v, v geleitet wird. Von dieser Kammer gehen Oeffnungen t, t in die hohle Centralwelle j. Aus der letzteren gelangt das Wasser in eine andere ringförmige Kammer b, von der es durch die Röhre nach der Luftpumpe zurückgeleitet wird. An das untere Ende der Welle j ist ein Winkelrad n festgekeilt, in welches ein anderes Winkelrad greift. An dem Ende der Achse o des letzteren befindet sich eine Rolle , die mittelst eines Riemens und einer Rolle p mit der Achse des Schwungrades verbunden ist. Wenn nun die dem Condensator mittelst dieser Räder und Rollen ertheilte Rotation nicht bedeutend ist, so bewirkt die Luftpumpe (welche mit dem Condensator vermittelst der Theile k², b, r, j und i communicirt) eine so vollkommene Luftentleerung des Kondensators, als dieses nöthig ist; wird aber die Bewegung rasch, so entsteht eine Centrifugalwirkung, welche das Bestreben äußert, das Wasser in dem Ring h zurückzuhalten; und um dieses zu vermeiden, ist folgende Vorkehrung getroffen. y (Fig. 17) ist ein festes Excentricum, worin die Welle j rotirt, und z ist eine kleine horizontale Pumpe, die mittelst eines Gelenkes a von dem Ring h herabhängt. Das Excentricum y und die Pumpe z sind durch eine hohle Stange x miteinander verbunden, welche mit dem einen Ende an den Pumpenkolben e und mit dem andern Ende an den Theil befestigt ist, der sich in einem hohlen Raume im Körper des Excentricums endigt. Eine Röhre l umschließt die hohle Kolbenstange x und communicirt durch eine Oeffnung mit der hohlen Stange x. Ein von der ringförmigen Kammer r hervorragender Träger u enthält eine Stopfbüchse , durch welche die Pumpenstange x geht, und trägt ferner das innere Ende der Röhre l: c ist eine Röhre, die von dem Ring h nach einem im Pumpenstiefel befindlichen Ventil d führt, das sich gegen den Pumpenkolben e öffnet. Die Stange x tritt durch ein Querstück , ehe sie an den excentrischen Theil geschraubt ist, so daß sie sich der Bewegung des Excentricums anbequemen kann. Die Wirkungsweise des Apparates ist nun folgende. Indem der Condensator rotirt, wird das Wasser vermöge der Centrifugalkraft aus dem Ring h durch die Röhre c in den Pumpencylinder getrieben, von wo es durch die Wirkung der Pumpenstange nach innen gezogen wird, bis die innere Stange x, die äußere Stange l und der hohle Raum im Excentricum y gefüllt sind. Wird nun in Folge der fortgesetzten Thätigkeit des Excentricums an der Pumpenstange x mehr Wasser hereingezogen, so findet dasselbe Raum durch die Entweichung einer entsprechenden Quantität aus der Höhlung des Excentricums durch die Röhre f, welche es in den Kessel zurückleitet. Da auf diese Weise von dem Ringe g aus ein ununterbrochener Wasserstrom stattfindet und die Luft vollkommen abgesperrt ist, so wird dadurch das Bestreben der Centrifugalkraft, das Wasser in dem Ringe h zurückzuhalten, vollständig neutralisirt. Die Art, wie die Röhren des Condensators an ihren Enden in die radialen Arme e, e und g, g befestigt sind, ist eigenthümlich. Die Löcher werden beim Guß in die Arme gemacht und nachher ausgebohrt und verzinnt. Die Röhren werden auf die in Fig. 16 dargestellte Weise bei b, b befestigt. Hat auf diese Weise ein Arm alle seine Röhren aufgenommen, so wird er in ein Gefäß mit geschmolzenem Zinn getaucht, wodurch jede Fuge vollkommen luftdicht und dauerhaft wird. Dem Einflusse der Zusammenziehung oder Ausdehnung begegnet aber die gebogene Form der Röhren. Die Figuren 16, 17 und 18 enthalten noch einige andere kleinere, mit dem Kondensator und der Anti-Centrifugalpumpe in Verbindung stehende Details. Die radialen Arme g, g, Fig. 17, unten am Condensator, werden in ein solides, an die Centralwelle j befestigtes Stück p und o geschraubt, aus dem die ringförmige Kammer r ausgeschnitten ist. Das Excentricum y wird an das solide Stück f geschraubt, welches zur Aufnahme der Centralwelle j ausgebohrt ist. Ein Ring c rotirt innerhalb des Excentricums und bewegt sich an der oberen Fläche einer Messinghülse . Ein Ring aus vulkanisirtem Kautschuk ist in eine Vertiefung des Ringes eingefügt. Die Lager , zwischen welche eine vulkanisirte Kautschukscheibe eingelegt ist, werden durch eine gewundene Feder an ihrer Stelle erhalten. ist das Lager der Welle und eine Mutter, mit deren Hülfe die ganze Welle nach Erforderniß gehoben und gesenkt werden kann; o, o ist die Fundamentplatte.

Tafeln

Tafel Tab. II
Tab. II