Titel: | Ueber luftdichte Ofenthüren; von M. Simson. |
Fundstelle: | Band 107, Jahrgang 1848, Nr. LXII., S. 260 |
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LXII.
Ueber luftdichte Ofenthüren;
von M. Simson.
Aus dem Gewerbevereinsblatt
der Provinz Preußen, 1847.
Mit Abbildungen auf Tab. IV.
Simon, über luftdichte Ofenthüren.
In den Bemerkungen über die zweckmäßigste
Stubenheizung mit Oefen, welche Hr. Blesson im Jahre 1833 durch die
Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes in
Preußen mittheilte, wurde es zuerst als Princip festgestellt,
daß ein luftdichter Verschluß der Heizthüre des Ofens bei
gänzlicher Beseitigung einer Klappe in der Rauchrohre sowohl
ökonomisch, als auch mit Rücksicht auf das Wohlbefinden der
Bewohner geheizter Räume am vortheilhaftesten sey. Fraglich
blieb es, auf welche Weise man am bequemsten einen möglichst
luftdichten Verschluß herstellen sollte. Hr. Blesson schlug vor, die Heizöffnung
durch zwei einander parallele Eisenplatten zu verschließen, von
denen die eine innerhalb der Zarge als Thüre anzubringen, die
andere aber über die hervorragende Zarge deckelähnlich
aufzuschieben wäre, und meinte, daß zur Vermittelung eines
möglichst hermetischen Schlusses die vordere Platte etwa nur
durch Filz geliedert werden dürfte. Auf solche Art Oefen
luftdicht zu verschließen, möchte praktisch schwierig gewesen
seyn, gewiß ist es, daß noch in demselben Jahre der rühmlichst
bekannte Ofenfabrikant Feilner in
Berlin, bei Heizungsversuchen an Oefen, die nach der Blesson'schen Methode eingerichtet
waren, den luftdichten Verschluß der Einheizöffnung dadurch und
mit einigem Erfolge erzielte, daß er zwischen zwei vor diese
Oeffnung gelegte Thüren eine Schichte Sand brachte. – So
lag die Sache, als sie in Königsberg bekannt wurde. Die
Wichtigkeit derselben veranlaßte einen den Fortschritten der
Wissenschaft und Technik zugewandten Mann, sie hier aufzunehmen
und zu verfolgen. Redlich stand ihm hierbei der geschickte
Schlossermeister J. H. Beeck zur
Seite, und letzterem gelang es endlich nach vielen Versuchen
einen in der That praktischen luftdichten Ofenverschluß
herzustellen. Derselbe hat denn auch in Königsberg und dessen
Umgebung die weiteste Verbreitung gefunden und Hunderte von
gleichen Thüren sind im Laufe der Zeit nach andern Provinzen
Preußens, so wie nach auswärts auf Bestellungen versendet
worden.
Auch hier versuchte man anfänglich den Sandverschluß. So viele
Vortheile derselbe aber auch zu gewähren schien, bald ergab er
sich als unpraktisch. Es konnte nämlich nicht
fehlen, daß die innere Ofenthüre durch die Einwirkung des Feuers
sich nach einiger Zeit etwas warf. Sobald aber dieses geschehen,
war die unausbleibliche Folge die, daß mindestens ein Theil des
Sandes in den Ofen hineinlief und hierdurch der luftdichte
Schluß aufgehoben wurde. Man fand es daher räthlich, sich der
oben gedachten ursprünglichen Idee Blessons bei Anordnung des Ofenverschlusses wieder zu
nähern und gelangte auf diesem Wege nach manchen Abänderungen zu
der Construction, welche im Folgenden des Genaueren beschrieben
werden soll und zur Zeit als die vollkommenste betrachtet
wird.
Der luftdichte Ofenverschluß besteht aus drei Haupttheilen: der Zarge, der inneren und der äußeren
Thüre. Fig.
