Titel: | Verbesserung des Verfahrens zur Photographie auf Papier; von Blanquart-Evrard. |
Fundstelle: | Band 107, Jahrgang 1848, Nr. XLIII., S. 193 |
Download: | XML |
XLIII.
Verbesserung des Verfahrens
zur Photographie auf Papier; von Blanquart-Evrard.
Aus den Annales de Chimie et de Physique, Dec. 1847, S.
447.
Blanquart's verbessertes Verfahren zur
Photographie auf Papier.
Bei dem Verfahren zur Photographie auf Papier, welches ich früher
beschriebenPolytechn. Journal Bd. CIV S. 32 und 275, Bd. CVI S.
365. und im April v. J. vor einer Commission der franz.
Akademie der Wissenschaften ausgeführt habe, bot nur eine
Operation ernstliche Schwierigkeiten dar: nämlich die Anwendung
der Gallussäure, um das Bild der Camera
obscura zum Vorschein zu bringen. Es geschah oft, daß
ein Bild, welches bei zu schwachem Licht erzeugt wurde, oder in
zu großer Dimension (was auf dasselbe hinausläuft), nicht die
erforderliche Kraft und Schärfe erhalten konnte, ehe es so zu
sagen unter der gleichförmigen Färbung verschwand, welche durch
die Vermischung der Gallussäure mit dem im Papier enthaltenen
essig-salpetersauren Silber hervorgebracht wird. Nachdem
ich gefunden hatte, daß die Gallussäure diese gleichförmige
Färbung auf dem Bild nur deßhalb hervorbringt, weil sie sich in geringer Menge mit dem vom Bild
gelieferten essig-salpetersauren Silber verband,
beseitigte ich alle Veranlassung zu Flecken auf folgende Weise.
Ich tauche das Bild (auf dünnem Papier) wie es aus der Camera obscura kommt, in ein
größeres Gefäß mit 1 Centimeter hoher Schicht von in der Kälte
gesättigter Gallussäure-Lösung; ich bewege das Bad
während des Eintauchens des Bildes und kann so die Wirkung
dieser Säure verlängern bis mein Bild kräftig genug geworden
ist, daß ich eines guten Resultats gewiß bin; dann wasche ich
das Bild, und ersetze die Gallussäure durch eine Auflösung von
Bromkalium oder Chlornatrium, worin ich es etwa eine
Viertelstunde lang lasse. Mit Hülfe dieses Kunstgriffs ist man
nun im Stande kräftige und scharfe Lichtbilder auf Papier,
selbst große Porträte zu erzielen.