40 gibt von demselben eine Frontansicht in
geschlossenem Zustande, während Fig.
41 und Fig.
42 Durchschnittszeichnungen nach Linie xy der Fig.
40 in etwas von einander abweichender Construction
zeigen, denen die Bänder beigefügt sind, durch welche beide
Thüren nach der einen kürzeren Seite der Zarge befestiget sind.
– Indem nun zur Beschreibung der einzelnen Theile
übergegangen wird, ist noch die Bemerkung voranzuschicken, daß
in den Figuren gleiche Buchstaben auch gleiche Stücke
bezeichnen.
Die Zarge ist von Gußeisen. In Fig. 41 und 42
ist sie mit den nach dem Alphabete folgenden Buchstaben a bis m
bezeichnet und ihre Lage in dem Ofen angedeutet. Was in Fig. 40 von der Zarge zu sehen ist, hat rings herum
Schraffirung erhalten. Die Wanddicke der Zarge beträgt etwa 3/10
Zoll, die des Stückes c, d, e
ungefähr 3/8 Zoll. Der Rand der Zarge, welcher in den
Durchschnittszeichnungen mit den Linien ef und gh bezeichnet ist, hat eine
Breite von mindestens 3/8 Zoll. Er wird ganz eben geschliffen.
Es geschieht dieß auf einer Eisen- oder Bleiplatte
mittelst Schmirgel, nachdem die in Rede stehende Fläche zuvor
mit der Feile möglichst genau bearbeitet worden ist. Das
Schleifen auf Eisen geht langsamer vor sich, soll aber ein
besseres Resultat als das Schleifen auf Blei geben, welches sich
überhaupt mehr für eine Werkstatt eignen dürfte, die möglichst
unausgesetzt mit der Herstellung solcher Thüren beschäftigt ist.
Es wird der Schmirgel mit Oel angemacht und anfänglich eine
grobe, später eine feingesiebte Sorte benutzt.
Rings um die Zarge läuft der Rand ab, ml, welcher dazu
dient, einen möglichst innigen Schluß der innern Thüre zu
vermitteln. Dieser Rand ist an allen Stellen vortheilhaft,
sobald bei dem Heizen mit Sorgfalt verfahren wird. Geschieht
dieß nicht und wird die Asche, die bei den Operationen vor und
während des Heizens leicht auf die Zarge fällt, nicht fleißig
entfernt, so kommt dieselbe zwischen die gedachte Thüre und
den untern Rand m, l zu liegen,
bewirkt zunächst ein schweres Zugehen derselben, dann ein
Losewerden und endlich das Brechen der Bänder und selbst der
Thüre. Aus diesen Gründen kann es vortheilhaft seyn, den Rand
m, l auf der untern Längenseite
der Zarge ganz fortzulassen.
Alle Sorgfalt ist auf das Einsetzen der Zarge in den Ofen zu
verwenden, damit diese möglichst fest und luftdicht an die Wände
desselben anschließt. Denn wird der Luft hier zwischen der Zarge
und den Kacheln der Eintritt in den Ofen gestattet, so verfehlt
natürlich die ganze Vorrichtung ihren Zweck. Aber auch dann,
wenn die Thüre gehörig eingesetzt worden ist, tritt später
häufig die gedachte Undichtheit ein, indem die Zarge namentlich
durch das große Gewicht welches sie zu tragen hat – wie
später gezeigt werden soll – los wird. Um diesen
Uebelstand zu vermeiden, vergrößert man die Oberfläche des
Theiles der Zarge, der in den Ofen eingesetzt wird. Man fetzt
nämlich eine zweite gewöhnlich construirte Zarge aus
Schmiedeisen in etwa ein bis zwei Zoll Entfernung in den Ofen
ein und verbindet beide Zargen fest durch seitlich aufgenietete
eiserne Bänder mit einander. Oft läßt man nur von den äußeren
Seiten der gußeisernen Zarge solche Bänder – Federn
genannt – ausgehen, die innerhalb des Ofens um Kacheln
herumgebogen werden. Dergleichen, auch an gewöhnlichen Zargen
sich findende Federn allein, geben aber keine genügende
Festigkeit.
Vielleicht möchte es vortheilhaft seyn, von einer solchen Zarge
Gebrauch zu machen, wie sie Hr. Blesson in dem obengedachten Aufsatze beschreibt.
Diese hat nämlich hinten rings herum in b und l einen Ansah
ähnlich e, d, e, welcher diesem
parallel ist und wohl bedeutend höher als selbiger zu machen
wäre.
Die innere Thüre ist ebenfalls von
Gußeisen und zwar in dem stärkeren Rande gegen 3/8 Zoll, im
Uebrigen nur etwa halb so dick. Sie ist in Fig.
41 und 42
mit den Buchstaben n, n bezeichnet.
Die kleine Thüre o von starkem
Eisenblech schließt die zur Zuführung und Regulirung des
Luftstroms nothwendige Oeffnung. Es ist vortheilhaft gefunden
worden, die Ecken dieser so abzurunden, wie Fig.
43 zeigt, wo die Rückseite der Thüre n besonders gezeichnet ist. Die
Erfahrung hat nämlich gelehrt, daß von den scharfen Ecken aus
häufig Sprünge in der Thüre entstehen. Um diese noch sicherer zu
vermeiden, ist die Verstärkungsrippe v von etwa 1/4 Zoll Höhe angegossen.
Lange Zeit hat man sich zur Befestigung der Thüre an der Zarge
solcher Bänder bedient, wie p in
Fig.
41 zeigt. Diese Scharnierbänder haben aber zwei
Nachtheile. Da nämlich die Thüre dort, wo sie befestigt ist,
ganz dicht an den innern Rand der Zarge zu liegen kommt, so läßt
sich daselbst die nie zu vermeidende Asche schwer beseitigen.
Wird hierauf aber nicht gesehen, so biegt sich die Thüre beim
Zumachen und es erfolgt ein Zerbrechen der Bänder und zuweilen
auch der Thüre selbst.
Zweitens werden die Stifte, welche die Bänder verbinden, nach
kurzem Gebrauche des Ofens so fest in jenen, daß sie nur mit
äußerster Gewalt zu entfernen sind, falls die nothwendigkeit
eintritt, die Thüre etwa wegen einer Reparatur
herauszunehmen.
Deßhalb zieht man es vor Bänder und Haken zu gebrauchen, wie Fig. 42
q zeigt. Die Stellung der Haken ist
hiernach von der Art daß die Thüre beim Oeffnen ganz aus der
Zarge herausgeschlagen werden kann, worauf alsdann ihr Ausheben
mit Leichtigkeit erfolgt.
Zu mehrerer Befestigung der Thüre dient der Riegel r, r, welcher in Fig.
41 im Durchschnitte und in Fig.
43 ganz zu ersehen ist. Er wird mittelst des Knopfes
t in horizontale Bewegung
gesetzt und greift dann hinter den Rand der Zarge. Um diese
Bewegung möglich zu machen, befindet sich in der Thüre ein
passender Schlitz, der von einer mit dem gedachten Knopfe
zusammenhängenden Platte stets bedeckt gehalten ist.
Eine andere Befestigungsart ist in Fig.
42 dargestellt. Der schmiedeiserne Balken u ist auf der Mitte der Thüre u mittelst eines Zapfens und einer
Mutter in der Art befestigt, daß er sich um den Zapfen drehen
läßt. Der Balken ist länger als die Thüre hoch und zwar um so
viel, als die doppelte Wanddicke der Zarge beträgt. Da nun der
Balken in seiner Mitte befestigt ist, so ragt er zu beiden
Seiten um so viel, als diese einfache Wanddicke beträgt, hervor.
In der Zarge sind oben und unten geeignete Einschnitte
angebracht, welche die Enden des Balkens in sich aufnehmen,
sobald derselbe vertical gestellt wird – in welcher Lage
er eben das feste Schließen der Thüre vermittelt. Diese
Einschnitte sind in Fig.
42 auf den Linien be
und lk zu sehen. Sie erhalten
durch gut passende Eisenbleche, die auf die Zarge aufgenietet
werden, ihre Bedeckung. Den Balken statt vertical, horizontal zu
legen, ist insofern vortheilhaft, als in dem Einschnitte der
untern Wand der Zarge sich leicht Asche ansammelt. Für diese
horizontale Lage ist aber nur dann Platz, wenn die Thüre selbst
mit Scharnierbändern befestigt ist, nicht aber wenn hierzu Haken
und Band in vorhin beschriebener Art gebraucht sind. Wollte man
trotzdem eine solche Lage vorziehen, so müßte der Balken nicht
inmitten der Thüre befestigt, sondern zum losen Einlegen in die
Einschnitte eingerichtet werden – eine Construction, die
auch häufiger vorgefunden wird, aber wegen mehrerer
Umständlichkeit in der Behandlung der ganzen
Vorrichtung meistens aufgegeben worden ist.
Uebrigens muß hier bemerkt werden, daß es nur eine Nebenfunction
des besprochenen Balkens ist, die innere Thüre zu verfestigen.
Zu welchem Behufe er in der Hauptsache dient, wird weiter unten
erklärt.
Die äußere Thüre, ebenfalls von
Gußeisen, zeigt Fig.
40 in einer Frontansicht, während aus den
Durchschnitten ihre Form in few, whg deutlich zu
sehen ist. Die Wanddicke dieser Thüre beträgt ungefähr 3/8 Zoll.
Die Bänder z, z zum Einhängen
derselben sind entweder schon angegossen und haben dann einen
eisernen Durchmesser von etwa 1 Zoll oder sie sind geschmiedet
und angenietet und haben bei nur halber Stärke den Vortheil
größerer Dauerhaftigkeit und Zierlichkeit. Um letztere
Eigenschaft zu erhöhen, werden die Bänder auch wohl auf der
inneren Seite der Thüre angenietet und treten dann durch den
– wie gleich gezeigt wird – geschliffenen Rand,
der passend durchschnitten wird, durch. In diesem Falle sind die
stets schmiedeisernen Haken zu größerer Festigkeit auf der
seitlichen äußeren Wand der Zarge angenietet. Sonst sind die
Haken nur auf der Vorderseite der Zarge befestigt.
Der eben gedachte, auf der Innenseite um die ganze Thüre laufende
Rand, welcher in Fig.
41 und 42
durch die Linien ef und gh angedeutet ist, wird
ebenso, wie dieß mit dem entsprechenden Rande der Zarge
geschehen ist, mittelst Schmirgel auf einer Metallplatte ganz
eben geschliffen. Die geschliffene Fläche ist jener in Größe
ganz gleichkommend. Läßt man die Bänder durch diesen Rand
durchtreten, so werden selbige mitgeschliffen. Der Rand erhebt
sich über dem Spiegel der Thüre gewöhnlich etwa 1/4 Zoll. Es
wäre vortheilhaft ihn mehr noch zu erhöhen, um der Thüre welche,
wie gleich gesagt werden wird, einen starken Druck auszuhalten
hat, größere Widerstandsfähigkeit zu geben. Andererseits ist es
bedenklich die Masse der ohnehin so schweren Thüre zu vermehren,
deren Gewicht namentlich in geöffnetem Zustande äußerst
nachtheilig auf das feste Schließen der Zarge an die Ofenwände
einwirkt. Durch diese Verhältnisse werden der an und für sich
wünschenswerthen Verstärkung der Thüre bestimmte Gränzen
angewiesen, die wesentlich durch die Festigkeit bedingt sind,
mit welcher man die Zarge an die Ofenwände zu befestigen
verstanden hat. Wird nun die in gedachter Weise vorgerichtete
äußere Ofenthüre zugemacht, so trifft ihr geschliffener Rand auf
den ganz entsprechenden geschliffenen Rand der Zarge, beide
Flächen berühren sich innig und vermitteln einen so luftdichten
Verschluß als die Praxis ihn erfordert.
Es bleibt allein noch zu beschreiben übrig, wie auf die äußere
Thüre ein stetiger Druck ausgeübt wird, um die Berührung der
geschliffenen Flächen möglichst innig zu machen.
Hierzu hat man sich lange Zeit ausschließlich einer solchen
Vorrichtung bedient, wie Fig.
40 und 41
zeigt. Es wurde nämlich vor die Thüre ein schmiedeiserner Balken
gelegt, der an beiden Enden mit der Zarge verbunden ist, und
durch dessen Mitte eine Schraube hindurch geht, deren Spitze
gegen die Thüre drückt. Diesen Balken A,
A zeigt Fig.
40 im Aufrisse, Fig.
41 im Durchschnitte, Fig.
44 in einer Seitenansicht. Die Schraube ist mit B bezeichnet. Es ist bequem gefunden
worden, eine Anordnung zu treffen, daß wenn die Thüre geöffnet
wird, der Balken mit ihr zusammenbleibt, und nicht zuvor ganz
fortgenommen zu werden braucht, wie dieß früherhin geschah. Zu
diesem Zweck hat man denselben in C
Fig. 40 auf geeignete Art mit der Zarge verbunden,
und in D zu seiner Aufnahme einen
geräumigen Steg an der Thüre selbst befestigt. E
Fig. 40 ist der auf die Zarge aufgenietete
Klinkhaken, auf welchen der Balken, der zur bequemeren
Handhabung mit dem messingenen Knopfe F versehen ist, aufgelegt wird. Es versteht sich von
selbst, daß die Stange in dem Klinkhaken einen geringeren
Spielraum haben muß, als in dem Stege. – Um endlich zu
zeigen in welcher Weise die Stange in C mit der Zarge in Verbindung gesetzt worden, ist in
Fig.
44 eine Detailzeichnung gegeben. Der Körper G, welcher mit dem Ende der Stange
A scharnierartig verbunden ist
– der Deutlichkeit wegen sind die Scharniertheile in Fig. 44 getrennt gezeichnet – sitzt nämlich
mit seinem Zapfen H so in der Zarge,
daß derselbe sich um seine Achse bequem drehen kann. Durch diese
Anordnung ist für die Stange eine Bewegung in horizontaler und
verticaler Ebene ermöglicht.
In dieser Art eingerichtete Ofenverschlüsse sind sehr verbreitet
und praktisch befunden worden. Es mangelt ihnen aber der Grad
von Eleganz, welchen Wohnzimmer zur Zeit erfordern.
Während sie für Wirthschaftsräume ganz angemessen erscheinen, ist
in letzterer Zeit für Wohnzimmer eine elegantere Form beliebt
worden. Man hat nämlich den Balken, der bis dahin vor der
eisernen Thüre gelegen, zwischen die beiden Thüren gebracht und
ihn gleichzeitig dazu benutzt, der hintern Thüre zur Befestigung
zu dienen. Von dieser Anordnung ist oben bei Gelegenheit der
inneren Thüre weitläufiger gesprochen worden. Es ist daher nur
noch das Wenige zu ergänzen, was die äußere Thüre allein
betrifft.
Auf der Mitte dieses Balkens (Fig.
42) ist nämlich ein Schraubengewinde eingeschnitten,
welches indessen nicht durch die ganze Dicke desselben
hindurchgeht. In dieses Gewinde greift die Schraube B, welche durch die äußere Thüre
hindurch geht. Auf diese Weise wird die äußere Thüre gegen den
Balken und gleichzeitig gegen die Zarge fest angezogen. Um der
Schraube mehr Festigkeit in der Thüre zu geben, hat diese in der
Mitte eine Verstärkung, etwa von der Form einer Rosette. Gegen
die möglichst ebene Oberfläche dieser drückt der gleichfalls
genau vorgerichtete Kopf der Schraube B und bringt hierdurch eine hinlängliche Dichtung
hervor. Durch den Kopf der Schraube geht der Schlüssel s, um diese bequem fest anziehen zu
können. Der Schraubenkopf ist von Eisen; doch könnte man, um das
Ganze eleganter zu machen, sowohl ihn von Messing fertigen, als
die ganze äußere Thüre etwa noch mit Messingblech überziehen.
Freilich möchte dieß, besonders falls die Thüre nicht ganz glatt
ist, den Apparat bedeutend vertheuern.
Die Dimensionen eines luftdichten
Ofenverschlusses richten sich nach der jedesmaligen Höhe der
Ofenkacheln. Hiernach haben die gebräuchlichsten Sorten eine
Länge von 11 bis 13 und eine Höhe von 8 3/4 bis 10 Zoll. Es muß
indessen bemerkt werden, daß diese Maaße sich auf den Theil der
Zarge beziehen, der von den Ofenwänden wirklich umschlossen
wird.
Der Eisenguß zu der kleineren Sorte Thüren wiegt 25–26
Pfd., der zu der größeren 28–29 Pfd. Ein ganz completter
Ofenverschluß kleinerer Sorte wiegt 30 Pfd., die größere Sorte
einige Pfunde mehr.
Der Preis eines Ofenverschlusses kleinerer Sorte und mit außen
liegendem Balken ist je nach Sorgfalt der Arbeit 5 1/2 bis 6
Thlr., der der entsprechenden größeren Sorte bis 7 Thlr. Wird
hinter der Zarge noch ein zweiter Rahmen eingesetzt, so werden
dafür 10 Sgr. mehr berechnet. Der Ofenverschluß, bei welchem der
Balken zwischen den beiden Thüren liegt, kostet wiederum 10 Sgr.
mehr.
Hat der Ofen einen Aschenfall, so wird die zu demselben führende
Oeffnung in gleicher Weise verschlossen, wie die Einheizöffnung.
Man läßt nur die innere Thüre
fort.
Von vielen wird auch empfohlen, Einheizöffnungen, die nicht im
Zimmer, sondern außerhalb liegen, mit dergleichen luftdichten
Verschlüssen zu versehen. In welchem Verhältniß indessen der
hierdurch entstehende Nutzen mit dem Kostenaufwande einer
solchen Vorrichtung steht, hat die Praxis noch nicht
herausgestellt. Solche Thüren hat man übrigens 12 Zoll hoch und
breit machen müssen, um das Hindurchgehen eines menschlichen
Körpers möglich zu machen.
Ueber die Vorzüge gehörig gearbeiteter und sorgfältig
eingesetzter luftdichter Ofenthüren bei Oefen, die von innen zu
heizen sind, herrscht aber nur eine Stimme. Sie stellen die
Bewohner geheizter Räume nicht nur vor den gefährlichen
Einwirkungen des Kohlendampfs sicher, sondern gewähren auch
ökonomische Vortheile, da jetzt der Ofen geschlossen werden
kann, wenn sich in demselben auch noch einzelne brennende Stücke
vorfinden sollten, und die Kohlen länger im glühenden Zustande
verbleiben. Wie groß dieser ökonomische Vortheil sey, darüber
sind hierorts, soviel Referent weiß, genauere Ermittelungen
nicht gemacht worden.
(Wir werden im nächsten Heft auch den luftdichten Ofenverschluß
des Hrn. Lange in Berlin mittheilen,
welcher bereits eine große Verbreitung gefunden hat.
Die Redaction d. p. J.)